logo
   
-- www.gruselroman-forum.de --
Das Forum zu John Sinclair, Gespenster-Krimi, Vampira, Hörspielen und vielem mehr !
Willkommen !
Falls Sie auf der Suche nach einem Forum rund um klassische und aktuelle Romanhefte sind, sollten Sie sich hier registrieren. Hier finden Sie ebenfalls Rubriken für Hörspiele und weitere Foren. Die Nutzung des Forums ist kostenlos.

John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » John Sinclair » JS2101-2200 » Band 2112: Die Krähenfrau
« Vorheriges Thema | Nächstes Thema » Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Umfrage: JS Band 2112: Die Krähenfrau
top 
1
5.26%
sehr gut 
5
26.32%
gut 
10
52.63%
mittel 
3
15.79%
schlecht 
0
0.00%
sehr schlecht 
0
0.00%
Insgesamt: 19 Stimmen 100%
 
Michael Michael ist männlich
Administrator




Dabei seit: 22.11.2007
Beiträge: 5218

01.01.2019 22:31
Band 2112: Die Krähenfrau
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen



Das Summen des Handys riss Molly aus dem ohnehin schon unruhigen Schlaf!
Sie nahm noch das Erlöschen der winzigen Signallampe wahr, die die Dunkelheit mit fahlem Licht erhellte. Kurz darauf starrte sie mit weit geöffneten Lidern in die Finsternis. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und kalter Schweiß brach ihr aus sämtlichen Poren, während ihr Atem schneller ging.
Ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen und auf das Display zu starren, wusste sie, dass eine Chat-Nachricht eingegangen war. Selbst der Absender war ihr bekannt. Und sie wusste auch, welche Konsequenzen es hatte, wenn sie die Mitteilung las. Am besten drehte sie sich einfach um, schloss die Augen und schlief weiter.
Doch das tat Molly nicht. Stattdessen griff sie mit zitternder Hand nach dem Smartphone.
Sie öffnete die Nachricht – und erschrak buchstäblich zu Tode ...

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erscheinungstag: 29.12.2018

__________________
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.

                                    Michael ist online Email an Michael senden Beiträge von Michael suchen Nehmen Sie Michael in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
113946
Tulimyrsky Tulimyrsky ist männlich
Lebende Foren Legende




Dabei seit: 08.10.2008
Beiträge: 2907

02.01.2019 09:33
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Ich habe lange mit mir gehadert, welche Wertung ich denn jetzt gebe...

Florian bietet uns hier einen klassischen Teenie-Horror-Roman, mit vielen gewohnten und zu erwartenden Elementen, wie z.B. das jeder von der Teenie Clique nacheinander in eine Art Todesstarre verfällt, die Ärzte stehen vor einem Rätsel, es gibt mysteriöse Nachrichten per WhatsApp auf die Handys der Freunde, angreifende Krähen, etc.

Schließlich und endlich stellt sich heraus, dass es sich



Handwerklich und erzählerisch Top, gar keine Frage. Der Roman besitzt auch natürlich wesentlich mehr Tiefe, als ich beschrieben habe.
Ins Schema passt irgendwie nicht der Angriff der Krähen auf den Bruder Dick und John & Suko, sowie der Tod des Mädchens, welches vor die U-Bahn gestoßen wurde.

Schließlich habe ich mich für ein 'sehr gut' entschieden, denn der Roman hat mich eben sehr gut unterhalten, das Cover finde ich Klasse. Das die japanische Mythologie nicht mein Lieblingsthema ist, dafür kann ja Florian nix Augenzwinkern

In der Mitte des Heftes befindet sich eine weitere Fortsetzung um die Dunkle Mutter. Auch lesenswert Augenzwinkern großes Grinsen

__________________

Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.

                                    Tulimyrsky ist offline Email an Tulimyrsky senden Beiträge von Tulimyrsky suchen Nehmen Sie Tulimyrsky in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
113952
Das Gleichgewicht Das Gleichgewicht ist männlich
Team




Dabei seit: 24.09.2008
Beiträge: 11528

02.01.2019 19:23
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Leider konnte mich der Roman nicht mitnehmen. Wenigstens meine Befürchtung, dass es einen starken Bezug zur Jubiläums-Trilogie aus 2016 gibt, waren unbegründet. Im Grunde ist die Geschichte ein Fall der Woche für John.

Obwohl der gut geschrieben ist, zog er mich kaum bis gar nicht in seinen Bann. Ich kann nicht einmal genau sagen, warum. Ob es an dem modernen Thema lag, der Erzählstruktur oder eine Verschmelzung mehrerer Dinge. Deshalb möchte ich auch gar nicht auf die Kleinigkeiten eingehen, die mich gestört haben oder den Inhalt wiedergeben. Normalerweise sauge ich interessiert den Text auf. Selbst bei Darks Geschichten, bis ich irgendwann die Hoffnung aufgebe und einfach schnell den Rest weglese. So schlimm war das hier keineswegs, komisch. Ich hoffe, es ergeht den anderen Lesern nicht so.

Das letzte Viertel mit der tragischen Wendung, dem verstärkten Fokus auf alte japanische Mythologie und Shao als Kriegerin Amaterasus war dann schon eher mein Fall. Aber dieses ganze Whatts App Zeug ging an mir vorbei. Obwohl sowas in den letzten Jahren gern als Vorlage für Filme und Serien im normalen und paranormalen Bereich genutzt wurde. Da kommt es bei mir besser an. Vielleicht brauche ich den Blick auf verängstigte Jugendliche am Smartphone einfach visuell und nicht nur als Text. Wenn neue Nachrichten mit einem PLING angekündigt werden und die Texte dann in einer Bubble am Bildschirm erscheinen.

Ob der Autor durch seine Vorliebe für japanische Kreaturen auf die Idee kam, oder weil er von Momo gehört hat, weiß ich nicht. Die geistert schon seit 2016 im Netz herum, erlangte Mitte des Jahres aber Aufmerksamkeit, weil ein zwölfjähriges Mädchen deswegen Suizid beging. Die Geschichte hat also durchaus einen realen Hintergrund. So ist das immer mit diesen Challenges. Irgendwer treibt es zu weit und stirbt dabei oder es erwischt sowieso schon psychisch labile Menschen, für die es zu viel ist.

Eine gute Punktzahl mit großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff (7 von 10 Kreuzen)


Zitat:
Original von Tulimyrsky

Ins Schema passt irgendwie nicht der Angriff der Krähen auf den Bruder Dick und John & Suko, sowie der Tod des Mädchens, welches vor die U-Bahn gestoßen wurde.


So wie ich das gelesen habe ist sie in ihrer Panik von selbst auf die Gleise gerannt. Es hat sogar noch jemand nach ihrer Jacke gegriffen, es hat aber nicht gereicht.

Ja, das mit den Krähen war unnötig. Die Gegner machen bei JS halt gern auf sich aufmerksam, wenn John gerade zufällig anwesend ist.



Und hier nochmal ein Foto von Momo, falls es wen interessiert. großes Grinsen

Japaner und ihre seltsamen Geistwesen...

__________________
https://gruselroman.fandom.com/de

Aktuelle Lesereihenfolge:

1. John Sinclair
2. Maddrax

                                    Das Gleichgewicht ist offline Email an Das Gleichgewicht senden Beiträge von Das Gleichgewicht suchen Nehmen Sie Das Gleichgewicht in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
113968
Spätaufsteher Spätaufsteher ist männlich
Kaiser




Dabei seit: 17.06.2017
Beiträge: 1253

04.01.2019 14:36
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Am 29.12. lief auf ProSieben der Film "Unknown User" aus dem Jahr 2014. Der Romaninhalt von 2112 ist der Inhalt dieses Films mit ein paar Änderungen und Anpassungen ans Sinclair-Universum. Im Film wurde eine Mitschülerin gemobbt und in den Selbstmord getrieben. Über Skype, Facebook etc. wird die Clique terrorisiert und nacheinander auch in den Selbstmord getrieben. Rache aus dem Totenreich. Hier im Roman ist es eben über WhatsApp.

Der Roman ist handwerklich wie immer gut geschrieben und auch die Story, obwohl ich sie in veränderter Form gerade erst hatte, gefällt mir ausgezeichnet. Tanner ist dabei, Shao hat eine größere Rolle und die Ermittlungsarbeit ist spannend. Dieses Mal übertreibt Florian nicht mit den Gegnern, sondern mit dem Geheule. Meine Güte weint man sich hier die Ohren voll. Natürlich sind die Situationen schlimm, aber als Leser hat mich das total genervt.
Für Cover und Roman ein "sehr gut".

Die Fortsetzung der dunklen Mutter gefiel mir auch sehr gut. Für mich der bislang beste der drei Teile. Bitte fortsetzen. smile

                                    Spätaufsteher ist offline Email an Spätaufsteher senden Beiträge von Spätaufsteher suchen Nehmen Sie Spätaufsteher in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
114005
Sheila Conolly Sheila Conolly ist weiblich
Kaiser




Dabei seit: 24.06.2009
Beiträge: 1483

10.01.2019 12:44
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Komisch, erst meinte ich, wegen der Thematik nur wenig schreiben zu können und dann plötzlich sprudelte es nur so heraus^^
Momo ... wer hat nicht von dieser gruseligen Whatsapp-Sache gehört (okay, außer John vielleicht^^).
Wobei die Geschichte eher mit einem Kettenbrief anfing, den auch meine Tochter kriegte und deswegen nachts schon ein ungutes Gefühl hatte.
"Ich stehe nachts in deinem Zimmer und beobachte dich beim Schlafen. Verschicke diese Nachricht an 15 Freunde, sonst tauche ich aus einer dunklen Ecke deines Zimmers auf und werde dich töten."
Im Anschluss daran gab es dann mehrere "Tatsachenberichte", in denen geschrieben stand, was mit den Kids passierte, die diese Nachricht nicht weiterschickten.
Danach erst tauchte das Momo-Bild auf und es ging um Prüfungen/Tests, bis zur letzten Aufgabe, dem Selbstmord.
Da meine Tochter durch den fiesen Kettenbrief schon "abgehärtet" war, hielt es sich mit einer Momo-Panik in Grenzen.
Was ich damit sagen will: in diesem Roman wird zwar auch mit Momo verglichen, aber es war trotzdem noch etwas anderes, das für sich stand. Und das fand ich sehr gelungen.
Zwar hab ich's jetzt auch nicht sooo mit der japanischen Mythologie, aber ich lasse mich dahingehend auch gerne überraschen, was daraus in Bezug auf JS gemacht wurde. smile Außerdem finde ich die verschiedenen Yokai/Yurei und ihre Geschichten oft genug doch ziemlich gruselig und wenn sie dazu gut erzählt werden, dann kann ich mich auch mal drauf einlassen smile

Irgendwie lag über der ganzen Story während des Lesens noch eine Art von nachdenklicher Beklemmung, denn ich finde, dass gerade die Gruselgestalten der japanischen Mythologie oft genug viel zu "echt" erzählt und beschrieben werden und dadurch, dass man eigentlich so wenig von ihnen weiß, wenn man sich nicht explizit mit ihnen beschäftigt, auch irgendwie "echter/möglicher" wirken, als beispielsweise ein Krampus oder Rübezahl, etc.
Da gibt's so viele Yokai/Yurei für bestimmte Begebenheiten, dass man manchmal, sobald zu viel darüber gelesen wird, doch ins Grübeln kommt, ob in so mancher Geschichte nicht doch ein Fitzelchen Wahrheit steckt. Aber die kann man sich wahrscheinlich bei etlichen Sagen der verschiedenen Mythologien einbilden ... je nach dem, wie gut sie erzählt wurden/werden Augenzwinkern smile

Hier haben wir es also mit dem Ubumetori zu tun, der Krähenfrau.
Sie starb bei der Geburt ihrer Tochter und laut der Mythologie über Yurei(s) hat sie dann als Ubume, bzw. Ubumetori ein besonderes Auge auf ihr Kind und ist um das Wohlergehen ihres Kindes bemüht. Allerdings frage ich mich dann auch, wo sie war, als Noriko gehänselt wurde. Hätte sie nicht da schon einschreiten können oder müssen, zumindest in Punkto Sorge und Wohlergehen? Oder schreiten diese Geister generell erst ein, wenn es bereits zu spät ist, bzw. der "Schützling" zu Tode gekommen ist, um sich dann an den Verantwortlichen zu rächen?!
Die anderen Dinge, die ein Ubume so tut, treffen ja ebenfalls auf den Ubumetori zu: giftiges Blut verspritzen, die blutigen Bettlaken, ...
Aber möglicherweise ist es ja auch die Mischung, die da den feinen entscheidenden Unterschied macht, nämlich das "tori" im Namen der Gruselgestalt. Könnte ja sein, dass man dann schon wieder einen anders agierenden Geist/Dämon erhält, dessen "Krähen-Anteil" höher ist, als der Anteil des "fürsorglichen" Mutter-Geistes ...

Jedenfalls wurde Nomi von einer Gruppe von Jugendlichen gehänselt und quasi in den Tod getrieben. Doch sie war nicht tot, sondern ist von selbigen Jugendlichen "versehentlich" lebendig begraben worden und starb dadurch qualvoll, woher auch die unheimlichen Geräusche der Whatsapp-Nachricht rührten.
Ein Grund mehr für den Ubumetori, einen bösen Rachefeldzug zu starten.
Das Ziel war, den Kids genauso viel Angst und Unwohlsein zu bescheren, wie die es mit ihrer Tochter getan haben ... um sie damit in einen komatösen Zustand zu versetzen und sobald sie beerdigt wurden, ihre Seelen in die im Sarg gefangenen Körper zurückzuschicken. Sie sollten dasselbe Schicksal erleiden, wie NOriko MIzuki, ihre Tochter.
Auch die Wahl des Namens Nomi fand ich sehr gelungen, denn das hatte ja eine Aussage und war damit begründet.
Nicht ganz klar war: wussten die Jugendlichen anhand dieses Namens, dass es sich um ihre Mitschülerin handelte, deren Tod sie ja verschuldet hatten? Kelly meinte ja direkt, dass "sie", Nomi, es gewesen wäre ... aber brachten sie Nomi eben auch gleich mit Noriko in Verbindung?
Zumindest Jay bagatellisiert es ja eher mit einem Vergleich zum "Momo-Phänomen" und sie sprachen auch nur von einem Geist, der hinter Nomi stecken könnte ...
Beim blutigen Halloween z.B. unterhalten sich die Kids zeitweise über die tote Angela und über das, was damals passierte, dass sie "versehentlich" den Tod des Mädchens verschuldet hatten, etc. ...
In diesem Roman hier ist mir das nicht so ins Auge gestochen. Kann aber auch sein, dass ich das im Eifer des Gefechts eventuell überlesen habe ...

Diese Geschichten ... lebendig begraben werden, scheintot sein, in einer Kiste in völliger Dunkelheit aufzuwachen und sich die Fingernägel am Sargdeckel blutig kratzend, sobald man auch nur ahnt, was einem da passiert ist ... die find ich ja sowas von fies! Allein die Vorstellung, sich in so einer Situation zu befinden, ist schon beklemmend.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass man es sich gut vorstellen kann oder auch viele Filme/Bücher/Hörspiele/etc. von diesem Thema handeln. Irgendwie wurde man schon mal damit konfrontiert oder man hat eine gute Vorstellungskraft ... was auch immer es ist, zumindest machte es das Ganze noch einen Ticken gruseliger.
Wenn eine Situation so richtig gruselig ist, dann auf jeden Fall diese! *brrr* (oder halb verwest aussehende, in dunklen Ecken stehende Nonnen, die sind auch gruselig!^^)

Daher fand ich die "Heulerei", besonders eben die von Kelly und Jay, auch nicht übertrieben oder nervig. Hier (bei mir) traf dann sogar eher das Gegenteil zu.
Diese Hysterie der Kids, das Geheule und Gejammer ... all das hat die Panik noch unterstrichen, die sie vor dieser Whatsapp-Geschichte und Nomi hatten. Immer wenn sie sich einredeten, dass es ein Zufall sei, ein übler Scherz, was auch immer, brachte die nächste Nachricht noch mehr Angst. Sei es durch persönliche schriftliche Drohungen, jemanden zu kriegen oder durch das Foto einer toten Person oder auch durch die unheimlichen Geräusche.
Und allein deswegen, weil sei einen Geist dahinter vermuteten und vielleicht auch insgeheim ahnten, wer genau dahinter steckte, gab es für die Kids ja noch mehr Grund zur Panik. Und die brauchte ein Ventil, wenn man sich niemandem sonst, auf Grund der Umstände, anvertrauen kann. Angst, Panik, Heulerei, sich verschanzen, in allem und jedem eine Gefahr sehen ...
Und genau diese Situation fand ich super beschrieben.

Kelly hatte den Raben, der sie auch noch anstarrte, in einem sensiblen Moment gesehen. Sie hatte da ja schon panische Angst. Dann die Stimme, die ihr deutlich sagte, dass sie sie kriegen würde und sie ihr nicht entkommen könnte. Kelly schaute sich immer wieder um, achtete nicht auf den Weg, wo sie am Bahnsteig hintrat. Sie wurde durch ihre Angst in den Tod getrieben ... und Nomi hat es genutzt.
Die Leute kreischten ja schon, bevor der Leser wusste, dass sie auf den Gleisen landete. Jemand versuchte noch, sie zurückzuziehen, doch es war bereits zu spät.
Dem Raben/der Krähe konnte das nur recht sein. Zwar hatte der Ubumetori anderes vor, aber das Foto von diesem "Ereignis" konnte ja noch weiter zur Angstverbreitung genutzt werden, in dem Nomi es an Jay schickte.

Dass Tanner dabei war, fand ich auch sehr genial. Genauso die Erwähnung, warum er "die Vogelscheuche nicht gleich an ihrem dürren Hals packte", als er es mit Fiona Stanton, der dicken Luft im Haus und dem Geschrei zu tun bekam.
Schließlich hatte John Tanners Frau Kate vor dem umgedrehten Prediger Jackson gerettet.
Die Sache damals hatte es ja für den armen Tanner auch echt in sich. Ich hab da immer noch vor Augen, wie Kate auf dem Holzbrett hoch oben entlang laufen und dann in die Tiefe stürzen sollte ... oder so ungefähr jedenfalls. Dass diese Rettungssache Tanner ein wenig "handzahmer" gegenüber John und Co gemacht hat, kann ich da durchaus nachvollziehen smile (auch wenn er zwischen gerne nochmal ab und zu ein bisschen "grumpy" sein darf^^ großes Grinsen )
Umso unheimlicher war dann die Situation, die er im Hause Stanton vorfindet: das Mädchen liegt da seit zwei Tagen im Bett und keiner hat ihren komatösen Zustand überhaupt bemerkt.
Das Handy ist seit der Zeit an und geht schließlich aus, als Pam entdeckt und die Nachricht gelesen wurde. Allein die Tatsache, dass die Mutter so eine Gleichgültigkeit gegenüber ihrer Tochter und den ganzen häuslichen Gegebenheiten an den Tag legt, was ja leider im realen Leben auch nicht unmöglich ist und leider schon oft genug so vorkommt, macht einen schon irgendwie betroffen.
Tanner drückt das ziemlich gut und deutlich aus.

Zum Glück gab es neben all diesen beklemmenden und teilweise nur allzu real nachzuempfindenden Umständen auch "nette" Kleinigkeiten, wie z.B. - ich möchte es mal als "running gag" bezeichnen - dass jeder Momo kannte, nur John nicht ... wegen den ungelesenen Memos^^
Tja John, öfter mal die Hausaufgaben machen, wenn man sie schon bis an den Schreibtisch kriegt Augenzwinkern großes Grinsen

Den Schluss fand ich dann ja doch irgendwie heftig, aber passend. Ist ja immerhin ein Gruselroman!
John gerät durch seine Whatsapp an Nomi in denselben komatösen Zustand, wie die Kids im Krankenhaus. Die Beschreibungen fand ich da auch klasse. Dass er ja eigentlich so nix spürt, aber noch da ist und eben Dinge sieht und erlebt. Sehr passend zusammengefasst mit "Ich denke, also bin ich!"
So kann er jedenfalls die Seelen/Geister der Kids finden, die schon am Rande der Verzweiflung stehen.
An Nomis Grab finden dann auch beide Showdowns statt: einmal sind es Suko, Shao und Jay, die es dort im Wald bei Nomis Grab mit den Krähen/Raben zu tun bekommen und auf der "Geisterebene" werden John und die Kids vom Ubumetori, sowie von Nomi selbst attackiert. Chris und Molly überleben den Angriff nicht und so werden auch ihre Körper im Krankenhaus ziemlich offensichtlich getötet.

Schließlich gab es noch die Raben/Krähen, die zur titelgebenden Krähenfrau gehörten. Die Angriffe und Beobachtungsposten mit dem bösen Krächtz-Gelächter waren auch gut.
Jedes Mal, sobald man auch nur den kleinsten Schritt näher an die Lösung oder an Erklärungen heran kam, griffen sie an, z.B. als Mollys Bruder Richard sich John und Suko mitteilen wollte.
Dann sind sie ständig in der Nähe, wenn wieder ein Tod der Teenies festgestellt wird ... z.B. als Suko vor'm Haus der Conroys steht und von Kellys Tod erfährt, während Tanner bei den Stantons feststellt, dass Pamela schon tot ist. Dann gab es noch den Raben, der Kelly verfolgte ... als wollte der Ubumetori immer schön dabei sein, um die Früchte seines und Nomi's Tun zu ernten, live dabei sein und sich schlichtweg an der Genugtuung/der Rache ergötzen.

Der Tod der Jugendlichen geht John an die Nieren ... mir auch ... aber es war trotzdem gut! Hätten alle überlebt, bis auf Kelly natürlich, da war dann ja leider gar nix mehr zu machen, hätte es auch zu "seicht" oder konstruiert wirken können.
Aber es muss schon hart für John sein, weil er ja, wenn man es genau nimmt, unwissentlich für den spontanen Angriff des Ubumentori auf die Kinderseelen verantwortlich ist. Immerhin hat er der Krähenfrau ja sehr deutlich gesagt, dass sie eh um ihre Rache betrogen wird, in dem die Kids nicht beerdigt werden und dann auch nicht qualvoll im Sarg sterben könnten.
Auch wenn seine Absicht eine andere war, das Krähenvieh reagiert leider anders und dabei auch besonders tödlich.

Shaos Mitwirken fand ich cool und ohne sie hätten Suko und Jay wohl ziemlich alt ausgesehen!
Und bestimmt hat sie noch ein Hühnchen mit Suko zu rupfen, weil er nix gesagt hatte ... Zumindest deutet ihre Stirnfalte sowas an, wie auch der gequetschte Satz "muss er wohl vergessen haben" Augenzwinkern
Ebenso gut eingebracht fand ich Dr. Peterson. Ich find's generell toll, wenn auch einige Nebencharaktere aus vorangegangen Stories wieder auftauchen, die damit den "Verbündeten-Status" inne habe. Denn wäre Dr. Peterson nicht gewesen, wäre die Rache der Krähenfrau wohl ziemlich flott und unkompliziert gelungen großes Grinsen

Außerdem fand ich die Stelle, als Chris sich im Gestrüpp des Sees versteckt, ziemlich atmosphärisch beschrieben. Zudem ist es wohl auch genau die Szene, die man auf dem Cover sehen kann.
Er versteckt sich und dann spürt er die Anwesenheit der Krähenfrau. Doch es ist nicht sie, die sich da aus dem Gewässer herausschiebt, sondern Nomi ... und kaum hatte er diese Erkenntnis erlangt, erwischte ihn auch schon die Krähenfrau, die ihn quasi einen Kopf kürzer machte.
Die Sache mit dem Hackbraten, gerade in Bezug auf Kellys Tod, fand ich auch echt ... brrr ... Welche Assoziationen einem da kommen, muss ich ja nicht näher erläutern, denk ich mal^^

Der Roman ließ sich so weglesen und ich hab mich spannend unterhalten gefühlt.
Außerdem hatte ich nichtmal irgendeine Assoziation mit irgendwelchen Teenie-Filmen, die man schon zuhauf gesehen hat und was dann ja im Gruselgenre mit Teenagern schon mal leicht passieren kann Augenzwinkern
Nichtmal mit "Unknown User", obwohl da auch die Rache einer Mitschülerin, sowie die moderne Technik als Mittel zum Zweck benutzt wurde. Es passierte anders, als hier ... deswegen kam bei mir jedenfalls kein Vergleich auf.
Für mich stand diese Geschichte hier schon irgendwie für sich allein, weil es eben mystischer war und auf tatsächlichen Sagen und Mythen beruhte. Kurz gesagt: ich fand das hier wesentlich gehaltvoller, auch im Zusammenhang mit JS, als das, was man eben in so manchen Teenie-Horror-Streifen vorgesetzt kriegt!
Deswegen gibt's ein sehr gut ++
(Das volle "top" ist lediglich dem "Themen-Dämon" zum Opfer gefallen, weil es halt nicht soooo ganz mein Thema war und ich es ja nicht auf eine Stufe mit den Stories setzen kann, die mich allein von der Thematik her schon total begeistern. Ich hoffe, es kommt halbwegs rüber, wie ich das meine smile ).

Das Cover ist echt gruselig!
Das war es auch schon, ohne die Story überhaupt zu kennen. Muss wohl an diesen weißen Augen liegen... und schließlich daran, dass man diese Szene genau so auch IN der Geschichte lesen konnte. Mit dem Wissen und dem Warum und Wieso also noch gruseliger!! Daumen_hoch

Die LKS präsentiert die Fortsetzung der Dunklen Mutter, einer Lesergeschichte, die mich tatsächlich begeistern konnte und die ich deswegen auch gern weitergelesen habe.
Die Geschichte an sich wurde flott erzählt und ließ am Ende auch gemeinerweise noch Dinge offen! (Pfui, sowas macht man doch nicht!! Zunge raus )
Ich hoffe, dass da noch was kommt, wie z.B. "Das Artefakt der Dunklen Mutter" oder "Auf der Suche nach dem Artefakt der Dunklen Mutter", etc. (wegen dem, was es da noch gibt, um die Dunkle Mutter vernichten zu können) oder, wenn das "Ding" oder was auch immer letztendllich anders zu finden ist oder die Suche danach nicht sooo lange dauert, um einen weiteren Story-Teil zu füllen, auf jeden Fall braucht es aber noch einen Teil wie "Der/Mein/Unser Kampf gegen die Dunkle Mutter" großes Grinsen großes Grinsen
Lediglich zwei Dinge hätte ich anzumerken, die den Lesefluss etwas (!!) unterbrachen:
Einmal gab es sehr oft das Wörtchen "Ich" am Satzanfang, das man evt. ja nur umzustellen braucht, so aber beim Lesen etwas "eintönig" wirkte.
Zweitens wäre da das dreimalige "Mein Kreuz" in einem Absatz. Das las sich auch etwas sehr wiederholend Augenzwinkern smile
Ich "bemängel" diese zwei Sachen auch nur, weil man als Autor eventuell wissen will, was noch verbesserungswürdig wäre, um den totalen Lesegenuss raushauen zu können smile (denn die Story war ja inhaltlich echt lesenswert!!)
Also ran an die Tasten, Herr Autor ... meist liegen ja 7-9 Romane dazwischen ... Zeit genug, da was auszudenken!! Augenzwinkern großes Grinsen Daumen_hoch

__________________
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"

                                    Sheila Conolly ist offline Email an Sheila Conolly senden Homepage von Sheila Conolly Beiträge von Sheila Conolly suchen Nehmen Sie Sheila Conolly in Ihre Freundesliste auf Füge Sheila Conolly in deine Contact-Liste ein                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
114135
Koboldoo Koboldoo ist männlich
Koenig




Dabei seit: 18.02.2016
Beiträge: 802

14.01.2019 09:58
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Ein relativ unspektakulärer Fall der Woche erwartete mich. Mit der japanischen Mythologie werde ich nicht wirklich warm und die ganze WhatsApp-Geschichte drumherum gab es ja auch schon in verschiedenen Varianten als Film. Das Ende fand ich sehr beklemmend, passte aber super. Insgesamt "gut".

Cover: Top, sehr schaurig.

__________________
Ich lese John Sinclair + MADDRAX (Ziel für 2023 = Band 330 - 380 lesen)

                                    Koboldoo ist offline Email an Koboldoo senden Beiträge von Koboldoo suchen Nehmen Sie Koboldoo in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
114225
Der Geist des Weines Der Geist des Weines ist männlich
Tripel-As




Dabei seit: 22.12.2015
Beiträge: 229

19.01.2019 00:36
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Bei der scheinbaren Thematik hatte ich doch meine Schwierigkeiten: Whatsapp und Grusel - leider nicht mein Ding. Gut dass Florian noch die Wendung zur japanischen Mythologie vollzog. So gebe ich diesmal nur ein "gut".
Was mir unheimlich gut gefällt, ist dieser Variantenreichtum, mit dem Florian die Geschichten von Seiten des Sinclair-Teams anfängt!

                                    Der Geist des Weines ist offline Email an Der Geist des Weines senden Beiträge von Der Geist des Weines suchen Nehmen Sie Der Geist des Weines in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
114320
lessydragon lessydragon ist männlich
Foren Gott




Dabei seit: 21.08.2012
Beiträge: 6461

23.01.2019 06:55
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Das war ein schöner Band der Woche mit einem interessanten Thema.

Ich habe zum Schluss noch überlegt, ob mir die Auflösung so ausreicht und empfand ja. Es geht um japanische Mythologie, es ist ein Rachefall, weil eine Tochter in den Selbstmord getrieben wurde, der aber nicht ganz gelang und sie somit lebendig begraben worden war.

Wie die Mutter jetzt zum Ubumetori geworden ist oder wie das genau zusammenhängt, ich fand es nicht so wichtig, man kann in den Ermittlungen nicht immer alle Hintergründe aufklären, das fand ich gut gelungen. Auch die ganze Arbeit dahin fand ich gelungen.

Sehr gut gefiel mir die Beschreibung der betroffenen Personen und der Zustand in den Familien, das konte ich im Rahmen meiner Außendiesttätigkeiten aus der Erinnerung auch alles noch so nachvollziehen und fand es gut getroffen.

Auch das Suko mit Shao aktiv wird hat mir natürlich wieder sehr gut gefallen.

Habe den Band gut lesen können, insgesamt für mich auch ein guter Band.

LG Lessy großes Grinsen Alt

__________________
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!

                                    lessydragon ist offline Email an lessydragon senden Beiträge von lessydragon suchen Nehmen Sie lessydragon in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
114443
Isaak S. Isaak S. ist männlich
Routinier




Dabei seit: 10.03.2018
Beiträge: 354

26.01.2019 22:09
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Das Ereignis
Die beiden Jugendlichen Molly Jenkins und Christian Harper liegen scheintot im St. Mary‘s Hospital in London („nördlich des Hyde Park im Stadtteil Paddington,“ S. 5). Dort arbeitet Dr. Peterson. Sie vermutet einen übernatürlichen Hintergrund. Sie kennt John von früher (Bd. 2001-2002) und ruft ihn an.

Zitat:
Original von Spätaufsteher
Am 29.12. lief auf ProSieben der Film "Unknown User" aus dem Jahr 2014. Der Romaninhalt von 2112 ist der Inhalt dieses Films mit ein paar Änderungen und Anpassungen ans Sinclair-Universum.

IRH hat daraus einen „klassischen Teenie-Horror-Roman“ (Tulimyrsky) gemacht und ich finde, dass er das gut gemacht hat. Kinder und Jugendliche waren in der jüngeren Vergangenheit wiederholt ein Thema (2102: Halloween; 2104: Leichenfresser; 2107: Totentaxi). Hier kommt „klassisch“ hinzu, dass die Jugendlichen das Böse in die Welt geholt haben. Es geht um Blutrache. Eine moralische Frage. Und mit diesem Jay Denver überlebt dann auch in diesem moralischen Dilemma der Falsche; also im Sinne der Geschichte genau der Richtige. Er war derjenige, der Kelly seine Hilfe verweigerte und ihm wurde doch die Gnade zuteil gerettet zu werden. Sollte es mit dem Ubumetori-Fluch eines Tages weitergehen, könnte er noch einmal in der Sinclair-Welt eine Rolle spielen.
Zitat:
Original von Sheila Conolly:
Irgendwie lag über der ganzen Story während des Lesens noch eine Art von nachdenklicher Beklemmung

Zitat:
Original von Koboldoo:
Das Ende fand ich sehr beklemmend, passte aber super.

Beklemmend finde ich hier genau das richtige Wort. Diese Geschichte war eine sehr interessante Sozial-Studie, die IRH, wie ich finde, hervorragend gelungen ist. Die verstört-aggressive Familie von Molly Jenkins (11-13); die asoziale Mutter von Pamela Stanton (28-31) und die traurige Geschichte von Kelly Conroy und ihrer Mutter Greta. Das hat mich am meisten mitgenommen.

„Kennen Sie Momo?“ (S. 22)
Ich kannte Momo nicht. Ich lebe in etwa so hinter dem Mond wie auch John, der seine Memos nicht liest. Dreimal wiederholt sich dieser Dialog: einmal mit Sir James (22); dann mit Tanner (31) und schließlich mit Shao (40). Das ergab eine für mich ausgezeichnete Erzählstruktur. Insgesamt: Der Plot war in dieser Geschichte sehr gut aufgebaut. Aber mit einer Schwäche, wie ich finde: Aufgrund des japanischen Hintergrunds musste Shao eine tragende Rolle spielen. Sie brachte John auf die Idee des Ubumetori (40) und gemeinsam mit Suko tötete sie ihn dann auch. Das war gut. Nicht gut fand ich, dass Suko vorab einfach „vergessen“ hatte, Shao mit den Details des Falles vertraut zu machen und sie dann (mit Google?) in Eigen-Recherche sofort alles das herausfindet, was John wissen muss. Hatte das mit dem Ubumetori nicht auch in den Memos stehen müssen? Es wäre für mich stimmiger gewesen, wenn Shao von John und Suko hinzugezogen worden wäre. Das hätte mir besser gefallen als diese lahme Überraschung im Gespräch mit Shao. Dann hätte man sich direkt aufteilen können: Glenda/John (Wohnung in Soho); Shao/Suko (bei Jay Denver in Schutzhaft). So kam es kurz vor dem Finale noch zu dem (verständlichen) Frauentausch, der mir persönlich die Dynamik des Finales dämpfte. Glenda eilt zu John, Shao eilt zu Suko. Erst nachdem das fertig ist, geht das Finale los. Ich hätte es sehr interessant gefunden, wenn Shao bei John geblieben wäre und wenn Glenda mit Suko auf Ubumetori-Jagd gegangen wäre. Das wäre eine ungewohnte Situation.
Wie dem aber auch sei: Ich habe mich vom Plot insgesamt sehr gut tragen lassen können. Das war alles sehr fein erzählt mit einer schönen Erzählstimme von John und sehr interessanten Gesprächen innerhalb des Sinclair-Teams. Am besten hat mir Glendas Stimme in dieser Geschichte gefallen. Höhepunkt war, als sie zu Dick Jenkins sagt:

„Wir glauben so ziemlich alles!“ (S. 17).

Ich bin sowieso ein Glenda-Fan und hätte es vielleicht daher auch gerne gesehen, wenn sie bei der Konfrontation mit dem Ubumetori dabei gewesen wäre.

Zwei Fragen an den Autor
Zwei Fragen hätte ich da noch. Kleinigkeiten. Würde ich aber trotzdem gern anbringen.
Zum einen war mir aufgefallen, dass die Jugendlichen in der Gegenwelt ihre Krankenhaus-Hemden tragen. John trägt T-Shirt und Shorts. Verändert sich die Kleidung in der Gegenwelt, wenn der Körper in unserer Welt umgezogen wird? Wurde John im Krankenhaus nicht umgezogen? (S. 50-52).
Zum zweiten hatte ich nicht verstanden, ob der Ubumetori einen Schnabel hat oder nicht. Erst sagt John, er habe keinen Schnabel (S. 58 ). Dann sieht er aber, wie sich der Schnabel in den Körper von Molly bohrt (S. 60). Schnabel oder nicht Schnabel?

Meine Lektüre
Ich bin John sehr gerne in die Welt der digitalisierten Magie gefolgt. Ich kann aber auch nachvollziehen, dass WhatsApp und Horror nicht einfach zu kombinieren sind. Auch John wird nachdenklich:
„Aber Text- und Sprachnachrichten von Geistern und Dämonen, das war neu“ (S. 22).
Ist das wirklich so neu in der Sinclair-Welt? Ich kann es kaum glauben! Für mich hat es jedenfalls funktioniert: Schon als Jay Denver sein Smartphone zertrümmert und es immer noch die Geräusche des Ubumetori wiedergibt, war klar, dass die Technik nur sekundäres Mittel zum Zweck ist. Der Horror lag in der Stimme von Noriko und in dem Gefühl der Beklemmung, das die Opfer begleitete. Am Ende fasst Shao alles noch einmal zusammen:

„Als Noriko auf schreckliche Weise starb, hat sie [die Mutter] Rache geschworen und sich der modernen Technik bedient. Warum und wieso, kann ich nicht sagen, aber vielleicht ist es besser, wenn wir nicht alle Gedankengänge unserer Gegner verstehen“ (S. 64)

Hier verstehe ich nicht, was Shao uns sagen will. Das Warum und das Wieso sind doch komplett aufgeklärt. Noriko-Mutter-Rache. Vielleicht meint Shao ja, dass sie sich nicht den Kopf darüber zerbrechen will, „wie“ die Mutter es geschafft hat, sich der modernen Technik zu bedienen. Wenn sie das meint, dann möchte ich protestieren! Ich erwarte es vom ganzen Sinclair-Team, dass sie herausfinden wollen, wie eine Magie funktioniert. Ich verstehe nicht, was daran besser sein soll, wenn das Sinclair-Team seine Gegner nicht verstehen will. Für mich macht dieser Shao-Kommentar nur insofern Sinn, dass mir IRH hier mit Hilfe von Shao mitteilen möchte, dass ich als Leser nicht zu viele, neugierige Fragen nach dem wieso-weshalb-warum stellen soll.
Zitat:
Original von lessydragon:
Ich habe zum Schluss noch überlegt, ob mir die Auflösung so ausreicht und empfand ja.

Genau! So sehe ich das auch. Die Geschichte war eine runde Sache.
Ich finde, dass die Krähenfrau ein guter, abgeschlossener Einzelroman ist.

__________________
Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?

                                    Isaak S. ist offline Email an Isaak S. senden Beiträge von Isaak S. suchen Nehmen Sie Isaak S. in Ihre Freundesliste auf YIM Screenname: Siavan                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
114526
bierelli bierelli ist männlich
Foren As




Dabei seit: 21.07.2010
Beiträge: 134

01.02.2019 18:31
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Ich fand den Roman ganz unterhaltsam.

Plot und Schreibstil beides gut. Es gab schon die ein oder andere Sache die mir nicht so gefallen hat, aber das fiel bei diesem Roman nicht so stark ins Gewicht.

Und- Tanner war dabei, das hebt den Punkteschnitt leicht. großes Grinsen großes Grinsen

Meine Bewertung: Gut!

__________________
Grüße aus Österreich Winke

                                    bierelli ist offline Email an bierelli senden Beiträge von bierelli suchen Nehmen Sie bierelli in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
114675
abnelgurk abnelgurk ist männlich
Jungspund




Dabei seit: 05.10.2018
Beiträge: 40

27.03.2019 16:41
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Ich mag die beiläufig erwähnten realistischen Dinge in einer fiktiven Geschichte. IRH macht das sehr oft. Z. B. wird The Big Issue erwähnt, eine Obdachlosenzeitung, die es tatsächlich gibt. Genauso sein dosierter Einsatz von Fremdwörtern (zumindest für sind es solche). So lernt man auch das eine oder andere neue kennen. Dafür mag ich seine Romane sehr. Von diesem MOMO Phänomen hatte ich bis dato auch nichts gehört (ich bekomm auch keine Memos).

Zitat:
Sheila Conolly
Der Roman ließ sich so weglesen und ich hab mich spannend unterhalten gefühlt.


Dem kann ich mich nur anschließen. Auch wenn mich etwas gestört hat, dass inzwischen sogar erlaubt ist.
Als John zu Dick sagt "Warum hast du uns eigentlich zugewunken"? Wall

Winken ist ein schwaches Verb, das Partizp II davon heißt "gewinkt". Der Duden hat erst im Dezember 2016 zähneknirschend sich der Umgangssprache geschlagen gegeben und gewunken mit aufgenommen.

Die Zwischenwelt in der sich die Scheintoten befanden, erinnerte mich ein wenig an den Film Flatliners.

Für mich wieder ein sehr guter Roman.

                                    abnelgurk ist offline Email an abnelgurk senden Beiträge von abnelgurk suchen Nehmen Sie abnelgurk in Ihre Freundesliste auf AIM Screenname: abnelgurk YIM Screenname: abnelgurk                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
116336
Tulimyrsky Tulimyrsky ist männlich
Lebende Foren Legende




Dabei seit: 08.10.2008
Beiträge: 2907

27.03.2019 16:53
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von abnelgurk

Als John zu Dick sagt "Warum hast du uns eigentlich zugewunken"? Wall

Winken ist ein schwaches Verb, das Partizp II davon heißt "gewinkt". Der Duden hat erst im Dezember 2016 zähneknirschend sich der Umgangssprache geschlagen gegeben und gewunken mit aufgenommen.


Somit bedeutet das, dass wenn viele etwas falsch machen, wird's richtig großes Grinsen

Wie ist das jetzt bei dem ebenso schwachen gekochten Schinken? Heißt das dann: ich habe geschinkt? Augenzwinkern

__________________

Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.

                                    Tulimyrsky ist offline Email an Tulimyrsky senden Beiträge von Tulimyrsky suchen Nehmen Sie Tulimyrsky in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
116337
Isaak S. Isaak S. ist männlich
Routinier




Dabei seit: 10.03.2018
Beiträge: 354

27.03.2019 20:48
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Tulimyrsky
Zitat:
Original von abnelgurk

Als John zu Dick sagt "Warum hast du uns eigentlich zugewunken"? Wall

Winken ist ein schwaches Verb, das Partizp II davon heißt "gewinkt". Der Duden hat erst im Dezember 2016 zähneknirschend sich der Umgangssprache geschlagen gegeben und gewunken mit aufgenommen.


Somit bedeutet das, dass wenn viele etwas falsch machen, wird's richtig großes Grinsen

Wie ist das jetzt bei dem ebenso schwachen gekochten Schinken? Heißt das dann: ich habe geschinkt? Augenzwinkern

Du hast geschunken, Tulimyrsky!
Die ganze Nacht hast du geschunken!

__________________
Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?

                                    Isaak S. ist offline Email an Isaak S. senden Beiträge von Isaak S. suchen Nehmen Sie Isaak S. in Ihre Freundesliste auf YIM Screenname: Siavan                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
116346
Tulimyrsky Tulimyrsky ist männlich
Lebende Foren Legende




Dabei seit: 08.10.2008
Beiträge: 2907

27.03.2019 23:40
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Isaak S.
Du hast geschunken, Tulimyrsky!
Die ganze Nacht hast du geschunken!


Sorry für Off-Topic... aber du weißt was ich letzte Nacht gemacht hab großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen

__________________

Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.

                                    Tulimyrsky ist offline Email an Tulimyrsky senden Beiträge von Tulimyrsky suchen Nehmen Sie Tulimyrsky in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
116352
dark side dark side ist männlich
Foren Gott




Dabei seit: 10.01.2010
Beiträge: 10413

22.04.2019 14:48
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Über Inhalt, Motiv und Sinn wurde hier ja schon ausführlich gefachsimpelt. Mein Dilemma war ein ganz anderes. Ich hatte den Roman über einen etwas längeren Zeitraum leider in drei Etappen gelesen. Durch diese eigentlich unmögliche Vorgehensweise bzw. Lesensart, wird quasi jede Geschichte unvermeidlich einwenig abgewertet. Hinzu kam hier noch die etwas gewohnheitsbedürftige Mischung aus modernen (WhatsApp) und alter japanischer Mythologie. Dennoch konnte auch dieser Roman von Florian mich auf seine Reise mitnehmen. Die im eigentlichen Sinne einfach konstruierte Geschichte, wurde mit der Parallelwelt und dem ganzen Wirrwar drum herum ziemlich anspruchsvoll aufgewertet. Schön, dass auch Shao (als Phantom) und das Amulett der Sonnengöttin Amaterasu hier "aktiv" mit von der Patie waren.

P.S.: Schön und interessant fand ich auch, dass Florian hier mal einwenig Glenda's nicht gerade so einfach verlaufendes Privatleben (S.42) anschnitt. Das verfolgt -und beschäftigt mich schon über 35 Jahre. Glenda und John sollten endlich Nägel mit Köpfen machen ...wäre längst überfällig.

Bewertung:
Ich vergebe ein "gut" für diese Geschichte.

Cover:
Nicht so mein Ding. Den Ubumetori hätte ich vom "Kopfkino" -bzw. von der Umsetzung her gerne anders gesehen.

                                    dark side ist offline Email an dark side senden Beiträge von dark side suchen Nehmen Sie dark side in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
117076
Sinclair Sinclair ist männlich
Foren Gott




Dabei seit: 12.04.2020
Beiträge: 5769

28.04.2020 15:30
RE: Band 2112: Die Krähenfrau
Antwort auf diesen Beitrag erstellen  Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen      IP InformationZum Anfang der Seite springen

Handlung: Mit dem Anruf von Dr. Petersen, vom St.Mary`s Hospital in Paddington, beginnt für John und Suko ein rätselhafter Fall. Es geht um zwei Teenager, Molly Jenkins und Chris-tian Harper. Beide gelten als hirntot. Allerdings kann weder eine Todesursache festgestellt werden, noch beginnt eine Leichenstarre oder der Verfall der vermeintlichen Leichen. John und Suko beginnen mit den Ermittlungen, im Haus der Familie Jenkins. Zunächst erfahren sie nichts, was sie weiter bringen könnte. Erst als sie gerade wieder losfahren wollen, macht Mollys Bruder, Dick, auf sich aufmerksam. Sie müssen Dick vor einem Krähenangriff schützen und nehmen ihn dann mit ins Yard-Büro. Hier berichtet Dick, dass er den Mörder kennen würde. Mollys gesamte Clique hatte über Whats App Kontakt zu einer gewissen Nomi. Mit Hilfe von Chiefinspektor Tanner, wollen John und Suko die übrigen drei Mitglieder der Clique in Schutzhaft nehmen. Doch in zwei Fällen kommen sie zu spät. Pamela Stanton liegt bereits ebenfalls, seit zwei Tagen, im rätselhaften Koma. Kelly Conroy hatte sich nach einem Streit mit Jay Denver, vor eine U-Bahn geworfen. Lediglich Jay wird im Yard in Schutzhaft genommen. John lässt sich von ihm, die Verbindungsdaten von Nomi geben. Daraufhin tritt er selbst mit Nomi in Verbindung. Am nächsten Tag findet Shao, auch John, in dessen Wohnung im scheintoten Zustand auf. Ist das Schicksal des Geisterjägers damit besiegelt? Wer ist die geheimnisvolle Nomi und was ist ihr Motiv?

Meinung: Ein weiterer außergewöhnlicher und spannender Roman von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg). Hiermit beweist Florian, dass er nicht nur gewaltige Schlachten beschreiben kann. Auch den ruhigeren und psychologischen Horror, in diesem Roman, kann er perfekt beschreiben. Ich gebe zu, dass ich zunächst irritiert war, als die Vögel einmal als Raben und im nächsten Satz wieder als Krähen bezeichnet wurden. Ist aber alles richtig, da Raben und Krähen einer gemeinsamen Vogelfamilie angehören. Ich staune immer wieder, woher Florian, all diese außergewöhnlichen Ideen hat. Für mich war Momo bislang, wirklich nur eine Buchfigur von Michael Ende. Als ich den Namen googelte, war ich sehr erstaunt darüber, dass es tatsächlich einen Whats App-Geist mit diesem Namen gibt. Es hat auch in der Realität in diesem Zusammenhang bereits Todesfälle unter Teenagern gegeben. Nach dem Inugami, stellt sich in diesem Roman, mit dem Ubumetori ein weiterer japanischer Rachegeist, in Gestallt der Krähenfrau, vor. Er ist nicht weniger heimtückisch und gefährlich. Die japanischen Rachegeister scheinen sehr vielfältig zu sein. Jedenfalls hat der Roman keine Schwächen. Die Spannung wird bis zum Finale stetig gesteigert. Es steht erst am Schluss fest, wer die Krähenfrau ist. Suko spielt dieses Mal eine Schlüsselrolle bei den Ermittlungen. Auch die heilenden Handschuhe werden erneut sinnvoll eingesetzt. Dazu darf Shao mal wieder als Phantom aus dem Jenseits auftreten. An den richtigen Stellen lockern humorvolle Dialoge die Spannung auf. Ein schockierendes Schlusskapitel, das Raum für Spekulationen lässt, rundet den Roman ab. Insgesamt gebe ich auch dieses Mal, die Note 1 = Sehr gut, an Florian (5 von 5 Kreuze). Auch im Forum habe ich ein Sehr gut gegeben.

__________________
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !Daumen_hoch Buch
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 28.04.2020 15:30.

                                    Sinclair ist offline Email an Sinclair senden Beiträge von Sinclair suchen Nehmen Sie Sinclair in Ihre Freundesliste auf                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
131817
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Gehe zu:
Powered by Burning Board Lite © 2001-2004 WoltLab GmbH
Design based on Red After Dark © by K. Kleinert 2007
Add-ons and WEB2-Style by M. Sachse 2008-2020