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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Mir hat der erste Teil des Crossovers sehr gut gefallen (mein erster PZ überhaupt), aber gleich zu Beginn des zweiten Teils tun sich bei mir dann doch ein paar Verständnisfragen auf: Es gibt also eine Zamorra-Welt und eine Sinclair-Welt. In der Sinclair-Welt ist Zamorra längst tot. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Sinclair und Zamorra bereits vor vielen Jahren in Paris gegen den Schwarzen Tod und Belphegor kämpften. Fand dieser gemeinsame Kampf in der Sinclair-Welt statt, so dass der damalige Zamorra eigentlich eine andere Person ist als der Zamorra aus der Zamorra-Welt? Oder war das damals noch eine Welt? Gab es irgendwo in beiden Serien einen Punkt, ab dem man die beiden Welten trennen musste, weil sonst alles unlogisch geworden wäre oder hat man das mit den beiden Welten nun erst zum Crossover eingeführt?
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Zitat:
Original von charlie1965nrw
Mir hat der erste Teil des Crossovers sehr gut gefallen (mein erster PZ überhaupt), aber gleich zu Beginn des zweiten Teils tun sich bei mir dann doch ein paar Verständnisfragen auf: Es gibt also eine Zamorra-Welt und eine Sinclair-Welt. In der Sinclair-Welt ist Zamorra längst tot. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Sinclair und Zamorra bereits vor vielen Jahren in Paris gegen den Schwarzen Tod und Belphegor kämpften. Fand dieser gemeinsame Kampf in der Sinclair-Welt statt, so dass der damalige Zamorra eigentlich eine andere Person ist als der Zamorra aus der Zamorra-Welt? Oder war das damals noch eine Welt? Gab es irgendwo in beiden Serien einen Punkt, ab dem man die beiden Welten trennen musste, weil sonst alles unlogisch geworden wäre oder hat man das mit den beiden Welten nun erst zum Crossover eingeführt?
Aloha Früher gab es eine gemeinsame Zamorra/Sinclair-Welt, wie man dran sieht, dass sie beiden vor drölfzig Jahren ja öfter mal zusammen agiert haben. Dann sind die Serienwelten im Laufe der Zeit handlungstechnisch immer weiter auseinandergedriftet. Um die beiden Helden dennoch zusammen agieren lassen zu können, haben Andreas Balzer und ich uns diesen Kniff mit den zwei Welten ausgedacht. Warum es nun zwei Serienwelten gibt und wie das zustande kam, wird in 1142 noch genauer erklärt. Hoffe geholfen zu haben
Dort, wo du hingehst - da bist du dann!
Ganz, ganz großes Kino! Nach der von mir als recht zäh empfundenen Vorgeschichte in "Zamorra"-Heft 1140 "Operation Hongkong" hatte ich nicht damit gerechnet, dass mich im nächsten Heft vom selben Autor etwas so Großartiges erwartet.
Andreas Balzers Nr. 1141 "Vereint" gehört für mich zu den absoluten "Professor Zamorra"-Highlights des Jahres 2018. (Und macht nebenbei Lust, mich auch in Sachen "John Sinclair" wieder zum aktuellen Stand vorzuarbeiten.)
Was jeder natürlich ahnt: Die hier "Vereinten" sind Geisterjäger John Sinclair und Professor Zamorra, die in zwei unterschiedlichen Romanwelten (oder -dimensionen) aufeinandertreffen.
Viele tolle Ideen, nicht nur in toller Schreibe, sondern auch geschickt getimt und kurzweilig umgesetzt. Und voller Emotionen auch für den Leser.
Wenn andere übrigens kritisieren, dass die andere Dimension, also Sinclairs Welt, gar nicht so richtig die Welt der "John-Sinclair"-Romane sei, weil Bestimmtes dort noch nie erwähnt wurde, so könnte man diesen "Vorwurf" auch umgekehrt machen. Auch in der "Zamorra"-Welt wurden zuvor bestimmte Dinge noch nicht erwähnt. Zum Beispiel, dass John Sinclair hier seit geraumer Zeit als Schriftsteller von Horror-Heftromanen (!) arbeitet. Ist es deshalb nicht die "echte" Zamorra-Romanwelt? Doch! Man erfährt eben immer wieder einem Unbekanntes... Und wenn es einen zudem so gut unterhält, so what?
("Crossover" ist natürlich so trotzdem der falsche Begriff, da kein Heft bei "John Sinclair" erscheint. Es ist halt ein "John Sinclair Special" bei "Zamorra".
Aber, dass z.B. ein bestimmter Tag, der 20. Februar, mit seinem jährlichen Ritual noch nie in einem "John Sinclair"-Heft erwähnt wurde, wie auch kein Silbermond, zerstört ja nicht die Roman-"Realität" der Sinclair-Welt oder steht im Widerspruch zu dieser. Es wird ja nichts verdreht, sondern nur bisher nicht Erwähntes ergänzt.)
Das erzählerische Springen zwischen den Dimensionen macht unglaublichen Spaß. Und das Erleben unseres "echten" Zamorras in Sinclairs Dimension hat etwas von dem Filmklassiker "Ist das Leben nicht schön?": Ohne einen Zamorra hat sich sein Umfeld dort nämlich nicht gerade zum Besseren gewandelt. (Schon heftig, wie sich die dortigen Nicole und Gryf entwickelt haben. Die weinende, vorher so harte Nicole zum Abschluss gibt einem dann einen echten Stich.)
Nicht nur durch die Zwischenüberschriften findet sich der Leser in den verschiedenen Dimensionen gut zurecht. Nur auf Seite 47/48 gibt es kurz Verwirrung, da wir in Sinclairs Welt auf Sinclairs Erzählebene sind, er hier aber trotzdem ausnahmsweise (wie sonst nur in Zamorras Welt) nicht in der sonclairüblichen "ich"-Form, sondern in der dritten Person beschrieben wird.
In zwei kleinen Details hätte ich mir gewünscht, dass Autor Andreas Balzer noch weiter gegangen wäre: Der Serienheld, den Heftchen-Schriftsteller John Sinclair in Zamorras Welt erfunden hat, hätte "Jason Dark" heißen müssen. Und Sinclair hätte dort nicht nur wegen einer Intrige aus dem Yard ausscheiden müssen, sondern auch wegen seines Alters. Er ist ja in dieser Welt nicht wie Zamorra alterslos. Aber letzteres hätte wohl nicht zu dem evtl. Konzept gepasst, dass die Dimensionen sich erst vor zehn Jahren durch Julian Peters Eingreifen getrennt haben (wenn es denn so ist).
Ob Zamorras Dimension und Sinclairs Welt, Andreas Balzer ist derzeit der PZ-Autor, der zudem ein gehöriges "Marvel"-Feeling (ob Comic oder Film) in die Serie bringt (z.B. Belanger bei der Kraftübertragung auf dem Hochhausdach im letzten Heft oder hier der Angriff auf das Altenheim). Und dabei Actionszenen mit vielen kämpfenden Protagonisten übersichtlich gestalten kann.
Ich bin wirklich anhaltend hellauf begeistert: Höchstwertung.
Und jetzt sehr gespannt, wie Andreas' Kollege Michael Breuer die Geschichte in Heft 1142 weitererzählt. Immerhin kennt Michael sich als Autor beider Serien in beiden Dimensionen prima aus.