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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Rezension zu Teil 2: »Das Horror-Palais von Wien« __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 17.03.2018 17:14.
Blanker Horror in Wien. Sechs junge Frauen wurden bereits entführt. Kommissar Anton Sachtler und sein Team stehen vor einem Rätsel. Indes feiert ein Mädchen seinen 20. Geburtstag. Mit dabei auch ihre beste Freundin, Sandra Kaintz. Dann erscheint noch der Überraschungsgast: Paul Graf von Cernay, mit vollendeten Manieren ausgestatteter Schürzenjäger. Woher aber kommt er? Das Geschlecht der Cernays ist doch vor etwa 200 Jahren ausgestorben! Als Sandra Kaintz auch noch mitbekommt, dass der Graf mit Kutsche und Pferden angekommen ist und ihre Freundin auf eine Spritztour mitnimmt, folgt sie ihnen – und wird prompt entführt. Kurz zuvor tauchte eine der entführten jungen Frauen auf – tot und als uralte ausgemergelte Frau!
Derweil ärgert Iwan Kunaritschew sich in New York, dass seine Tabaksendung angeblich von ihm selbst am Flughafen von Wien-Schwechat abgeholt worden sei. Gleich darauf fliegt er hin – und stößt alsbald auf einen alten Widersacher, der ihn hasst wie die Pest: Boris Rakow. Der Russe hat sich mit der Hexe Marina zusammengetan, die zuvor mit Chopper (LB Nr. 40) gemeinsame Sache gemacht hatte. X-RAY-7 und auch X-RAY-11, Peter Pörtscher, der hier seinen ersten direkten Auftritt hat, werden mithilfe der Hexenkräfte Marinas gefangen genommen. Sauber verschnürt auf primitiven Pritschen warten sie im Horror-Palais auf Tanja Gräfin von Cernay, die als Geist herumspukt und die beiden PSA-Agenten töten soll, denn niemand übersteht eine Nacht im Horror-Palais.
David Gallun alias X-RAY-1 schickt, nachdem er nichts mehr von seinen beiden Agenten hört, seinen Topmann, Larry Brent alias X-RAY-3, nach Wien. Kaum angekommen, überschlagen sich die Ereignisse. Er und Kommissar Sachtler bekommen alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, dass die Hexe Marina das Buch Die Magie der unsichtbaren Zauberwesen in die Hände bekommt. Damit wäre sie möglicherweise überhaupt nicht mehr zu besiegen. Zwei Seiten davon besitzt sie bereits ...
Meinung: Streckenweise recht unheimlich geschriebener Roman, der sich mit dem Flair des morbiden Wien sehr gut schmückt. Meines Wissens hat Dan Shocker/Jürgen Grasmück die Donaumetropole sehr geschätzt (nicht umsonst spielt einer seiner besten Romane ebenfalls in Wien: »Marotsch, der Vampir-Killer«. Der Autor bringt in diesem Roman hervorragend die Wiener Innenstadt mit den kleinen Gassen und Gässchen, mit den alten Häusern, die viel Unheimliches und/oder Geheimnisvolles in sich bergen können, zum Leben.
Der Roman liest sich flüssig und ohne längere Durststrecken. Die Racheepisode Rakows ist nachvollziehbar, wenn auch ein wenig zu aufwendig inszeniert, um danach einer Spukgestalt das Töten seines Erzfeindes zu überlassen. Das ist für mich nicht glaubhaft! Wenn ein Mann jahrelang in russischen Gefängnissen der Sechziger- und Siebzigerjahre gesessen hat und nur davon träumte, seinen Fänger zu killen, dann tut er das bei einer solchen Gelegenheit hundertprozentig selber! Aber dann hätte Iwan Kunaritschew ja nicht überleben können. Deshalb müssen die Verbrecher und die Dämonen ja auch immer so dämlich vorgehen. Aber das tut der Story keinen Abbruch. Auch X-RAY-11 macht eine gute Figur. So kommen Larry Brent und speziell Kommissar Sachtler beinahe zu kurz mit ihren Auftritten, aber sie sind eben das Sahnehäubchen auf der angerichteten »Sachertorte«. Diesen Roman kann man sich getrost zu Gemüte führen, und nicht nur deshalb, weil er in meiner Bundeshauptstadt spielt ...
Zudem hat Dan Shocker/Jürgen Grasmück in dem Mädchen Constanze Gramscyk, wenn man seine frühen Pseudonyme als Science-Fiction-Autor und etwas die Familienverhältnisse des Autors kennt, unschwer erkennbar seine leibliche Tochter Constanze in diesem Roman »verewigt«. Es sei ihnen von Herzen gegönnt!
Fazit: Sehr guter und spannender Roman, der eine Menge Action- und Gruselszenen zu bieten hat. Was im Endeffekt etwas stört, ist der recht schnelle Showdown, weil der Autor halt wieder einmal gemerkt hat, dass nur noch wenige Seiten verfügbar sind sowie die verpatzte Rache Rakows.
Daher vergebe ich nur 4 von 5 Smith & Wesson Laser.
Das Titelbild gibt sehr detailgetreu die Flucht Marinas vor der Kutsche des Grafen in der engen Naglergasse wieder. Auch dass nur ein Totenkopf auf der Kutsche anstelle eines Kutschers thront, ist so im Roman beschrieben, ebenfalls der riesige rote Totenschädel in der Toreinfahrt im Hintergrund. Nur von Strümpfen mit Strumpfhaltern habe ich nichts gelesen, aber das sah der Künstler namens Lonati ohnehin oftmals anders. Toll gelungen sind ihm wieder einmal die Pferdeköpfe. Gut auch der Schattenwurf des Pferdes auf dem ebenfalls beschriebenen Kopfsteinpflaster. Ich frage mich nur, weshalb die Hexe Marina keinen Schatten wirft. Bisher wusste ich das nur von Vampiren ...
Ich vergebe 5 von 5 Smith & Wesson Laser allein schon wegen der schönen Pferdeköpfe ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.