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So, nun hab ich mich auch dem zweiten Teil hingegeben und war eigentlich sogar begeistert. __________________
Ich war nun auf den Schreibstil und den Ablauf vorbereitet und konnte so die einzelnen Sequenzen mit Spannung verfolgen. Hat mir sogar ganz gut gefallen und der Band war für mich lange auf Top Kurs.
Aber der Schluss bzw. Die Auflösung der einzelnen Sequenzen hat mir dann nicht gefallen, weil viele Fragen, die man sich stellt, einfach nicht oder nicht ausreichend aufgelöst werden.
Sehr vieles konnte ich mir noch weit hergeholt zusammendichten, aber manches blibt halt wirklich offen. Da sind afragen, die ich jetzt nicht gleich stellen werde, weil sie sonst zuviel verraten und der Band noch zu frisch ist.
Ich hatte zum Schluss auch bei manchen Abschnitten das Gefühl, dass man noch etwas verlängern muss, bevor man mit der Lösung weiter macht. Dann der Schluss, an dem ich lange dachte, warum muss man jetzt da auch noch hin, aber gut, irgendwo kann ich mir den Sinn da auch noch zusammendenken, verstehe nur nicht, warum der Meteor dorthin folgen kann bzw. Wie John wegkommt und der Meteor dann nicht folgt. Lag ja hier nicht an Kursänderung sondern an der Nutzung des Tores.
Und dann der Schluss nach abestehen des Abenteuers, an dem unsere Helden wieder zusammentreffen, das war gar kein Sinclair Feeling und mit dem Buch auch mehr als komisch... dass konnte ich mir nicht sinnvoll zu Ende denken.
Die weiteren, offenen Fragen stelle ich dann erst nach weiteren Bewertungen...
Weil ich mich auf dem Weg zum Finale aber toll unterhalten fühlte, ziehe ich die Wertung nur auf ein Gut herunter, lesenswert bleibt er...
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!
So, jetzt hab ich den zweiten Teil auch durch. Eigentlich schon seit ein paar Tagen ... und ... äh ... ich kann den Inhalt gar nicht so wirklich wiedergeben. Irgendwie findet da so viel im Kopf statt, dass das "in Worte fassen" echt ein Problem darstellt^^ __________________
Die beiden Bücher muss man einfach selbst lesen, quasi erleben, mittendrin sein und das alles nach und nach selbst kapieren. Wahrscheinlich auch mit eigenen Erklärungen für das, was zunächst nicht klar erscheint. Aber man kann es sich plausibel machen, wenn man ein paar Dinge für sich weiterspinnt. Die Vorlagen dafür sind auf jeden Fall gegeben!
Auch hier sind natürlich ordentlich Spoiler enthalten. Wer das alles also lieber ganz unbefangen selbst lesen will, sollte sich das Folgende lieber nicht durchlesen ... ebenso wie manche "Erklärungen", die meine sind, weil ich mir manches halt so vorgestellt und weitergespnnen habe
Ob das letztendlich richtig ist oder nicht ... äh ja ... keine Ahnung^^
Es wird immer enger in den einzelnen Zeitzonen: ob in der Vergangenheit bei Robert und Rowlf, in der Gegenwart bei Bill und Suko oder in der Zukunft bei John.
Überall wird es allerdings gleichermaßen bedrohlicher und beklemmender. Durch die detaillierten Beschreibungen wird einem beim Lesen immer bewusster, dass das alles kein gutes Ende nehmen KANN. Alles ist irgendwie unausweichlich und muss letzten Endes so geschehen ... um doch den Normalzustand wiederherzustellen.
Jede Zeitebene und besonders die Menschen in ihr, hatten bestimmte Aufgaben zu erfüllen, mussten zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt irgendwo sein und mussten etwas tun, das für das große Ganze (für mich das Auslösen des Oculus) von größter Wichtigkeit war, weil es sonst so nicht hätte passieren können. Es arbeitete quasi Hand in Hand und jede Aufgabe in jeder Zeitzone war wichtig, um das zu erreichen, was erreicht wurde: die Verhinderung von dem, was man lesen konnte, das auch geschehen ist, aber im Nachhinein, durch die geschehenen Erlebnisse im Grunde verhindert wurde.
Klingt kompliziert? Ist es im Grunde nicht, es ist nur schwierig in Worte zu fassen
Alle drei Zeitstränge laufen zum richtigen Zeitpunkt logisch ineinander und formieren sich zu dem, was die Geschichte im Epilog aussagt.
Es gibt auch genug Fragen, die man sich aber mit ein bisschen Nachdenkerei selbst zusammenreimen kann. Ich hatte den Eindruck, dass mein Hirn das mit den gelesenen Infos, die NICHT haarklein bis zum Ende in Buchstaben und Wörter ausgedrückt wurden, direkt schon beim Lesen an sich getan hat. Mir kam nichts unlogisch vor und mir fehlten so auch keine Infos, selbst das Ende war gut.
Ich weiß nicht, ob ich es letztendlich richtig interpretiert habe, aber es passte zum Schluss irgendwie.
Weswegen ich den Schluss auch nicht für nur dahingeschrieben oder lächerlich halte, sondern er ein nachdenkliches, aber gutes Ende darstellt .... oder den Anfang, wie man das nun sehen will. Zumindest endet es mit dem Anfang ... nur anders. Gut.
Und darauf hatten Johns Worte, kurz bevor Apophis einschlug, schon hingewiesen: "Man kann zwar nichts an dem ändern, was schon passiert ist. Aber man kann durchaus dafür sorgen, dass es gar nicht erst passiert."
Und genau so endete es ... und begann wieder von vorne. Mit dem Kometeneinschlag (Apophis) erlebte die Welt einen Reboot .... mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass z.B. Suko wegen Shaos ganz bestimmter Gestik das Gefühl hatte, das da auch etwas anderes war ... Dann der Name des Buches, das John die Nacht über gelesen hatte ...
Sie erinnern sich nicht an das, was sie wohl mal erlebt haben ... sie, in diesem Fall John, konnten quasi nur darüber lesen ;-) :-)
Ein super Ende und überhaupt nicht abrupt oder weithergeholt oder gar lächerlich. Es war perfekt ausgeklügelt UND das Ende der Welt ist gar nicht erst passiert ...
Auf die Fragen, die hier und da aufkamen, hab ich (für mich) folgende Antworten noch während des Lesens gehabt:
- Warum hat das London Eye alles überdauert und wurde nicht vollständig zerstört, wie alles andere?
Weil es so sein MUSSTE und später von größter Wichtigkeit war. Es war und ist in dieser Story der Fixpunkt, der nicht veränderbar ist. Man sagt in sämtlichen Fantasy-Geschichten, dass in Raum und Zeit so einiges möglich ist ... aber dem entgegen stehen auch Fixpunkte, die, egal was man auch anstellt, immer so sein müssen und immer so passieren müssen, wie sie schon passiert sind.
Und das gilt hier für den oder das Oculus: da es quasi schon so geschehen war, konnte das Eye auch in der Vergangenheitsebene nicht zerstört werden, es hatte immer noch diese eine wichtige Aufgabe.
- Warum Asmodina und die Todesengel?
Vielleicht fand Wolfgang Hohlbein Asmodina schlichtweg cool, immerhin ist sie ja auch ne coole Figur Und deshalb konnte er sie auch als Schlüssel einsetzen, der eben auf John hinwies (Aufnahmen mit der Sonde), dass nur ER helfen kann. Außerdem stellt sie auch das Gegestück zum Guten dar. Und wie wir schon von Sinclair wissen, kann das Gute nicht ohne das Böse existieren. Und umgekehrt. Das Gleichgewicht muss gehalten werden.
Wie also sollte man es anstellen, dass die agierenden Protagonisten, die ja teilweise gar nicht wussten, mit was sie es zu tun haben, Hilfe bekamen, bzw. angänglich immer nochmal "davon kamen"?
Die Hölle will ebenso weiter existieren, wie die Menschheit. Da konnte man sie doch gut einbringen ... und zwar als Helfer. Sie besitzen Magie, Stärke und Wissen. Auch hier reicht mir die Erklärung, dass sie eben durch die Zeit sprangen und da eingriffen, wo es nötig ist, um den Höhepunkt, das Auslösen des Oculus, herbeizuführen.
Im Sinclair-Universum ist die Höllenfürstin allerdings schon vernichtet, abgesehen von einem Gastauftritt (der im Übrigen ruhig noch ein paar mal öfter passieren könnte oder gar zum Dauerauftritt mutiert!! )
Da hier eben mit der Zeit gespielt wird (wie WH immer so nett schrieb, dass sich die Wirklichkeit auseinanderfaltete <-- immer noch cool!!), kann man sie durchaus als "Helferfigur" auf der Höllenseite einsetzen ... denn die gute Seite hatte ja genug Leute vorzuweisen
Und die Shoggothen zählen (für mich) nicht als Protagonisten des Bösen, denn sie sind nicht irdisch (auch wenn sie schon ewig auf der Erde schlummerten), weder böse, noch gut irdisch
- Was hatte Robert Craven letztendlich mit John zu tun / Was war seine Rolle?
Da ich weder vom Hexer, noch vom Cthulhu-Mythos ne Ahnung hatte (außer einem einzigen Hörspiel, weswegen ich auch ungefähr wusste, wie das Vieh an sich aussieht), war Robert für mich der Teil von John, der quasi am Schluss auf Howard gehört hat, um das Kreuz aufzufangen und seinem Ruf zu folgen. Und zwar genau zu dem Zeitpunkt, in dem sich der Oculus öffnete und sein gegenwärtiges, vergiftetes ICH ihm das Kreuz in einem letzten Anflug von Menschlichkeit zuwarf.
Dafür musste Robert sterben und dafür war auch der Bleisarg entsprechend mit dem beschriebenen Geflecht aus bronze-, und kupferfarbenen Röhrchen und Leitungen ausgekleidet. Eine Vorrichtung, die vermutlich dafür sorgen sollte, dass seine DNA/DNS erhalten bleibt, die materielle Basis der Gene.
Howard wusste, was passieren würde, er hatte es ja versucht, in seinen Büchern der Menschheit nahezubringen, sie vorzuwarnen. Doch es wurde als Geschichten abgetan. So sah er sich gezwungen, zu handeln, weil nur er wusste, dass die Großen Alten eines Tages die Erde, bzw. die menschliche Bevölkerung auslöschen würden. Nur er, der darum wusste, konnte also diese Vorkehrungen treffen. Doch er selbst war krank und konnte sein eigenes Erbgut dafür nicht benutzen. So bliebt ihm "nur" Robert, der ja ebenfalls von den Großen Alten wusste und es mit dem Wissen, was passieren würde, eben freiwillig tat ... weswegen Asmodina ihm auch vor seinem Tod den verseuchten Arm/Hand abgerissen hat. Sonst wäre alles umsonst gewesen und das vergiftete Erbgut wäre im Bleisarg gelandet. Somit hätte man in der Zukunft ja quasi damit halbfertige Shoggothen herangezüchtet, bzw. einen Shoggothen-John.
Die Vergangenheitspassage endet damit, dass Robert selbst mit den spärlichen Erklärungen, die Howard ihm liefert, nur noch sagt "Tu es." und ihm kalt wurde.
Und damit starb er (für mich) und kam mit seiner DNA/DNS in den Bleisarg ... für die Nachwelt. In ein Grab, das den Namen "Sinclair" trug, denn der, der noch nicht geboren war, würde wichtig sein, eines Tages ebenfalls im Grab landen und ebenso zig Jahre später zum "Wiederherstellen" gefunden werden.
Aus dem Grund sieht John sich im Spiegel wohl auch zuerst als "Robert", weil dessen Erbgut genommen wurde ... das Erbgut von Robert, das sich mit dem von John - durch das gleiche Grab - vereint/vermischt hatte. Vielleicht hat das Necornomicon auch noch was damit zu tun, weil Rowlf es ebenfalls in den Sarg geworfen hatte ... aber das ist, für mich jedenfalls, nicht primär wichtig. Mir reicht die Erklärung, dass Howard Bescheid wusste, Robert benutzt hat und John als "Magieträger" schließlich für den Plan funktionieren sollte ...
- Wer oder was genau ist jetzt eigentlich "Oculus"?
Oculus ist zunächst nur die "Stimme", eine Art "KI", später dann die Kugel und schlussendlich ist Oculus für mich das Innere des London Eye. Das Zentrum der Story ... das Zentrum, in das alle Fäden zusammenlaufen ... das Zentrum, das die Normalität wieder herstellt ...
Magie spielt eine zentrale Rolle: die Magie verschwindet in der Zukunft und ist das einzige, das noch hilft/helfen kann.
Am Schluss ist im Zeitstrom, wo Gegenwart und Zukunft aufeinandertreffen und durch die Vereinigung der beiden Zeitebenen, Magie enthalten: die Magie/das Kreuz/John aus dem Sinclair-Universum vernichtet die Kreaturen des Lovecraft-Universums ... indem die Welt rebootet ...
Mir hat dieser Zweiteiler außerordentlich gut gefallen, allein schon, weil eben NICHT alles deutlich und klar war, sondern man sich gewisser Zusammenhänge, Aufgaben und Geschehnisse erst bewusst werden musste. Und die Ausführungen oben sind halt nur meine Erklärungen, die mir auch reichen und in soweit logisch erscheinen, als dass es sich so zugetragen haben könnte ...
Das Sinclair-Lovecraft-Crossover war ein Lesevergnügen der besonderen Art, der Stil Wolfgang Hohlbeins ein ganz eigener, die Thematik teils bekannt, teils neu ... und mir hat das alles zusammen sehr gefallen, weswegen ich nur ein [b]top[/top] vergeben kann
Jetzt bin ich echt gespannt auf das Hörspiel und wie die Geschichte mit all ihrem Wahnsinn vom Ende der Welt, den Monstern und den Protagonisten (und hoffentlich auch der viel beschriebenen Monstergeräusche, etc.) umgesetzt wurde!
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Ich habe den zweiten Teil jetzt auch zu ende gelesen und kann mich nur Sheilas Ausführungen anschließen. Auch ich sage: TOP-Roman!! Hat mir richtig viel Spaß gemacht diese beiden Romane zu lesen!! __________________
Kann ich jedem nur ans Herz legen!!!