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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
In Disharmonie… __________________
befinde ich mich ja seit dem Start auf Botan… und statt das es nun endlich vorwärts geht befasse ich mich nun auch noch mit einem Stück Vergangenheit das mir um ehrlich zu sein seit fast 30 Heften nicht wirklich gefehlt hat…
Inhalt…
Als wäre der dröge Aufenthalt unserer Protagonisten auf Botan nicht schon genug, bekomme ich erst mal knapp fünfzig Seiten von Xaana´s Leidensweg über Aquus nach Botan vorgesetzt… und als wäre das immer noch nicht genug, lande ich auf einer schwimmenden Stadt und erhalte Kontakt zu einem Verrückten…
Meinung…
Das dachte ich zumindest zuerst bei der Nennung von Vokatulp… Aber da wurde ich eines besseren belehrt und ab hier bekam die Geschichte endlich Farbe und nahm Fahrt auf… Der Initiatoren/Kontras Lieblingsspielzeug, ein Avatar… Schon alleine damit kitzelte der Herr Autor am Sehr Gut…
Benotung…
Wenn es auch in der Gesamtheit für den Botanischen Garten nur für ein GUT reicht…
Nachklang…
War es vorher bis zum Exxus trotz kleiner Aussetzer stellenweise wie im Film absolut mitreißend , hatte ich bei den letzten drei Heften das Gefühl, ich sitze im Theater und vor mir lief ein Stück auf der Bühne ab… interessant, aber mich nicht vom Hocker hauend… was für ein Szenenwechsel, es fehlte irgendwie die Atmosphäre… Thematisch nicht mein Ding oder Kopfsache, wer weiß…
...derzeitige Favoriten; Castor Pollux & Isaac Kane
Nach über einem Jahr erfahren wir endlich, wie es mit Xaana nach Terminus weiter ging. Nach ihr suchen Matt, Aruula und Mi-Ruut. Dabei stolpern sie wie es der Autoren-Zufall will über ein weiteres Gefangenenlager der Polatai. Mit dem Gleichklang inkompatible Probanten, die wahnsinnig wurden, werden hier festgehalten. Da der Transferturm gesperrt ist, kommen die Polatai erstmal nicht weg. Das alles kann die Gruppe belauschen. Und sie hören von den tödlichen Dorrzonen, die sich kurzzeitig in Botan bilden. __________________
Man überlegt gerade das weitere Vorgehen, als Pflanzenklone angreifen. Und dann verfolgen sie auch noch Polatai auf ihren Schwebedisken. Rein zufällig stolpern sie nun ausgerechnet über eine der erwähnten Dorrzonen und wollen sich dort verstecken. Was soll schon schiefgehen?
Monate zuvor ist Xaana also auf Aquus angekommen und trifft in der Basissiedlung ausgerechnet auf den mysteriösen Vokatulp, der einen Translator besitzt und sich mit ihr unterhalten kann. Die Zeit läuft der jungen Frau davon, wie alle anderen Probanten muss sie schnell zum Südpol gelangen. Sie ist mittellos und ohne Freunde hier, also nimmt sie sein Angebot an, mit einigen anderen Probanten in einem Luftschiff dorthin zu fliegen. Aber wo ist der Haken? Was hat Vokatulp davon?
Auf einer schwimmenden Stadt gibt es eine Zwischenlandung. Hier wurde einst eine Rebellion der Polatai niedergeschlagen, einige der Abwehrfallen sind noch aktiv. Xaana ist misstrauisch und folgt ihrem Gönner heimlich, während die anderen Probanten sich ein leckeres Festessen gönnen. Dabei erbeutet sie selbst ein Translatorgerät und erfährt, dass Vokatulp grausame Experimente und Folter durchführt. Klassiker! Er will ein Bakterium schaffen oder etwas in der Art.
Also schnell zurück und die anderen warnen. Nun kann man normal miteinander reden. Hey, Details sind auch wichtig! Vorhin musste Xaana den Translator individuell auf die Sprache der Zielspezies einstellen und konnte nur mit dieser kommunizieren. Sie müsste also dauernd an dem Teil herumschrauben, da die Probanten verschiedenen Alienrassen angehören. Und es wäre nur ein Zweierdialog möglich. Wolf Binder macht es sich aber lieber einfach.
Sie einigen sich auf eine Flucht und wollen das Luftschiff kapern, während Xaana den gefolteren Probanten befreit. Beim Luftschiffklau wird leider Alarm ausgelöst, was für Xaana Glück ist, denn so werden die Wachen fortgelockt. Sie kann den Gefangenen befreien und noch schnell auf das Luftschiff hüpfen. Vokatulp verfolgt sie und hängt sich an das schwebende Vehikel, doch das Seil wird gekappt und er fällt in die Tiefe.
War es das für ihn? Nein, denn er ist ein Friedenswahrer im Avatarkörper. Das konnte man schon vorher vermuten, so überheblich wie er über die gescheiterte Polatai-Rebellion gegen die Friedenswahrer palavert hat. Für Vokatulp ist jetzt die Kacke am dampfen. Sein mit Bakterienstämmen vollgestopftes Versuchskaninchen ist frei, das könnte böse enden.
Am Südpol angekommen erzählt Xaana einem Friedenswahrer eine leicht abgewandelte Version der Erlebnisse und darf weiterziehen. Offenbar hat Vokatulp hier ein geheimes und verbotenes Projekt am laufen. Hach, warum sind alle plotrelevanten Friedenswahrer die total seltene Ausnahme von der Regel? Ach ja, wären die wirklich so ehrlich, linientreu und auf das Große Ganze bedacht, wie sie angeblich sind, würde ihr Plan nicht haufenweise Löcher haben.
Der Friedenswahrer erkennt, dass der Befreite krank ist. Deshalb darf er nicht weiter nach Botan. Für mich total verständlich und seine Erklärung müsste doch für jeden Sinn machen. Nicht für Xaana, die ihn überraschend mitreißt, als der Transfer stattfindet. Toll, jetzt hat sie mit seinem Fieber zu kämpfen. Hätte sie ihn mal einfach von den Friedenswahrern auf einer Krankenstation behandeln lassen. Wenn er ihr jetzt wegstirbt, hat sie auch nichts gewonnen. Der Geist Botans bemerkt jedenfalls sofort die Ankunft des schädlichen Individuums und hetzt einige Pflanzenspinnen auf sie.
Auf Aquus entscheiden die Friedenswahrer jedenfalls, den Erkrankten nicht zurück zu holen. Sie brechen damit bewusst eine Regel, aus Angst, dass ihr Missgeschick öffentlich wird. Och, nicht die auch noch. Das ist der Interpretationsspielraum, der jedem von uns zusteht. Nein! Ein Friedenswahrer interpretiert nicht geschickt, er befolgt die Regeln stur. Nur so kann der Masterplan aufgehen, wenn alle uneigennützig ihren Teil beitragen. Ach, was rege ich mich über inkonsequente Plotführung bei MX auf. Ich weiß es ja besser.
Bevor man den Verräter stellen kann sprengt der jedenfalls seine Station in die Luft. Aber er stirbt ja nicht, wenn er auf dem Ringplaneten seine Avatarsimulation verlässt ist er dran? Oder? Man kennt seine echte Existenz und müsste nur kurz eine Nachricht zum Ringplanet schicken. Ok, ich kann mir schon denken, dass diese Tatsache schlichtweg wieder ignoriert wird, weil man den Plot jederzeit wie Knete verformt, damit er interessant bleibt.
In der Gegenwart befindet sich Xaanas infizierter Begleiter im Zentrum der Dorrzone. Und auch Xaana ist sich hier. Hey, sind die Helden total zufällig über die Person gestolpert, die sie ewig gesucht haben. Hahaha, so einfach geht das, hehehe. Na gut, es ist eine Aneinanderreihung von Zufällen und nicht nur einer, was die Sache nur noch schlimmer macht. Wieder hat mir MX mit seiner Art einen wichtigen Plot-Meilenstein versaut. Xaana hat natürlich ihre Erinnerungen verloren und nur ein vertrautes Gefühl bei ihren Rettern, aber das bekommt man auch schon irgendwie hin. Dem Fremdeingriff der Autoren sind keine Grenzen gesetzt!
Der Schnurrer wird nochmal kurz vom Geist Botans nett gebeten und führt die Gruppe wieder zum Zentrum der Dorrzone. Aha, und jetzt? Xaana hat einen Geistesblitz, dass der Erkrankte doch Schuld an all dem hier sein könne. Ach was? Sie verbrennen ihn, wodurch der Geist Botans das Gebiet langsam wieder reinigen kann.
Es wird noch versucht zu erklären, dass die restlichen Dorrzonen auf Botan von den anderen Probanten hervorgerufen worden. Durch das infizierte Festmahl, das Xaana zufällig verpasst hat. Ein Glück! Das erklärt aber nicht die Aussagen der Polatai vom Anfang des Hefts, dass die Zonen nur temporär sind, kommen und dann nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Sie müssten dann dauerhaft sein. Und wieso kommen neue hinzu, wenn nur einmalig die Hand voll erkrankter Probanten nach Botan transferiert wurden?
Nun will man zurück nach Aquus und mit Hilfe der Hydriten Xaanas Erinnerungen zurück holen. Fein, wird schon.
Abgesehen von den üblichen Dingen noch einige Kleinigkeiten. Mir hätte ein reiner Soloroman über Xaana besser gefallen. Ihr auf Aquus mehr Zeit geben und nicht noch die Gegenwartshandlng von Matt und Aruula reinquetschen. So richtig "in character" ist sie auch nicht. Klar, die gewohnt starke Kriegerin und taffe Powerfrau, von der ich so gern lese. Aber zu bockig und nicht weit genug denkend. Dumm will ich nicht schreiben, das klingt irgendwie zu platt. Aber einige Aktionen von ihr passten einfach nicht. Für mich sollte der Plot im Zweifel immer von einer Figurenzeichnung eingegrenzt werden. Soll heißen, wenn eine Person plötzlich (grundlos) komplett anders agieren muss, als es ihre Art ist, nur um den Plot zu steuern. Dann sollte man besser den Plot nochmal umschreiben als eine Figur.
Und zu „inkonsequente Plotführung“, im letzten Roman haben die Helden gelernt, die Flora und Fauna Botans respektvoll zu behandeln. Sie waren in Symbiose mit der Natur und konnten ein tiefergreifendes Verständnis für sie entwickeln. Jetzt benehmen sie sich diesbezüglich aber wieder, als wäre nichts gewesen. Gut, ich kann vielleicht wirklich nicht erwarten, dass jeder Autor über die Details des Vorgängerromans eines anderen Autors informiert wird. Das ist der Nachteil einer sich ständig entwickelnden Geschichte, wo die Romane direkt aufeinander aufbauen.
Ich war anfangs echt Fan der Friedenswahrer, aber so wie sich das Szenario entwickelt werde ich immer skeptischer. Sie sind gar nicht die genialen Aliens, die ohne Kompromisse auf persönliche Befindlichkeiten ihren Masterplan durchsetzen. Botan kann mich auch nicht begeistern, ich fiebere jetzt der 450 entgegen und hoffe, dass sich etwas ändert.
(5 von 10 Kometen)
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Botan ist auch ein sehr eigenwilliger Planet, okay, die Dörrzonen sind ja mal wieder von den Friedenswahrern geschaffen, zumindest von einem im Rahmen von Experimenten. __________________
Man merkt also umso mehr, dass bei den Friedenswahren genau wie bei den Menschen bekannt das Spiel um die Macht und den Aufstieg prägend sind, und dass auch dort Gruppierungen entstehen, die alles umstürzen wollen, zumindest andere Wege als Vorgegeben gehen wollen.
Und das Kapitel Xaana? Da habe ich ja noch gar nicht mit gerechnet, aber nachdem wir sie sowie Matt und Aruula in verschiedenen Zeitabschnitten begleiten treffen sie tatsächlich in diesem Band schon aufeinander und setzen ihren Weg gemeinsam fort. Ich finde es gut, dass man da nicht noch mal 4-5 Bände Ehrenrunden dreht.
Insgesamt also sind eine Erklärungen erfolgt, das Team ist zusammen und das Ziel bestimmt. Ich würde hier ein Gut mir 3 Sternen geben.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!