Band 12: Die Familiengruft von Charlotte MacLeod
Sarah war auf etwas schreckliches gefaßt gewesen, aber nicht auf das, was sie jetzt sah: Auf den Steinfußboden lag ein Körper, so, als wäre er ohne jede Achtung vor dem Tod hier hingeworfen worden. Es handelte sich offensichtlich um den Körper einer Frau. Nur noch das Skelett war übrig, umgeben von den vermoderten Überresten eines engtaillierten Korsetts und eines scharlachroten Rocks. Hohe schwarze Stiefel mit modischen roten Absätzen hielten Bein und Hüftknochen zusammen. Aber was Mr. Ritling den Magen umgedreht hatte und was alle Anwesenden zeit ihres Lebens in ihren Alpträumen heimsuchen würde, waren die winzigen blutroten Rubine, die in glühendem Purpurrot zwischen den grinsenden Zähnen hervorblitzten.
Die Familiengruft
Verfasst von Charlotte MacLeod
Originaltitel: The Family Vault, 1979
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Daniela Hermes und Achim Schückes
Mit einem Nachwort versehen von Daniela Hermes
Titelillustration von Pellegrino Ritter
260 Seiten
Erschienen 1988
DuMont's Kriminal-Bibliothek Bd. 1012
DuMont Buchverlag
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene