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Das liest sich ja eher wie ein Soft-Porno-Roman für alte Herren. __________________
Wahrscheinlich wollte er nach der Dusche keinen Sex mehr, also hat sie ihn im Brautkleid einfach gekillt. Das muss man doch verstehen ...
Eventuell war ihr das Brautkleid auch zu weiß, da hat sie gedacht, mache ich ein bisschen Farbe dran!
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Was soll man zu diesem Roman schreiben. Eigentlich nur, dass es wieder eine 08/15 - Story ist, die man nicht unbedingt lesen muss.
Inhalt:
In einer Hotel-Suite in Wien wird Anni Peters brutal ermordet während ihr Mann unter der Dusche steht. Verantwortlich für diese Tat ist Ruth, die sich selber die Blutbraut nennt. Doch die Tat bleibt nicht unbeobachtet. Harry Stahl und Dagmar Hansen, die gerade Urlaub in Wien machen werden Zeugen des Vorfalls. Sie beobachten wie Ruth durch die geschlossene Türen erscheint und sich im Hotelgang in Luft auflöst. Beiden ist sofort klar, dass hier übernatürliche Kräfte am Werk sind. Harry setzt sich daraufhin mit John Sinclair in Verbindung, da Anni Peters und ihr Mann Morton aus London stammen. John findet heraus, das Morton Peters für den englischen Geheimdienst tätig ist und reist nach Wien um Harry bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Wie sich während der Ermittlungen herausstellt ist Mortons Geheimdiensttätigkeit auch das Motiv für den Mord an seine Ehefrau. Ruth die Blutbraut verlor bei einen damaligen Geheimdiensteinsatz an den Peter Morton beteiligt war ihren Bräutigam. Um ihn zu rächen hat sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und will sich nun an Morton rächen. Es gelingt ihr auch Morton in ihre Gewalt zu bringen. Doch letztendlich können John und Harry noch das schlimmste verhindern.
Der Roman ist wieder ein typischer Jason Dark Roman. Was die Darstellung von Details betrifft, wie die Urlaubsatmosphäre in Wien und die Darstellung der einzelnen Location so kann man nicht viel aussetzten Auch die Darstellung der Protagonisten ist wie immer (das erwarte ich aber auch vom Stammautor) gut. Doch leider vermiesen einen Dialoge zum Weglaufen die ganze Geschichte. Die Dialoge sind an Belanglosigkeit mal wieder nicht zu überbieten. Es geht wieder nach dem Motto wir kauen alles 25 mal durch bis es auch der letzte kapiert hat. Kleines Beispiel: „Aber Sie kann durch geschlossene Türen gehen.“ „Ja so muss man das sehen.“ Zwei Seiten später steht die gleiche Aussage in etwas abgewandelter Form. Das mach den Roman dann in meinen Augen langweilig weil nichts passiert und man ständig das gleiche vorgesetzt bekommt. Ganz schlimm fand ich den Teil im Cafe. Mag ja sein das man in Österreich "Herr Dieter" heißt. Aber die Szene mit dem Kellner und dem ewigen Herrn Dieter ging mir ganz schön auf den Keks. Also damit ich nicht missverstanden werde der Roman ist kein Totalausfall nur die Geschichte des Roman plätschert halt so dahin. Zudem schleichen sich auch noch ein paar Logikfehler ein und an manchen Stellen benehmen sich die Charaktere etwas merkwürdig. So fand ich es durchaus merkwürdig, dass Dagmar Hansen lieber Schoppen geht anstatt Harry bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Fragwürdig war auch warum Harry überhaupt eine Waffe mit in den Urlaub nimmt und dann auch noch die ohne Silberkugeln.
Mich konnte das ganze nicht mitreißen weshalb unter den Strich bei mir auch nur eine schlechte Bewertung rauskommt.
Wer ein guter Sinclair-Leser ist muss in Übung bleiben. Also habe ich mir fix mal ein Heftchen ausgeliehen, um mich nicht völlig von Dark zu entwöhnen. Ich bin noch drin. Die Geschichte hat mich weder positiv noch negativ überrascht. Ich habe genau das bekommen, was ich von Dark gewohnt bin. __________________
Wie üblich geraten die Hauptcharaktere nur sehr zufällig an den Fall. Das kann ich dem Autor aber verzeihen. Seltsamer fand ich, dass Harry und Dagmar erst den Geist und dann den Tatort sehen und sich einfach davon machen. Es wird im Hotelzimmer stattdessen ein Schnaps gekippt. Auch der ermittelnde Kommissar meint ja später, dass die beiden Zeugen sich eigentlich hätten melden müssen.
Dann dümpelt der Roman so vor sich hin. Mittlerweile ist mir sowas langweiliges lieber, weil Dark in diese Szenen weniger Logikfehler einbauen kann. Natürlich droht Ruth erstmal, die beiden sollen sich aus dem Fall heraushalten. Was sie natürlich nicht tun. Die obligatorischen Dark-Szenen sind immernoch in seinen Geschichten drin. Ich erwarte ja auch nicht wirklich, dass der Altmeister plötzlich etwas an seinem Erzählstil ändert.
Oder dass er mehr recherchiert als nebenbei mal einen Tatort im Fernsehen zu sehen. Sowohl die Arbeit der Polizei bei den Ermittlungen als auch das Verhalten eines erfahrenen Agency-Agenten sind wenig realistisch dargestellt. Bei PZ ließt sich das seit jeher glaubhafter und die neuen JS-Autoren vermitteln mir auch mehr den Eindruck, dass sie sich einige Recherchearbeit über verschiedenste Dinge machen, bevor sie ihr Heft abgeben.
Am Ende wird Peter selbstverständlich ohne Schutz allein gelassen und natürlich nochmal von der Blutbraut ungesehen entführt. Ok, er glaubt nicht an Übernatürliches und will keine Hilfe. Aber man hätte wenigstens versuchen können, ihn dazu zu überreden, ein geweihtes Kreuz zu tragen oder einen Geisterbann-Beutel auf seinem Nachttisch liegen zu lassen. Bei Dark gab es solche kleinen Hilfmittelchen seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Co-Autoren dürfen das gern einführen. Salzbeutelchen, Schutzkreise mit magischer Kreide, weißmagische Gemmen, etc. Nicht so intensiv wie bei PZ, aber ein paar kleine Sachen aus dem Einsatzkoffer würden John professioneller erscheinen lassen.
Und die Internetrecherche darf ich auch nicht vergessen. Man kennt nur den Namen Ruth. Weiß nicht einmal, ob die Täterin aus Wien kommt. Aber sucht mal eben im Register des Wiener Zentralfriedhofes und findet eine Gruft, in der eine Ruth liegen soll. Das muss es sein! Ins Schwarze getroffen.
Was soll ich großartig schreiben? Man muss Darks neuere Werke (was heißt neuere, das geht ja schon seit Jahrzehnten so) nur kennen, um ein Bild von dieser Geschichte zu haben. Keine groben Schitzer. Aber sehr lieb- und lustlos heruntergetippt. Unmotiviert nebenher. Eine reine Auftragsarbeit ohne sich Mühe zu geben. Ich unterstelle Dark nichts, für mich als Konsumenten ließt sich das aber so. Ich hatte noch die Hoffnung, dass er nach dem immer intensiveren Einschüben der Co-Autoren „aufwacht“ und die Mehr-Zeit nutzt, um seine Hefte nochmal durchzulesen und zu überarbeiten. Aber offenbar hat er eine „Kein Bock“-Haltung entwickelt und zieht sein Ding weiter durch. Jetzt erst Recht!
Die Quittung ist wieder ein schlechter Roman. Für Dark solide. Es ist traurig. Hätte er den Roman nochmal gelesen und gewürzt – in dieser Fassung sind nämlich gar keine Gewürze dran – hätte echt ein guter Einzelfall der Woche daraus werden können.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Die Quittung ist wieder ein schlechter Roman. Für Dark solide. Es ist traurig. Hätte er den Roman nochmal gelesen und gewürzt – in dieser Fassung sind nämlich gar keine Gewürze dran – hätte echt ein guter Einzelfall der Woche daraus werden können.
Dark schreibt doch seine Romane immer noch mit Schreibmaschine, oder? Da ist das nachträgliche Editieren natürlich etwas schwerer.
JS: 1.022 Tage hinter der aktuellen Handlung
PZ: 0 Tage hinter der aktuellen Handlung
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Zitat:
Original von Archmage
Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Die Quittung ist wieder ein schlechter Roman. Für Dark solide. Es ist traurig. Hätte er den Roman nochmal gelesen und gewürzt – in dieser Fassung sind nämlich gar keine Gewürze dran – hätte echt ein guter Einzelfall der Woche daraus werden können.
Dark schreibt doch seine Romane immer noch mit Schreibmaschine, oder? Da ist das nachträgliche Editieren natürlich etwas schwerer.
Naja, in den 60ern und davor haben Schriftsteller das auch hinbekommen. Mag im Gegensatz zum heutigen PC eine Heidenarbeit gewesen sein, aber es ging.
Und im Ernst jetzt: Es gibt relativ billige Office-PCs für Rentner. Da sind die Tasten extra groß, alle unnötigen Symbole und Programme entfernt, etc. Damit kannst du dann wirklich nur DVDs schauen, grob ins Internet gehen oder Sachen schreiben. Aber auch Dark würde sich schnell zurecht finden.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Naja, in den 60ern und davor haben Schriftsteller das auch hinbekommen. Mag im Gegensatz zum heutigen PC eine Heidenarbeit gewesen sein, aber es ging.
Und im Ernst jetzt: Es gibt relativ billige Office-PCs für Rentner. Da sind die Tasten extra groß, alle unnötigen Symbole und Programme entfernt, etc. Damit kannst du dann wirklich nur DVDs schauen, grob ins Internet gehen oder Sachen schreiben. Aber auch Dark würde sich schnell zurecht finden.
Bloß müsste er sich dann von seiner geliebten Schreibmaschine "scheiden" lassen.
Davor hat er wahrscheinlich einen größeren Horror, als seine Romanhelden jemals erdulden und seine Romanleser jemals ertragen mussten.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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Zitat:
Original von Shadow
Bloß müsste er sich dann von seiner geliebten Schreibmaschine "scheiden" lassen.
Davor hat er wahrscheinlich einen größeren Horror, als seine Romanhelden jemals erdulden und seine Romanleser jemals ertragen mussten.
Also ich kann schon verstehen, wenn ein Autor bei seinen Arbeitswerkzeugen bleibt. Ohne kriegt er einfach nicht die Inspiration.
Viele Autoren sind eben Abergläubisch. Und bevor ich eine Schreibblockade riskiere - never change a runing system.
JS: 1.022 Tage hinter der aktuellen Handlung
PZ: 0 Tage hinter der aktuellen Handlung
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Zitat:
Original von Archmage
Also ich kann schon verstehen, wenn ein Autor bei seinen Arbeitswerkzeugen bleibt. Ohne kriegt er einfach nicht die Inspiration.
Viele Autoren sind eben Abergläubisch. Und bevor ich eine Schreibblockade riskiere - never change a runing system.
Wie? JD schreibt in Runen, Archmage?
Das glaube ich nicht, tut mir leid. Du meinst eher: a running system ...
Aber Spaß beiseite:
Wenn ich jedoch eure Rezis so verfolge (und das tue ich regelmäßig), dann kann ich nicht verstehen, dass Du meinst, ohne Schreibmaschine hätte er eine Schreibblockade. Wäre das nicht wünschenswert für viele von euch, wenn er eine bekäme?
Und was meinst Du mit Inspiration?
Essensszenen ...?
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Ich habe mich durchgequält und hätte sogar fast MITTEL vergeben, dann aber doch lieber SCHLECHT. Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von hchristian111 am 15.05.2020 22:43.
Warum?
Diesen Einheitsbrei zu lesen gleicht einer Folter.
Auf Seite 21 wird Dagmar in einen Dialog verstrickt. Ihre Redeparts lauten hintereinander weg:
"Wer denn?"
"Ach."
"Und weiter?"
"Und weiter?"
"Das ist natürlich ein Hammer."
"Und sonst?"
Von mir aus, redet ja eh jeder gleich bei Jason Dark.
Jason Dark lässt keine Person mehr als drei Sätze sagen, denn sonst vergisst er den Anfang.
Vor lauter dummen Dialogen kann man sich kaum auf die (seichte, immergleiche) Handlung konzentrieren.