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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Der Weg ist das Ziel. Solange du Rezis schreibst bin ich eh zufrieden, da kann ich auch mal nacherleben, was damals so passiert ist. __________________
Apropos Rezension...
Endlich wieder ein erwachsenes Märchen von Anika. Letztes mal durfte sie nur den Finalband der Rom-Trilogie schreiben, damit war ich nicht ganz zufrieden. Nach fast exakt einem Jahr wird auf Branwen und Gryf eingegangen und ich bin erneut verzaubert. Mit diesen beiden Figuren habe ich mitgefiebert, die beiden gehen mir ans Herz. Und als immer deutlicher wurde, dass sie kein einfaches Happy Ending bekommen werden musste ich schon schwer schlucken. Wow, der Klüver-Effekt ist auch nach 12 Monaten sofort wieder da.
Die Geschichte an sich ist ebenso schön. Der Anfang ist vielleicht nicht perfekt. Ziemlich langer Rückblick auf die vergangenen Geschehnisse und dann ziemlich langes Gequassel darüber, wie Gryf jetzt den gesicherten Zugang zur Anderswelt knacken will. Die Details können Zamorra und Nicole doch eigentlich egal sein, der Silbermonddruide hat ein ganzes Jahr geforscht und kann es eben.
In der Anderswelt ist nicht die Action das entscheidende. Viel davon gibt es nicht, eigentlich nur ein Kampf gegen ein Einhorn auf 65 Seiten. Sogar das titelgebende Herz wird ohne Kampf gewonnen, wenn der Preis auch vielleicht höher als ein paar Verletzungen ausfallen mag. Es sind die Beschreibungen, die mich so bezaubern. Diese Darstellung der mysteriösen Dimension, aus der so viele Legenden entspringen. Da ich schon andere Unterhaltungsmedien zu dem Thema genossen habe mag ich sogar die Gegenseite. Die Anderswelt ist ein raues Gebiet. Wenn im letzten Abenteuer bei der Wilden Jagd Menschen zur Unterhaltung getötet oder entführt werden, dann ist das doch nichts schlimmes. Erkläre einem Unsterblichen mal, dass ein Speer durch das Herz nicht lustig ist. Und wenn die Sterblichen so zerbrechlich sind, wieso sollte man diese niederen Kreaturen dann in Ruhe lassen? Und was kümmert es „die da drüben“, wenn die Sklaverei hier abgeschafft wurde und für uns Menschen unmoralisch ist. Demzufolge sehe ich in Arawns Bemühungen nichts schlimmes. Sie sind sogar begründet und machen für die Gesetze der Anderswelt total Sinn. Auch wenn ein anderer Teil von mir will, dass er seine dreckigen kleinen Elfenwesenfinger aus der Romanze zwischen Branwen und Gryf lässt.
Boa. Furchtbar. Dieser Plot zehrt an den Nerven. Und das ist gut so. Ich muss nicht mit einer Liste von Pro- und Kontrapunkten ankommen, um eine Bewertung zu vergeben. Die Bestnote ist für mich ganz klar, weil das einfach mein Gefühl ist.
(10 von 10 Amuletten)
PS. Nochmal zum Silbernen Herzen. Nicole tauscht eine Halskette, die Zamorra ihr geschenkt hat, dafür ein. Der Wächter nimmt diese als Gegenwert an, weil sie mit großen Emotionen verbunden ist. Die Halskette bleibt dort, „und alles was sie bedeutet“. Wird Nicole in Zukunft vielleicht ihre Gefühle für Zamorra verlieren, weil diese an die Kette gebunden sind? Das müsste sich dann aber über alle Romane ziehen und nicht nur über Anikas.
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1. John Sinclair
2. Maddrax
Das ist ein guter Roman, aber für mich ist das kein Spitzenroman. Die Szene mit den Einhorn fand ich zwar nett, aber das (bis auf die eine Gewaltszene mit den Troll) als einzige "Actionszene"? Da fehlt mir halt die Konfrontation. Besonders zum Ende hin hat mir ein Endkampf gefehlt. Einfach ein Medaillon abgeben und das war der "Kampf"? __________________
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn man Ende noch der "Böse" in seine Kammer ist und sich darüber freut, dass er jetzt alle rein gelegt hat. Dann weiß man wenigstens, dass dort noch etwas kommt.
Sehr schöne Beschreibung, aber zu wenig Kampf für mich. Deswegen "nur" 8/10.
JS: 1.022 Tage hinter der aktuellen Handlung
PZ: 0 Tage hinter der aktuellen Handlung