HORROR-expert Bd. 21: Ich, der Vampir von Maurice Limat
In dem Schädel des jungen Mannes brodelt und kocht es. Die verrücktesten Gedanken kreisen in seinem Hirn. Marika hat auf ihn gewartet! Jean-Louis ist ihr völlig gleichgültig. Es kommt ihm sogar vor, als ob sie die einstigen Beziehungen zu seinem Onkel nur benutzt hat, um ihn für dieses seltene und sensationelle Rendezvous zu gewinnen. Marika bleibt stehen. Bernard genauso. Eine Weile verharren si so - reglos und wortlos im Mondschein... Die Strahlen des Mondes brechen sich auf der Wasseroberfläche in der Bucht wie kleine tänzelnde Goldklumpen. Bis Marika plötzlich sagt: "Schauen Sie mal, Bernard, die Felsen! Sie sehen jetzt genauso rot aus wie bei Tage...Blutrote Felsen! Ist das nicht wunderbar?" Bernard möchte gerne etwas sagen, aber seine Kehle ist ihm wie abgeschnürt, und er hat keine Stimme. Marika kümmert sich nicht weiter darum: "Rot wie Blut", wiederholt sie. "Nicht wahr, Blut hat eine schöne Farbe?"
Ich, der Vampir
von Maurice Limat
Originaltitel: Moi, vampire, 1966
Aus dem Französischen von Kurt Müller
Titelfoto aus einem nicht genannten Film
188 Seiten
Erschienen 1972
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene