Parapsychologe Flaxman Low und Lane Chaddam sind auf dem Anwesen von Colonel Daimley und seiner Tochter zu Gast. Zufällig kommt das Gespräch auf eine seltsame Gestalt im Moor, die Chaddam kürzlich angegriffen hat. Wie gut, dass man einen Fachmann vor Ort hat, der sich die Sache gern mal anschaut. __________________
Vorerst bleiben Erfolge um die Aufklärung des Spuks aber aus, trotz regelmäßigem Erscheinen des Wesens im Moor und auch direkt vor dem Anwesen. So ist das halt mit Schauergeschichten. Kaum ist der Fall etabliert und die Charaktere involviert geht es zufällig Schlag auf Schlag.
Flaxman Low reichen die Beschreibungen und Sichtungen aber aus, um einen Schuss ins Blaue abzugeben. Wie man es kennt liegt er damit natürlich goldrichtig. Noch bevor man die nötigen Schritte einleiten kann, den Spuk aktiv zu bekämpfen (als Geisterjäger sollte Flaxman das können), wird die Sache ernst.
Und so ist es wieder einmal das Finale, das eine sonst sehr gute Geschichte runter zieht. Erstens kommt ihnen der reine glückliche Zufall zu Hilfe. Ein dämonischer Erdelementargeist also, der sich an die Lebenskraft kranker Menschen klammert und diese benötigt. Genau als der Dämon Lane Chaddam angreift und töten will, stirbt sein Wirt. Ich hätte mir gewünscht, dass Flaxman zeigt, was er drauf hat. Und nicht nur mit theoretischem Fachwissen glänzen kann. Zweitens ist der Dämon jetzt mitnichten vernichtet. Er „zieht weiter“ und sucht sich den nächsten kranken Wirt, dann wird die Kreatur also weiter morden. Wobei er dafür, dass er so ein furchtbar gefährlich ist eher eine Luftnummer war. Hat außer seinem Wirt trotz Mordlust kein einziges Opfer gefunden. Entweder steht er dumm da und hustet oder er würgt Leute, die sich aber befreien können.
Wie der Colonel während des gesamten Hörspiels mit seiner Tochter umspringt und die ganzen sexistischen Kommentare lasse ich dem Werk mal durchgehen. Ist halt älter. Ich habe erwartet, dass die junge Dame eine größere Schlüsselrolle spielt. So bleibt sie doch nur ein aufmüpfiges Gör, das ihrem Herrn Vater nicht brav ohne Widerworte folgt.
Kritikpunkte gibt es also genug. Vor allem bei der Logik. Oder dass zu wenig passiert, die erste Hälfte des Hörspiels ist auch eher ein Kammerspiel mit Berichten von Begegnungen mit dem Wesen.
Trotzdem hat mir die Vertonung ausgezeichnet gefallen. Nicht nur die unheimliche Musikuntermalung und schaurige Soundeffekte passen wie immer. Auch das Setting und die Vorlage allgemein tragen dazu bei, dass bei mir vor allem eines punkten kann. Das Schauerfeeling! Das Kopfkino! Der Hörspaß! Es ist nicht zu erklären, aber ich hatte hier wieder das Gefühl, wegen dem ich das Gruselkabinett so mag.
(8 von 10 Punkte), die dieses mal sehr subjektiv sind.
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