Folge 100. Ein Jubiläum mit unheilsschwangerem Titel, dem einiges an PR vorangegangen ist. Wenn man an die bisherigen Sonderfolgen und Finalepisoden denkt, hat man einfach automatisch sehr hohe Erwartungen an diese Folge 100. Ich habe die CD schon vor zwei Wochen gehört und konnte mich bisher nicht zu einer Wertung durchringen. Denn ich war einfach enttäuscht. Sowohl vom Hörspiel an sich als auch vom Bonusmaterial am Ende.

Im Original ergibt das Treffen der obersten Dämonen gegen die Großen Alten Sinn. In der Vertonung ist so ziemlich alles eine Scharade. Jeder verarscht hier den anderen und versteckt sich gleich hinter mehreren Masken. Das war mir einfach zu übertrieben. Klar, die 100er-Folge muss episch werden. Aber hätte es nicht gereicht die zugrundeliegenden mit Handlung vollgestopften Taschenbücher zu vereinen? Musste man unbedingt die Handlung wieder mal neu erfinden? Dann noch Kara, Myxin, Suko, Shao und die ganze Aktion im Krankenhaus. Die Zeitreise nach Atlantis. Und am Ende kann John plötzlich doch die Kreuzformel rufen, ohne dass etwas böses in Gang gesetzt wird? Wie genau wollte LadyX jetzt die Großen Alten beherrschen? Ist sie wirklich so dämlich und glaubt, dass sie ihr durch den Würfel gehorchen? Dann ist es natürlich gut, ihnen den Würfel zurückzubringen, damit die Vampirin gar kein Druckmittel mehr hat.

Ich muss zugeben, ich habe kaum eine der Lösungen zu den offenen Fragen wirklich verstanden. Da wollte man einfach zu viel. Zwei Stunden waren einfach viel zu wenig Laufzeit. Die Vernichtung von Asmodina damals war eine klasse Trilogie. Und da ist auch einiges passiert. Die Kreuz-Trilogie war schon etwas überfrachtet und einige Änderungen waren fragwürdig. Aber mir hat sie noch Spaß gemacht. Egal ob ich damit allein dastehe, aber die Folge 100 hat mir einfach nicht wirklich Spaß gemacht. Öfter mal habe ich geschaut, wie lange das Hörspiel noch geht.

Als am Ende dann noch 10 Minuten übrig waren habe ich die Daumen für Outtakes gedrückt. Es gab ewig keine mehr und man kann mir nicht sagen, dass in all den Jahren keine Versprecher vorgekommen sind. Stattdessen dieser Mist mit Golfspielenden Dämonen und paar verschiedenen Szenen mit dem alten John. Wenn man die ganzen Sprecher ehren will, warum dann nicht irgendwie im Reich des Spuks, wo die Dämonenseelen das Spektakel mitverfolgen und halbwegs ernsthaft kommentieren. Als Einbindung des jungen John Sinclair hat mir die eine Szene während der eigentlichen Handlung völlig gereicht. Und wie gesagt, Outtakes wären für mich eh das beste gewesen. Auf amazon und facebook schwärmen die Leute jedenfalls. Vielleicht kommt da doch ungewollt der Romanheftkenner durch, obwohl ich die Neuerungen bisher immer verteidigt habe. Ich kann wie gesagt nicht bestreiten, dass es eine aufwändige Produktion war, wo echt viel passiert. Aber der Hörspaß wollte einfach nicht einsetzen und in den 2 Wochen hat sich am Gefühl auch nichts geändert.

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