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Talis Talis ist männlich
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Dabei seit: 30.07.2016
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11.03.2019 10:13
Cater Saint Clair
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Cater Saint Clair



Es gab im Silber-Grusel-Krimi einen Autoren, der eine besondere Art von Reclying perfekt beherrschte, nämlich Cater Saint Clair. Dahinter verbirgt sich der deutsche Autor Pirker, der zumindest in den achtziger Jahren in Spanien lebte und seine Romane über eine Hamburger Agentur an dem Mann, oder genauer gesagt an den Verlag brachte.

Der Herr Pirker benutzte zwei Dan Shocker-Romane als Vorlage für zwei eigene Romane.
Als herauskam, dass seine beiden Silber-Grusel-Krimi-Nummern 148 "Pattinsons Tollhaus" und Nr. 161 "Insel der Schrecken" auf die beiden Silber-Krimi Nr. 958 (SGK Nr. 46 "Die Leiche aus der Kühltruhe" und Silber-Grusel-Krimi Nr. 910 (SGK Nr. 35) "Orungu - Fratze aus dem Dschungel" beruhten, war Anfang der Achziger Jahre im Zauberkreis-Verlag die Hölle los.

Wie die Geschichte rausgekommen ist, ist einfach erzählt. Ein Fan schrieb Dan Shocker in seinem Leserbrief, daß ihm beim Lesen des Larry Brent Nr. 17 "Orungu - Fratze aus dem Dschungel" die Ähnlichkeit mit einen Roman von Cater Saint Clair auffiel. Da der Leser wußte, dass die alten Silber-Grusel-Krimi von Dan Shocker nochmals in der Larry Brent -Serie neu aufgelegt wurden, wollte er wissen warum damals nicht der Verlag gemerkt hätte, das der Autor einen alten Silber-Grusel-Krimi-Roman von Dan Shocker als Grundlage (bis zu 70 %) für seinen 'eigenen' Roman genommen hatte. (Genaue Auflistung der geklauten Texte und Textbeispiel folgen anschließend).

Jürgen bat mich also die alten Cater Saint Clair-Romane durchzuforsten und siehe da, der Junge hatte nicht nur einmal, sondern sogar zweimal bei Jürgen abgekupfert. Die Antwort der Agentur war superb. (Das Antwortschreiben der Agentur befand sich bis vor kurzen in Jürgens Briefarchiv) Sie gab reumütig zu, dass der Autor die beiden Bände abgeschrieben hätte. Aber das wäre natürlich nicht der Autor Pirker gewesen, sondern ein zweiter Autor, der angeblich im Santa Fu (ein Hamburger Gefängnis) saß und dort zum Zeitvertreib Romane schrieb und diese der Agentur angeboten hätte. Da aber der Autor Pirker aus Zeitgründen nicht so viel Romane verfassen konnte, hatten sie diesen namentlich nicht bekannten Zweitautor unter dem Agentur-Pseudoynm Cater Saint Clair veröffentlicht.

Beim Leser diverser Cater Saint Clair-Romane sind mir stilistische Unterschiede nicht groß aufgefallen. Aber da sind zwei weitere Romane, die der Autor bestimmt nicht selbst verfasst hat oder sagen wir besser, die er abgekupfert hat. Da wäre einmal Silber-Grusel-Krimi Nr. 153 "Mit Helena zärtlich grausam sein". Dieses Thematik und der Stil passen hervorragend zu einem Dr. Morton oder Lord-Roman. Da ich von der Serie Dr. Morton nur einige Romane besitze, konnte ich leider die Vorlage nicht näher einordnen. Es gibt natürlich noch eine andere Möglichkeit, nämlich das der Autor bei der Serien Dr. Morton oder Der Lord mitgeschrieben hat.

Meine Hypothese beruht neben dem Stil auf noch auf folgende Ähnlichkeit. Im einem Lord Heft hat der Autor den Nebenhelden Rob Jones öfters auch nur als Mr. Jones bezeichnet. Gleiches tun der Kopie-Autor auch im "Pattinsons Tollhaus" wo es ein Mr. Kelter gibt. Es gibt nach meiner Wissenslage kaum einen Autoren, der so etwas anwendet. Die meistens Autoren schreiben den ganzen Namen und die Job-Bezeichnung, aber nicht Mr..

Die SGK-Nummer 165 "Fluch der Mumie" hat als Grundlage einen Monstrula-Roman. Der Held des Heftes trägt einen magischen goldenen Ring, der sich öffnen läßt (siehe Seite 55, 1 Spalte, 7 Absatz) und den Helden, hier genannt Max Velden, vor dem Säureregen bzw. - Schnee beschützt (siehe Seite 40, 1 Spalte, 9 Absatz). Max Velden wird zweimal als "Reporter des Übersinnlichen" bezeichnet (siehen Seite 10, 2 Spalte, 6 Absatz und Seite 11, 1 Spalte, 9 Absatz). Der Held verfügt auch über ein fotgraphisches Gedächtnis (siehe Seite 16, 2 Spalte, 3 Absatz) und hatte mit seiner Gegnerin, hier genannt Gräfin Armanda von Rottach, zutun (siehe Seite 26, 2. Spalte, 1 Absatz: "Er war schon mal mit diesem Geist zusammengekommen. Auch damals wurde versucht, durch eine andere Frau, Unheil und Lied über die Menschen zu bringen"). Dabei dürfte es sich um den Roman "Weißer Tod im schwarzen Erdteil" handeln.


Aber zurück zu den beiden abgekupferten Jürgen Grasmück-Romanen. Natürlich war Cater Saint Clair so klug, die Handlungsorte zu ändern und andere Namen zu verwenden, aber manchmal konnte er es nicht lassen und benutzte Original-Worte wie Smith & Wesson Laser (siehe Seite 51, 2 Spalte, 8. Absatz). Natürlich kann man sich fragen, weshalb er diese beiden Romane ausgesucht hat. Nun bei "Orungu - Fratze aus dem Dschungel" besteht die Möglichkeit, daß er den durch Hinweis im Silber-Grusel-Krimi Nr. 46 "Die Leiche aus der Kühltruhe" (siehe Seite 57) auf die Idee kam, auch diesen Roman für sich um zu arbeiten. Jetzt folgt die Auflistung der ähnlichen Absätze in beiden Heften. Als Grundlage für diese Auflistung habe ich die passenden Larry Brent-Romane genommen.


•aus LB Nr. 69, – Seite 3, 2. Spalte, 4. Absatz - Seite 4, 1. Spalte, 1. Absatz
•wurde SGK Nr. 148, Seite 1 - Seite 2, 1. Spalte, 4. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 19, 2. Spalte, 4. Absatz - Seite 20, 1. Spalte, 4. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 2, 2. Spalte, 5. Absatz - Seite 3, 2. Spalte, 8. Absatz

• aus LB Nr. 69, – Seite 23, 1. Spalte, 5. Absatz - Seite 24, 1. Spalte, 3. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 3, 2. Spalte, 12. Absatz - Seite 4, 1. Spalte, 6. Absatz

•aus LB Nr. 68, – Seite 24, 2. Spalte, 1..Absatz - Seite 38, 1. Spalte, 1. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 28, 2. Spalte, 3. Absatz - Seite 34, 2. Spalte, 1. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 38, 2. Spalte, 2. Absatz - Seite 40, 1. Spalte, 5. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 43, 2. Spalte, 2. Absatz - Seite 45, 2. Spalte, 2. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 41, 2. Spalte, 6. Absatz - Seite 44, 1. Spalte, 1. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 48, 1. Spalte, 10. Absatz - Seite 49, 2. Spalte, 7. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 44, 2. Spalte, 1. Absatz - Seite 45, 1. Spalte, 2. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 41, 1. Spalte, 6. Absatz - Seite 42, 1. Spalte, 2. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 45, 2. Spalte, 7. Abastz - Seite 47, 2. Spalte, 2. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 52, 1. Spalte, 5. Absatz - Seite 53, 2. Spalte, 6. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 47, 2. Spalte, 3. Absatz - Seite 48, 1. Spalte, 3. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 55, 2. Spalte, 5. Absatz - Seite 56, 1. Spalte, 6. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 48, 2. Spalte, 3. Absatz - Seite 49, 1. Spalte, 6. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 56, 2. Spalte, 10. Absatz - Seite 57, 1. Spalte, 3. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 52, 2. Spalte, 6. Absatz - Seite 54, 1. Spalte, 2. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 57, 2. Spalte, 12. Absatz - Seite 59, 1. Spalte, 11. Absatz

•aus LB Nr. 69, – Seite 56, 2. Spalte, 3. Absatz - Seite 58, 2. Spalte, 10. Absatz
•wurde SGK 148, – Seite 59, 2. Spalte, 11. Abastz - Seite 60, 2. Spalte, 4. Absatz



•aus LB Nr. 17, – Seite 1 - Seite 4, 1. Spalte, 10. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 2, 1. Spalte, 5. Absatz - Seite 4, 1. Spalte, 9. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 5, 1. Spalte, 1. Absatz - Seite 5. 2. Spalte, 5. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 7, 1. Spalte, 7. Absatz - Seite 7, 2. Spalte, 5. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 6, 1. Spalte, 3/4. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 10, 1. Spalte, 4/9. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 16, 2. Spalte, 4. Absatz - Seite 19, 2. Spalte, 9. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 23, 1. Spalte, 3. Absatz - Seite 25, 2. Spalte, 2. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 27, 2. Spalte, 1. Absatz - Seite 30, 2. Spalte, 2. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 31, 1. Spalte, 10. Absatz - Seite 33, 1. Spalte, 6. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 40, 2. Spalte, 6. Absatz - Seite 42, 1. Spalte, 4. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 33, 2. Spalte, 2. Absatz - Seite 34, 1. Spalte, 4. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 38, 2. Spalte, 4. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 34, 2. Spalte, 3. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 50, 1. Spalte, 8. Absatz - Seite 59, 2. Spalte, 4. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 42, 1. Spalte, 5. Absatz - Seite 48, 2. Spalte, 3. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 59, 2. Spalte, 5. Absatz - Seite 60, 1. Spalte, 2. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 49, 1. Spalte, 11. Absatz - Seite 49, 2. Spalte, 2. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 47, 1. Spalte, 2. Absatz - Seite 48, 2. Spalte, 1. Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 52, 1. Spalte, 4. Absatz - Seite 53, 1. Spalte, 9. Absatz

•aus LB Nr. 17, – Seite 57, 2. Spalte, 3/4 Absatz
•wurde SGK 161, – Seite 55, 2. Spalte, 9/10 Absatz

Diese Listung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es kann schon sein, daß ich etwas übersehen haben, was Cater Saint Clair bei Dan Shocker geklaut hat. Er war zwar so klug, aus Südfrankreich/Marseille, eine Insel in der Nähe von Caracas (Hauptstadt von Venezuela) zu machen. (siehe LB Nr. 17 und SGK-Nr. 161) oder aus Austin (Texas/USA) Kingstown in der Nähe von London [siehe LB Nr. 69 und SGK Nr. 148] zu zaubern, aber wenn man beide Hefte zur Verfügung hat, merkt der geneigte Leser schnell, daß hier jemand von einem anderen abgeschrieben hat.

Die Strafe für Cater Saint Clair kam promt. Der Autor wurde nicht mehr für den Silber-Grusel-Krimi eingeplant, das heißt, es wurde keine Grusel-Romane mehr von der Hamburger Agentur angekauft. Das Pseudonym tauchte später dann in dem neuaufgelegten Silber-Krimi auf. Dort erschienen noch einige Romane der Sub-Series Rascasse. Nachdem der Autor Cater Saint Clair keine Grusel-Romane mehr - aus bekannten Gründen - im Silber-Grusel-Krimi unterbringen konnte, verlegte er sich auf Krimi schreiben und erschuf die Rascasse-Serie, deren 6 Bände im Silber-Krimi als Nr. 57- 62 eingeplant worden. Es erschienen aber nur die ersten fünf Bänden. Der Band Nr. 62 "Ein Bhagwan baut die Bombe" (6. Rascasse-Abenteuer) von Cater Saint Clair wurde nicht ausgeliefert. Warum weiß ich nicht.

Es wäre mal interessant, wenn jemand sämtliche Cater Saint Clair-Romane aus dem Silber-Grusel-Krimi mit diversen anderen Grusel-Reihen oder -Serien vergleichen würde. Vielleicht tauchen ja noch weitere Kopie-Romane auf...

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Michael Michael ist männlich
Administrator




Dabei seit: 22.11.2007
Beiträge: 5214

11.03.2019 19:26
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Eine Retrospektiven in die Entstehung der Romanhefte ist immer interessant. Aber bitte auf Worte wie "Romandieb" verzichten.
Es mag so gewesen sein, das kann heute niemand mehr nachweisen, daher wäre eine Überschrift wie "Der vermeintliche Plagiator" angemessener. Dann versteht auch jeder worum es geht und der fade Beigeschmack der üblen Nachrede bleibt aus.

Danke !

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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.

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