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Mit diesem Roman habe ich mich schwer getan. Ich sehe einfach seinen Sinn nicht. Es sei denn man wollte eine weitere Figur für den Templerplot einführen. So wie Sophie Blanc, die als Maria Magdalena Wiedergeburt nicht mehr benutzt wird. Oder den Engelssohn der für mich keinen besonderen Zweck hatte. __________________
Nimmt man die Handlung an sich überzeugt sie an keiner Stelle wirklich. Die Killer sind Baphomet-Templer nach Dark-Klischee. Mit Handgranaten, Maschinenpistolen und Zyankalikapseln. Alina ist ein zwölfjähriges Mädchen, also eigentlich als Kinderfigur nicht unbedingt einfach zu schreiben. Zufällig benimmt sie sich wie eine Erwachsene, weil sie eine Wiedergeborene ist. Damals ist sie zwar auch schon jung gestorben, aber egal. Sowohl bei den Gesprächen als auch bei den Taten muss Jason also nicht viel zu seinen sonstigen Charakterskizzierungen ändern. In einer Szene schleudert Alina sogar das Schwert auf einen Killer und bohrt es ihm in den Bauch, als wäre es nichts besonderes. Das Schwert hat die Kleine mal geschenkt bekommen und bewahrt es seitdem im Schrank einer Gartenlaube auf. Würde ich auch machen, wenn mir als kleines Kind ein unbekanntes Päckchen mit einem Schwert zugeschickt wird, oder wie auch immer Unbekannt es ihr übergeben hat. Viele Dinge lesen sich einfach lieblos und ergeben wenig guten Sinn.
Die Killer meinen später, sie wollen Alina killen. Dazu hatten sie aber bereits zu Beginn des Romans die Gelegenheit. Da reden sie nur mit ihr und verschwinden dann wieder. Man merkt deutlich, dass Dark hier wieder den Faden verloren hat oder es ihm einfach egal ist, ob seine Romane einem Konzept folgen.
Und warum sind die Baphomet-Templer eigentlich hinter Alina her? Es gibt nur schwammige Erklärungen. Wegen dem Schwert kann es nicht sein, es scheint kein besonderes Stück zu sein. Eher wegen ihren Erinnerungen. An ihre Templer-Eltern kann sie aber keine haben, wenn sie in eine Babyklappe gesteckt wurde. Also muss das als Säugling geschehen sein, oder haben ihre Eltern sie als Dreijährige in die kleine Klappe gequetscht? So wie Dark es beschreibt könnte man es fast meinen, aber so ein Detail kann selbst Dark nicht übersehen haben.
Das Thema Adoptiveltern ist kein einfaches. Wie oben erwähnt ist sowas nicht einfach zu schreiben. Dark fehlt einfach das Fingerspitzengefühl dafür. Anfangs wollten die Templer Alina ja noch nicht töten, auch wenn Jason das später vergessen hat. Sie haben sich furchtbar ungeschickt dabei angestellt, Alina auf ihre Seite zu ziehen, Informationen von ihr zu bekommen, sie gegen ihre Adoptiveltern aufzuwiegeln, sie zu verunsichern, oder whatever sie wollten, bevor Dark es vergessen hat. Ebenso ungeschickt stellen sich die Eltern an, als sie ihrer Pflegetochter die Wahrheit erzählen müssen. Alina erfährt knallhart die Wahrheit und reagiert recht gelassen darauf. Am gleichen Tag werden vor ihren Augen ihre Eltern abgestochen, da reagiert sie ebenso locker und flüchtet aus dem Haus. Man muss bedenken, sie ist 12 und keine 16. Sie ließt sich aber eher wie ein 0815-Jugendlicher und nicht wie ein kleines Mädchen.
Der Roman war nicht schlecht in dem Sinne, dass ich es an bestimmten Punkten festmachen könnte, wie bei einem Monster der Woche. Er ließt sich einfach sehr zerstreut und ungeschickt geschrieben. Das heikle Thema hat Jason ebenso wenig zufriedenstellend beschrieben wie die junge Mädchenfigur. Die Hintergründe der Baphomettempler ergeben für mich keinen Sinn, zumal sich ihre Motive grundlos ändern, weil der Altmeister wohl wieder etwas verschludert hat. Meine Vermutung: Dark hat sich mal wieder vom Cover „inspirieren“ lassen und eventuell im TV einen Bericht gelesen, der ihn auf die Waisensache brachte. Dann hat er einfach mit einem groben Plan darauflos geschrieben, ohne sich um Details zu kümmern. Am Abend ist er ins Bett gegangen und hat am nächsten Tag fertig geschrieben, ohne sich nochmal einen Überblick auf das bereits verfasste zu machen. Daher ändern sich die Ziele der Templer auch so plötzlich.
Ach, ich weiß auch nicht. Ließt sich wie das Erstebook eines Hobbyautors, der auf amazon im Selbstverlag einfach mal sein Glück probieren will. Dark sollte bei Monstern der Woche bleiben und sich vorher ein grobes Konzept machen, um nicht die letzten 10 Seiten ziehen zu müssen. Was dann übrig bleibt ist genau das, was ich an seinen Romanen wirklich gut finde. So schlecht ist der Altmeister gar nicht, er überschätzt sich nur. Wenn er davon ein Duzend geschrieben und Routine in guten Einzelgeschichten hat, kann er gern versuchen, die roten Fäden weiter zu spinnen.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Das Thema dieses Romanes fand ich interssanter als den letzen Roman von JD. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Theron am 13.08.2015 17:43.
Deswegen gebe ich diesmal nur ein schlecht.
Die Dialoge waren nicht ganz so schlimm aber sind trotzdem nach dem selben Muster wie immer bei JD.
Spricht ein zwölfjähriges Kind so und unterhalten sich so normal intelligente Menschen?
Wie bereits das Gleichgewicht geschrieben hat, bleiben auch die Motive der bösen Templer im dunkeln.
Zuerst wollen sie das Mädchen, wie es scheint, in ihre Gruppe intergrieren und dann auf einmal soll sie getötet werden.
Warum gehört Alina überhaupt zu den Templern und was wollen die Templer von ihr?
Sie wurde in der Vergangenheit von einem bösen Templer ermordet und in der heutigen Zeit wiedergeboren......... ????
Was ist eigentlich aus den toten Pflegeeltern des Kindes geworden?
John und das Mädchen waren in der elterlichen Wohnung aber es wird keine Ermittlung mit Spurensicherung usw. eingeleitet?
Als das Mädchen einen Mann tötet erwähnt John, dass er einen Anruf tätigen wird um die Leiche entsorgen zu lassen, naja immer hin etwas.
Ich werde mir überlegen ob ich die neuen Romane von JD noch weiter lese.
Es ist schon erstaunlich bei den letzten beiden JD Romanen hat es der Autor geschafft einen soliden Roman noch zu verhunzen. Und diesmal ist es genau umgekehrt. Durch die letzten 10 Seiten rettet JD diesen Roman vor einem Totalausfall. Am Anfang und in der Mitte des Romans wird tatsächlich viel diskutiert und das auf einen ziemlich platten Niveau. Die Dialoge sind teilweise wieder zum weglaufen. Auch schleichen sich wieder einige Logikfehler ein. So hat mich besonders gestört, dass John mit Alina in die Wohnung zurückkehrt obwohl dort noch die Leichen der Eltern liegen müssten, da mit keinen Wort erwähnt wurde das John für einen Abtransport der Leichen gesorgt hat. Bis hier hätte ich den Roman auch mit sehr schlecht bewertet. Doch dann auf den letzten 10 Seiten erfolgt die Rückblende in die Vergangenheit. Diese Szenen sind wirklich gut beschrieben und dadurch kann der Roman bei mir noch punkten. Und das Alina nicht vergessen ist wissen wir dank der Vorschau auf den Roman 1938. So muss man hier auch nicht befürchten, dass eine neue Figur auftaucht, die dann wieder vergessen wird.
Doch alles im allem reicht es bei diesem Roman nur auch bei mir nur zu einer schlechten Bewertung, da JD doch noch immer hinter den Fremdautoren hinter hingt. Insbesondere bei Logik und stilistischer Umsetzung. Deshalb wäre es in meinen Augen ungerecht wenn ich diesem Roman eine mittlere Bewertung verpassen würde. Dabei ist es eigentlich traurig. Wenn man nämlich die Logik und den Stil mal außen vorlässt sind die Ideen von JD gar nicht so schlecht nur leider macht er zuwenig daraus. Es macht sich halt immer wieder bemerkbar, dass JD zwar eine Idee im Kopf hat diese dann aber nicht konsequent zu Ende bringt, sondern einfach munter drauflos schreibt. Und das führt dann zu diesen nervigen Logikfehlern.
Die Rezi's von "Das Gleichgewicht" und "Orgow" kann ich vor allem im letzten Drittel auch nachvollziehen. Das mit der Logik - ich muss sagen, wie der User "Das Gleichgewicht" die Geschichten immer entschlüsselt - das ist schon bemerkenswert. Beim Lesen fällt mir das gar nicht so auf bzw. schlägt meine Fantasie oft eine Brücke zum Vorstellbaren.
Dennoch wirkt die Geschichte, so wie es die beiden hier schreiben, wenig durchdacht und mal schnell niedergeschrieben. Diesmal hat für mich auch etwas gefehlt. Richtig schlecht fand ich die Geschichte trotzdem nicht, aber für ein Mittel reicht es mir auch nicht, so dass ich hier ein "schlecht" vergebe.
Übrigens - was die Maske im Hintergrund angeht, da muss ich "Loxagon" Recht geben, mit etwas Fantasie - und wenn man sich die Farben vom Original wegdenkt - kommt das der Zelda-Maske doch recht nahe. :-)