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Jawoll! __________________
Mein
Für mich ein 'Sehr guter' Roman. Pluspunkte natürlich wegen des Mannes mit dem Hut, da ich diesen Charakter schon in einer anderen Serie mochte.
Bin ja zugegebenermaßen ein Rafael-Fan, hier hat aber auch vieles (nicht alles) für mich gestimmt. Zuerst wollte ich mich an den Einsätzen von Spezialkräften, die in letzter Zeit ja fast schon inflationär auftauchen, hochziehen, aber eigentlich bleibt da keine andere Wahl. Wenn diese nicht zum Einsatz kämen, wäre die Geschichte weit unglaubwürdiger. Es ist in der heutigen Zeit ganz einfach so, dass gewisse Konstellationen einfach den Einsatz solcher Truppen bedingen. Solange kein Flugzeugträger die Themse auf und ab fährt
Hoffentlich kommt der Mann mit dem Hut etwas öfter vor. Ich mag ihn und seinen Humor. Besonders wenn er dann auf die Person treffen sollte, die er aus einer anderen Welt kennt...
Weiter so Rafael!
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Sehr schön. Da will ich mich schon wieder beschweren, warum Johns Telefonnummer öffentlich ist und dass er dann natürlich solche Anrufe bekommt. Ein paar Sätze später erwähnt Rafael Marques Johns Verwunderung, seine Festnetznummer ist nämlich geheim und nur wenigen Vertrauten bekannt. Genau so mag ich Johns ausführliche Gedankengänge und Vorbereitungen, als ihm klar ist, dass er da vielleicht in eine Falle läuft. __________________
Die übersteht er, aber es gibt auch eine Tote und es wird weitere geben, wenn John nicht für den Voodoo-Priester Colin Juba den Wachhund gibt. Zähneknirschend willigt John ein. So geht es wenigstens mal nach Senegal. Dort läuft gerade eine aufwändige Voodoo-Zeremonie, bei der Marques ziemlich dick aufdrückt, mit all der Drachenverwandlung, leuchtenden Mustern im Himmel und da sind auch gewaltige, unbeschreibliche Geschöpfe zu erkennen, die ein normaler Mensch kaum wirklich erfassen konnte.
Johns Freunde versuchen indes, ihm irgendwie Rückendeckung zu verschaffen. Doch in der senegalesischen Botschaft beißen sie auf Granit. Suko verlässt das Gebäude gerade wieder, als er rein zufällig über eine Frau stolpert, die verzweifelt ist und hier ebenso wenig Glück hat. Sie heißt Alexandra Rickard und ihre ihre Tochter wurde entführt...von Colin Juba. Na so ein Heftromanzufall aber auch. Zufällig belauscht sie jemand, der die Frau eigentlich ausschalten soll. Aber das kann er jetzt nicht, wo Suko in ihrer Nähe ist.
Sir James hat John in Senegal einen Geheimdienstagenten organisiert, der ihn unterstützen soll. Jamal Duquerte ist ebenfalls hinter dem Priester her, woraufhin ganz klassisch seine Frau ermordet wurde. Schade, das Konzept klang interessant. Ich dachte John fliegt jetzt erstmal dorthin und lässt sich widerwillig auf den Deal an, den Bösewicht vor Dämonen oder Konkurrenten zu beschützen. Dann vielleicht einige Zeit später ein Band, in der er die Gelegenheit erhält, den Kerl zu erledigen. Aber John stellt sich von Anfang an relativ offen gegen Juba. Als ihn seine Schergen abholen wollen, weigert er sich zum Beispiel. Was sollte Juba nun dann daran hindern, den Deal als geplatzt zu betrachten und als „Strafe“ weitere Unschuldige ermorden zu lassen?
John trifft sich dann mit dem Kommandanten der Gegend, um aktiv gegen den schwarzen Priester vorzugehen. Also wird es doch ein klassischer Fall der Woche. Man untersucht eine Kaserne, die von Jubas Jüngern genutzt wird.Es war einfach mein Bauchgefühl, das mir sagte, dass ich kurz vor einer entscheidenden Entdeckung stand. Jamal Duquerte hat auch so ein Bauchgefühl. Allerdings sagte ihm sein Instinkt, dass sie einen Fehler gemacht hatten. Sie hätten nicht herkommen dürfen, jedenfalls nicht jetzt sofort. Beide haben sie Recht. Jamal wird von Zombieaffen getötet und John von Jubas Männern erwischt.
So weit, so gut. Nach dieser ersten Hälfte des Romans, mit der ich mich nicht völlig anfreunden konnte, geht es wieder nach London. Wo Suko Alex Rickard vor den Killern beschützt. Auch hier gibt es wieder glückliche Heftromanzufälle. Als er auf der Scheibe des hinter der Couch stehenden Glasschranks etwas wahrnahm, dachte er kurz daran, dass ihm diese Idee vielleicht das Leben rettete. Gut, dass er so zufällig den MP-Schütze in letzter Sekunde bemerkt hat. Suko verfolgt ihn und als der in seinem Wagen davon düst, merkt er sich das Kennzeichen. Gerade wäre er noch beinahe gestorben, und jetzt hatte ihn Juba vielleicht unfreiwillig selbst auf seine Spur gebracht. Ja, durch eine für den Autor unübliche Verkettung von Zufällen im Heftromantiming, seit Sukos Besuch in der Botschaft. Wenig überraschend kommen sie über das Kennzeichen des Killers an einen Untersuchungsbefehl für das Anwesen von einem von Jubas Leuten. Sie haben zwar zu wenig in der Hand, um ihn festzunehmen. Doch auch da kommt der Heftromanzufall zu Hilfe und liefert ihnen passende Beweise. Sie werden nicht glauben, was gerade passiert ist. Nur schlitzt sich der loyale Diener lieber selbst die Kehle auf, statt auszupacken. Mhh, ok dann eben der nächste Zufall. Warum, wusste er selbst nicht so genau, doch aus irgendeinem Grund blieb sein Blick dabei erneut an dem schwarzen Ledersessel hängen, der ungefähr dort stand, wo der Gang in die Halle mündete. Warum war er ausgerechnet dort platziert worden? Und schon hat man den obligatorischen Geheimgang entdeckt. Suko findet dort die untoten Mädchen. Auch die Tochter von Alex Rickard, die er leider erlösen muss.
Zurück bei John hat endlich Nathaniel Dekker - oder wer dahinter steckt - seinen Auftritt. Der hat John schon die ganze Zeit aus der Ferne beobachtet und greift jetzt ein. Er hilft John aus der Patsche, aber eigentlich ist er hinter Jubas Zeremonienstab her, ein mächtiges Artefakt, das dem Voodoo-Priester erst seine Kräfte gibt. Mhh, Delray Doom sammelt Dämonen und Dekker will nach der griechischen Münze schon das zweite magische Artefakt. Naja, jeder hat so sein Hobby.
Eine heimliche Aktion wird es aber nicht, denn gleichzeitig startet der Geheimdienst einen Großangriff. Außerdem greift sie ein Monstervogel an und die ferngesteuerten Zombies hier laufen plötzlich Amok. Momentan schätze ich eher die ruhigeren Finalkapitel, als sowas. Juba zieht sich durch einen magischen Wirbel zurück, nachdem Dekker sich noch seinen Stab schnappen konnte. Der Detektiv entpuppt sich als Dämon, jetzt dürfte für gewisse Leute endgültig klar sein, um wen es sich handelt. “Außerdem haben wir einen gemeinsamen Freund. Wenn ich Ihnen sagen würde, wer es ist, würde er meine Aussagen bestätigen.“ „Dann sagen Sie mir doch, wer es ist.“ „Noch nicht. Den Ort und die Zeit bestimme ich. Wir sehen uns.“ John vertraut ihm und lässt ihn ziehen. Als Leser wissen wir, dass es die richtige Entscheidung ist. Aber eigentlich hat John keinen Grund, auf den Dämon zu hören, der gerade in den Besitz eines mächtigen schwarzmagischen Artefakts gekommen ist.
Und Juba? Der kommt natürlich, wie der Heftromanzufall es will, ausgerechnet in London vor den Augen von Suko in der Geheimkammer raus. Bevor er verhaftet werden kann, krallen ihn sich aber seine dunklen Götter.
Irgendwie will momentan der Funke bei meinem Lieblings-Coautor nicht überspringen. Die Kapitel mit Suko in London hätte ich komplett rausgelassen. Da jagt eh ein Heftromanzufall den nächsten, sowas passt gar nicht zu Marques. Stand er unter Zeitdruck oder hatte andere Gründe, die Handlung mittels solcher Stilmittel passend zu schreiben?
Am liebsten wäre mir der Fokus auf ein ungewöhnliches Abenteuer in Senegal gewesen, wo John einem Feind helfen muss. Vielleicht wäre er am Ende mit Nathaniel Dekker zusammengestoßen und beiden hätten sich hier gegenüber gestanden. Das wäre eine schwierige Situation gewesen. Aber gerade Autoren, die solche Sachen überzeugend auflösen können, schätze ich sehr.
So war es für mich nur ein atmospährisch geschriebener Standardfall der Woche in Senegal. Mit einem kleinen Bonus für Nathaniel Dekker, aber einen größeren Malus für Sukos Part.
Ich bin trotzdem Fan des Schreibstils von Marques, deshalb reicht es noch für
(6 von 10 Kreuzen)
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Dekker?! ... da war doch mal was... hat sich mein liebster Detektiv am Ende nicht ganz ohne Grund für diesen Namen entschieden... er kannte wohl damals gar Corinna besser als wir uns das denken sollten... __________________
John sollte mal einer sagen das er doch einfach nur Dark Land lesen bräuchte... und danach den neuen Gespenster Krimi, naja zumindest teilweise... nicht das ich ihn damit nicht gewarnt hätte, falls er nun auch noch Roy über den Weg läuft...
Da frage ich mich schon wie Nurleser eines Dark die dieses Stück Geschichte negieren, damit im hier und jetzt ihrer Serie klar kommen... aber vielleicht denke ich das auch nur, und alle Lesen das alles heimlich mit...
Viel eher stolperte ich zu Beginn über das meiner Meinung nach eigenartige Verhalten von John, was seine Einstellung gegenüber dem Voodoo Priester so doch eher recht übertrieben flappsig rüber kommen lies... nicht das wir ihm noch Glenda wegnehmen müssen, damit er wieder auf dem Boden der Tatsachen landen kann...
Sukos Teilnahme bekam ja vom Start weg eher einen Dämpfer durch die genau zuvor lobende Erwähnung des Huttragenden Rauchers... dem seine Lieblingssorte ja nun leider fehlt, weil eben nicht von dieser Welt... wie soll man sich dann noch auf einen Dark konzentrieren...
Von all dem abgesehen ist das genau so ein Sinclair wie ich ihn mag... mir hat er ausnehmend gut gefallen, berauschend, aber zumindest fast ohne abzuheben... den Dämonen in all ihren absonderlichsten Daseinsformen sich entgegenstellend...
Was mein anteiliges Interesse an diesen abenteuerlichen versteckten Raritäten angeht, sollte ich wohl auch anfangen meine Aufmerksamkeit mehr auf die verschiedenen Inseln dieser Welt zu richten... oder waren es Serien?! ...
Egal, nur wichtig hier ist wohl das ich Sehr Gut unterhalten wurde... Danke dafür...
Dem Wunder der Siebziger auf der Spur!
Voodoo gehört ja zu den „Grusel-Themen“ , die ich am wenigsten mag. Aber irgendwann muss ja wieder ein neuer „Quoten-Voodoo-Roman“ kommen. Immerhin von RM geschrieben. Versuchen wir also mal, unvoreingenommen an die Geschichte ran zu gehen.
Nach den anstrengenden letzten Wochen gönnt man John ja seinen wohlverdienten Schlaf. Der Junge ist ja sonst bald „Burn-Out“ gefährdet. Dazu kommt es natürlich nicht.
Nach passablen Anfang fängt der Roman ab ca. Seite 20 an mich zu langweilen. Siehste, wie immer , dachte ich. Und bei John, alleine nach Afrika gereist, gehen auf Seite 30 „schon wieder alle Lichter „aus. Wie soll er aus dieser Falle bloß rauskommen? Immerhin gibt John etwas später zu, „ das er es schon fast gewohnt war, nach Niederschlägen wieder auf die Beine kommen zu müssen“[Seite 43). Muss am Alter liegen.
Doch RM wäre nicht RM, wenn er es nicht schaffen würde, aus dem für mich öden „Voodoo-Thema“ noch einen interessanten Roman zu erschaffen.
„Punkten“ tut die Parallel Handlung in London mit Suko, und der überraschende Auftritt eines Herren. Bin sehr gespannt wie es mit diesem weiter geht.
FAZIT: Auf Grund der besseren 2.Hälfte, gibt es ein „gut“.
Im Gegensatz zu Destero bin ich Fan von Vodoo-Geschichten! Ich mag das Setting, die Hintergründe...und wenn dann auch das Handwerk stimmt und die Handlung passt, dann gibt es von mir ein „Sehr gut“, also so wie in diesem Fall! Ich hab den Roman gerne gelesen, wurde gut unterhalten, also: Klassenziel erfüllt!
Sehr gut geschrieben! Besonders Sukos Part hat mir dabei gefallen, auch wenn es viele Zufälle gab, die ihn in die richtige Richtung gestoßen haben. N.D. hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Wie ich den Kommentaren hier entnehmen kann, hat es wohl was mit DL zu tun. Hier fehlt mir die Verbindung, da ich nur ein paar Hefte davon gelesen habe. Trotzdem sehr interessant und macht Lust auf mehr. __________________
Cover: Sieht richtig gut aus!
Ich lese John Sinclair + MADDRAX (Ziel für 2023 = Band 330 - 380 lesen)
Bin mal wieder fremdgegangen und habe, neugierig wie ich bin, den neuesten Ouput von RM gelesen. __________________
Vom Stil natürlich klasse, aber irgendwie kamen mir die Parts von John und Soku jeweils etwas gebremst vor.
Trotz allem hat mich die Geschichte gut unterhalten (auch weil ich Voodoo-Themen mag) und der
8/10 Fluppen
Lese PR, PZ und MX
Racing is life, anything that happens before or after is just waiting
Ich fühlte mich super unterhalten und vergebe ein "sehr gut".
Toll erzählt und klasse geschrieben!
Das "Setting" (Tiefgarage, Botschaft, Senegal/"Dschungel") fand ich auch gut.
Zum Thema Voodoo bin ich gespalten (vermutlich auch durch Filme beeinflusst), aber ich lies es zum Lesebeginn einfach offen und hier kam alles ziemlich positiv rüber. Mit den Erklärungen/Bedeutungen wurde super gearbeitet - ich finde das war sehr sehr gut recherchiert.
Insgesamt waren es zwar im Nachhinein ein paar zu viele - oder sagen wir zu intensive - Zufälle die eingebaut waren, aber schlimm war das nicht. (Beispiel: Suko landet natürlich an der "anderen Seite" des Dimensionstores und sieht, was mit dem Voodoo-Boss passiert, nachdem der quasi vor John & Dekker - in Senegal - abgehauen ist.) Nö, ist mir zwar aufgefallen, hat mich jetzt aber nicht negativ gestimmt.
Dekker ist ne feine Figur, die ich auch nicht mehr im Hinterkopf hatte... (Ich muss unbedingt erneut DL verschlingen!)
Dass Purdy Prentiss mal wieder erwähnt wurde hat mir auch gefallen.
Cover: Passt zur Geschichte finde ich und sieht auch gut aus.
Die Sachen im Mittelteil ich habe ich nicht so richtig verstanden... also, ist das nun als Kurzgeschichte, bzw. KurzgeschichteN anzusehen oder ... oder wie? Das sind ja 6 mini mini mini Storys, so einfach aus dem Nichts. Ich konnte da leider nix mit anfangen. Das wirkte wie eine Inhaltsangabe von einer Inhaltsangabe einer Inhaltsangabe einer Gruselgeschichte.
Handlung: Kurz nach Mitternacht wird John durch einen Anruf geweckt. Der Anrufer hat einen afrikanischen Akzent, gibt vor Johns Hilfe zu benötigen und verlangt ein Treffen in der Tiefgarage. Als John in die Tiefgarage kommt, findet er zunächst eine Tote. Plötzlich wird er von einem Skelett angegriffen, das mit dunkelgrünem Schleim überzogen ist. John kann den Angreifer vernichten und verständigt die Mordkommission. Nach einer kurzen Lagebesprechung mit Suko und Shao kehrt er in seine Wohnung zurück. Nach einer Weile meldet sich der Anrufer erneut. Sein Name ist Colin Juba. Er verlangt weiterhin Johns Hilfe. Damit es keine weiteren Opfer gibt, soll John zu Juba, auf die Ile de Guior vor der Küste Senegals, kommen. Während Suko versucht Jubas Spur in London weiter zu verfolgen, reist John in den Senegal. Auf dem Flughafen von Dakar trifft er den senegalesischen Agenten Jamal Duquerte. Auch Jamal hat mit Juba noch eine Rechnung offen. Mit einer kleinen Maschine erreichen sie die Ile de Guior. Dort wartet ein Empfangskomitee von Juba auf John. Der Geisterjäger schickt sie fort und verweigert die Mitfahrt. Stattdessen begleitet er Jamal zu Julien Madoun dem Polizeichef der Inselhauptstadt Niodior. Dort erfährt er mehr über die Schreckensherrschaft, die der Bokor Juba hier führt. Außerdem erfährt er von Madoun, das mittlerweile mindestens fünf Diener aus Jubas Umfeld verschwunden sind oder auf mysteriöse Weise getötet wurden. Zusammen mit Jamal und Julien fährt John zu einer ehemaligen Kaserne, die von Jubas Dienern als ritueller Tempel genutzt wird. Als John sich von seinen Begleitern trennt, um ein Gebäude genauer zu untersuchen, gerät er in einen Hinterhalt. Jubas Diener bringen ihn zu ihrem Meister, der John eine Kostprobe seiner Macht gibt. Trotzdem fürchtet er sich vor einem unbekannten Feind. Ist John tatsächlich gezwungen diesen Feind zu vernichten, oder findet er noch einen Weg um auch die Schreckensherrschaft von Juba zu beenden? __________________ Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 13.05.2020 22:18.
Meinung: Ein Roman von Rafael Marques in dem er sich dem Thema Voodoo widmet. Es ist Rafael gut gelungen, die Hintergründe, die Atmosphäre und einige wichtige Regeln des Voodoo, dem Leser näher zu bringen. Das Motiv ist höchst ungewöhnlich. Ausgerechnet der Voodoo-Priester Colin Juba, ein potenzieller Gegner von John, verlangt das der Geisterjäger ihm hilft. In der Wahl seiner Mittel ist Juba keineswegs zimperlich. In der Parallelhandlung verfolgt Suko Jubas Spur in London. Hier genießt der Voodoo-Meister diplomatische Immunität, weil er ein vermeintlicher Mitarbeiter der senegalesischen Botschaft ist. Schnell findet Suko heraus, das Juba die Tochter der Ärztin Aleks Rickard entführt hat. Die Lage eskaliert, als eine Freundin der Tochter, als Voodoo-Opfer in Aleks Wohnung vorgefunden wird. Eine Erinnerung an einen von Johns größten Fällen im Rahmen des Voodoo fehlte im Roman auch nicht. Vor vielen Jahren bekam John es mit dem Voodoo-Land zu tun. Jubas hühnenhafter Diener, mit dem es John zu tun bekommt, erinnerte an die klassischen Helfer der Bond-Bösewichter. Einmal bei Bond angekommen ist es nicht weit zu einem meiner Lieblingsfilme der Bond-Reihe. „ Leben und sterben lassen“ das Bond-Debut für Roger Moore in dem es ebenfalls um Voodoo geht. Seit seiner Rolle als Lord Brett Sinclair gilt Roger Moore bekannter Weise als Vorbild für die Figur des Geisterjägers. Dieser Bond-Film hätte auch ein guter Sinclair-Film sein können. Aber zurück zum aktuellen Roman. Amüsiert hat mich Rafaels Bemerkung auf Seite 5, dass John eine geheime Telefonnummer hätte, die nur dem Yard und seinen Freunden bekannt wäre. Dafür erhält er aber genügend Anrufe seiner Feinde. Es muss wohl ein höllisches Telefonbuch geben, in dem die Geheimnummer geknackt wurde. Eine gelungene Überraschung und der Clou im Roman, war der erneute Auftritt des Privatdetektivs Nathaniel Dekker. Mit seiner besonderen Waffe erinnert er mich ein wenig an Hellboy. Irgendwie ist er ja auch dämonischen Ursprungs. Ein weiteres Rätsel wurde durch Dekkers Aussage eröffnet, das er und John einen gemeinsamen Freund hätten. Jedenfalls sammelt er Artefakte für eine besondere Reise. Nach Charons Münze hat er nun auch Jubas Dämonenstab. Ich bin auf diese Reise schon jetzt sehr gespannt. Auf der Leserseite gab es eine lustige und unterhaltsame Zusammenstellung von 6 Kurz-Szenen, die von Jonathan Anderland und Ambra Lightning fantasievoll geschrieben wurden. Sozusagen der Fluch des Unwillkürlichen. Insgesamt gebe ich für diesen Roman ein voll gut und damit dann 4,5 von 5 Kreuzen. Im Forum habe ich mit Sehr gut abgestimmt. Das Cover war ebenfalls sehr gut gewählt und passte ausgezeichnet zum Roman.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
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Zitat:
Original von migu0506
Zitat:
Original von Dämonengeist
Da hab ich eine gute Nachricht:
Und danke für das "sehr gut"!
Prima. Ich finde den Charakter auch super! :-D
Das Mitwirken dieser Person hat meine Bewertung glatt um eine Note nach oben verbessert. Ich mag ihn auch.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
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Zitat:
Original von Koboldoo
Sehr gut geschrieben! Besonders Sukos Part hat mir dabei gefallen, auch wenn es viele Zufälle gab, die ihn in die richtige Richtung gestoßen haben. N.D. hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Wie ich den Kommentaren hier entnehmen kann, hat es wohl was mit DL zu tun. Hier fehlt mir die Verbindung, da ich nur ein paar Hefte davon gelesen habe. Trotzdem sehr interessant und macht Lust auf mehr.
Cover: Sieht richtig gut aus!
Habe ich genauso geshen. Was wäre die Polizei ohne Kommissar Zufall?
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
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Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
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Zitat:
Original von Dämonengeist
Zitat:
Original von Sinclair
Das Mitwirken dieser Person hat meine Bewertung glatt um eine Note nach oben verbessert. Ich mag ihn auch.
Ich auch. Deswegen darf die Person auch bald wieder mitwirken.
Darauf freue ich mich schon.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Ich habe dem Band auch ein sehr gut gegeben, das Voodoo-Thema war ein schöner Band der Woche, und mit Dekker hatte das seine ganz besondere Würze. Ich freue mich da auch auf mehr... __________________
Wie John da reingezogen wurde hat mir auch gut gefallen, war sehr stimmig und nachvollziehbar, auch die geteilte Arbeit von John im Senegal und Suko in London war harmonisch und stimmig.
Auch sehr gut, dass das Thema Voodoo-Stab (ein sehr interessantes Artefakt) noch lebendig bleibt, der Voodoo Priester aber nicht noch am Leben gehalten wird hat mir gut gefallen, so wurde es ein runder, abgeschlossener Band mit einer hintergündlichen Weiterentwicklung von Dekker...
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!
DAS SCHRILLEN DES TELEFONS (S. 4) __________________ Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Isaak S. am 23.06.2020 21:36.
Es geht gleich zur Sache und ich erlebte die ersten zehn Seiten als nahezu brillanten Einstieg in die Geschichte. Der Telefonanruf des Gegners ist ein Sinclair-Standard und wird (soweit ich die aktuellen Rezensionen verfolge) von JD inflationär eingesetzt. Hier jedenfalls passt es, so dass es ohne langweilige Umschweife losgehen kann.
Zuerst der Anruf, der alles in Aktion setzt. Dann doziert der Geisterjäger für seine Leser theoretisch ein bisschen über Voodoo. Im Anschluss kommt dann sofort die Szene mit Colin Juba, wo praktisches Anschauungsmaterial geliefert wird. Und zum Abschluss dürfen Suko und Sir James noch ein bisschen Kriegsrat halten, während John schon auf dem Weg in den Sengal ist.
Alles in allem: toller Einstieg.
Zwei Schönheitsfehler würde ich allerdings bemängeln:
(1) Auf Seite Vier beginnt das Ganze mit einem „Kurz zuvor“. Ich bitte um Verständnis, aber da könnte ich in die Tischkante beißen. Kurz wovor? Der Text fängt doch hier erst an. Ja, ich weiß, dass sich der Autor hier auf den Vortext auf Seite Drei bezieht, aber das ist meiner Meinung nach sehr unglücklich. Der Vortext steht für mich separat vom Haupttext und man sollte da keine Plot-Bezüge herstellen. Auch ohne das „Kurz zuvor“ wäre die Zeit-Struktur ja im Verlauf klar geworden. Aber, vielleicht auch literarische Geschmacksache.
(2) Ich stolpere bei RM immer mal wieder über eine wörtliche Rede, die irgendwie so gar nicht wörtlich, sondern eher konstruiert klingt. Hier ist es das Gespräch Sir James-Suko (S. 12-13).
VOODOO-LAND (S. 19)
Serien-Verweise werden meistens in die inneren Monologe gepackt und das wird dann eine manchmal bessere, manchmal schlechtere Mischung aus Sinclair-Erinnerungen des Autors und seiner Figuren. RM zeigt wie Serien-Verweise am sinnvollsten eingesetzt werden können, indem er sie in den Dialog zwischen John und Jamal einbaut. Sehr schön!
Ansonsten ist Voodoo ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist Voodoo schwer geil und ein sehr interessantes Grusel-Motiv. Andererseits ist das Bild des Voodoo bis heute geprägt von kolonial-europäischen Klischees. Was also tun? Schulterzucken und sagen: „Ist halt nur ein Romanheft?“ Ne, das ist Quatsch. Dafür schreiben alle neuen Autoren auf einem viel zu hohen Niveau.
Ich hätte es großartig gefunden, wenn John hier nicht nur mit der Polizei zusammengearbeitet hätte, sondern wenn man ihm so einen islamischen Sufi-Marabut an die Seite gestellt hätte. Ein solches Miteinander (ähnlich wie bei Mandra Korab) fände ich hier und auch in anderen Geschichten toll.
AN EINEN ZUFALL GLAUBTE ER [SUKO] NICHT (S. 15)
Ja, die Sache mit Alexandra und Suko war grenzwertig. Romanheftzufall hin – Romanheftzufall her. Das hat mir zwischendurch dann doch die Geschichte ein wenig zerschossen (siehe die Aufzählung der Zufälle bei GLEICHGWICHT). An und für sich eine gute Sache das mit den zwei Erzählsträngen London-Senegal. Auch wenn mir zum Schluss überhaupt nicht klar war, wieso-weshalb-warum es dieses Dimensionstor in London überhaupt gab und was das mit den jungen Frauen aus England sollte.
HINZU KAM DER MONSTERVOGEL (S. 58 )
Zum Finale der Geschichte bekam ich aber als Leser auch überhaupt keine Chance mehr über die Logik des Geschehens nachzudenken. Der Voodoo-Einsatz wurde zum Voodoo-Krieg inklusive Vogelmonstrum/Monstervogel. Ich bin mir unsicher, wie ich das finde. Einerseits passte es in die ganze Senegal-Loas-Mystik. Andererseits war das sicherlich schon ein wenig Effekthascherei. Dabei ist mir eine Sache besonders sauer aufgestoßen:
„Dann schickte ich die silberne Banane auf die Reise. Wie so oft wirbelte sie mehrmals um die eigene Achse, bis sie auf schon magische Weise ihr Ziel traf.“ (S. 58 )
„Wie so oft“? Was ist das für eine gelangweilte Beschreibungsroutine? Ich finde es, vorsichtig formuliert, sehr schade, wenn John hier solche Gedanken zugeschrieben werden. Das grenzt dann an eine unfreiwillige Komik:
Wie so oft wurde ich in der Nacht von einem Gegner angerufen. Wie so oft wollte mich dieser Gegner für seine Zwecke einspannen. Wie so oft musste ich Hals über Kopf in ein fremdes Land reisen. Wie so oft habe ich es dann doch irgendwie geschafft. Und wie so oft gehen wir nach dem Fall bei Luigi essen.
ALLERDINGS HÄTTE ICH MIT DEKKER […] NIE IM LEBEN GERECHNET (S. 53)
Kann ich nachvollziehen. Ist ja auch schon wieder eine Ewigkeit her. Ich mag vielen Leuten hier im Forum wirklich sehr gerne Glauben schenken, dass die Sache mit Dekker eine coole Idee und ein geiles DL-Crossover ist. Aber: Die Sache mit dem Hades (Band 2135) liegt nun schon wieder ein ganzes Jahr zurück und so kann man, meiner Meinung nach, keine Serien-Dynamik herstellen. An anderer Stelle hier im Forum habe ich mich schon einmal ausgiebiger darüber ausgelassen, dass ich an der Sinclair-Serie hier und heute vor allem bemängele, dass es gar keine einheitliche Serie gibt sondern einen Baustellen-Flickenteppich mit unüberschaubar vielen Handlungsfäden für die ich beim Lesen irgendwann ein Handbuch brauche. Daher, coole Sau, der Dekker, aber ist auch schon wieder ein Jahr her. Wenn es mit ihm in dem Rhythmus weitergeht, hat er auch in zwanzig Jahren noch nicht alle Artefakte zusammen.
MEINE LEKTÜRE
Die Mischung aus der für RM typischen Sinclair-Klassik plus die für ihn auch typische Mystik plus Voodoo konnte mich auf jeden Fall mitnehmen. Insgesamt finde ich, dass Band 2180 auf jeden Fall ein gutes Romanheft ist.
Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?