Moin,

Das Gleichgewicht bat mich, mich kurz in diesem Forum vorzustellen. Nun denn, ich möchts versuchen …

Begonnen hat meine Leidenschaft für Heftromane mit einem Westpaket. Irgendwann in den 80ern. Neben Kaffee und Seife kamen auch ein paar bunte Hefte zum Vorschein: ein Gespenster-Krimi, ein paar John Sinclairs und Spuk-Romane.

Ich habe sie nicht nur verschlungen, sondern auch gehütet. Wie einen Schatz. Aber letztendlich waren es nur gute zehn Romane. Später erhöhte sich dann ihre Anzahl vielleicht auf Dreißig.

Dann kam die Wende. In Frankenberg (bei Chemnitz - da war ich noch bei der NVA) habe ich den ersten Drehständer mit den Romanheften gesehen. Ich bin fast explodiert, weil ich gar nicht genug Hände hatte, um all die bunten Romane gleichzeitig anzuschauen. Ich musste mich entscheiden. Natürlich war John Sinclair darunter, aber zwei andere Serien hatten es mir sehr viel deutlicher angetan: Tony Ballard und Professor Zamorra.

Doch Tony stand erst einmal höher im Kurs. Bald hatte ich alle Romane der eigenständigen Serie zusammen, aber relativ schnell kam der Schock: Tony Ballard endete mit Band 200.

So blieb mir nur der Professor. Mein Einstieg war Band 413, doch schnellstmöglich hatte ich mir die Romane durchgehend ab Band 399 besorgt. Als es dann ab Band 500 eine Leserseite gab, habe ich natürlich Leserbiefe geschrieben. Und – welch Überraschung – Werner schrieb mir persönlich zurück! Über viele Jahre standen wir im losen Briefkontakt.

Nach Werners Tod stand ich dann auf der Seite der frustrierten Alt-Leser und stritt mich mit den Autoren. Band 913 war dann mein letzter Roman, aber hin und wieder habe ich doch einen gelesen. Oli Fröhlich fragte mich dann irgendwann, ob ich sein Ghost-Leser sein wolle. Ich habe erfreut (und geschmeichelt) "Ja" gesagt. Auch Volker Krämer schrieb mir, und so blieb ich mit dem Professor verbunden und wurde nach und nach auch in Interna eingebunden.

Manfred Rückert war dann der nächste Autor, der Kontakt mit mir aufnahm. Er fragte an, ob ich nicht eine Zusammenfassung der ersten 1000 Bände vom Prof schreiben könne/wolle. Ja, auch das wollte ich gern tun. Ich konnte und wollte mich also nie wirklich vom Prof lösen.

Und dann kam Susies Anruf: Ob ich mir vorstellen könne, für Zamorra Romane zu verfassen. Ich bat mir zwar Bedenkzeit aus, hüpfte aber sogleich nach dem Auflegen des Hörers in meiner Butze herum. Total aufgewühlt und glücklich.

Und seitdem (2012) darf ich Zamorras verfassen. 12 Romane sind bisher erschienen und Band 1164 wird der nächste sein. Derzeit arbeite ich an meinem ersten Zweiteiler, den ich im Januar abgeben muss.

Ich selbst bin vier Jahre vor Zamorras Heftromangeburt auf die Welt gekommen und bin (nach eigener vorsichtiger Recherche) von allen gut 50 Zamorra-Autoren der einzige Ossi. Ich darf jedoch die Bundesländer Sachsen-Anhalt (Heimat) und (seit über 22 Jahren) Niedersachsen (Arbeit, zweite Heimat) vertreten.

Leider habe ich derzeit nur eines nicht wirklich: Zeit. Ich bin mit meiner eigentlichen Arbeit (Versuchsingenieur), dem Privatleben, dem Eisenbahnverein, drei Literaturvereinen, Lesungen und Zamorra komplett ausgelastet, gelegentlich vielleicht sogar überlastet. Deswegen bin ich auch nicht immer online und kann auch nicht immer gleich auf eventuelle Fragen reagieren.

Außerdem habe ich ab heute wieder Urlaub. Hust. Und bin desterwegen für anderthalb Wochen meistens offline.

Auf jeden Fall freue ich mich aber sehr, dass ich hier dabei sein darf und grüße alle recht herzlich.

Thilo alias „Der Weltenbummler“, kurz DWB

PS: Keine Ahnung warum, aber für mich kommt die Renaissance der Gruselheftromane wie gerufen. Endlich kann ich wieder sammeln! Ich habe 2013 im Elbehochwasser gut 1.400 Heftromane verloren. Überlebt haben nur Vampira und alle Zamorras, in denen Stygia mitgespielt hat. Diese Romane lagerten nämlich nicht im Keller, sondern in meinem Arbeitszimmer hier in Niedersachsen. Ich freue mich jedenfalls total über Dorian Hunter – die Romane sind sagenhaft gut. Da kann ich noch jede Menge von lernen! Und wenn ich „Das Wachsfigurenkabinett“ fertig habe (wahrscheinlich gleich im Anschluss), dann liegt auch schon „Das Tor ins Jenseits“ bereit.