Band 5: Gefangene der Höllenschlange
Atemlose Stille senkte sich über den Raum und die vier Menschen. Undurchdringliche Dunkelheit umfing die drei Männer und die junge Frau, die in einem Halbkreis an einem runden Holztisch saßen. Sie waren zusammengekommen, um sich ins Reich der Schatten zu wagen! "Laßt uns eindringen in die Welt des Jenseits, in die Welt der Geister und Dämonen! Wir, die hier warten auf ein Zeichen der Unendlichkeit!" Ihre Stimmen klangen hohl und metallisch, als sie einzeln ihre Namen riefen. "John Amble!" "Cecil Olden!" "Ron Bolten!" "Liza Manor!" Die Namen verhalten an den Wänden der Bibliothek. Die Hände drückten sich flach auf den Tisch, dem plötzlich eine sonderbare Wärme entströmte. Schwach bildete sich ein winziger Lichtpunkt in der Mitte des Tisches, wurde größer, deutlicher und erhellte geisterhaft die starren Gesichtsmasken der vier Menschen. Mit einem boshaften, feinen Zischen teilte sich der Lichtkegel in eine gewundene Spirale aus blutroten, züngelnden Flammen. Das Zischen drang näher, vergrub sich ätzend in die menschlichen Gehirne. Wie von Geisterhand geschaffen erhob sich aus der glühenden Spirale der leuchtend grüne Körper einer Schlange, wand sich lautlos um die ausgestreckten Hände wie eine unentrinnbare, teuflische Fessel.
Verfasst von M.R. Richards (= Richard Wunderer)
Titelbild von Van Vindt (= Olof Feindt)
Erschienen am 28.10.1974
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene