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John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » Professor Zamorra » PZ1001-1200 » Band 1155: Der Fluch von Leipzig
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Michael Michael ist männlich
Administrator




Dabei seit: 22.11.2007
Beiträge: 5219

11.09.2018 17:28
Band 1155: Der Fluch von Leipzig
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Es war die totale Zerstörung. Höllenfeuer loderten in den Gassen und Straßen Leipzigs. Häuserblocks waren eingestürzt, Rauch stieg aus Mauerrissen. Die Universität lag in Schutt und Asche, der berühmte Zoo nahe dem Hauptbahnhof war ein einziger Krater.
Menschen irrten durch das Elend, schrien und weinten. Zamorra sah Kinder, die jämmerlich in der Gosse verreckten. Männer und Frauen, die kreischend vor Flammenwänden flohen. Blutströme, breit wie Bäche, flossen über den Markplatz. Blut bedeckte das Völkerschlachtdenkmal ...

Geschrieben von Simon Borner
Erscheinungstag: 4.9.2018


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Sheila Conolly Sheila Conolly ist weiblich
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Dabei seit: 24.06.2009
Beiträge: 1483

26.09.2018 17:51
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Eine angebliche Hexe, die Kräuterfrau Hildegard Lichtlein, wird um 1700 gefangen, misshandelt und spricht kurz vor ihrem Tod einen Fluch über Leipzig und seine Bewohner aus.
Später taucht ein unheimlicher Mönch auf und fängt an, Leute zu metzeln. Niemand kann ihm beikommen, der Fluch von Leipzig nimmt seinen Lauf ...
Doch die Menschen fangen an, ihn zu ignorieren und so tötet er nur noch, wenn er "gereizt" wird.
Als der Mönch im Hier und Jetzt wieder zuschlägt, wollen Zamorra und Nicole, die nach Leipzig kamen, um ihren Freund Michel Brakovic auf der Leipziger Buchmesse zu unterstützen, dem nachgehen.
Beim Showdown kommt es hart auf hart, denn die Kräfte des Mönchs sind nicht ohne. Als eigentlicher Drahtzieher entpuppt sich aber dann noch jemand anderes ...

* * *


Mir hat der Roman ganz gut gefallen, er war fesselnd geschrieben und es kam mir trotz relativ wenig "Zamorra" für diese Story angemessen genug Zamorra drin vor.
Die Geschichte bestand für mich aus einem Drittel "geschichtlichem" Hintergrund (die Lichtlein und ihre Story, egal von wem erzählt, etc.), das zweite Drittel war dann Zamorra, Nicole, Brakovic und ihre Nachforschungen/Erlebnisse und das letzte Drittel bestand für mich aus Action ... also aus dem, was der Mönch so angerichtet hat, sowie aus dem Endkampf/Erklärungen/Gegner, usw. smile
Jedes Drittel für sich fand ich interessant und fesselnd gestaltet, so dass ich den Roman fast in einem Rutsch lesen konnte (das "fast" war auch nicht wegen dem Roman, sondern wegen der Unterbrechung beim Lesen, so zum Essenkochen, Arbeiten unterschreiben und so'n Zeugs Augenzwinkern smile ).

Auch der Schauplatz "Leipziger Buchmesse" hatte was, die Intention der Corelli, die das alles in Gang gesetzt hat, mit Mittelchen wie Werbung, Präsentation, promoten, usw. ... (ich hoffe nur, unsere geschätzten Autoren kommen auf keine dummen Gedanken Zunge raus großes Grinsen - Der Werkstattbericht in der Mystery Times hat mich dahingehend ja etwas beruhigt, also die Geschichte wie dieser Roman entstanden ist. Die Umstände waren sicherlich nicht sehr angenehmen, aber zum Glück auch keinem Fluch geschuldet Augenzwinkern ).

Als der Mönch die Studentin niedermetzelte und unser Trio fast Zeuge wurde, hab ich mich gefragt, warum Zamorra nicht dieses Zeitschauding macht ... allerdings waren sie vorher ja kräftig einen Heben (und das mit den ganzen Weinbränden der Karte!!!) und Brakovic sagte ja auch noch, dass er den Mönch gesehen hat und der in den Schatten verschwunden ist. Vielleicht war er dann doch noch in der Nähe oder könnte gar zurückkehren?!
Also: Zeitschau zu gefährlich und vielleicht auch zu wenig Konzentration zur Verfügung, wenn man den Weinbränden so zugetan war, weil man ja Urlaub hat ...
Oder aber, es sollte hier keine Zeitschau stattfinden, weil es ganz einfach nicht gewollt war!
Kein Ding, denn die Geschichte hat ja auch so bestens funktioniert smile Daumen_hoch
Auch der Grund, warum Zammy und Nicole nach Leipzig kamen, war für mich ok und so kamen sie gut in die Story. Sie wollten ihren Freund Michel Brakovic auf der Buchmesse unterstützen, Urlaub machen, privat unterwegs sein ... passte und klang plausibel smile

Die Visionen vom brennenden und zerstörten Leipzig wirkten innerhalb der Story bei jedem einzelnen, der sie sah, echt beklemmend und die Auftritte vom Mönch kamen nahezu wie unbesiegbar rüber. Wie sollte das Gute hier über das Böse siegen können?
Außerdem ging el Möncho mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich um, auch wenn ich nicht so ganz kapiert habe, warum es ein Mönch als "Racheengel" war ... oder hab ich überlesen, dass der Fluch von der Lichtlein den Mönch beinhaltete? Aber egal, cool waren seine Auftritte auf jeden Fall! Gesichtslos, lodernde Feuer als Augen, das Hackebeil, zerstückelte Leichen ... doch, das war gut smile

Zamorra und Nicole hatten jetzt nicht sooo viel zu tun, aber am Schluss waren sie wie immer in vollem Einsatz. Sie sind eben mal mehr, mal weniger involviert.
Ich hab schon Zamorra-Romane ohne Zamorra gelesen und trotzdem war's Zamorra, also war's hier für mich erst recht okay, wo sie doch trotz viel "Geschichte drumherum" noch dabei waren.
Nicht "dienstlich", sondern mal eher privat, aber dann auch voll im Einsatz. War so auch mal nett zu lesen.

Die Geschichte um Hildegard Lichtlein fand ich echt hart, dann mit ihrem ausgesprochenen Fluch auch irgendwie verständlich. Aber warum so lange warten, warum metzelt der Mönch zwischendurch immer mal wieder? Warum soll er Leipzig nicht gleich nach ihrem Tod dem Erdboden gleich machen?
Gut, die Leute haben die Technik des Ignorierens für sich entdeckt, aber warum soll es erst 300 Jahre später durch den Mönch zur totalen Leipziger Apokalypse kommen? Dann erwischt man zwar Leipziger, aber nicht diejenigen, weswegen die Lichtlein überhaupt erst einen Fluch aussprechen musste ... oder wollte ... sondern Leute, die so gesehen kaum noch was damit zu tun haben (wenn man von direkten Nachfahren und einer groß angelegten Rache/Fluch mal absieht).

Mir hat der Roman gefallen, hat echt Spaß gemacht und gut unterhalten gefühlt hab ich mich auch! smile
Diesmal stand eben die Geschichte des Fluchs um Hildegard Lichtlein und was ihr widerfahren ist im Vordergrund und der Knall am Ende war dann die nervtötende Autorin respektive Dämonenbeschwörerin Elena Corelli, die plötzlich die Drahtzieherin war (konnte man ja auch vorher nicht drauf hinweisen, sonst wär's ja nicht so ne Überraschung geworden smile ) Fand ich gut so!
Auch der Kampf Zamorras mit dem Mönch war cool und beide hatten ordentlich zu tun. Die "Schattententakel" wirkten erst etwas befremdlich, weil wie kommt so'n Mönch auf die Idee, sich Tentakel als Gehilfen dazuzunehmen .... aber irgendwie war's auch gut, weil so alle Beteiligten etwas "zu tun" hatten und es mit dem Angriff auf Michel auch noch brenzlig wurde.
Dass Zamorra am Ende doch ziemlich abgekämpft war, fand ich ebenfalls gut, da es sich ja schließlich auch um einen starken Gegner, sowie starke Maßnahmen handelte: 8/10 Amuletten! Daumen_hoch

Das Cover ist auch ok, allerdings sieht man bei der Mönchsgestalt etwas zu viel Gesicht und kaum bis gar nix von den lodernden Augen Augenzwinkern großes Grinsen

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Das Gleichgewicht Das Gleichgewicht ist männlich
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Dabei seit: 24.09.2008
Beiträge: 11528

28.09.2018 17:23
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Nachdem ich wieder mal meinen JS Leserückstand aufgeholt habe, kann ich mich PZ widmen. Um genau zu sein habe ich das Heft schon vor einigen Wochen begonnen, dann aber mittendrin abgebrochen, weil es mich einfach nicht packen konnte. Das letzte Viertel habe ich nun fertig gelesen. Mal schauen, was ich in meinem Kopf noch zusammen kratzen kann. Wichtig ist es aber sowieso nicht, Simon Borners Roman ist ein Fall der Woche. Und er hat mich in seinen Kritikpunkten stark an die 1138 erinnert. Auch ein Einzelabenteuer. Dort haben mich die gleichen Dinge gestört.

Zum Beispiel warum Zamorra mit einem Ortskundigen, der aber kein Polizist ist, einfach so einen frischen Tatort betreten kann. Nicht heimlich, wenn die Ermittler weg sind. Dort wird gerade noch gearbeitet, Spuren gesichert und die Leichen weggebracht. Und obwohl man den Fremden beim Betreten des Tatorts sieht, unternimmt niemand was. Borner macht es sich einfach, zu einfach. Egal wie bildhaft seine Lokalgeschichten geschrieben sind und wie interessant die realen Hintergründe sind. Mir ist immer noch wichtig, dass man die Handlung gut durchdacht aufbaut und sie sich nicht zu stark zurechtbiegt. Dieses mal ist die Sache mit dem Mönch sogar frei erfunden. Ich konnte keinen Geist oder Mönch im Zusammenhang mit einer Hexe oder dem Georgenhaus im Internet finden. Schade.

Genau so der Zufall, mit dem der Professor an den Fall kommt. Er will sich einfach mal in Leipzig mit einem alten Bekannten treffen. Zum Quasseln, der alten Zeiten wegen. Genau dieser Bekannte stolpert dann rein zufällig über eines der Opfer des Mönchs.

Es bleiben einem dann doch eher die schlechten Dinge im Kopf. Ein richtiges Highlight, an das ich mich lange Zeit erinnert werde, fällt mir nicht ein. Wobei. Die Engelmacherin Lichtlein ist eine interessante Person. Die Passage in der Hütte bei Sturm mit ihrer adeligen Kundin war schon gut geschrieben. Schlecht ist der Roman nicht, durchgehend gut auch nicht. Ein typischer Borner, wie ich ihn kenne.

Da ich keine frischen Eindrücke der gesamten Geschichte habe mache ich es mir einfach.
großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff Baff Baff (5 von 10 Amuletten)

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109117
Corto Feldese
Eroberer




Dabei seit: 03.07.2016
Beiträge: 94

11.01.2019 17:23
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Der Roman "Der Fluch von Leipzig" ist wieder eine großartige Geschichte aus der Feder von Simon Borner alias Christian Humberg.

Eine großartige Geschichte, die zudem großartig geschrieben ist. Und dabei nachdenklich und auch voller Selbstironie (auch in Bezug auf das Genre). Und die einem (sprich: mir) gerade nach der eingeschobenen Lektüre einiger "Dorian Hunter" aus alten Zeiten, wieder sehr deutlich macht, wer der wahre, lebendige, kultige, intelligente Klassiker ist. Nämlich "Professor Zamorra".
Dagegen bleibt der gerade wieder in den Fokus geratene "Dämonenkiller" nicht mehr als doch etwas verstaubter Exploitation-Trash, der zwar zwischendurch immer wieder Spaß macht, dem unsterblichen Professor Zamorra aber nicht das Amulett reichen kann.

Wobei die Lesart von "Der Fluch von Leipzig" noch auf einer zweiten Ebene funktioniert, wenn z.B. von selbstherrlichen bigotten Bürgern erzählt wird. Und von Menschen, die wir brauchen, die aber verdammt werden.
Ob von Simon Borner beabsichtigt, kann dabei erstmal dahingestellt bleiben. Denn wie schon manche Autoren und Regisseure vermerkt haben, gibt der Kreative mit der Veröffentlichung die Sichtweisen auf das Werk wie die Interpretationsweisen dieses aus der Hand.

Aber Anspielungen - auch ausdrückliche auf die unheilge Wirkung mancher Internetportale und des Boulevard"journalismus" zur Meinungsbildung - gibt es genug in dem Roman, der damit auf den realen Horror unserer Zeit und die realen, sich ausbreitenden tiefschwarzen Tentakel anspielt. Und die Äußerung "Wir leben im Zeitalter der Angst. Angst verkauft Inhalte. Angst steuert Denkweisen" bringt es auf den Punkt.

Eine Erkenntnis, die sich politische Seelenfänger immer verstärkter zu Nutze machen, und die in dem Roman nun eine Person auch in ihrer eigenen Profession zu ihrem Erfolgsmodell machen möchte. Mit eventuell verherenden Folgen für eine Stadt.

Wirklich ein toller Roman der Art (und mit den Untertönen), wie man sie früher im Heftformat allgemein eher nicht fand - bei "Professor Zamorra" (der die Wirklichkeit nicht aussperrt) aber nicht ganz so selten findet.
Grusel, Action, Spannung, Humor - und Gesellschaftskritik im Romanheft (das, wie hier deutlich wird, so nur eine Veröffentlichungsform ist. Eine, die viel mehr bieten kann als oft einschränkend vermutet).
Aber nebenbei: Wozu würden gesellschaftliche Anspielungen auch besser passen als zum Horrorgenre?

9 von zehn Amuletten für diesen hoch gelungenen Serienbeitrag, der vielleicht nur etwas zu abrupt endet, aber eben auf verschiedenen Ebenen funktioniert. Für Bauch, Herz und Hirn.

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