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John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » Dämonenkiller » Zaubermond-Verlag » Dorian Hunter - Klassiker » Band 9: Sieg der Schwarzen Magie
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Umfrage: Band 9: Sieg der Schwarzen Magie
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Talis Talis ist männlich
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Dabei seit: 30.07.2016
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21.09.2016 20:58
Band 9: Sieg der Schwarzen Magie
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Dorian Hunter ist es gelungen, Trevor Sullian, den Leiter der Inquisitionsabteilung, aus den Klauen der Dämonen zu befreien - doch um welchen Preis!
Unversehends geraten Hunter und seine Gefährten selbst in Lebensgefahr. Um sie zu retten, muß er sich mit dem Teufel persönlich verbinden - und sich seiner eigenen Vergangenheit stellen:
Jener Zeit vor 400 Jahren, in dem er unter dem Namen Georg Rudolf Speyer schon einmal zum Werkzeug der Dämonen wurde...

(Klappentext auf Dorian Hunter Buch 9)


Sieg der Schwarzen Magie

Dorian Hunter-Klassiker-Band 9

350 Seiten

Erschienen 2002

Enthält folgende Romane der Erstauflage:

37 - Sieg der Schwarzen Magie

38 - Die Wasserleiche im Rio Negro

39 - Tod in der grünen Hölle

40 - Die Monster aus der Geisterstadt

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27.06.2018 17:48
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Sieg der Schwarzen Magie

von Earl Warren



Nachdem Dorian in seinem letzten Abenteuer die Machenschaften einer schwarzmagischen Schönheitsfarm beendet hat, stehen deren ehemalige Patienten jetzt dumm da. Einige Gealterte wollen ihre Jugend einfach mit einem anderen Ritual wiederherstellen. Unter all den wissenden Hexen und Dämonen soll ausgerechnet der Dämonenkiller Kontakt zu einem passenden Dämon herstellen. Eine bescheidene Idee.

In London sitzt man mit Sullivan zusammen und berät, wie es weiter geht. Als wäre nichts gewesen. Schade, der bleibt wohl ein wichtiger Bestandteil der Serie. Am besten ich ziehe einfach einen Strich für mich und denke mir was aus, wieso man ihm seine Untaten an Phillip und dem Dämonenkillerteam vergeben hat. Cohen ist mit von der Partie und wird von Earl Warren unter dem Motto „der muss ein völlig übertriebenes Arschloch sein“ beschrieben.

Wo wir schon beim Thema sind. Die Jugendstilvilla ist zwar gegen Dämonen und Magie gesichert. Seit dem Abzug der Inquisitons-Agenten aber nicht mehr gegen normale Einflüsse geschützt. Kurz und schmerzlos können Schurken die Villa stürmen und die Anwesenden mit Tränengas ausschalten.

Man erwacht gefesselt im Laderaum einer Jacht. Nanu, ich dachte sowas haben diese Schiffe gar nicht. Neben Dorian sind hier noch Coco, Cohen, Sullivan und die Pickford. Da der Dämonenkiller sich natürlich weigert, einen Dämon für die Alten zu beschwören, wird er gefoltert.

Im Laderaum verschwindet indes Orakel Phillip vor den Augen einer Wache. Moment, der war vorhin bei der Aufzählung doch gar nicht mit dabei! Coco wurde ein Magieblocker gespritzt. Sie befindet sich deshalb in einem Alptraum. Der ist aber irgendwie doch keiner, denn sie trifft Olivaro. Eine magische Traumreise? Bei einem Serum, das ihre Kräfte blockiert? Klassischer Logikfehler. Was aber schlimmer ist und vermutlich der nächste Punkt, der mich für einige Zeit begleiten wird. Auch Olivaro findet Coco total geil und will sie haben. Verdammt, kann denn nicht ein einziger männlicher Dämon über sowas stehen? Dass er sie als Machtbeweis an seiner Seite möchte, oder weil sie eine starke Hexe ist, in Ordnung. Aus kalten berechnenden Gründen also und nicht aus reinem Sexualtrieb. Ich mag Olivaro sehr, weil ich immer dachte, er wäre ein anderer Charakter. Kein notgeiler sadistischer Extremböse-Dämon. Sondern jemand, der weiß, dass man auch mit Diplomatie und Freundlichkeit ans Ziel kommt. Es kommt kein Deal zustande, aber als Zeichen guten Willens und Gratiskostprobe hilft er dennoch. Genau sowas meine ich, ein geschickter Schachzug, um Coco zu ködern.

Dorian zu foltern bringt gar nichts. Das wussten die Alten am Anfang des Romans aber auch selbst. Jetzt sind seine Freunde dran. Den Puppenmann Chapman hat man auch gefangen, aber Martha Pickford soll als erste daran glauben. Vor Dorians Augen soll wie vergewaltigt werden. Da erscheint Coco, die wieder volle Hexenkräfte hat, und räumt unter der Schiffsbesatzung auf.

Doch die Lage ist nicht gerettet. Das Schiff wird magisch auf eine Insel gelenkt. Schnell setzt man sich auf einem Rettungsboot ab, bevor das Eiland gerammt wird. Auch hier muss ich sagen, mir war nicht bewusst, dass Jachten richtige Rettungsboote haben.

Die erste Hälfte des Romans hat mich nicht begeistert. Es gibt gute und schlechte Ideen, gut und schlecht geschriebene Passagen. Ich bin vom DK besseres gewohnt, aber lege da auch eine hohe Messlatte an. Insgesamt solide.

Ab der Ankunft auf der schädelförmigen Insel mit Märchenschloss fällt die Geschichte für mich deutlich ab und wird sogar streckenweise uninteressant. Sullivan wird direkt erstmal völlig unrealistisch die Waffe aus der Hand geschossen. Sowas soll man sich für Westernheftchen aufsparen.
Man wird von Gangstern empfangen. Magische Doppelgänger berühmter Verbrecher. Die Alten können also ein Beiboot magisch fernsteuern, eine Insel magisch verbergen und magische Klone erschaffen. Aber brauchen Dorians Hilfe, um einen Dämon zu beschwören? Das wird zum Glück später halbwegs erklärt. Wie auch einige andere Dinge, die vorher unlogisch erscheinen.

Schlimmer finde, ich dass sich der ganze Dreck nochmal im Kreis dreht. Man nutzt Dorians Freunde, um ihn zu erpressen. Da Dorian sich weigert wird es dieses mal Ernst. Als Cohen von Piranhas zerfleischt wird, ist man vielleicht noch geschockt. Es ist den Autoren zuzutrauen, dass sie diese Figur aus der Serie nehmen. Dann wird Pickford vergewaltigt und geköpft, Sullivan von vier Jeeps auseinander gerissen und Chapman von Vogelspinnen getötet. Ich weiß als Leser einfach, dass denen nichts passiert. Auch Dorian spekuliert auf den unsichtbaren Phillip. Daziwschen gibt es Gedanken und Grübeleien von Dorian und Coco. Und Folter an Dorian selbst. Für mich zog sich das einfach zu sehr. Ich will endlich die Auflösung.

Zwischendurch gibt es schon einige Erklärungen. Eine Freundin des Leiters der ehemaligen Schönheitsfarm hat mit ihrer Magie geholfen. Kontakt zu einem Dämon kann oder will sie aber nicht aufbauen. Und die Doppelgänger sind nicht magisch, sondern normale „Promidoppelgänger“. Das macht einiges sinniger, einiges aber unsinnig. Also können bezahlte Schauspieler so gut mit Pistolen umgehen, dass sie aus der Entfernung jemandem die Waffe aus der Hand schießen können?

Schließlich taucht Phillip auf. Der hat aber keine Ahnung wovon Dorian spricht, hat seine Freunde nicht gerettet. Während der Dämonenkiller verzweifelt weiß ich trotzdem, dass sie nicht tot sind. Steckt halt jemand anderes hinter ihrer Rettung. Olivaro nämlich, der die Leute als Geißeln hält, um Coco zu erpessen, seine Fürstin der Finsternis zu werden.

Um Coco vor dem Tod zu bewahren lässt Dorian sich doch noch auf den Deal ein. Er geht voll in den Beschwörungsvorbereitungen auf, die Macht des Bösen geht auf ihn über. Armer Kerl, aber eine gute Idee. Was ich nicht gebraucht hätte wäre die Offenbarung, dass der Verjüngungs-Dämon der Anführer der Gealterten ist, der diese erst zu Dorians Entführung und der Dämonenbeschwörung überredet hat. Das ist überraschend, ja. Wirft aber eine Menge Logikfragen auf und verwirrt nur.

Phillip und die Gesichtstätowierung aus Istanbul retten Dorian und helfen ihm, den Dämon zu vernichten. Dorian lebt also. Olivaro lässt seine Freunde in Frieden. Dafür muss Coco mit ihm gehen und seine Braut werden.


Och nee. Das hatten wir doch vor dem Sullivan-Plot schon mit dem Grafen von Behemoth. Da ist es auch irgendwie gelungen, die Coco aus dessen Klauen zu befreien. Das brauche ich nicht nochmal. Und müssen alle Dämonen gleich sein? Können wir nicht ein wenig Abwechlung haben? Wenn sie schon so menschlich beschrieben werden und das angeblich eine Eigenart der Serie sein soll, dann kann man doch die ganze Palette nutzen. Ich hatte die Hoffnung, dass Olivaro so etwas wie der Spuk bei JS ist und halbwegs fair spielt. Offenbar ist er aber auch nur ein Arsch wie Asmodis II oder Toth.

Dieser Roman macht mir echt keine Laune auf die kommenden Geschichten. Dazu hat mir der hohe Krimianteil hier überhaupt nicht gefallen. Und in der zweiten Hälfte hatte ich manchmal gar keinen Lesespaß mehr und habe Passagen schnell weggelesen, um wieder zu relevanten Ereignissen zu kommen. Ein Auf und Ab, am Ende aber ein gewohnter durchschnittlicher Earl Warren.

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27.06.2018 18:15
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht


Schlimmer finde, ich dass sich der ganze Dreck nochmal im Kreis dreht. Man nutzt Dorians Freunde, um ihn zu erpressen. Da Dorian sich weigert wird es dieses mal Ernst. Als Cohen von Piranhas zerfleischt wird, ist man vielleicht noch geschockt. Es ist den Autoren zuzutrauen, dass sie diese Figur aus der Serie nehmen. Dann wird Pickford vergewaltigt und geköpft, Sullivan von vier Jeeps auseinander gerissen und Chapman von Vogelspinnen getötet. Ich weiß als Leser einfach, dass denen nichts passiert.


Das ist doch bei allen Serien so. Wie viele Jahrzehnte schon dürfen sich Jane Collins, Shao, Vicky Bonney, Mr. Silver, Rani Mahai, Carminia Brado, Morna Ulbrandson, Iwan Kunaritschew, Nicole Duval, Glenda Perkins, die Conollys, sogar der mittlerweile gefühlt 150 Jahre alte Sir Powell ihrer "Unsterblichkeit" erfreuen? Wenn man den Dämonenkiller in seiner Gesamtheit betrachtet, so ist dies die Serie ist mit der höchsten Sterblichkeit bei den Haupt- und Nebenpersonen - da war wirklich keiner sicher. Und dass der Verlag/Exposéautor im vorliegenden 37. Roman der Serie fast das gesamte DK-Personal sterben lassen würde, war natürlich eher nicht anzunehmen.

Wie oft wurden gerade im Sinclair und Zamorra die entsprechenden Freunde als Geisel und Druckmittel verwendet? Diese Szenarien gehen doch mittlerweile in die Hunderte, und gerade Nicole Duval dürfte sämtliche Auszeichnungen als "Geisel der Woche" einheimsen.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

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27.06.2018 18:50
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Zitat:
Original von Olivaro
Zitat:
Original von Das Gleichgewicht


Schlimmer finde, ich dass sich der ganze Dreck nochmal im Kreis dreht. Man nutzt Dorians Freunde, um ihn zu erpressen. Da Dorian sich weigert wird es dieses mal Ernst. Als Cohen von Piranhas zerfleischt wird, ist man vielleicht noch geschockt. Es ist den Autoren zuzutrauen, dass sie diese Figur aus der Serie nehmen. Dann wird Pickford vergewaltigt und geköpft, Sullivan von vier Jeeps auseinander gerissen und Chapman von Vogelspinnen getötet. Ich weiß als Leser einfach, dass denen nichts passiert.


Das ist doch bei allen Serien so. Wie viele Jahrzehnte schon dürfen sich Jane Collins, Shao, Vicky Bonney, Mr. Silver, Rani Mahai, Carminia Brado, Morna Ulbrandson, Iwan Kunaritschew, Nicole Duval, Glenda Perkins, die Conollys, sogar der mittlerweile gefühlt 150 Jahre alte Sir Powell ihrer "Unsterblichkeit" erfreuen? Wenn man den Dämonenkiller in seiner Gesamtheit betrachtet, so ist dies die Serie ist mit der höchsten Sterblichkeit bei den Haupt- und Nebenpersonen - da war wirklich keiner sicher. Und dass der Verlag/Exposéautor im vorliegenden 37. Roman der Serie fast das gesamte DK-Personal sterben lassen würde, war natürlich eher nicht anzunehmen.

Wie oft wurden gerade im Sinclair und Zamorra die entsprechenden Freunde als Geisel und Druckmittel verwendet? Diese Szenarien gehen doch mittlerweile in die Hunderte, und gerade Nicole Duval dürfte sämtliche Auszeichnungen als "Geisel der Woche" einheimsen.


Aber dann darf sich nicht ein ganzer Roman darum drehen. Jedem Teammitglied wird ausführlich eine eigene Todesart zugedacht. Das zog sich einfach furchtbar.

Ich hätte nur Coco als Druckmittel entführen lassen und nciht gleich alle. Dann hätte man sich auf der einen Seite mehr auf den Deal mit Olivaro und auf der anderen Seite mehr auf Dorians Opfer um Coco zu retten (die Beschwörung macht ihn ja böse) konzentrieren können. Das wäre ein spannender Roman geworden.

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28.06.2018 08:52
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Als kleinen Blick hinter die Kulissen, hier mal der Anfang von DK-Exposé Nr. 37:

DIE MACHT DES BÖSEN
TRIUMPH DES BÖSEN

Der Dämonen-Killer 37
Schauplatz: Bahamas
Zeit: Ende März
Autor:

Titelbild: Da der Hermaphrodit in diesem Band eine große Rolle spielt, wäre es schön, ihn auf dem Titelbild zu haben. Phillip ist groß und schlank, sein Gesicht ist albinoid und schmal und engelhaft, kein Barockengel, bitte! Weißes Gesicht, mit schmalen, nur angedeuteten Lippen, roten Augen. Trägt ein langes, weißes Gewand, wie ein Nachthemd ohne Kragen. Die Hände, die er wie ein Nachtwandler ausbreitet, sind grazil, er wandelt durch einen exotischen Garten - oder der Hintergrund ist unifarben - und wird von verrunzelten, mumienhaften Greisen umlauert. Die Greise kann man sich aber auch schenken, wenn der Hermaphrodit entsprechend gut ausgearbeitet. wird.
2. Vorschlag: Es kann auch eine Gruppe der mumienhaften Greise gezeichnet werden, die gierig auf den Betrachter starren, sie sind böse, verschlagen, abstoßend - einfach schaurig anzusehen.

Vorbemerkungen:
Das Problem der alten Reichen, die bereit sind, alles für ihre Unsterblichkeit zu geben, wurde im vorangegangenen Band nicht befriedigend behandelt. Deshalb kommen wir noch einmal darauf zurück.
Außerdem gilt es noch, den für die Vorkommnisse auf den Orkneyinseln verantwortlichen Dämon zu killen. Das wäre kein Muß, aber wir wollen die sich bietende Gelegenheit beim Schopf packen.
Möchte aber doch feststellen, daß dies alles andere als ein Aufguß des Themas von Band 36 ist.

Situation:
Die "Inquisitions-Abteilung" hat zu existieren aufgehört. Der ehemalige O.I. Trevor Sullivan bezieht eine Pension vom Secret Service und hat sich in der Jugendstilvilla einquartiert. Seine Metamorphose und Genesung zum früheren Aussehen hat nicht ganz geklappt. Er hat einen Makel behalten. Und zwar ist dieser weniger physischer und psychischer Natur, sondern metaphysischer und -psychischer. Wie bei Leuten mit Gicht oder Ischias oder was weiß ich behaupten, kommende Wetterveränderungen in den Gliedern zu verspüren, so hat Sullivan einen "Hexenschuß" besonderer Art, wenn sich magische Ereignisse ankündigen, etwas Dämonisches in der Luft hängt. Dann bekommt er Lähmerscheinungen, Gliederzucken und sonst alles Mögliche. Wir wollen diese Symptome aber nicht zu ähnlich denen Phillips, des Hermaphroditen, schildern. Apropos Phillip - er sollte wieder mehr in den Vordergrund gestellt werden, ebenso wie die anderen Hauptpersonen.
Dieses Exposé gibt Gelegenheit dazu - auch um Donald Chapman wieder agieren zu lassen.
Earl Warren - nicht der kalifornische Richter und Taufpate des "Warren-Reports", sondern unser Teamgefährte - hat in Band 24 das Daemonicon erwähnt; ein geheimnisvolles Geheimbuch mit 37 Kapiteln, dessen 13. das schrecklichste ist und das als das Hauptwerk über Schwarze Magie und Dämonenbeschwörung gelten kann. Diese Idee wollen wir aufgreifen.
Über Trevor Sullivans Aussehen gibt es nicht viel zu sagen. Er wurde bisher als klein und Durchschnittserscheinung beschrieben. Fügen wir dem noch hinzu, daß er ein Geiergesicht hat und -obwohl er längst nicht mehr der Boß ist - ziemlich rechthaberisch und herrschsüchtig ist. Da kommt er bei Martha Pickford an die Richtige! Seine rechte Gesichtshälfte ist heller als die linke, so hätte er dort eine plastochirurgische Operation erfahren. Diese blasse Gesichtshälfte glüht aber wie im Fieber, wenn er seinen "Hexenschuß" hat. Er ist nun auch verbittert, weil ihn der Secret Service, als er nach den Geschehnissen auf den Orkneyinseln für Dorian eintrat, einfach fallen ließ. Also ein verbitterter, herrschsüchtiger Besserwisser, der aber das Herz am rechten Fleck hat.
Bitte auch folgende Aussage in die Anfangshandlung einfließen lassen: Dorian hat routinemäßig versucht, mit Jeff Parker in Kontakt zu treten, erfuhr jedoch, daß er irgendwo im Amazonasgebiet an einer Expedition teilnimmt und unauffindbar ist.

Wichtig! Bitte daran denken, daß Coco ein Teil ihrer Fähigkeiten zurückgewonnen hat und Dorian glaubt, dies sei deshalb geschehen, weil ihre Liebe zu ihm auch nicht mehr ist, was sie einmal war.
Dieser Wust von menschlichen Problemchen unserer Hauptpersonen braucht nicht in allen Fällen groß herausgestellt zu werden - das Horrormoment ist unser Anliegen! - aber es kann zwischen den Zeilen, in den Dialogen und den allgemeinen Situationsschilderung deutlich werden. Was sage ich, das muß es sogar!


Achja, das Titelbild für das Dämonenkiller-Heft Nr. 37 hat dann Ernst Vlcek gezeichnet.

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02.07.2018 17:04
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Die Wasserleiche im Rio Negro

von Neal Davenport




1532, Dorians früheres Leben als Georg Rudolf Speyer: Nach der Sache mit dem Goldenen Drudenfuß hat sich die Inquisition eingeschaltet. Da Speyer die unangenehmen Erinnerungen seines letzten Lebens hat, setzt er sich daher lieber in die Neue Welt ab.

Doch bereits bei der Überfahrt wird er Zeuge, wie ein der Dämon Aqiular mit seinen Gehilfen den Kapitän des Schiffes tötet und dann die Kontrolle übernimmt. Speyer kann sich an Bord verstecken. Aquilar ist so nett und nimmt einfach mal an, dass er über Bord gegangen ist. Wozu nach ihm suchen lassen, passt schon. Er und ein Mitreisender werden auch nicht erwischt, bis sie zum Gegenangriff übergehen und Aquilar töten. Als wäre das nicht genug Pech, spaltet bei einem Unwetter ein Blitz den Mast und das komplette Schiff gleich mit. Davenports Roman setzt von Anfang an Akzente. Spannung und stimmige Schilderungen auf der einen Seite, konstruierte Handlungsabläufe mit Zufällen auf der anderen Seite.

Speyer wird zum Glück von einem anderen Schiff aufgegriffen und ist eine Weile damit beschäftigt, seinen Lebensunterhalt normal zu verdienen. Bis er von Pizarros dritter Expedition hört und eine Gelegenheit nutzt, sich ihr anzuschließen. Nicht wegen der Aussicht auf Ruhm oder Reichtümer, sondern aus Interesse an den Inka. Entsprechend wenig begeistert ist er von dem, was er sieht. Pizarro wird das Volk wohl bald auslöschen, wenn er so weiter macht. Als Nachhut trifft Speyers Gruppe in einer frisch eroberten Stadt ein, wo der Inkakönig gefangen gehalten wird. Ein ruhiger Job, das bisschen Wache schieben.

Dabei sondert sich Speyer immer mehr von den rauen Soldaten ab und freundet sich mit den Inka und Dolmetschern an, um mehr über die Kultur der Inka zu erfahren. Unter anderem, dass dämonische Kräfte erwachen werden, sollte der gefangene Inkakönig sterben. Natürlich wird dieser kurz darauf zum Tode verurteilt.

Bei der Sache hat mich eine Szene besonders gestört. Speyer gehört also nicht zu Pizarros loyalem Haupttrupp, sondern ist erst später als Verstärkung hinzugestoßen. Außerdem versteht er sich mit den Wilden besser als mit den Männern des Eroberers. Dennoch unterhält er sich mit Pizarro und versucht ihn umzustimmen. Der hört sogar halbherzig zu, statt Speyer mal ordentlich die Meinung zu geigen oder zu bestrafen. Die Autoren wollten unbedingt ihren Haupthelden im direkten Kontakt mit einem Historien-VIP zeigen, auch wenn das an der Stelle überhaupt gar keinen Sinn ergibt.

Aber Dorians Vergangenheits-Ich ist natürlich auch paranormal gezeichnet. Nach der Hinrichtung erwacht er nachts durch ein seltsames Gefühl, das ihn in das Gebäude treibt, wo die Leiche des Königs aufgebahrt wird. Das Inkamädchen Machu Picchu (welch einfallsreicher Name) und einige andere Eingeborene zerstückeln den Leichnam und schmuggeln ihn aus der Stadt. Eine wichtige Szene, es wird natürlich nicht geklärt, welche Macht Speyer aus dem Schlaf schreckt und fernlenkt.

Beim Marsch auf die Hauptstadt der Inka gibt es kaum noch Widerstand. Alles prima. Mit den geplünderten Schätzen könnte Speyer sich locker zur Ruhe setzen, aber er findet keine. Deshalb schließt er sich später einer Expedition auf der Suche nach El Dorado an. Ein Inkamädchen weiß angeblich den Weg, will aber nicht reden. Was für ein Heftromangück, dass es sich bei ihr ausgerechnet um Machu handelt, die Speyer zum Reden bringen kann, weil sie ihm vertraut.

Von der großen Handlung bis zu Kleinigkeiten, Speyer hat mit vielen bekannten Elementen der Geschichte um diese Epoche der Neuen Welt zu tun. Davenport will alles reinpressen, was er an Wissen hat. Jede Gelegenheit, die sich bietet. Das ist alles gut geschrieben, aber total unrealistisch. Als man im Dschungel ein Nachtlager aufschlägt wird er auch noch von Amazonen entführt. Vielleicht ist es der Fluch eines Heftromanhelden, in jede sich bietende Gelegenheits-Pfütze zu stolpern. Wie auf einer Tropensafari, man fährt ja nur einmal im Jahr in den Urlaub und muss alles mitnehmen, was die Gegend zu bieten hat. Wenigstens wird die Passage nicht für übertriebene Sexszenen genutzt, Speyer hat nur einmal unter Drogen Geschlechtsverkehr mit der Anführerin der Frauen, bevor seine Gruppe die Siedlung stürmt.

In Booten geht es danach weiter, als eine Leiche entgegen der Strömung den Fluss hinauf treibt. Es handelt sich total zufällig um die Leiche des Dämons Aquilar, den Speyer vor Jahren getötet hat. Laut Machu hängt diese auch noch mit einer wichtigen Prophezeiung der Inka zusammen. Sachen gibt’s. Die ganze Expedition, außer Speyer, gerät in den Bann des leblosen Dämons. In El Dorado angekommen wird Aquilar tatsächlich wichtig. Hierher wurden auch die Körperteile des Königs gebracht. Mit der Lebensenergie des Dämons soll er wiedererweckt werden. Da ist es die schlauste Idee, mit der Arkebuse auf Aquilar zu schießen, damit durch die klaffende Wunde sein Blut vergossen wird. Haben die Autoren Speyer zugeflüstert, dass er diese Aktion bringen muss, um die Handlung weiter zu bringen? Eine logischere Erklärung gibt es dafür nämlich nicht.

Zum Glück will der Inka-König nicht direkt Rache. Mit der kompletten Stadt zieht er sich in eine andere Dimension oder so zurück. Speyer kann gerade noch so fliehen. Seine Abenteuerlust ist gestillt. Na hoffentlich nicht. An sich mag ich die Vergangenheitsromane und würde gern mehr von ihm lesen. Dazu später mehr.




Es gibt natürlich auch noch eine Gegenwartshandlung. Es reichen nicht die völlig übertriebenen Verknüpfungen in Speyers Leben, die schon damit beginnen, dass er ahnungslos aus Selbstschutz Aquilar erschießt. Auch Dorian bekommt es nun mit diesem Thema zu tun.

Ich habe für mich angenommen, dass Sullivan wieder Teil des Teams ist. In Ordnung, die Serie ist alt, einen Leserbrief zu schreiben bringt jetzt nichts mehr. Aber es stört mich noch, dass Sullivan so vertraut mit Dorian umgeht. Fast schon väterlich. Von allen Figuren führen gerade die beiden ein Gespräch und er versucht, den Dämonenkiller aufzubauen, nachdem er Coco verloren hat. Ein Päckchen von Jeff Parkers Expedition nach El Dorado ist angekommen. Darin ein alter Zeremoniendolch. Wie der wohl durch den Zoll gekommen ist? Ich habe über viele Detailfehler, die ich bemerkt habe, hinweg gesehen. Es sind solche Kleinigkeiten, die den Lesefluss nicht arg stören.

Da Parkers Expedition verschollen ist, reist Dorian nach Kolumbien, um sich auf ihre Spuren zu begeben. Im Basislager treiben sich furchtbar klischeehafte Gestalten herum und das Frauenbild der Indianermädchen ist auch reichlich seltsam. Da stört es auch niemanden, wenn erwachsene Männer sich ein vierzehnjähriges Indomädchen als Sexobjekt nehmen. Ich möchte sowas nicht beschönigen, aber im Gegensatz zu CZ ist es hier freiwillig und es gibt nur die Erwähnung, statt einer expliziten Szene.

Nun war es hier wochenlang völlig ruhig. Aber als der Serienheld eintrifft, greifen direkt am ersten Abend Pygmäen an und verschleppen die Frauen. Einer von ihnen wird gefangen und ist so lieb zu verraten, wo ihr Lager ist und dass die Frauen den Göttern geopfert werden sollen. Da hat man es einfach, kann den Fluss hinab schippern, um die holden Damen zu retten. Wie bei Speyer damals treibt auch jetzt eine Leiche den Strom hinauf. Es ist zwar nicht Aquilar, aber der Mann wurde zufällig genau so gefesselt wie der Dämon damals.

Schließlich erreicht man das Pygmäendorf und beobachtet, wie die Frauen zu einer Höhle geführt werden. Zwei grausige Monster kommen hervor und wollen sich die hilflosen Jungfern greifen. Die tapferen Ritter eröffnen das Feuer und erledigen die Ungetüme. Zum Schluss erfahren sie noch vom Häuptling, dass er Parkers Expeditionstrupp gesehen hat und Dorian vielleicht zu ihm führen kann. Huch, ein Cliffhanger? Es geht im nächsten Roman direkt ohne Unterbrechung weiter? Da freut es den Nachholer, dass er keinen ?Monat? Auf die Fortsetzung warten muss. Der Gesamteindruck ist nämlich sehr gut. Ich habe Lust auf mehr. Mehr Dschungelfeeling, mehr Inka und auch wie die Geschichte für Dorian weiter geht.



Als Amateur-Rezensent schaue ich natürlich genauer auf den Roman und habe meine negativen Kritikpunkte. Vieles von Speyers Erlebnissen liest sich wie von Wikipedia abgeschrieben, ist klischeehaft und teilweise auch nicht wirklich so gewesen. Für die 70er ist es aber sehr gut recherchiert und wiedergegeben. Damals konnte man nicht nachgoogeln, inwiefern die Schilderungen stimmig sind. So gesehen ist das wirklich erstklassig, muss man so sagen.

Auch die Stimmung hat Davenport tadellos eingefangen, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Ich ziehe besser keinen Vergleich zu den Amazonas-Geschichten moderner Autoren, aus dem gleichen Grund wie beim vorherigen Absatz.

Schaue ich weiter auf den Plot bin ich im Groben auch völlig zufrieden und möchte nicht meckern. Ich wurde prima unterhalten und möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht.

Lediglich zwei Sachen stören mich. Danach muss ich nicht suchen, sie ziehen sich durch die Handlung. Es wurden zu viele Ereignisse/Geschichten erzählt. Zu viele verschiedene Dinge ereignen sich in zu kurzer Zeit. Als hätte Davenport sich durch ein Fachlexikon gelesen und wollte alles unterbringen. Und die Zufälle wirken dieses mal enorm wie märchenhaftes Schicksal. Da tötet Speyer damals einen Dämon, der rein zufällig ausgerechnet auf seinem Schiff ist. Der wird Jahre später für ein Ritual benötigt, um einen hingerichteten Inkakönig ins Leben zurück zu rufen. Und die Dämonenleiche treibt dann vor Speyers Nase im Fluss auf ihn zu. Bei der Hinrichtung des Inkakönig war er natürlich dabei und hat zufällig mitbekommen, wie seine Leiche in Stücken aus der Stadt geschleppt wurde. Als würde das nicht reichen schlittert hunderte von Jahren später seine Nachfolgeexistenz Dorian Hunter in die Geschichte. Ich dachte, DK ist so eine moderne und „andere“ Serie, wo es das Konzept des Auserwählten nicht gibt. Wie John Sinclair, der der Sohn des Lichts ist. Dorian Hunter ist ein ganz normaler Kerl, der wie viele andere Sterbliche damals von einem Dämon reingelegt wurde. Zufällig ist er an Coco Zamis geraten und hat in diesem Leben ebenso zufällig gewisse Freunde, dass er es mit seinen Gegnern aufnehmen kann. Das finde ich glaubhaft, irgendwann muss es ja mal klappen.

Ich bin unsicher, ob ich eine Top-Note vergeben soll. Eigentlich nicht und die Fortsetzung ist hoffentlich noch besser. großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff (9 von 10 Schnauzern) Als Leser bin ich aber total zufrieden und glücklich.

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02.07.2018 17:15
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Original von Das Gleichgewicht
Als Leser bin ich aber total zufrieden und glücklich.


Dann bin ich es auch. großes Grinsen

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Tod in der grünen Hölle

von Earl Warren


Eigentlich denke ich darüber nach, eine DH-Pause zu machen und mir erstmal die Bastei-Neuauflage anzuschauen. Den angefangenen Mehrteiler möchte ich aber doch noch beenden.



Der zweite Teil des Inka-Plots beginnt mit dem „Vorgängersuchtrupp“ nach Jeff Parker, der von AtahuAlba und seinen Inkas angegriffen wird. Nur der Leiter dieser zweiten Expedition, Roman Lipwitz, kann fliehen.

Die dritte Suchexpedition unter Dorian erhält Unterstützung durch die Pygmäen, nachdem er ihre boshafte Gottheit vernichtet hat. Weiter geht es also durch den Dschungel. Dabei schwimmt ihnen gerade jetzt zufällig die Leiche eines Teilnehmers des zweiten Suchtrupps entgegen. Entgegen der Strömung natürlich, wie gewohnt. Der Kerl erwacht als Zombie und wird von Dorian mit dem Inkadolch getötet, den Jeff ihm vor dem Abenteuer zugeschickt hat. Ach Schade, das wäre die perfekte Gelegenheit für den Untotendolch aus Istanbul gewesen. Schade, dass er so „unglücklich“ verloren ging, ich trauere der Waffe immernoch hinterher. Allgemein mag ich es viel mehr, wenn sich besondere Waffen und Artefakte innerhalb einer Serie etablieren und nicht ständig für einzelne Plots neue Sachen eingeführt werden, die die Autoren danach wieder rausschreiben.

Aber wo war ich? Die Reise durch den Dschungel. Der Hauptteil der Handlung. Man könnte die Geschichte wohl als typischen Brückenroman bezeichnen. Earl Warren beschreibt extrem umfangreich und ausdauernd über weite Strecken die Flora und vor allem Fauna des Urwaldes. Kurze exotische Tierbegegnungen werden massig auf die Seiten gepresst. Tut mir Leid, aber ich sauge die Seiten nicht fasziniert wie ein Kleines Kind im Spielwarengeschäft ein. Dieses Heruntergerattere brauche ich nicht. Ich will wissen, wie es mit der Handlung um El Dorado weiter geht und was aus Jeff Parker geworden ist. Wäre ich fies, ich würde sogar von Langeweile sprechen, die sich einstellt. Aber das ist wirklich ein sehr hartes Wort, Gleichgültigkeit oder Desinteresse trifft es besser.

Dorian hat zufällig auch genau die richtigen Experten für brenzlige Situationen dabei. Das ist mir im ersten Teil noch nicht aufgefallen, vielleicht weil Davenport den Expeditionsteilnehmern wirklich nicht so extreme Stempel aufgedrückt hat. Ein Sportschütze kann einer Indofrau eine gefährliche Schlange vom Bauch schießen. Ein Wassersportler steuert geschickt das Motorboot. Eine ehemalige Westernshowdarstellerin, die gar meisterhaft mit der Peitsche umgehen kann.

Währenddessen wird wie von solchen Plots gewohnt die Truppe immer weiter dezimiert. Piranhas, Schlangen, Krokodile. Alles was der Klischee-Urwald so zu bieten hat. Auch die Verletzten werden mehr, die Stimmung im Lager ist allgemein sehr düster.

Unterbrochen werden die Reisebeschreibungen nur von der mysteriösen Entdeckung eines Teilnehmers von Jeff Parkers Ursprungsexpedition. Sein Skelett zeigt Anzeichen, dass es schon seit Jahrhunderten hier liegt. Dieser nette kleine Teaser ruft in mir aber nur noch mehr den Wunsch hervor, dass sich hier endlich mal was tut.

Später wird eine Wache von einem Armbrustschützen beschossen. Die Indos hauen ab, nehmen Medizin und das Funkgerät mit. Und es gibt ein ganz kurzes Aufeinandertreffen mit spanischen Konquistadoren. Die Lage spitzt sich zu.

Erst im letzten Drittel der Geschichte passiert etwas, das mich aus meinem routinierten Lesen aufschrecken lässt. Dorians Expedition rettet Roman Lipwitz, der nach seiner Flucht vor zwei Wochen von Indianern aufgegriffen wurde und gerade jetzt an Riesentermiten verfüttert werden soll. Was für ein unglaublicher Heftromanzufall, dass man im dichten riesigen Amazonasurwald über ihn stolpert und auch noch zum passenden Zeitpunkt, 5 Minuten später wäre von ihm nicht mehr viel übrig gewesen. Was ich viel schlimmer als einen gewohnten Zufallszufall finde ist da ein großer Logikfehler. Es wurde am Anfang klar etabliert, dass Leute zwar vor den Inkaattacken fliehen können, aber jedes mal wahnsinnig wurden und von Geistern fantasierten. Lipwitz ist angeschlagen, zeigt ansonsten aber normales Verhalten. Jeder Zeuge zuvor war wahnsinnig und man konnte kaum ein sinnvolles Wort aus ihm heraus bringen, aber bei einer für den Plot relevanten Figur ist es – ohne Erklärung – plötzlich nicht mehr so. Ist klar! Er muss sie ja dorthin führen, wo der Angriff stattfand und El Dorado liegt.

Weiter geht es. Es folgen noch mehr Tierbeschreibungen und Tierattacken. Abwechslung gibt es nur durch Tropenkrankheiten, Warren fallen wohl langsam keine Tiere mehr ein.

Man kommt an der Stelle an, wo die zweite Expedition gelagert hat und angegriffen wurde. Keine Spur von El Dorado. Also warten, bis die Stadt wieder auftaucht oder Inkas angreifen? Nein, zufällig gibt es jetzt ein weiteres Zusammentreffen mit den Konquistadoren. Noch zufälliger ist es ausgerechnet hier und jetzt Dorians alter Freund Pascual Martinez aus seinem früheren Leben als Georg Rudolf Speyer. Lustige Szene, ein Expeditionsteilnehmer will geistesgegenwärtig auf dem Fremden schießen, hat aber sein Gewehr nicht gut genug gepflegt und gerade jetzt versagt der Mechanismus. Hach ja, manche dieser Zufälle erheitern mich schon kurz. Speyer erkennt Dorian als Rudolf, obwohl dieser jetzt komplett anders aussieht, da hat man es sich aber sehr einfach gemacht. Er erzählt ihm alles, stirbt dann aber bei einem Tierangriff. Zitteraal, den kann Warren jetzt auch von seiner Liste streichen.

Gut, ein kurzes Zwischenfazit. Der Roman hat einige Zufallszufälle und konstruierte Stellen, die man besser hätte lösen können. In Ordnung. Und natürlich ist die Expedition durch den Dschungel damals besser angekommen. Die Leute in den 70ern konnten nicht irgendwelche Dokus auf Youtube anschauen oder interessante Blogartikel lesen. Das muss damals wirklich begeistert haben. So viel neues. So eine bunte Artenvielfalt auf so wenigen Seiten. 2018 lässt mich das kalt und ich habe schnell genug davon. Vor allem weil einige Szenen aus heutiger Sicht ziemlich klischeehaft oder sogar faktisch widerlegt sind.

Mein Lesespaß hielt sich in Grenzen. So möchte ich aber nicht bewerten. Die Geschichte ist für mich persönlich leider sehr schlecht gealtert. Dafür kann sie nichts. Erinnert mich weniger an einen paranormalen Dämonenkiller als an ein Abenteuerbuch, das man auf dem Dachboden findet. Kurzum, bis hierhin hätte ich eine schöne gute Wertung vergeben.

Dann überschlagen sich die Ereignisse. Man hat keine Anhaltspunkte mehr und will auch nicht warten, ob sich El Dorado zeigt. Also zurück zu den Pygmäen. Wie jetzt? Den ganzen tagelangen Weg wieder zurück oder gibt es zufällig ein anderes Dorf in der Nähe? Egal. Es stellt sich nicht nur heraus, dass die Ureinwohner Kopfjäger sind. Nein, der gesuchte Jeff Parker wird hier gefangen gehalten. Vor einer Seite stand man noch planlos da, jetzt macht die Story einen riesigen Schritt nach vorn und beantwortet eine der beiden großen Fragen des Mehrteilers. Einfach mal so. Da wird der Gute plötzlich gefunden. Hier, da isser! Was für eine Enttäuschung. Waren meine Hoffnungen an die Serie wieder zu groß? Diese Auflösung gefällt mir gar nicht.

Man stampft also zurück, wo El Dorado dieses mal pünktlich erscheint. Keine gegenwärtige Version aus der anderen Dimension, sondern die Vergangenheit, wo gerade Rudolf Speyers Expedition gegen die Inkas kämpft. Offenbar pendelt der Ort auch noch zwischen den Zeiten. Und hat die ganze Zeit gewisse Charaktere gerade dann ausgespuckt, wo es für den Plot wichtig ist. Na gut, das Konzept ist interessant.

Ich habe nun erwartet, dass es im dritten Teil weiter geht. Aber zum Schluss wird noch AtahuAlba mit seinen Inkas abgefangen und getötet. Der Dämon ist tot! Der Bann gebrochen, El Dorado bleibt in der Gegenwart stecken. Zeit zum Plündern! Aber der dritte Teil? Da wird es wohl um die Inkaprinzessin Maccu Picchu gehen, die hier noch in einem magischen Schlaf liegt.


Noch kurz zwei Anmerkungen. Es ist erstaunlich und total unrealistisch, wie gut die Orientierung im Urwald gelingt, selbst an einer Stelle nach einer panischen Flucht. Und nicht unerwähnt lassen möchte ich, wie natürlich wieder aufdringliche Männer arme Indomädchen sexuell belästigen.



Am Ende nimmt der Roman noch einmal richtig Fahrt auf und beendet eigentlich den Plot. Jeff Parker wurde wohlbehalten gerettet und El Dorado sichergestellt. Was jetzt folgt ist eher ein Anhängsel der Thematik, das noch Probleme machen wird. Jeffs Rettung hat mir überhaupt nicht gefallen. Die Auflösung zu El Dorado kam mir zu überhastet, ist an sich aber in Ordnung. Abgesehen von ein paar anderen Kleinigkeiten hat mich der „unparanormale Reisetagebuch“-Charakter der Geschichte am meisten gestört. Damit kannst du heutzutage so einfach nichts mehr reißen, dann muss das viel besser beschrieben sein. Kann ich aber schlecht als echten Kritikpunkt bringen.

Deshalb großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff Baff Baff Baff (4,5 von 10 Schnauzern)

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06.08.2018 16:48
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Die Monster aus der Geisterstadt  

von Ernst Vlcek




Wie geahnt befindet sich im Abschluss der Trilogie die Inkaprinzessin Maccu Picchu im Fokus der Handlung. Direkt zu Beginn des Bandes will einer der Expeditionsteilnehmer sie aus ihrem magischen Schlaf erwecken, wird dabei aber von einem Monster getötet.

Der Rest der Truppe will entgegen Dorians Warnung El Dorado nach seinen legendären Schätzen durchkämmen. Zwei Gruppen teilen sich auf und in der ersten gibt es direkt Unstimmigkeiten zwischen den Schatzjägern Spesce und Geregaad und den Wissenschaftlern. In einem unterirdischen Labyrinth werden die beiden Forscher eingesperrt, damit die anderen ungestört nach dem Gold suchen können. Auch sie versuchen für Hinweise die Schlafende zu erwecken, was ihnen nicht gelingt. Daher schaffen sie den Körper der Prinzessin in ein Versteck im Dschungel. Dort werden sie aber von Riesenfledermäusen attackiert. Geregaad stirbt, nur Pesca kann sich retten.

In El Dorado taucht Maccu Picchu auf. Sie ist erwacht und hat eine Botschaft für Dorian. Sie alle sind in Gefahr und nur im Saal der Träume gibt es Antworten. Dann verschwindet sie. War sie nur eine Illusion? Sollte sie nicht in ihrem Dschungelversteck liegen? Und schlafen? Wie macht das alles Sinn?

Bevor Dorian sich um diese Probleme kümmern kann gibt es dringenderes zu tun. Die eingesperrten Wissenschaftler haben durch Morseklopfen auf sich aufmerksam gemacht und müssen gefunden werden. Die beiden hören Maccus Stimme, die sie darum bittet, geweckt zu werden. Was denn nun? Unbedingt wecken, um die Expedition zu retten oder unbedingt schlafen lassen, weil ihr Erwachen den Untergang bedeutet?

Der Suchtrupp findet unterirdisch indes ein seltsames Tor, mit Reliefabbildung eines westlichen Teufels. Und dann werden sie auch schon aus der Schwärze hinter dem Torboden attackiert. Ein Tentakel schießt hervor und ein urtümlicher Raubstraußenvogel greift an. Man zieht sich zurück, ein Mann wird aber getötet. Als Dorian sich die Sache anschaut gibt es weder undurchdringliche Schwärze noch eine Teufelsdarstellung.

So viele Fragen. Es wird Zeit für Antworten. Und die gibt es jetzt, aber so richtig. Hinter dem Tor-Durchgang findet Dorian seinen Saal der Träume. Die Wände des Gewölbes sind aus Gold, mit Edelsteinen verziert. Der Dämonenkiller hat keine Augen für diesen Reichtum, denn in einem Wandbild entdeckt er einen Hinweis, wo die Wissenschaftler sich befinden. Diese hatten weiteren Kontakt zu Maccu Picchu und reden scheinbar wirres Zeug.

Plötzlich befindet sich die schlafende Prinzessin wieder in ihrem Tempel und nicht mehr im Dschungelversteck? Habe ich etwas überlesen? Nun erhält auch Dorian die Botschaft von ihr, dass sie geweckt werden will. Aber es muss auf eine besondere Art geschehen. In einer nächsten Szene ist sie wieder in ihrem Versteck in einem hohlen Baumstamm. Es wird immer klarer, dass sie also zweimal existiert. Warum und auf welche Art, das ist die entscheidende Frage.

Bei einer genaueren Untersuchung des Saals der Träume merkt Dorian, dass die abgebildeten Szenen die Zukunft darstellen, beziehungsweise inzwischen die Gegenwart. Ernst Vlcek bedient sich hier einfach beim bekannten Maya-Kalender. Es sind aber nicht irgendwelche wichtigen Voraussagen wie der globale Weltuntergang, sondern spezifisch auf die Expeditionsteilnehmer zu geschnitten. Jedem ist eine eigene Todesart zugedacht. Ob man rechtzeitig einen Ausweg findet? Außerdem wird hier bestätigt, dass Maccu irgendwie zweimal existiert. Aber auf welche Version soll man hören?

Direkt vor Ort wird man auch schon von Monstern angegriffen. Tentakel, Krallenarme, Schlangen mit Krokokopf, Riesenvögel, Riesenfledermäuse, Quallenwesen, Gnome und so weiter. Das sind Maccus Albträume. Die bunte Vielfalt an Kreaturen ist logisch, wie immer mag ich so viel Exotik trotzdem nicht.

Dorian kann den Durchgang blockieren, indem er ein großes Monster darunter erschießt. Da muss sich der Rest erstmal durchfressen. Das dürfte aber eher eine Sache von Minuten bis wenigen Stunden sein. Einen Tag Aufschub hat man dadurch eher nicht gewonnen, wie es dargestellt wird.

Die zwei befreiten Wissenschaftler werden wieder von Maccu gerufen und bekommen mit, wie Pesce weiterhin vergeblich versucht, die Dschungel-Variante der Inkaprinzessin zu erwecken. Mit seinem Latein am Ende opfert er sie nun rituell.

In El Dorado brechen dann die Monster durch und greifen an. Man sucht Schutz im Tempel, die Kreaturen verschwinden vorerst. Doch es gibt auch Stress mit den Inkas. Dorian will Maccu vorsichtig wecken, die Ureinwohner sind dagegen. Der Dämonenkiller enttarnt, dass sie die Albtraummonster brauchen, um die weißen Eindringlinge zu verscheuchen oder zu töten. Da das nicht klappt greifen auch sie an und werden zurückgeschlagen. Die Lage spitzt sich zu. Ein Heftromanzufall zum Finale muss helfen. Gerade als die Inkas das zweite mal angreifen, platzen auch die amoklaufenden Traummonster herein. Und metzeln die Inkas nieder, statt Dorian und Co. Was für ein Glück. Eine Gefahr erledigt, bleiben die Monster.

Dorian schafft es, Maccu kurzzeitig zu erwecken. Sie darf nun ja nicht wieder einschlummern. Kein Problem, sie muss nur daran glauben. Wenn man fest daran glaubt, ist alles möglich. Sind wir hier bei Disney oder einer knallharten Gruselserie?

Bis hierhin habe ich mich mit persönlichen Gedanken zur Handlung weitestgehend zurück gehalten. Ich wollte mich nicht äußern, solange es zu der Thematik keine Auflösung gibt. Es ging mir weniger um eine stimmige Erklärung als um die reine Logik. Das Konzept der doppelten Maccu konnte mich sowieso nicht begeistern. Mir wäre es lieber gewesen, weniger Trara zu machen. Zum Beispiel, dass Dorian einfach in ihre Traumwelt eindringen muss, um sie von da zu erwecken. Hätte schöne dystopische Szenen geben können.

Mit der Erklärung bin ich nicht wirklich zufrieden. Maccu träumt einfach von sich selbst. Das im Tempel ist nur eine Traumvariante, die eigentliche Frau wurde von Pesce geopfert und ist nun untot. Aha. Können Zombies träumen? Wieso erreicht dieser Traum so lange und konstant die Realität? Es bleiben einige Fragen offen. Die angreifenden Monster lösen sich schließlich auf, waren ja nur Träume. Die getöteten Kadaver bleiben aber liegen, obwohl auch sie nur stofflich gewordene Traumillusionen sind. „Warum sollte er versuchen, das Gewesene zu analysieren?“ Dorian kann die ganzen noch offenen Logikfragen ja ignorieren, ist vermutlich besser für ihn. Ich als Leser hätte das aber schon gern gewusst.

Zusammen verlässt man die Stadt nun entgültig und nimmt die Traumgestalt-Maccu mit. In einem letzten real gewordenen Albtraum fällt El Dorado in sich zusammen. Die echte Maccu treibt also irgendwo im Rio Negro, solange gibt es die Traum-Maccu an Dorians Seite noch. Aber was, wenn die echte von Krokodilen gefressen wird, ihr Körper an einem Wasserfall zerschellt oder einfach ein paar Ureinwohner die Untote finden und töten? Dann dürfte auch die falsche Maccu sich auflösen.

Ich verstehe, die Autoren wollen sich etwas besonderes einfallen lassen. Ist ja auch eine nette Idee, irgendwie. Ich bin kein Fan davon, ist mir zu verworren mit zu vielen noch offenen Fragen und nicht klar genug.



großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff (7 von 10 Schnauzern) Es hätte sicher bessere Enden für diese Trilogie gegeben. Aber es hätte auch viel schlechter kommen können. Ist im Kern sowieso Geschmackssache. Ganz ohne Punktevergabe betrachtet hat mir dieses Abenteuer durchaus Spaß gemacht und ich hätte gern weitere Geschichten dieser Art.

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06.08.2018 16:57
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Selbst ich als Leser, der die Serie durch die dunkelschwarze Dämonenbrille sah, hatte mich damals gewundert, wie einfach doch so eine Dschungeldurchquerung zu absolvieren wäre - als gäbe es da einen unsichtbaren Trampfelpfad, dem man nur zu folgen brauche. Es fehlte eben am Umfang, um manche Sachen realistisch-plausibel und "großflächiger" schildern zu können.

Persönlich sehe ich den "Tod in der grünen Hölle" als Abenteuer- und nicht als Gruselroman, und es waren eben solche Gelegenheiten, die man seinerzeit als Argumente verwenden konnte, dass man aus Heftromanen schließlich auch etwas lernen könne. Der Dämonenkiller hatte also auch einen Bildungsauftrag. großes Grinsen

Und "Die Monster aus der Geisterstadt" haben den Inka-Zyklus dann auch zu einem feinen Ende gebracht, inklusive Gemetzel.

Für Dystopien war in den Siebzigerjahren der Grusel-Markt noch nicht reif. Für Sachen, die über reine Gruselsachen im Hier und Jetzt hinausreichten, gab es Macabros, dessen Handlungsstränge zum Teil über Jahre reichten (also jetzt buchstäblich und von der Serienhistorie her).

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06.08.2018 17:27
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Mensch, deine Reaktionen zu meinen Texten kommen aber blitzschnell. Urks

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06.08.2018 18:05
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Och, ich war zufällig in der Gegend.

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07.08.2018 08:59
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Folgendes Zusatzexposé hat Ernst Vlcek für den Inka-Zyklus noch angefertigt:

Zusatzexposé für Dämonen-Killer Band 38, 39 und 40:

Der Inka-Zyklus ist einigermaßen kompliziert, die drei Bände greifen wie Zahnräder ineinander ein, so daß einige Gegebenheiten und Personen festgelegt werden müssen. Das Thema hätte natürlich auch einfacher abgehandelt werden können, aber ich mache es den anderen Autoren und mir absichtlich nicht leicht. Dieser Zyklus könnte natürlich auch die Grenzen unseres Teams aufzeigen - dann ziehen wir eben die Lehre daraus und machen später einfachere Zyklen.

Die Inka-Stadt Manna, bzw. El Dorado:
Wie schon in den Exposés dargelegt, dürfen die Autoren der Bände 38 und 39 nicht das Innere der Stadt schildern, sonst sehen wir uns vor Widersprüchen nicht heraus.
Um aber nicht nur simpel von einer Stadt zu sprechen, sollen sie mehr auf die Architektur der Inka eingehen, die bekanntlich große geometrisch behauene Steinquader so aneinanderfügten (ohne
Mörtel), daß sie fugenlos paßten. Wie sie das machten, ist selbst den Wissenschaftlern rätselhaft, so daß wir erst recht keine Erklärungen finden brauchen. Ebenso lassen wir es in der Luft hängen, wie die Steinquader in den Dschungel kamen. Wir halten es da ganz wie von Däniken: Fragen aufwerfen und die anderen auf der Suche nach Antworten verrückt werden lassen.
Ein Bauwerk müssen wir hier aber schon schildern, weil alle drei Autoren darauf eingehen sollen - das ist der Tempel, bei dem sich Machu Picchu zum Schlafen niederlegt.
Es handelt sich um eine dreißig Meter hohe Vierkantpyramide, die aus Stufen besteht (der Eingang ist hinten und nur für Band 40 interessant). Oben ist ein Plateau, fünf mal fünf Meter, mit einem Opferstein, auf den sich die Inka-Prinzessin hinlegt.
Noch ein Wort zur Stadt. Sie ist nicht besonders groß (obwohl ausgesagt wird, es sei die wahre Hauptstadt des Inka-Reiches) und besteht aus vierzig verschieden großen Gebäuden. Prunkvoll!

Zeremoniendolch: den Parker dem DK im Päckchen schickt. Die Schneide ist halbmondförmig, ähnlich wie bei einem Beil, auf einem glatten Sockel ist anstatt eines Griffes eine zehn Zentimeter große Figur mit einer Art "Krone", Länge insgesamt: 20 Zentimeter ganz aus Gold, Türkissteine als Augen und Verzierung eingelegt, Arme seitlich nach oben abgewinkelt, in den Handflächen ebenfalls Türkise.

Atahualpa (zeitgenössische Spanier schildern ihn so):
Etwa 30 Jahre alt, gutaussehend, stämmig, mit edlem Gesicht, schön und wild, die Augen blutunterlaufen. Spricht mit großer Würde, wie ein Herr. Weiser Mann, spricht vernünftig, beeindruckt Spanier. Zu ihnen freundlich - doch wenn er zu seinen Untergebenen spricht, ist er hochmütig und barsch.

Prinzessin Machu Picchu:
Wir nennen sie nach der 1911 entdeckten Inka-Stadt nahe Cusco so, sagen aber aus, daß die Stadt nach ihr benannt wurde.
22 Jahre, 1,58 klein, zierliche Figur, kleine Brüste, kleiner Po, dennoch kräftig und flink wie eine Wildkatze, so kann sie sich gebärden, schwarzes Haar, das sie nicht immer offen trägt, wenn sie
es aber tut, reicht es ihr bis zur Hüfte. Trägt (fast bodenlang) Hüft- und Brusttuch, die beide mit Bildschriften kunstvoll bemalt sind. Bei Kälte entsprechenden Umhang. Augen funkeln wild, schwarz und unergründlich. Gesicht schmal, Nase etwas zu groß, steht ihr aber gut.
Sie spricht außer ihrer Muttersprache auch noch etwas Alt-Spanisch, sogar leidlich gut. Daran bitte immer denken.
Wie aus Band 40 ersichtlich, wird Dorian sie mit sich nehmen, deshalb soll sie entsprechend herausgestellt werden. Machu Picchu soll für die Dauer, da Coco mit Olivaro verschollen ist, ein Ersatz für sie sein. Und dieses exotische Mädchen ist würdig, die Geliebte des Dämonen-Killers zu sein.

Pascual Martines, der Konquistador, den Speyer ins EI Dorado begleitet, der auch in Band 39 eine Rolle spielt. 35 Jahre, Sohn eines Kolonisten aus Hispaniola, schon in der Neuen Welt geboren, Eingeborene sind für ihn bessere Tiere, wenn überhaupt "bessere" - klein, o-Beine vorn Reiten, dunkles Haar, Spitzbart, Geiernase, tiefliegende, stechende Augen, von Goldgier besessen.

Parkers Stützpunkt am Rio Negro:
Das meiste darüber wurde in den Exposés ausgesagt, und da der Stützpunkt in Band 38 von den Pygmäen niedergebrannt wurde, kann es kaum zu Überschneidungen kommen. Wollen wir aber doch festhalten, daß es drei komfortable Bungalows gibt mit je sieben Unterkünften. Und bitte das Flugfeld in sumpffreier Gegend nicht vergessen.

Sancho Parras, kommt nur in Band 38 vor, er kann dort sterben.

Personen von Hunters Expedition:
Bruce Ehrlich und Gene Greene sollen in Band 38 höchstens namentlich erwähnt werden, damit der Autor von 39 freie Hand in ihrer Personsschilderung hat.

James Rogard, siehe Exposé 38

Jean Daponde, 48, Franzose, klein quirlig, rötlicher Vollbart, normalerweise zurückhaltend, nur wenn er über sein Spezialgebiet, die Inka, redet, geht er aus sich heraus und gestikuliert ganz aufgeregt; besucht gerne die vier käuflichen Indio-Mädchen. Beherrscht ein wenig Inka-Sprache.

Elliot Farmer, schlaksig, trägt Cowboy-Hut, Texaner, blondes Haar, glattes Gesicht, breite Aussprache, kaut Tabak, spuckt Priem, wortkarg, sympathisch, will als freier Schriftsteller (reiche Eltern, will aber ihr Geld nicht) Bericht über die Expedition schreiben, stenographiert ständig jedes kleine Ereignis mit.

Arturo Pesce, 27, schwarzhaarig, Sohn eines ital. Industriellen, 180 cm, fesch, eitel, rasiert sich ständig, stinkt wie ein Bordell, weil er sich mit parfümierten Cremen gegen Insekten einschmiert, er jagt liebend gerne den vier Indio-Mädchen Angst ein, Sadist, keine getraut sich mit ihm ins Bett, haben unschöne Erfahrungen mit ihm; stellt Sacheen nach, der verschollene Parker weiß aber nichts davon. Niemand kann sich vorstellen, wie Parker zu so einem Miesling kommt.

Sacheen, 19, trägt blauschwarzes Haar in zwei nabellangen Zöpfen, große Augen, ungewöhnlich lange Wimpern, groß und schlank, aber breite Hüften, 1,75 Meter groß, hat nordamerikanisches Indianerblut in den Adern, versteht sich mit Dorian blendend, aber er achtet sie als das Mädel seines Freundes.
Sie ist mal vor drei Jahren mit Indianershow getingelt, blieb in Las Vegas an einem üblen Burschen hängen, von dem eiste Parker sie los; hat Lederpeitsche bei sich, mit der sie meisterhaft um¬zugehen weiß, tötet damit gefährliche Tiere, aus drei Meter Entfernung. In Band 39 soll sie auch Pesce eine damit verpassen. Er hat danach quer über die linke Gesichtshälfte eine Narbe. Das wird in Band 40 übernommen!

Jeff Parkers Expedition:
Parker selbst ist aus den Bänden 6, 16 u. 17 bekannt. Er weiß nun über Dorian alles.

Jörn Geregaad, 32, Däne, hohle Wangen, knochiges Gesicht, wie man es bei Sportsmen oft sieht, muskelbepackter Körper, blond, Augen blau, läßt sich in der Wildnis blonden Bart stehen, ist mittellos, hat sich durch Bettgeschichten in den Jet-Set gemogelt, spricht frei darüber, daß er sich aushalten läßt und deshalb kann man ihm nicht böse sein, ehrliches Gemüt.

Abraham Coe, 44, Engländer, Anthropologe, graue Haarsträhne links am Scheitel - stammt durch Schockwirkung, als er mitten in Piranha-Schwarm fiel, die ihm den linken Arm abgenagt haben, deshalb Amputation, das passierte vor fünf Jahren, fanatischer Wissenschaftler, will Funde über älteste Ureinwohner Südamerikas machen, glaubt an uralte Zivilisation.

Elmar Freytag, 28, verrät nichts über sich, wahrscheinlich Defraudant aus Deutschland, der in Rio untergetaucht ist, aber längst alles Geld verloren hat - Parker traf ihn mitten im Dschungel. Er stürzt sich auf Parkers Filmausrüstung und ist davon nicht mehr zu trennen, fotografiert auch mit Polaroid alles, was ihm unterkommt. Wahrscheinlich hat er die Film- und Fotoausrüstung mit Beschlag belegt, daß niemand ihn aufnehmen kann.
Ach ja: 1,80 groß, braunes Haar und Vollbart, unschuldige braune Hundeaugen.

David Astor, 30, hat in den Staaten in seiner Jugend irgendein erschütterndes Erlebnis gehabt, ist deshalb als Missionar ins Amazonasgebiet gegangen, Vollbart, trägt ständig Kutte, weiß über die Inka und die Amazonasindianer gut Bescheid, arbeitet eifrig mit den Wissenschaftlern zusammen.

James Wood, Biologe, 47, sammelt in der Hauptsache Tiere für seine Sammlung.

Parker hat die vielen Wissenschaftler in der Hauptsache mitgenommen, um sich als Gönner zu zeigen und der "Wissenschaft zu dienen", wie er es sagt. Bei seinem Geld kann er leicht Mäzen sein.

Achtung! Hier nochmals darauf hingewiesen, daß wir uns die vorliegende Themenfülle so einteilen wollen.
Band 38: Vergangenheitsepisode, Zwischenfall mit Pygmäen. Dschungelstation.
Band 39: Dschungelgefahren bleiben ihm vorbehalten.
Band 40: Die Inka-Stadt und die Ungeheuer.

Pygmäen: keiner größer als 1,50 Meter, tragen jede Menge Schmuck, stecken sich Knochen und Ringe durch die Nasescheidewand und durch die Ohren, besonders ausgeprägte Lippen, Haare lose, bemalen sich über und über.

Das wär's.
Sollten dennoch Fragen auftauchen, stehe ich gerne zur Verfügung.

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