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Ich bin positiv überrascht von diesem Roman. Einige alte Waffen tauchen wieder auf, der Schreibstil ist flüssig (ohne allerdings dabei zu steril zu weden). Allerdings wirkt das mit der Kirche im kleinen Ort, wo jeder jeden kennt, und der Pastor als guter Ansprechpartnecr gesehen wird, zu sehr von Breuers erstem Sinclair-Roman abgekupfert. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Hellraiser am 14.07.2014 21:46.
Ich gebe dem Roman deshalb ein "gut".
"Von den vielen Welten, die der Mensch nicht nur von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte" - Hermann Hesse
Bei diesem Roman bin ich hin- und hergerissen. Einerseits gefällt mir der erfrischende Schreibstil von Alfred Bekker, auch die Story ist eigentlich gelungen (insbesondere die Szenerie mit dem einsamen Dorf, dem Nebel und den mächtigen Werwölfen), doch andererseits gibt es da doch einige Dinge, die mich stören. __________________
Zunächst einmal muss ich sagen, dass die ersten gut 26 Seiten wirklich sehr unterhaltsam sind und einen guten Start in den Roman bieten. Danach verläuft sich die Handlung in Oaksby aber, vor allem, weil John und Suko mehr oder weniger ziellos von einem Haus zum anderen durch den Ort tigern und dort ein wenig aufschlussreiches Gespräch nach dem anderen führen. Insbesondere den Besuch bei der alten Mrs. Allingham hätte man sich komplett sparen können. Einzig die Beschwörung von Reverend Lorne sowie der Tod von Officer Johnson und die anschließende Vernichtung von Will Taggert unterbrechen die Langeweile. Allerdings füllen diese Szenen jeweils nur eine Seite.
Erst ab S. 52 wird es wieder interessanter. Johns Kämpfe gegen die Werwölfe sind spannend geschildert, ebenso die Szenerie in der Schattenwelt, über die man leider nicht allzu viel erfährt. Das Duell mit dem Herrn der Wölfe war mir dann allerdings zu kurz und zu unspektakulär. Von so einem mächtigen Werwolf hätte ich gerne mehr gelesen, statt die wenigen Seiten kurz vor Schluss.
Da das der erste Sinclair-Roman von Alfred Bekker ist, sollte man gewisse Dinge nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. Störend sind sie dennoch. Da wäre zum Beispiel der Umstand, dass John im Roman drei Mal die Namen der Erzengel ruft, um das Kreuz zu aktivieren. Etwas, dass er sonst nur sehr selten macht. Zudem wird dabei der Eindruck erweckt, dass das Kreuz nur so seine Kräfte einsetzen kann, obwohl es sonst von sich aus reagiert.
Hinzu kommt der Einsatz des Schwertes des Salomo. Einerseits freut es mich, dass es mal wieder auftaucht und sich vor allem ein Gastautor traut, es in seinem Roman vorkommen zu lassen. Doch die Erklärung, warum John es ausgerechnet in diesem Fall mitnimmt ("Intuition") und es sonst im Schrank verstauben lässt, ist doch ziemlich banal. Zumal sich am Ende noch herausstellt, dass er damit eine Prophezeihung erfüllen soll, da nur ein Mann mit Kreuz und Schwert die Wölfe besiegen könnte. Das war dann doch etwas zu viel des Guten.
Auch Johns inflationärer Verbrauch von Silberkugeln ist etwas merkwürdig, vor allem, weil er bereits nach der ersten Begegnung mit den Wölfen weiß, dass sie keine Wirkung bei den Bestien zeigen. Aber das ist eher nebensächlich. Schade finde ich hingegen, dass Suko hier zu einem besseren Stichwortgeber degradiert wird und seine Waffen gar nicht erst erwähnt werden. Gerade bei Taggerts Angriff auf Officer Johnson hätte er gut und gern mit dem Stab des Buddha eingreifen können. Da hätte man den Chinesen auch gleich in London lassen können.
Gespannt bin ich dagegen darauf, ob man von dem Codex des Gaethelred, der am Ende in das Yard-Archiv wandert, sowie von den Werwölfen aus der Schattenwelt noch etwas liest. Potential dazu wäre allemal vorhanden.
Insgesamt gesehen bekommt der Roman von mir ein "mittel". Schade, dass das Niveau der ersten 26 Seiten nicht ganz gehalten werden konnte, sonst wäre ich bis zu einem "sehr gut" hochgegangen. Aber schlecht war der erste Einsatz von Alfred Bekker keinesfalls.
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Endlich macht Sinclair lesen wieder Spaß, Schade dass man da nächste Woche wahrscheinlich wieder raus gerissen wird Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Dr.Killjoy am 15.07.2014 12:32.
Ich fand die Pestgasse ja durchaus gut und nicht so schelcht, wie sie von Anderen gemacht wird, doch diese Geschichte war doch noch etwas besser.
Ich mag Werwolfstorys sehr, auch wenn man die guten von JD quasi an einer Hand abzählen kann, um so erfreulicher, dass sich einer der Gastautoren des Themas annimmt und es zu einem guten Roman verarbeitet.
Sicher, das Setting hat es schon oft gegeben aber was solls? Wenn es entsprechend umgesetzt wird ist da nichts gegen zu sagen.
Und dass das Schwert des Salomo eine Rolle spielt war auch toll, auch wenn die Erklärung dafür etwas gezwungen war, JD lässt diese Waffen ja in irgendeinem Safe vergammeln und holt sie nur alle paar Jahr einmal hervor.
Bisher kann ich sagen, dass das Hinzufügen der Gastautoren das beste war, was der Serie passieren konnte!
GUT
Ich habe mit dem Roman erst angefangen und habe noch nicht viel gelesen, daher weiß ich nicht, ob meine Frage in den Rezis schon aufgegriffen wurde. Ich möchte halt nicht gespoilert werden. __________________
In dem Roman stellt sich John als Inspector vor. Möglich, dass ich das jetzt falsch im Kopf habe, aber ist John nicht Oberinspector? Wurde er ggf. degradiert in den letzten Monaten?
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Zitat:
Original von Maphi
mir is von einer Dekradierung nichts bekannt.
Wahrscheinlich wieder einer der "Anfängerfehler" der Fremdautoren, den die Lektoren übersehen haben.
Das ist mir auch aufgefallen, hab ich allerdings vergessen zu erwähnen.
Ich frage mich, ob die neuen Autoren ihre Infos über JS aus gelesenen Romanen beziehen oder von den Sinclair-Verantwortlichen bei Bastei.
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Solider Roman, Spannung und einer guten Portion Gruselatmosphäre! __________________
Letzteres vorallem wegen des Nebels...
Ich vergebe ein "Gut", denn ehrlich gesagt möchte ich noch ein wenig Luft nach oben lassen, sollten die nächsten Romane besser sein, oder sollte es einen alles übertreffenden Zweiteiler geben.
Hab mich die ersten 25-30 Seiten gut unterhalten gefühlt und fand auch den Auftritt der Waffen gant gut, die waren ja bestimmt schon ganz verstaubt...
Danach verläuft sich die Story etwas. Was aber eigenlich auch wieder passt, denn John und Suko haben keine Anhaltspunkte und "irren" etwas durch den Ort.
Das Cover finde ich gut und ich freue mich schon auf weitere Romane von Alfred Bekker!
MEINE LESELISTE
Aktuell: JS - 1944: Blutnacht der vergessenen Seelen
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Zitat:
Original von BlutEngel
Hab mich die ersten 25-30 Seiten gut unterhalten gefühlt und fand auch den Auftritt der Waffen gant gut, die waren ja bestimmt schon ganz verstaubt...
Hellraiser hat auch schon von mehreren Waffen gesprochen, aber eigentlich taucht doch nur das Schwert des Salomo wieder auf, oder hab ich etwas überlesen?
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Zitat:
Original von Dämonengeist
Zitat:
Original von BlutEngel
Hab mich die ersten 25-30 Seiten gut unterhalten gefühlt und fand auch den Auftritt der Waffen gant gut, die waren ja bestimmt schon ganz verstaubt...
Hellraiser hat auch schon von mehreren Waffen gesprochen, aber eigentlich taucht doch nur das Schwert des Salomo wieder auf, oder hab ich etwas überlesen?
Ja als John in den Nebel geht, nimmt er das Schwert und die Dämonenpeitsche mit. Die kamen ja schon seltener vor in letzter Zeit. Vor allem das Schwert, das hat John ja aus "Intuition" mitgenommen
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Zitat:
Original von BlutEngel
Zitat:
Original von Dämonengeist
Zitat:
Original von BlutEngel
Hab mich die ersten 25-30 Seiten gut unterhalten gefühlt und fand auch den Auftritt der Waffen gant gut, die waren ja bestimmt schon ganz verstaubt...
Hellraiser hat auch schon von mehreren Waffen gesprochen, aber eigentlich taucht doch nur das Schwert des Salomo wieder auf, oder hab ich etwas überlesen?
Ja als John in den Nebel geht, nimmt er das Schwert und die Dämonenpeitsche mit. Die kamen ja schon seltener vor in letzter Zeit. Vor allem das Schwert, das hat John ja aus "Intuition" mitgenommen
Die Dämonenpeitsche wird im ganzen Roman doch kein einziges Mal erwähnt.
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Original von Dämonengeist
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Original von BlutEngel
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Original von Dämonengeist
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Original von BlutEngel
Hab mich die ersten 25-30 Seiten gut unterhalten gefühlt und fand auch den Auftritt der Waffen gant gut, die waren ja bestimmt schon ganz verstaubt...
Hellraiser hat auch schon von mehreren Waffen gesprochen, aber eigentlich taucht doch nur das Schwert des Salomo wieder auf, oder hab ich etwas überlesen?
Ja als John in den Nebel geht, nimmt er das Schwert und die Dämonenpeitsche mit. Die kamen ja schon seltener vor in letzter Zeit. Vor allem das Schwert, das hat John ja aus "Intuition" mitgenommen
Die Dämonenpeitsche wird im ganzen Roman doch kein einziges Mal erwähnt.
Ohh.. Stimmt.. Habe ich wohl einfach dazugedichtet...
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Aktuell: JS - 1944: Blutnacht der vergessenen Seelen
Na, das war doch mal eine angenehme Überraschung. Danke, Alfred Bekker. Eindeutig der beste Gastromaneinstieg für mich, noch vor Michael. Ein rundum gelungener Roman, bis auf einen Kritikpunkt, der aber eher der Unwissenheit des Autors geschuldet ist denn seiner Schreibe. Einige mögen vielleicht bemängeln, dass sich die Geschichte nicht wie ein typischer leicht trashiger Sinclair ließt. Mag sein, ein Roman nach Schema F war es weder bei der Handlung noch bei den Gegnern. __________________
Oft kritisiere ich bei Dark, dass John durch Zufälle wie auf Schienen die Handlung entlanggeleitet wird. Er sitzt herum und wartet auf Hinweise, denen er dann nachgeht bis weitere hinweise kommen. Hier gibt es richtige Polizeiermittlungen, die Initiative geht von den beiden Geisterjägern aus. Dadurch wird vielleicht an der Action gespart, mir soll das Recht sein. Auch moderne Technik kommt wie es eigentlich normal ist zum Einsatz. Immer schön Handyfotos machen, so läuft das eben heutzutage. Ein wenig klischeehaftes Glück darf dann ruhig sein, wenn der Wagen ausgerechnet dort stehen bleibt, wo die Wölfe als nächstes zuschlagen.
Die Gegenspieler sind auch keine bösen Monster, die getötet werden müssen, weil sie halt böse sind. Es wurde ein Vertrag geschlossen, an den halten sich beide Seiten. Die Wölfe verzichten nicht freiwillig auf ihr regelmäßiges Schlachten. Aber als John ihren Anführer im fairen Zweikampf tötet, ist die Sache beendet. Der Codex wird im Yardarchiv verwahrt, damit ja niemand die Viecher wieder beschwören kann. Toll, dass auch an solche Kleinigkeiten gedacht wird und das Schwert des Salomo wieder einen berechtigten Auftritt bekommt, ohne dass es als Alibiwaffe herhalten muss, damit man es wieder für ein halbes Jahr von der Liste streichen kann.
Was rein technisch nicht passt ist der Umgang mit dem Kreuz. Das ist immer aktiv, da muss man die Erzengel nicht rufen. Und als er sie ruft, gleich zwei mal, erscheinen sie nicht. Da war Alfred wohl einfach falsch informiert.
Da ich auf diese Sichtweise nicht achte kann es durchaus sein, dass der Roman sich nicht wie ein „typischer Sinclair“ gelesen hat. Mir jedenfalls ist nur die Sache mit dem Kreuz negativ aufgefallen. Ansonsten war Alfreds Einstieg nicht nur solide, wie der von Michael, sondern überzeugend. Mehr davon!
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax