Band 23: Im Clinch des Todes
Seit Tagen war der Kampf zwischen den beiden Spitzenboxern Tex Willow und Rob Marston das Tagesgespräch von London. Entsprechend groß war der Andrang am Kampfabend. Das Boxstadion war bis auf den letzten Platz gefüllt. "Du bist der Favorit, denk dran!" rief Trainer Norman Offord seinem Schützling Tex Willow aufmunternd zu. Der Boxer ließ sich auf den Hocker in der Ringecke fallen und von den Assistenten versorgen. Dabei verzog er das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. "Favorit schon", rief er zurück, "aber nur mit einem hauchdünnen Vorsprung!" "Du bist der bessere Mann!" Trainer Offord, selbst einmal aktiver Boxer und auch mit seinen vierundfünfzig Jahren noch ein durchtrainierter Mann, kniff scherzhaft ein Auge zu. "Du machst Hackfleisch aus dieser Fliege Rob Marston." "Wie eine Fliege sieht er gerade nicht aus", erwiderte Tex Willow zweifelnd und warf einen prüfenden Blick auf seinen Gegner, der ihm an Größe, Gewicht und Reichweite kaum unterlegen war. "He, Norman, träumst du?" Tex Willow stieß seinen Trainer leicht an, der vorgeneigt neben ihm stand, dessen Blick jedoch ins Leere ging. Offord zuckte zusammen und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe. "Entschuldige, ich hätte schwören können, daß ich den Mann in der ersten Reihe am Ring kenne", murmelte er und traf die letzten Vorbereitungen. Als die erste Runde eingeläutet wurde, kletterte Norman Offord zwischen den Seilen aus dem Ring, wobei sein Blick noch einmal einen breitschultrigen, auffallend bleichen Mann in der ersten Reihe.
Verfasst von M.R. Richard (= Richard Wunderer)
Titelbild von Van Vindt (= Olof Feindt)
Erschienen am 07.07.1975
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene