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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Vom Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten. Der Roman ist spannend, versucht wie im Werkstattbericht auch zu lesen ist einige alte Dinge zusammenzuführen und bringt dadurch die Gehirnwindungen schon ziemlich in Schwung. Leichte Lektüre geht anders, aber es darf ja auch mal anspruchsvoller sein.
Am Ende hat man etwas mehr Informationen über (mögliche) Zusammenhänge, das Schicksal der bösen Hauptpersonen und auch Karina Grischin bleibt leider ungewiss. In zwei Wochen soll es allerdings schon weitergehen
Insgesamt wieder ein "sehr guter" Roman. Auch wenn er auf mich fast etwas überladen wirkt mit den ganzen Personen und ihre Verbindungen miteinander. Florian schreibt wohl nicht umsonst am Ende des Berichts "Wem das alles zu viel wird..."
Wie immer, lesen auf eigene Gefahr! Leider kann ich mich nicht so schön kurz fassen wie Spätaufsteher, ohne eben dabei zu viel vom Inhalt zu verraten ... __________________
Aber ich hab's versucht ...
Nun aber los ...
Es ging spannend weiter, bei allen Strängen.
Zeitweise sieht alles ziemlich übel aus, ob man jetzt bei John ist, bei Karina, Galina und Chandra oder bei Suko und Kollegen.
Rasputin scheint seine Operation wirklich gut vorbereitet und sich auch an allen Ecken und Kanten abgesichert zu haben.
Doch Satanos hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden ... und er sieht gewisse Dinge etwas anders, was letztendlich auch zum Super-Gau führt ...
Am besten hat mir der Handlungsstrang mit Karina, Galina und Chandra gefallen.
Wenn ich mir vorstelle, wie Karina da rumliegt, mit sich und ihren Gedanken allein ... und die Aussicht auf Rettung verschwindend gering ist, während sie darum bangt, was Satanos mit ihr noch vor hat.
Auch mit Chandra hat der wehrte Doc anderes vor, als Rasputin so vorschwebt. Doch Satanos handelt eigenmächtig und die Kugelfeste gerät mit "sich" und ihrer feuchten Umgebung in arge Bedrängnis.
Galina steht überall irgendwie dazwischen. Ihr "Onkelchen" sagt ihr, dass sie ihre Freundinnen Chandra und Karina zurückhaben wird, wenn er mit ihnen fertig ist. Das freut das Zombie-Mädchen natürlich und denkt sich auch nichts weiter dabei. Im Gegenteil: Galina glaubt ihm, dass es ihren Freundinnen nachher besser gehen wird.
Erst als Karina ihr erklärt, dass sie nicht verändert werden will, dass sie sehr wahrscheinlich ihre Seele nicht behalten wird, wie Galina und sie dann wohl nicht mehr erkennen wird, Galina auch an ihren Unfall erinnert, usw. kommt das Mädchen ins Grübeln ... obwohl sie ein Zombie ist.
Sie will Karina schließlich befreien.
Kunasjanow taucht aber plötzlich auf, sieht rot und sperrt Galina nach einer ordentlichen Auseinandersetzung wieder in den Käfig, um sich Karina zu widmen, während Chandra immer noch ums Überleben kämpft.
Die Szene im Labor, als Satanos Karina mit der Säge bearbeiten will und sie Galina um Hilfe anfleht, finde ich saugut geschrieben. Ich hatte zwischendurch echt ein bisschen Herzklabaster, weil's so schön spannend war. Satanos ist unberechenbar und rastet völlig aus, was angesichts seiner "Unterhaltung" mit Rasputin irgendwie nachvollziehbar ist.
Zum guten Schluss setzt er deswegen auch das Frankenstein-Protokoll in Gang ...
Bei den Männern geht's derweil auch nicht harmloser zu.
Irgendwie war ich wegen Sokolow echt erleichtert, aber was er dann erleben muss, als er in "John's" Verlies zu Zombie-Karina gesperrt wird, ist auch nicht ohne.
Der Kerl ist ein zäher Hund und irgendwie sympathisch.
Apropos John: der bekommt von Rasputin erstmal nen "Rundgang", kriegt einiges zu sehen, was ihn doch trifft und setzt dann seinerseits etwas in Gang, das für Suko und Irina an anderer Stelle das Ende bedeuten könnte. Allerdings wird das dem Geisterjäger erst klar, als alles schon seinen Lauf nimmt.
Die Beschreibungen, als John Golenkow im Alkoven sieht, sind ebenfalls der Hammer. Auch wenn es ein Klon ist, Rasputin will ihn und seine Klon-Kollegen killen, um sie als Zombies für sich arbeiten zu lassen. Die Art, wie das beschrieben wird, die Qualen des Wladimir-Klons, das alles zeigt auch wieder sehr deutlich, wie eiskalt Rasputin agiert.
Suko und Irina sind auf dem Weg zum Westeingang des Bunkers, doch auch sie werden aufgehalten. Plötzlich wühlen sich zig Zombies aus dem Boden, eine schiere Übermacht.
Pjotr wurde als Beretta-Saboteur entlarvt, aber seine Gründe dafür waren nicht unbedingt Loyalität zu Rasputin. Somit gibt's ein klärendes Gespräch und die drei machen sich auf die Socken.
Die Zombies, die sie dann angreifen, erwischen Pjotr, aber auch Suko und Irina können der Übermacht nicht ewig trotzen. Am Ende bleibt Suko nur noch eine Verzweiflungstat, weil kampflos aufgeben für beide nicht infrage kommt ...
Und dann geht's hier auch wieder mit den "Früher-Sequenzen" weiter.
Die Carlotta-Szene war schön nostalgisch, denn da gab es doch mal diesen "Vogeljungen" Randy, der wegen Schnabel und Vogelaugen diese Maske trug und völlig unter Elax' Fuchtel stand, weswegen er auch in der Szene hier überhaupt nix tut, also nicht rebelliert, wie Carlotta und dann auch die anderen ... (wenn ich mich jetzt halbwegs richtig erinnere).
Außerdem passt besonders auch Jason Kongre gut ins Bild, wo er doch selbst keinen Deut auf die Würde des Menschen gibt und völlig unmagisch Mutationen erschafft. Da fragt man sich allmählich, gerade wenn mehrere solcher Menschen ihrem fürchterlichen Handwerk frönen, wer da eigentlich grausamer ist: Dämonen ... oder doch eher diese Menschen ...
Hier wurden in der Vergangenheits-Sequenz ziemlich viele fiese Wissenschaftler und Professoren aufgefahren, die absolut ins Bild und in die Vorstellung eines Doktor Satanos passen!
Vieles kommt bekannt vor, anderes wurde quasi "bekannt gemacht" und passt sehr gut in diese Vergangenheit. Es liest sich alles sehr schlüssig und es ist schließlich ein Abschied und zugleich die Geburtsstunde der VISIONÄRE". Sehr cool!
Auch das James Bond - Feeling war wieder mit von der Partie, aber für mich hat das auch gepasst. Wie ich an anderer Stellen schon mal schrieb, hat John Sinclair für mich öfter, auch früher schon, James Bond - Flair versprüht, genauso wie gewisse Parallelen zu "Die Zwei" zu finden sind. Das aber nur mal am Rande.
Die ganze Geschichte war rasant aufgebaut und keiner der Gegner hat irgendwelche Gewissensbisse. Im Gegenteil, die haben sogar ganz ausgeklügelte technische Gerätschaften und magische Einflüsse. Da müssen auch John, Suko und die auf ihrer Seite stehenden, russischen Kollegen zu rasanten Aktionen im Stande sein. Und das sind sie hier auch ... aber ich finde, dass es dabei nicht übertrieben wirkt. Es wird auch oft genug beschrieben, dass sie bis an ihre Grenzen kommen (z.B. als Suko einen Schlag gegen sein ohnehin schon lädiertes Ohr kriegt, das muss ja echt wehtun! Oder als Zombie-Karina Sokolow in der Wunde rumpopelt ... brrr .... Johns psychische Folter in Bezug auf die Wladimir-Klone und den ungewissen Verbleib Karinas, bzw. dass er seiner Einschätzung nach Suko und Irina umgebracht haben könnte ... )
Die Bezüge zur Realität sind ebenfalls wohl dosiert und gut eingeflochten.
Ich mag generell komplexe Zusammenhänge, die z.B. bis weit in die Vergangenheit reichen und dazu auch in die Gegenwart greifen, wo man eben gewisse Verknüpungen mit aktuellen Handlungen erkennt (Alkoven, Klone, Lykaon,...) ... oder erkennen möchte
Am Ende kommt die unerwartete Rettung, bzw. "Einsammlung" und Eindämmung, die noch im Vorfeld von Sokolow angeleiert wurde (der Mann wird mir immer sympathischer. Hoffentlich tauchen er und Irina, die sogar Suko nicht kalt ließ , nochmal auf!)
Dieser Roman, bzw. der komplette Zweiteiler, hat echt Spaß gemacht, die Handlung war in der Vergangenheit fundiert, gleichzeitig neu kreiert (also neue Story mit teilweise "alten" Elementen) und besaß richtig viele spannende Momente, die letztendlich nicht alle komplett aufgelöst wurden. Das Überleben oder der Tod einiger Protagonisten ist noch ungewiss und man darf sich auf die Weiterführung freuen. Es bleibt also spannend!
Ich habe mich deshalb sehr gut unterhalten gefühlt, wobei mich dieser Teil noch einen Ticken mehr beeindruckt hat, was nicht nur am Agieren von Galina lag. Der Blick in Satanos' Vergangenheit, die finalen Action-Sequenzen und vor allem, dass es bei dem "ganzen Gewusel" noch nachvollziehbar blieb, entlockt mir jetzt ein top!
Der Werkstattbericht ist zudem auch wieder sehr interessant und machte Spaß zu lesen, besonders angesichts der vielen "alten" Erwähnungen und "neuerlichen" Zusammenhänge
Genauso genial finde ich auch das Cover! Nicht nur dieses passende "Gruselgrün", was ich sowieso an sich schon toll finde, auch die Szene, die im Roman ziemlich genau so vorkommt und die Darstellung von Galina mit ihren "Rattenschwänzen" und ihren "leeren" Augen sind super gelungen!
(Nur eine Sache: wenn das die Klon-Chandra in dem Behälter ist ... dann dürfte da doch eigentlich kein Bauchnabel zu sehen sein ... ?!
)
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Zitat:
Original von Sheila Conolly
(Nur eine Sache: wenn das die Klon-Chandra in dem Behälter ist ... dann dürfte da doch eigentlich kein Bauchnabel zu sehen sein ... ?!
)
Und wieder kann ich nur staunen, auf welche Details geachtet wird.
Jep, da dürfte keiner zu sehen sein. Allerdings war die Szene auch ursprünglich etwas anders geplant und diese Bauchnabelgeschichte fiel mir erst später ein oder auf oder wie auch immer.
Aber vielen Dank für die schöne Rezension. Also von mir aus, können die gerne immer so ausführlich sein
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Zitat:
Original von Florian
Und wieder kann ich nur staunen, auf welche Details geachtet wird.
Witzig an der Sache ist, dass ich da gar nicht drauf geachtet habe!
Nach dem Lesen hab ich das Cover nochmal beguckt, weil ich ja jetzt "Hintergrundinfo" durch den Roman hatte. Und plötzlich sprang es mir ins Auge, weil ich zwei Mal von der Bauchnabelsache gelesen hatte.
Eigentlich suche ich nie vorsätzlich nach irgendwelchen Fehlern oder Unstimmigkeiten in/an Romanen, weil ich primär nur das Schmökern meiner Lieblingsserie genießen will.
Entweder fallen mir dann etwaige Dinge durch irgendwas auf, springen mich förmlich an ... oder sie stören mich nicht und fallen mir deshalb auch gar nicht erst bewusst auf, weswegen ich sie dann einfach unbemerkt überlese
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Wieder war es der Karina/Galina-Handlungsstrang, der mir besonders gefallen hat. Gekrönt wurde das Ganze mit einem verdammt fiesen Cliffhanger! Die Schicksale von Rasputin, Satanos, Karina, Galina und Chandra sind völlig offen. Ich gehe aber davon aus, dass es alle geschafft haben ;-) __________________
Ich kann Geschichten mit Carlotta nicht sonderlich leiden, aber der Rückblick in ihre Vergangenheit...TOP!
Beim ersten Teil bemängelte ich die James Bond Szenen. Diesmal fühlte ich mich wieder abgeholt. Die Action-Szenen, die sich größtenteils auf Suko konzentrierten, passten besser.
Bewertung: IRH bekommt von mir zu Recht für diesen hervorragend ausgearbeiteten Roman ein TOP. Natürlich hoffe ich auf eine spannende Fortsetzung...
Cover: Absolut super! Besser geht es nicht (auch wenn ein Bauchnabel zu viel abgebildet ist)
P.S. Die Kirsche auf der Sahne befindet sich in der Heftmitte! Mehr davon!
Ich lese John Sinclair + MADDRAX (Ziel für 2025 = bis Band 470 kommen)
Und weiter geht die wilde Fahrt. Kunasjanows Vergangenheit, Sukos gegen den Vogelmenschen, John gegen die Klonkarina, Rasputin gegen den Oberst, Kunasjanow in der Gegenwart bei Chandra und Karina. Und als die kurzen Passagen einmal rum sind wiederholt es sich. Zum Ende hin wird auf drei Blickwinkel verkürzt, davor war mir aber einfach zu viel los. Mal kurz hier vorbeischauen, dann wieder da. Ein schnelles hin und her. __________________
Florians Verknüpfungswahn mündet darin, dass selbst aktuelle Handlungen miteinander zu tun haben. Lykaon und Rasputin liegen meilenweit auseinander, aber es scheint jetzt so, als habe Kunasjanow die Klontanks für Rasputins Projekt von Lykaon bekommen. Zusätzlich sind plötzlich mehrere bekannte Figuren aus der gesamten Seriengeschichte in einer Wissenschaftler-Vereinigung. Dass das in den Jahrzehnten nie heraus gekommen ist und es nicht einmal Andeutungen gab. Ach stimmt, kann es ja gar nicht, weil Dark das nie geplant hat. Ich liebe ausgeklügelte Konzepte, die erst viel später logisch zusammen führen. Da kann der aufmerksame Leser kleine Hinweise aufschnappen und mitraten. Wenn es aber nie etwas gab und man 30 Jahre später erzwungen wird, bin ich kein Freund davon. Ich kann verstehen, warum es manche Leser begeistert und sie sowas sogar vermehrt wollen. Es wertet die Serie in gewisser Weise auf. Ich möchte im Zweifel lieber, dass man sie so „schlecht“ wie sie war stehen lässt und nichts verändert. Man kann mit den neuen Plots genug besser machen.
Genau so subjektiv und prinzipiell stören mich die Vogelmenschen. Oder besser Fliegende Klonzombies mit Genflügeln und Kontrollchips im Hirn, dazu viel Robotech damit sie auch als lebende Bomben eingesetzt werden können. Einfach Nein! Furchtbar, so durchdacht und gut erläutert es auch ist. Solches Wissenschaftszeug und SF mag ich bei JS noch weniger als Fast-Krimis mit Minimalgruseleinlage.
Da bin ich fast dankbar, dass Rasputin und Kunasjanow sich direkt zerstreiten und hoffentlich nie wieder etwas miteinander zu tun haben. Sollte Kunasjanow allein weiter agieren kann ich dessen Romane ja einfach überspringen und mich an Rasputin erfreuen, der seine Lektion hoffentlich gelernt hat und wieder rein auf schwarze Magie vertraut.
Das Schicksal einiger weiblicher Charaktere bleibt ungewiss. Chandra hat hoffentlich überlebt. Vielleicht hat Rasputin sie sogar gerettet und gibt ihr noch eine Chance zur Wiedergutmachung. Bei Galina und Karina spoilert die Heftvorschau. Ich zittere jetzt schon, dass Florian in seiner Schreibwut mir die Freude am Zombiemädchen und ihrer neuen besten Freundin nicht nimmt.
An sich hat der Roman mich besser abgeholt als der erste Teil, weil es weniger „große Actionszenen“ gab und es wieder mehr JS-Flair war. Die rohen Ideen von Florian haben mich leider davon abgehalten, die Geschichte zu genießen. Das was er auf der Leserseite rät funktioniert bei mir einfach nicht.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Düster __________________
Während ich Teil 2 las, dämmerte es mir, was mich an der Rasputin-Offensive so verstört hatte: Alles erschien auf einmal so unglaublich düster. Und als dann auch noch der Stab des Buddha versagte (was ich als Leser – wie auch wohl Suko – zuerst nicht glauben konnte und nicht glauben wollte), da wurde es alles irgendwie hoffnungslos. Aber:
„Die Riemen fächerten auseinander und klatschten auf den linken Flügel.“ (S.13)
Als Suko den ersten der neuen Todesengel besiegte, wollte ich schreien vor Erleichterung. Ja! Meine Geisterjäger pfeifen zwar auf dem letzten Loch, ihre Ohren sind bandagiert und ihre Waffen wirken vor dem Hintergrund der techno-magischen Übermacht beinahe hilflos, aber sie kämpfen. John fasst das sehr schön zusammen:
„Lange genug hatte ich mir in diesem Fall eins auf die Mütze geben und mir das Heft des Handelns aus der Hand nehmen lassen. Das wollte, nein, das musste ich ändern.“ (S. 54)
Am Ende ist der Bunker zwar eingenommen und die Zombies zerstört, aber was mit John und Suko in Russland passiert ist, wird Folgen haben müssen. Suko will Rasputin ausmerzen wie eine Krankheit (S. 42) und John tötet ohne Skrupel zwei Menschen (S. 55). Durchatmen! Ich habe das Gefühle, dass diese Geschichte einen düsteren Schatten auf das Leben unserer Geisterjäger werfen wird. John hat Recht: „Stumm und in mich gekehrt, ließ ich den Tränen freien Lauf“ (S. 65). Es bleibt düster.
Das Hin und Das Her
Zwischenzeitlich hatten wir bis zu fünf Handlungsstränge. Das war eine ganze Menge!
Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Und weiter geht die wilde Fahrt. Kunasjanows Vergangenheit, Sukos gegen den Vogelmenschen, John gegen die Klonkarina, Rasputin gegen den Oberst, Kunasjanow in der Gegenwart bei Chandra und Karina. Und als die kurzen Passagen einmal rum sind wiederholt es sich. Zum Ende hin wird auf drei Blickwinkel verkürzt, davor war mir aber einfach zu viel los. Mal kurz hier vorbeischauen, dann wieder da. Ein schnelles hin und her.
Ich fand das Hin und das Her sehr gut und auch richtig für die Geschichte. Bei der Komposition der einzelnen Sequenzen bekam ich allerdings Probleme. Vielleicht kann man eine derartige Komplexität griffiger zusammenstellen? Irritiert war ich, als Karina zuerst auf Sokolow gehetzt wird und dann unmittelbar danach ins Labor von Kunasjanow geblendet wird, wo sich auch Karina befindet (S. 16). Eine lange Lesezeit weiter (S. 26) kommt dann John darauf, dass der Karina-Zombie ein Klon war. Ich fragte mich: Waren das jetzt Rückblenden? Kommt das mit Karina noch? Gab es irgendwelche Hinweise, dass man sie geklont hatte? Nun ja, wie ich sagte: Ich fand die Komplexität sehr gut, könnte mir aber vorstellen, dass man in einem solchen Fall erzählerisch noch mehr an der Komposition der Sequenzen machen könnte, so dass die erzählte Gegenwart in ihrer Struktur klarer wird.
Galina und Karina
Zitat:
Original von Koboldoo
Wieder war es der Karina/Galina-Handlungsstrang, der mir besonders gefallen hat.
Auf jeden Fall! Das war so ergreifend! Und unter uns gesagt: „Ich… will meine Mama wiederhaben“ (S. 47). Ich hätte fast angefangen zu weinen. Ehrlich jetzt…
Tiefgang 2
Ich finde den Tiefgang, den mir IRH bietet sehr gut und es macht Freude ihm zu folgen! Nichtsdestotrotz finde ich, dass Das Gleichgewicht hier sehr wichtige Einwände bringt.
Zitat:
Original von Das Gleichtgewicht
Man kann mit den neuen Plots genug besser machen.
Ja. Da hat er vollkommen Recht. Der große Weg der Geschichte muss nach vorne gehen.
Meine Lektüre
Ich habe den zweiten Teil sehr schnell und ungestüm gelesen. Ich werde mir das Ganze also noch einmal in einer ruhigen Stunde in Gänze geben. Ich bleibe bei meiner Bewertung aus dem ersten Teil: Eine Topp-Geschichte mit einem ganz, ganz fiesen Cliffhanger! Yeah!
Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?
Für den zweite Teil vergebe ich gerne ein "TOP" und möchte damit auch die Gesamtleistung des Autors für die Serie und die Serienfiguren würdigen.
Auch hier hat mir insbesondere der Handlungsstrang um Dr. Satanos gefallen, den ich zunächst komplett gelesen habe. Auch für den passenden Werkstattbericht ein "Dankeschön".
Wie schon beim ersten Teil war mir die Action zu Beginn des Romans etwas zu viel, dafür hat mir das furiose Finale um so besser gefallen.
Das Schicksal von Karina, Chandra und Galina hat mich während des Lesens auch in seinen Bann gezogen. Sehr schön, dass ich am Dienstag dann schon die Fortsetzung lesen kann ....
Kann mich den Lobeshymnen (für den hier vorliegenden Band) meiner Vorredner nur anschließen ....toller Roman. Wenn ich bedenke wie lange Jason am Thema Rasputin herumgedoktert hatte und dabei letztendlich nicht viel bei herum gekommen ist, sind Florian's Romane wie ein Erdrutsch zu betrachten. Wahnsinn welche Dynamik der Rasputinstrang mittlerweile angenommen hat. Über die vielen (logischen) Verknüpfungen aus Vergangenheit und Gegenwart und den weiteren Möglichkeiten/Gedankenspiele für die Zukunft gibts einfach nur ein Wort ...(wie würde D.Bohlen jetzt sagen ?) Mega/Hammergeil .
Bewertung:
Der Roman bekommt von mir ein "TOP".
Cover:
Passt zum Inhalt, wie die berühmte Faust auf's Auge.
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Genau so subjektiv und prinzipiell stören mich die Vogelmenschen. Oder besser Fliegende Klonzombies mit Genflügeln und Kontrollchips im Hirn, dazu viel Robotech damit sie auch als lebende Bomben eingesetzt werden können. Einfach Nein! Furchtbar, so durchdacht und gut erläutert es auch ist. Solches Wissenschaftszeug und SF mag ich bei JS noch weniger als Fast-Krimis mit Minimalgruseleinlage.
Ich gebe zu Bedenken, dass Robotech nur die eine Seite der neuen Medaille ist. Ist dir aufgefallen, dass auf der anderen Seite Johns Kampf dabei immer archaischer wird:
Die magische Kreide erlebt eine Rückkehr, der Bumerang (an sich schon seine archaischste Waffe) rückt immer mehr in den Mittelpunkt und John rezitiert Bannsprüche, über die ich sehr gerne viel mehr erfahren würde. Einerseits ein bis ins Groteske anmutender High-Tech, andererseits Kämpfe, die weitaus stärker körperbetont sind, als es Beretta und Kreuz allein zulassen würden.
Und außerdem (und das dürfte in deinem Sinne sein, liebes Gleichgewicht): Der gesamte High-Tech scheitert kläglich (s. Bd. 2083, S. 30-32). Rasputin geht es einzig um den Stein aus dem Weltall und die Macht, die dieser Stein seiner Magie verleihen wird.
Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?
Auch der 2. Teil hat mir sehr gut gefallen, ein dramatischer Ablauf, der zumindest ein ganz kleines Happy-End beeinhaltet. Im Prinzip haben scheinbar alle überlebt oder man weiß es halt noch nicht besser. __________________
Suko und John schaffen es zumindest aus dem Bunker und die Klone scheinen auch erstmal vernichtet. Der Weg dahin und die Art der Auflösung war echt gelungen, mal nicht eben Beretta und Kreuz, sehr gelungen.
Aber um das Schiksal von Rasputin weiß man nicht, zumindest sind er und Dr. satanos nun zerstritten und verfeindet, ich denke, da kommt noch einiges.
Was mit Chandra, Karina und Galina ist, weiß man auch nicht, genauso wie mit Dr. Satanos selbt, auch da steht nich einiges bevor...
Ich vergeb ein Sehr gut, rein intuitiv kein atop geworden...
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!
Auch hier ein "sehr gut". Galina ist ein interessanter Charakter, ich hoffe, dass die in 2082/83 nicht sogleich entsorgt wird. __________________
Nichts gegen Timothy Stahl, aber den Vulkan-Band würde ich jetzt gerne überspringen, was ja an den vielen offenen Enden liegt. Wollte erst protestieren, dass da noch auf den letzten Seiten soviel Final-Getöse stattfindet. Ich denke, die letzten vier Seiten könnte man auch für eine abschließende Besprechung im Büro oder bei einem gemeinsamen Essen bei den Connollys verwenden, aber da das Ende ja sehr offen ist, finde ich das schon ok. Schade, dass nun so ein Einzelabenteuer genau dazwischen liegt...
Der Werkstatt-Bericht war sehr nett.
"Ich komme nur mit Studenten zusammen und das ist so ihre Redensweise."