Von mir ein "sehr gut". __________________
Mich hatte schon das TSB-Hörspiel immer ein wenig an "Octopussy" denken lassen. Schön, dass hier die Bond-Bezüge humorvoll angeschnitten werden.
Weniger gefallen hat mir die humorige Einlage des Paares mit dem Fotoapparat - eine ehrhardt-typische Überzeichnung nerviger, polternder Eigeschaften von Nebenfiguren. Ehrhardts Humor kann ich grundsätzlich kaum etwas abgewinnen, aber mit dem zurückhaltenden Gag, als Suko (!) sein Bier gereicht bekommt, gab es hier noch einen weiteren Gag, der mir zugesagt hat. Dieses selbstzweckhafte Erwähnen von Lessing, Platon, Cicero, Caesar usw. (hier: Dostojewski) störte mich aber auch hier weiterhin enorm.
Lange Reise, Russland, Zombies, Wladimir Golenkow... viele Elemente, die mir gut gefallen. Der Reiseaufbruch mit Sir James Anweisungen war mMn sehr ansprechend inszeniert worden.
"Ich komme nur mit Studenten zusammen und das ist so ihre Redensweise."
Dieses Hörspiel fand ich schlichtweg sehr gut gelungen! __________________
Es fängt gleich spannend an, kann das Niveau halten, setzt am Schluss noch eins drauf und ist auch dem Roman ziemlich nahe.
Diesmal möchte ich aber vor allem die musikalische Untermalung mal hervorheben.
Landestypische Klänge, bedrohlich wirkende "Kurz"-Stücke im Hintergrund, die unterschwellig ein beklemmendes Gefühl bescheren, bis hin zu bombastisch orchestralen Klängen (besonders kurz bevor die Zombies am Roten Platz zuschlagen und am Schluss, als John in letzter Sekunde sein Kreuz aktiviert).
Auch das Einbringen von Sir James fand ich sehr gut inszeniert, als er beim aktuellen Agieren von John und Suko während/nach ihres Fluges rückwirkend erzählt, wie alles gelaufen ist ... (war ja u.a. auch bei "Planet der Magier" schon so, als Bill im Taxi sitzt).
Sowas find ich immer sehr nett und auflockernd.
Die Nummer mit den neuen Diensthandys war auch nicht schlecht, solche "Modernisierungen" finde ich dann auch völlig ok, da sie die Geschichte an sich ja nicht zwingend beeinflussen.
Die Sounds waren bestens eingebracht und haben auch "funktioniert" ... ich weiß grad nicht, wie ich es sonst anders ausdrücken soll^^
Als John, Suko und Golenkow beispielsweise im Auto sitzen, auf dem Weg ins Hotel, da hört man nach dem Daniel Craig-Gag sogar ein paarmal den Blinker, wenn ich jetzt keine grünen Männchen im Ohr hatte^^
Genau wie man auch lautstärkemäßig das Näherkommen des Sägeblatts wahrnehmen kann, als John kurzzeitig überwältig wird.
Und den Craig-Gag an sich fand ich auch nicht schlecht ... schließlich hat John nun mal eine very berühmte Stimme!
Dietmar Wunder und Martin May waren wieder mal sehr gut drauf, zumindest hatte ich den Eindruck. Genauso auch Alexandra Lange, die immer so schön viel passende Betonung in ihre Stimme während sämtlicher Beschreibungen legt.
Und John hat sogar während seines Erzählparts stimmliche "Action", als wäre da sämtliche Mimik in hineingelegt worden
Bei Martin May hab ich mir Sukos leicht sarkastische Sprüche sehr gut bildlich vorstellen können (Handys, App-Schnickschnack, Hashtag, etc.)
So, wenn ich das richtig habe, dann wurde der junge "Boris" von Fjodor Olev gesprochen ... dem Sohn vom älteren "Boris" alias Wladimir Golenkow, Pjotr Olev ... Fand ich irgendwie total gut!
Walter Gontermann find ich sowieso gut, ob nun als Kiriakis, Maddox, Janus, Henry Onedin, etc. ... oder eben hier, als Anton Karras! Sehr angenehme Stimme, selbst als Bösewicht!
Bei Major Petrowa fühlte ich mich auf Grund der schönen, klaren, "stechenden" Stimme von Carmen-Maja Antoni irgendwie an die Figur der "Captain Chantel DuBois" aus dem Film Madagascar 3 erinnert. Wenn da bei Petrowas Auftritt noch irgendwo "Non, je ne regrette rien" zu hören gewesen wäre, ich hätt mich wohl "bepinkelt"
Ähnlich gings mir am Schluss, nur auf die andere Art ... nämlich als John die Zombies so nah wie möglich rankommen lässt und die Russen es schon mit der Angst zu tun kriegen, weil sie denken, dass ihr britischer Kollege nu durchgeknallt ist^^ ... da hab ich bei Johns Rufen der Kreuzformel und der saucoolen, bombastischen Musik dazu echt Gänsehaut-Feeling gehabt ...
Wenn Musik und Situation so schön aufeinander abgestimmt sind, dann hat das schon ne geniale Wirkung! Zumal man damit auch wirklich gewahr wird, welch ein Zombieheer da rumgammelt, wie "groß" das ist und wie eng es für die "Überlebenden" ist.
Zuletzt hatte ich das bei der Kreuz-Trilogie, als der Spuk die Kirche zerlegt ... Da ist die situationsbedingte Geräuschkulisse auch so gelungen
Dostojewski's Zitat am Ende passt dort auch nett hin, zumal es ja passenderweise aus "Die Dämonen" ist Mich stört sowas ja irgendwie gar nicht, dann eher massive Veränderungen an der Originalgeschichte!
Ein gelungenes Hörspiel, dass man auch nochmal hören kann!
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Ich fange mal ganz ungewöhnlich an, denn nach dem Hörspiel brennt mir eine Sache besonders unter den Fingern. Es geht um das liebe #Neuland. Es wird während der Handlung mehrmals „das Hashtag“ erwähnt. Was laut Duden auch richtig ist, oder besser gesagt die alten Herren haben das so festgelegt und beharren stur auf ihrer Meinung, dass es ein Neutrum ist. Nur verwendet das im Internet oder bei Erwähnungen in den Medien wirklich so gar niemand mit diesem Artikel. Es ist „der Hashtag“ und etwas anderes tut mir einfach in den Ohren weh. Vor vielen Jahren schon ist es aus dem englischsprachigen Raum über Twitter und Co nach Deutschland geschwappt. Als reiner Modebegriff, der sich aber schnell mit dem maskulinen Artikel festigte. Davon, dass dieser neumodische Jugendkram es in den altehrwürdigen Duden schafft, konnte noch keine Rede sein. Als er dann doch kam konnte man als Sprachwissenschaftler natürlich nicht den etablierten „falschen“ Artikel nehmen, sondern musste den sprachlich korrekten in den Duden setzen. __________________
Gerade als junger Mensch, der zwar nicht mit dem Internet aufgewachsen ist aber damit erwachsen geworden ist, stört es. Genau so, wenn „Apps“ von John als neumodischer Kram bezeichnet wird. Ich bin der Meinung, das Smartphone mit allem Drum und Dran ist inzwischen wirklich in der Gesellschaft angekommen. Genau so wie das Navigationsgerät, wo manche Leute sich lange darüber lustig gemacht hatten, dass sie Straßenatlanten immer die bessere Wahl bleiben werden.
Schon die Lust an meiner Rezi verloren? Nein? Dann wechsele ich besser schnell auf das wichtige Thema, solange noch jemand das hier liest. Viel gibt es nicht zu sagen. Klar, John lernt Wladimir Golenkow kennen, das ist ein wichtiger Moment in der Serie. Davon abgesehen ist die Geschichte nichts weiter als ein netter Untotenfall. Die Zombies hier haben wie es gerade passt unterschiedliche Intelligenzgrade. Der bei John im Hotel kann sich ausgerechnet ein wenig artikulieren und einen wichtigen Begriff erwähnen. Insgesamt hat man sich gut an die Vorlage gehalten, nur ein wenig modernisiert.
Ich will nicht sagen, man hätte die Geschichte überspringen sollen. Aber ich bin eher auf die Weiterführung der doch sehr straffen offenen Plots gespannt. Wobei die Classics mir aktuell eh besser gefallen als die Edition 2000.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Wider Erwarten hat mir das ganz gut gefallen. Diese neumodischen Anspielungen auf Killerclowns und Hashtags im Vorfeld fand ich nervig, dafür wurde hier eine recht hübsche Neuinterpretation präsentiert. Viele Bond-Bezüge, die nicht unbedingt gebraucht worden wären (ok, den Gag im Auto fand ich gut), und zum Ende mal wieder Kreuzformel. Dennoch in sich recht stimmig.
Das Ehepaar zu Beginn fand ich zur Abwechslung mal nicht zu ausufernd.
Mir erging es wie pecush, ich hatte die Leseversion noch flüchtig vor Augen und hier wirklich nicht viel erwartet. __________________
Ich hatte mir nie Gedanken über die Wirkung von Golenkov gemacht, fand ihn hier dann aber echt gut gelungen, für mich passte alles bis zum Akzent hin.
Richtig begeistert war ich von der musikalischen Untermalung des Kreuzeinsatzes bei Formelruf, für mich kam die ganze Macht dadurch derart rüber, dass ich sogar leichte Gänsehaut hatte. Gott sei dank wird die Formel (hier absolut letzte mögliche Lösung) nun einfach ohne den ständigen Hintergedanken genutzt, dass dadurch ja etwas schlechtes passiert, insgesamt ein sehr gut für mich.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!