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Wynn Wynn ist männlich
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Dabei seit: 07.03.2017
Beiträge: 1639

12.03.2017 12:36
Band 24: Clark Ashton Smith - Die Stadt der singenden Flamme
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Clark Ashton Smith (1893-1961) ist H. P. Lovecrafts vergessener literarischer Gefährte aus den Tagen des Weird Tales Magazine. Seine Dark Fantasy ist von halluzinatorischer Intensität. Viele Fans halten Smiths Werk sogar für bedeutsamer als das von H. P. Lovecraft.

Im Festa Verlag erscheinen Die gesammelten Erzählungen von Clark Ashton Smith in sechs Bänden (je etwa 416 Seiten). Geordnet nach Zyklen, jeder Zyklus mit einer Einführung des amerikanischen Fantastikexperten Will Murray. Dazu weitere Texte über Smiths Leben und Werk. Circa 120 Geschichten in neuer Übersetzung – von den ersten Schreibanfängen 1910 bis zur letzten zu Lebzeiten veröffentlichten Story 1958. Mehr als 60 deutsche Erstveröffentlichungen.


Inhalt:

Stephen Jones: Die vergessenen Welten des Klarkash-Ton

Über Fantasy (Briefauszug)

Aus den Grüften der Erinnerung

Die Stadt der Singenden Flamme

Jenseits der Singenden Flamme

Das neunte Skelett

Der malaiische Kris

Die Abscheulichkeiten von Yondo

Die Auferweckung der Klapperschlange

Die Schrecken der Venus

Will Murray: Das Hyperborea von Clark Ashton Smith

Die Geschichte des Satampra Zeiros

Die Muse von Hyperborea

Das Tor zum Saturn

Das Manuskript des Athammaus

Das wunderliche Schicksal des Avoosl Wuthoqquan

Ubbo-Sathla

Der Eisdämon

Die sieben Banngelübde

Die weiße Seherin

Die Ankunft des weißen Wurms

Der Raub der neununddreißig Keuschheitsgürtel

Scott Connors und Ron Hilgers: Anmerkungen zu den Erzählungen

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Wynn Wynn ist männlich
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Dabei seit: 07.03.2017
Beiträge: 1639

12.03.2017 12:40
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Eine Rezension habe ich nur für die Titelgeschichte geschrieben, aber ich glaube, sie gibt einen Eindruck über Smiths kongeniales Schaffen:

Diese Geschichte, 1931 zum ersten Mal publiziert, drückt sich kunstvoll vor einer schließlichen Interpretation. Die möglichen Auslegungen erhöhen stattdessen das Fragenpotential gegenüber einer Natur, die von der menschlichen Fantasie herausgefordert wird. Die bedingungslose Ästhetik, psychologische und metaphysische Tiefen, die auf direktem Wege die Erfahrung tiefster Sehnsüchte zulässt, die hinter der Alltagsrealität liegt und die für gewöhnlich nur halb wahrgenommen werden können.

Dies nur mit dem Begriff einer transdimensionalen SF-Geschichte zu etikettieren, würde Smiths besondere Sicht auf die Frage auslassen, die eine kreativ-nihilistische Brücke schlägt zwischen verschiedenen Bereichen des geteilten Raums an einem gleichen Ort, getrennt nur durch unterschiedliche Quanten. Sphären also, die Raum miteinander teilen, sich gegenseitig aber nicht wahrnehmen. (Everetts Viele-Welten-Theorie kam erst in den 50er Jahren auf).

Das weltenverbindende Element ist in dieser Geschichte eine Flamme, die eine hochfrequente Musik aussendet. Diese Musik wahrzunehmen, bedeutet, die Fähigkeit einzubüßen, das Leben in der Art und Weise weiterzuführen wie vorher. Intelligente und neugierige Wesen aus einer Vielzahl von Paralellwelten suchen diese Flamme auf, um sich in sie zu stürzen.

Ein interessantes Paradoxon betrifft die Ureinwohner, sozusagen den Gastgebern des Nexus, die dieses transdimensionale Tor, das in einer Tempelanlage steckt, erbaut haben mögen oder auch nicht. Jedenfalls sind sie immun gegen die Reize der Musik und das, was sie erschafft, obwohl sie in ihrer Mitte leben. Für diese Ureinwohner sind diese Fluten von exotischen Besuchern darüber hinaus völlig uninteressant. Es gibt keine Kontakte und keine Geschäfte mit den Eingeborenen und diese wiederum verlangen nichts von den Pilgern, die nur wegen der Flamme gekommen sind.

Clark Asthon Smith, der Dichter vieler seltsamer Geschichten und Gedichte, bedient sich hier einiger poetischer Techniken der Sprache, wendet zB.die Intensität eines Prosagedichts an, baut Versatzstücke eines sonderbaren Abenteuers hinein, und schreibt das mit dem eindrucksvollen Stil greifbarer Wunder einer idealisierten wissenschaftlichen Entdeckung.

Die Geschichte ist tragisch in einem neoromantischen Sinne. In ihr steckt nicht zuletzt die Schönheit (im ästhetischen Sinne) einer traurigen Auswirkung. Wir sind sterbliche Wesen, aber wir sind auch Wesen des Geistes mit einem instinktiven Bedürfnis nach spiritueller Mitteilung, das unabhängig von unseren kreativen Ausdrucksmöglichkeiten, nie schlussendlich befriedigt werden kann. Und doch gibt es einen Sinn, angedeutet durch das kurze Aufblitzen ekstatischer Momente im Leben. Wissenschaftlich ausgedrückt ist das die Quelle einer immateriellen Energie, mit der unsere Lebenskraft ihre Herkunft teilt. Zu dieser fühlen wir uns gezwungen, zurückzukehren, je näher wir ihr kommen. Es ist wohl auch die existentielle Frage damit verbunden, wonach wir uns eigentlich sehnen. Unsere Kindheit ist ein gern gesehener Gast in unseren Erinnerungen, weil wir nichts Früheres zu kennen scheinen. Aber es gibt eben diesen Unterschied einer erinnerten Sehnsucht des Individuums und einer weitaus umfassenderen Sehnsucht, die eine Sehnsucht nach dem wie auch immer gearteten Paradies ist.

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