Grusel-Western Band 37: Kauf dem Teufel die Seele ab!
Blut. Irrtanz des Wahnsinns. Überall war Blut. Alles war voll Blut. Blut, Blut und nochmals Blut. Nichts als Blut. Wohin das Auge auch blickte - Blut! Blut an der Decke. Blut an den Wanden. Blut auf dem Fußboden. Blut auf dem Tisch und an allen anderen Möbelstücken. Blut an den Gardinen und an den Fensterscheiben. In dem kleinen Raum schien es keinen Fleck zu geben, an dem kein Blut war. Es war eben einfach überall. Und wenn es nur ein paar winzige Spritzer waren, nicht viel größer als Stecknadelköpfe. An der Decke hing das Blut in halbkugelförmigen Tropfen. Im Schein der Petroleumlampe glitzerten sie wie Tauperlen im ersten Sonnenlicht des Morgens. Aber wo gab es schon roten Tau? An den getünchten Wänden war Blut heruntergeflossen und hatte lange Rinnsale hinterlassen. Es sah fast so aus, als wäre Feuchtigkeit eingedrungen, als wäre Regen durch Ritzen und Spalten gequollen. Das meiste Blut hatte sich auf dem Boden angesammelt. Eine Menge davon hatten die ausgetrockneten und rissigen Dielen bereits in sich aufgesaugt. Der Durst war gestillt. So bildete dieses Blut so etwas wie einen kleinen See. Mit Buchten, Lagunen und Nebenwarmen. Beinahe lustig anzusehen. Aber wo gab es schon einen roten See?
Verfasst von Dodge Messer
Titelbild von
Erschienen 1976
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene