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Hoffentlich kein Familiending oder Vater-Tochter-Ding. Ich ahne schon wieder übles bei dem Einleitungstext. __________________
Falls mal wieder ein schleichter simpler Gruselfall von Hilleberg kommt, werde ich mich freuen wie Weihnachten und Ostern zusammen. Es ist Daumendrücken angesagt.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Ach ja: https://www.gruselromanforum.de/thread.php?threadid=13399&sid= __________________
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
__________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Tulimyrsky am 15.12.2020 18:08.
Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Hoffentlich kein Familiending oder Vater-Tochter-Ding. Ich ahne schon wieder übles bei dem Einleitungstext.
hoffen ist gut, aber nicht effektiv...
Das Cover ist mal wieder eher unglücklich gewählt. Aber egal, wenn der Roman wenigstens gut ist. Eher positiv ist hier, dass es sich fast um ein Jane stand-alone handelt.
Was mir sauer aufstößt ist, dass IRH anscheinend nur noch überbordene Action und/oder sexualisierte Gewalt kennt. Zudem kommt der Hillebergsche Zeigefinger und der Versuch, John weg vom Helden, hin zum Emo mutieren zu lassen.
Der Roman kommt lange angenehm ohne Gewalt aus, bis Hilleberg zum Schluss dann fast schon apokalyptisch Blut fließen lässt. Der Bodycount wird in die Höhe geschraubt, dabei wäre es für die Geschichte wohl besser gewesen, wenn es anders gelöst worden wäre.
Ich vergebe ein 'mittel'
edit: die mehrseitige Kurzgeschichte in der Mitte von Helleberg habe ich nicht gelesen. Erschien mir beim querlesen eine 'lustige' JS-Kurzgeschichte zu sein...
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Der Roman beginnt direkt mit einem genervten Suko, den irgendwas belastet. Und seinem Freund John, der es aus ihm herauskitzeln will, um ihm vielleicht zu helfen. Aufgeklärt wird das nicht. Soll den Charakteren vermutlich wieder nur mehr Tiefe verleihen. __________________
Im Büro geht es dann um den Girls Day. Ein Mädchen macht Praktikum in der Spezialabteilung. Naja. Wenn ich ein Schnupperpraktikum beim Yard machen würde, dann würde man mich sicher nicht direkt in die mehr oder weniger geheime Spezialabteilung für Übernatürliches stecken. Hinter der Idee steckt eine Christina Green. “Du erinnerst dich nicht an sie? Ihre Mutter wäre beinahe von einem Ghoul getötet worden.„ Also gleich mal Google angeworfen. Mir wurde dieses mal nichts ausgespuckt. Aber auch das hat nichts mit dem Fall der Woche zu tun.
Endlich erreicht John der Anruf von Jane, die von Jeanette Croydon engagiert wurde, weil sie ihren Vater für einen Untoten hält. Der krabbelt zu seiner Enkelin ins Bett, macht dort aber immerhin nichts böses. Neugierig bin ich schon. Es geht bei Florian Hilleberg zwar gern in eine gewisse Richtung, aber es sind ja Ausnahmen möglich. Jeanette ist eine alleinerziehende Mutter, deren Partner abgehauen ist. Ihre Eltern sind tot. Sie hat es sehr schwer. Und Egal ob Untoter oder lebendiger Mensch, Kinder mussten vor den Übergriffen von Erwachsenen beschützt werden, besonders wenn die Bedrohung aus der eigenen Familie kam, was leider eher die Regel als die Ausnahme darstellte.
Während Jane bei den beiden unterkommt und man auf den Auftritt des Zombies wartet, geht es weiter um Jeanettes Privatleben, ihre Eigenheiten und vielleicht auch Auffälligkeiten. So eine automatische professionelle Analyse nehme ich Jane Collins als Privatdetektivin total ab. Diese Szenen und Auffälligkeiten häufen sich aber und werden aneinandergereiht. Schon klar. Hier steckt ein schlimmes menschliches Trauma oder eine tragische Geschichte dahinter, die Hilleberg irgendwann enthüllen wird. Muss ja. Eines stand jedenfalls jetzt schon fest: Hier lag einiges im Argen.
Die drei Essen zusammen. Jane denkt und analysiert weiter über das Mädchen, ihre Mutter und auch ihr eigenes Leben in der aktuellen Beziehung mit Chris. Jane befragt das Mädchen. Jane atmete tief durch. Die folgenden Fragen kosteten sie Überwindung, doch sie musste sie stellen. Ob sie nun wollte oder nicht. „Samantha, als dein Großvater noch lebte, hat er da ... ist er da auch schon in dein Zimmer gekommen? Ich meine, nachts?“ Wir alle wissen, worauf das hinausläuft. Bitte nicht! Nicht schon wieder sowas!
Bei telefonischer Rücksprache mit John in London stellt sich heraus, dass Jeanettes Mutter noch lebt. Dabei hat die Frau Jane doch erzählt, dass ihre Mutter tot ist. Jane Collins war sauer. So langsam kam sie sich an der Nase herumgeführt vor. Erst einmal den Friedhof erkunden, wo der Zombie liegen müsste. Dort gibt es keine Erkenntnisse. Also zurück und Jeanette angepisst zur Rede stellen. Was wird ihr hier verschwiegen? In welchem Bild wird der Fall erscheinen, sobald sie die ganze Wahrheit erfährt? Welches schlimme Ereignis steckt hinter allem?
Ok, Jeanette hat mit ihrer Mutter Helen gebrochen und will nichts mehr von ihr wissen. Warum genau wird natürlich nicht geklärt, vielleicht weil es die schockierende Auflösung vorweg nehmen würde. “Ich werde meinen Freund John Sinclair bitten, sich mal mit ihr zu unterhalten.
In der ersten Hälfte des Romans passiert also nicht wirklich viel. Das meiste besteht aus Gesprächen und Janes Überlegungen. Wird Zeit, dass die erste Nacht anbricht, bei der Jane Wache hält und man auf den Großvater wartet. Der kommt auch. “Dein Großvater ist hier. Mir ist so kalt Samantha. Bitte, lass mich in dein Bettchen. Ich werde auch ganz zärtlich sein!“ Für Jane ist ein einzelner Zombie kein Problem. Sie stürmt das Zimmer der kleinen Samantha und will den Untoten gerade erschießen. Jane krümmte den Zeigefinger. Nein, mit solchen Gestalten durfte man keine Gnade kennen. Doch noch bevor sich der Schuss löste, traf Jane der mörderische Hieb in den Nacken. In allerletzter Sekunde hat Jeanette Croydon sie niedergeschlagen. Da haben wir ja schon den ersten Schock, mit dem niemand gerechnet hätte.
Jane erwacht allerdings nicht gefesselt in einem Keller, sondern auf dem Sofa der Croydons, wo sich ein Arzt um sie kümmert. Wie fürsorglich. Was wird hier gespielt? Jeanette hat Jane ja nicht nur niedergeschlagen, sondern dabei auch noch böse gelacht. Die junge Mutter ist den Tränen nahe. Sie wusste nicht, dass sie im Haus ist und hätte Jane von Antonia erzählen sollen. Wer? “Meine Zwillingsschwester. Sie war es, die meinen Vater von den Toten hat auferstehen lassen.“ Und die nächste schockierende Wendung in dem Fall. Eine Zwillingsschwester, der Klassiker. Mal schauen ob es noch das obligatorische Verwechselspielchen gibt. Natürlich ist sie der böse Gegenpart von Jeanette. Hat sich mit Okkultismus beschäftigt, ist psychisch labil und so weiter. Jane dröhnte der Schädel. Sie hatte Mühe, das Gehörte in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Och, für mich ist das alles der logische Standardkram. Ich denke nur schon wieder um mehrere Ecken. Vielleicht hat Jeanette gar keine Zwillingsschwester, sondern eine gespaltene Persönlichkeit. Sowas würde zu Florian Hilleberg passen und er hat so einen Roman schon einmal bei PZ geschrieben. Da war die gespaltene Persönlichkeit auch die total schockierende Enthüllung am Ende, mit der niemand je gerechnet hätte, die aber alles erklärt. Joa, hierauf setze ich jetzt mal.
Dann wäre aber alles, was Jeanette nachfolgend erzählt Blödsinn und kann ignoriert werden. Jane begibt sich am nächsten Tag nochmal zum Friedhof. “Vielleicht habe ich etwas übersehen.“ Doch sie findet keine Spuren. Bleibt als einziger Anhaltspunkt Antonia. Während Jane weiter im Ort ermittelt, meldet sich Antonia bei Jeanette. Könnte aber auch eine Stimme in ihrem Kopf sein. Ja, ich habe mich jetzt darauf eingeschossen. Für mich wäre es zu diesem Zeitpult die schockierende Enthüllung, wenn Jeanette wirklich nur eine böse Zwillingsschwester hat und ich wegen dem Autor einfach zu viel hineininterpretiert habe.
Der Arzt der Familie berichtet zwar auch von zwei Mädchen. Aber das muss nichts heißen, vielleicht hat die Familie das Dorf nur seit Jeanettes Kindheit getäuscht. Wobei, es müsste Geburtsurkunden geben. Mhh, vielleicht steigere ich mich wirklich in eine falsche Theorie hinein. Was sagt das über mich aus? Florian Hilleberg wüsste es sicher. Jetzt geht es erstmal wieder auf die andere Schiene. “Wollen Sie damit sagen, er hat sich an den Mädchen vergangen?“ „Bitte, Miss Collins. Das sind nur Spekulationen.“ Zurück bei ihrer Auftraggeberin verhält diese sich sehr seltsam. “Ich meine dein Verhalten. Du bist so anders. Irgendwie aufgekratzt.“ Es ist also Antonia, die Jane hereinlegt und betäubt.
Danach ruft Antonia den Arzt, bei dem Jane schon herumgeschnüffelt hat. Es ist klar, was sie vorhat. Jane versucht ihn zwar noch zu warnen, aber sie bekommt keinen geraden Satz heraus, als sie hollywoodtypisch davor warnen will, dass gerade ein Untoter direkt hinter ihm steht. Pech, der Untote zerquetscht dem Doc kurzerhand auf ziemlich grausame Weise den Schädel. Danach kümmert er sich um Jane, die es nicht geschafft bekommt, ihre Hexenkräfte zu aktivieren. “Und jetzt war es zu spät!“ In allerletzter Sekunde hindert Antonia ihr Geschöpft daran, Jane zu ermorden. Dafür darf er hoch zu Samantha. Der Zombie begann zu grinsen. Allgemein mal kurz. Wir haben es hier zwar mit einem Zombie zu tun. Aber das wäre ja zu langweilig, wenn es nur eine der üblichen seelenlosen Gestalten ist. Dieser hier kann reden, hat Gedanken und Gefühle. Damit es für den Leser so richtig schlimm und unangenehm zu lesen ist, wenn er wasauchimmer mit Samantha macht.
Langsam wird es Zeit für die Auflösung, oder? Wer wäre dafür besser geeignet als Jeanettes vergeblich verschwiegene Mutter. Die jetzt von John befragt wird. Dabei gibt es natürlich furchtbar viel Drama und Tränen. “Er war brutal und jähzornig. Er hat getrunken und mich regelmäßig geschlagen. Das Schlimmste aber war seine ungezügelte Lust, seine Triebhaftigkeit.“ Da haben wir es. Tut mir Leid, dass ich so abgeklärt bis genervt reagiere. Aber wieso braucht der Autor in jedem seiner Romane menschliche Abgründe und diesen Realitätsbezug? “Es ist Graham Croydon, nicht wahr? Ihr verstorbener Gatte ist Samanthas Vater.“ Vergewaltigungs-Inzucht hatten wir mit Lucia doch auch als großes Thema bei PZ. Florian Hilleberg muss es natürlich ganz besonders schlimm machen. Und Antonia? Die gab es wirklich. Gab? “Antonia ist vor neun Jahren gestorben.“ Also ein zweiter Zombie oder doch eine Persönlichkeitsspaltung? Man merkt es. Ich bin kaum mehr am eigentlichen Gruselfall interessiert, sondern daran, was Hilleberg noch alles an dramatischen Entwicklungen parat hält. Ohne mein Fazit jetzt schon vorweg zu nehmen: Das ist nicht der Sinn eines Heftromans.
Der verwesende Zombieopa ist andernorts auf dem Weg ins Zimmer seiner Enkelin. Bei dem Gedanken an seine Enkelin, seine Tochter, begann Graham Croydon zu stöhnen. Ein Knurren, tief in der verrotteten Kehle geboren, rollte über seine Lippen. Uff. Soll ich das Heft im letzten Viertel besser zur Seite legen? Mich ekelt es. Das will der Autor vielleicht gerade erreichen. Aber dafür ist Geisterjäger John Sinclair der falsche Platz, finde ich. Soll er für Coco Zamis schreiben. Da findet er vielleicht sogar Bewunderer solcher Geschichten. Samantha versucht sich noch unter dem Bett zu verstecken, wird aber vom Zombie geschnappt, der sie „hechelnd und sabbernd“ unter dem Bett hervorzerrt. Ok, jetzt ist der Ekel einer Wut gewichen. Noch 10 Seiten. Da muss ich durch.
Jane erwacht in Antonias Gefangenschaft. Es stellt sich heraus, dass Jeanette ihren eigenen Vater getötet hat. Schockt mich jetzt nicht wirklich. Dann reagiert Antonia plötzlich seltsam. Doch es klang überhaupt nicht nach Antonia, vielmehr nach Jeanette. Und Jane Collins kam ein grauenhafter Verdacht. Schön.
John befragt weiter Helen, damit nun auch das letzte bisschen Drama enthüllt wird. Ich mag nicht mehr. Die jahrelange Tortur hatte ihre Tochter Jeanette wahnsinnig gemacht. Wahrscheinlich war der brutale Mord an ihrer Schwester, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Um die grauenhafte Demütigung während des Missbrauchs nicht selbst erleben zu müssen, hatte sie eine zweite Persönlichkeit entwickelt. Eine Persönlichkeit, die stark genug war, nicht an den Vergewaltigungen durch den eigenen Vater zu zerbrechen. Und diese Persönlichkeit war niemand Geringeres als ihre Schwester Antonia. Der Geisterjäger ahnt, dass die Luft brennt und fährt sofort zu Jane, um ihr zu helfen. Aber nicht allein. Helen will mit. “Ich werde so oder so hinfahren. Das können Sie mir nicht verbieten.“ Je mehr Leute, desto mehr Drama zum Finale. Nur zu.
Inzwischen hat auch Jane herausgefunden, was hier gespielt wird. Sie liefert sich ein Handgmenge mit Jeanette. Plötzlich starrte sie in die Mündung der Beretta. „Miese Schlampe“, zischte Antonia und drückte ab. Oh nein. Das war es für sie. Wenn nicht in allerletzter Sekunde ein Wunder geschieht. Sie verreißt den Schuss im letzten Augenblick. Zwei Seelen rangen in ihrer Brust. Währenddessen vergeht sich der Zombie nicht an seiner Enkelin/Tochter, so weit geht Florian Hilleberg dann doch nicht. Er erwürgt sie nur langsam. Jane ringt erst dramatisch mit Jeanette und kümmert sich dann dramatisch um den Zombie, bevor er Samantha töten kann. Trotzdem kommt sie zu spät. Das sieht auch John, der jetzt eingetroffen ist. Samantha Croydon war zu einer Untoten geworden. Seit wann werden von Zombies erwürgte Menschen innerhalb von Minuten selbst zu Zombies? Egal. Hauptsache noch eine Schippe Drama. Jetzt muss man wohl auch noch ein kleines Mädchen erlösen. Das erledigt John mit dem Kreuz. Und dann gibt es da noch Helen, die man ganz vergessen hat. Die soll auch nicht ohne Drama davonkommen. Jeanette rammt ihr als Antonia ein Messer in den Bauch. Als ich in ihr wächsernes Gesicht blickte, wusste ich, dass für sie jede Hilfe zu spät kam. Ist das noch ernstzunehmen? Alle tot, Jane und John schwer traumatisiert. Ach komm, wieso fällt nicht noch ein Meteorit vom Himmel und erschlägt Jane, woraufhin John sich an Ort und Stelle irre lachend und gebrochen eine Kugel in den Kopf jagt?
Ok, einen hat der Herr Autor noch. Der angebliche Vater von Samantha und Freund von Jeanette. Der scheinbar abgehauen ist und die beiden allein gelassen hat. Leider war das noch nicht alles. Als wir das Grab von Samanthas Großvater exhumieren ließen, fanden wir den verwesten Leichnam eines jungen Mannes. Thomas Ferguson hatte seine Liebe zu Jeanette mit dem Leben bezahlt.
Fassen wir also zusammen: Jane war noch nicht so weit, um über das Erlebte zu sprechen, und ich ... ich war es auch nicht. Selten hatte mich ein Fall so mitgenommen wie dieser, obwohl ich nur am Rande involviert gewesen war. Wieder einmal war mir drastisch vor Augen geführt worden, dass der Mensch keine Teufel benötigte, um sich das Leben zur Hölle zu machen. Nur warum waren es immer die Unschuldigen, die darunter zu leiden hatten.
Ich muss es so sagen. Der Roman hat mich extrem ausgelaugt. Ich habe keine Kraft mehr für Wut oder Ärger über diese Geschichte. Das Finale war nochmal ein echter Rundumschlag.
Florian Hilleberg hat früher Romane ohne Drama geschrieben. Dann Romane mit einem dramatischen Hintergrund. Inzwischen reicht ihm auch das nicht mehr. Ein Familiendrama, wo ein Mädchen vom eigenen Vater geschwängert wird, ist nicht genug. Es braucht mit der Persönlichkeitsspaltung einen zweiten Aufhänger. Und dann sind da noch so viele kleinere Dinge.
Der eigentliche Fall geht da unter. Und scheint Hilleberg auch nicht so wichtig zu sein. Er will keine Gruselabenteuer erzählen. Er will menschliche Tragödien erzählen. So ist Graham Croydon auf dem Papier zwar ein aus dem Grab gerufener Zombie. Aber er redet und denkt wie ein normaler Mensch. Auf den Untoten-Aspekt hätte der Autor komplett verzichten können. Für zusätzliches Leid wird seine erwürgte Tochter/Enkelin dann fix selbst noch zu einer Untoten.
Ich könnte mich jetzt weiter auslassen. Aber möchte mir hier die in einem anderen Thread geäußerten kritischen Worte von Secret_of_Atlantis zu Herzen nehmen. Warum tue ich mir das eigentlich an? Bei den Geschichten von Altmeister Dark habe ich noch gegenargumentiert. Hier kann ich das nicht mehr. Keine Frage, Florian Hilleberg hat eine erstklassige Schreibe. Aber der Roman war keine Unterhaltung. Er hat mir keine Kraft gegeben und mich für einige Stunden aus der Realität entfliehen lassen. Im Gegenteil. Leider kann ich nicht in die Zukunft schauen. Ich mag zwar auch die epischen Krachbummpeng-Action-Romane des Autors nicht, wo alle 5 Sekunden ganz knapp und spannend etwas passiert und dutzende seiner Figuren aufeinandertreffen. Aber die lese ich bereitwillig, unabhängig davon, wie ich sie am Ende bewerte.
Vielleicht muss ich bei ihm vorher die Rezithreads überfliegen. Das habe ich bisher wegen Spoilergefahr vermieden. Grundsätzlich auslassen möchte ich ihn nicht, aber solche Geschichten sind einfach nichts für mich. Andere Autoren schreiben bei PZ, JS oder DK auch Geschichten mit tragischen Hintergründen und Entwicklungen. Eigentlich mag ich das, diese Facetten. Aber wie bei seinen Actionromanen. Florian Hilleberg kann oft nur Extreme.
Meine Meinung. Das geht nicht gegen den Autor als solches. Netter Mensch. Das geht auch nicht gegen seine Schreibe. Top-Arbeit wieder. Ich möchte mich dieses mal nicht zurückhalten und eine SCHLECHTe Wertung vergeben. Nun bin ich gespannt auf die anderen Meinungen. Ich brauche erstmal eine Pause, um wieder klar zu kommen und dann mit frischer Motivation die nächsten DK abzuarbeiten.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Zitat:
Original von Tulimyrsky
Was mir sauer aufstößt ist, dass IRH anscheinend nur noch überbordene Action und/oder sexualisierte Gewalt kennt. Zudem kommt der Hillebergsche Zeigefinger und der Versuch, John weg vom Helden, hin zum Emo mutieren zu lassen.
Der Roman kommt lange angenehm ohne Gewalt aus, bis Hilleberg zum Schluss dann fast schon apokalyptisch Blut fließen lässt. Der Bodycount wird in die Höhe geschraubt, dabei wäre es für die Geschichte wohl besser gewesen, wenn es anders gelöst worden wäre.
Das sind die hauptsächlichen Kritikpunkte und Probleme, die mich mit den IRH-Romanen habe (wie schon an anderer Stelle ausführlicher beschrieben), kompakt und prägnant auf den Punkt gebracht.
Was du "apokalyptisch" nennst, betitle ich anders, will es aber an dieser Stelle nicht erneut wiederholen. Es hilft der Geschichte nicht weiter, man kommt sich ein weiteres Mal so vor, als ob...naja, auch dazu habe ich mich an anderer Stelle schon äußerst deutlich gezeigt.
Ich verzichte persönlich auf eine Wertung, sage aber so viel, dass ich für mich persönlich die Konequenz ziehe, auf Romane des Autors künftig endgültig zu verzichten.
Talent is a flame. Genius is a fire...
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Der Roman beginnt direkt mit einem genervten Suko, den irgendwas belastet. Und seinem Freund John, der es aus ihm herauskitzeln will, um ihm vielleicht zu helfen. Aufgeklärt wird das nicht. Soll den Charakteren vermutlich wieder nur mehr Tiefe verleihen.
Suko war sauer wegen des Girls-Day. Er musste in Uniform den Zampano geben.
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Seltsam. Wenn man auf der Startseite auf den Link zum Roman klickt (nicht auf "zum Thema"), öffnet sich eine Vorschau für Band 2209.
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https://www.facebook.com/Ringos-Buch-und-Kunstecke-1242141035869037/
Nach 10 Wochen endlich der neue "Hill".
War bis jetzt für mich die schwächste JS Phase in diesem Jahr. Bis auf den RM Dreiteiler kam kein Roman über das Mittelmass hinaus.
Daher eine Wohltat, den neuen Roman von IRH zu lesen. Fängt schon Klasse an. Scheint der Roman zu sein für alle die IRH seit einiger Zeit nicht mehr soo gut finden.
Titel, Cover und Vorschau sind jetzt nicht so spektakulär.
Ein kleiner Roman mit abgründiger "Familien-Tragödie". Lässt zur Mitte dann etwas nach, lässt sich aber gut und unterhaltsam lesen.
Bewertung von mir : "Gut"
User "DasGleichgewicht" triffts ganz gut. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von bierelli am 22.12.2020 11:08.
Zitat "Der eigentliche Fall geht da unter. Und scheint Hilleberg auch nicht so wichtig zu sein. Er will keine Gruselabenteuer erzählen. Er will menschliche Tragödien erzählen. So ist Graham Croydon auf dem Papier zwar ein aus dem Grab gerufener Zombie. Aber er redet und denkt wie ein normaler Mensch. Auf den Untoten-Aspekt hätte der Autor komplett verzichten können. Für zusätzliches Leid wird seine erwürgte Tochter/Enkelin dann fix selbst noch zu einer Untoten.
Das ist halt nicht unbedingt das was ich als JS Geschichte lesen möchte. Zwillingsgeschichten sind auch nicht so meins und der "Humor" am Anfang mit dem "Girls Day" auch nicht. (Welche Sonderabteilung irgendwelcher öffentlichen Organe lädt sich denn bitte Kinder ein????)
Also war das insgesamt kein Roman für mich.
Positiv war dass Jane die Hauptrolle hatte. Aber am Ende musste dann halt doch wieder in letzter Sekunde der großartige von Zweifeln geplagte John Sinclair als Retter in der allerhöchsten Not herhalten und das Gemetzel seinen Lauf nehmen.
Wertung: Mittel
p.s. Die "Weihnachtsgeschichte" fand ich auch "Mittel" mit Tendenz zu "schlecht".
p.p.s.: Beim letzten Roman und auch dieses mal ist mir aufgefallen dass jetzt bei den JS e-books Werbung für "das Haus Zamis" geschaltet ist. Nicht dass es mich sehr stören würde, aber mehr an Werbung sollte es nicht mehr werden.
Grüße aus Österreich
Ein "mittel" gibt's von mir.
Die Geschichte war für mich klar und flüssig geschrieben. Super zu lesen!
Aber ich persönlich kann mich einfach nicht mit dem Fact einigen, dass ein Zombie solche Gefühle "entwickelt". In meiner Grusel-Welt ist das so intensiv irgendwie nicht möglich. Das hat alles weggerissen...
Es wurden ja schon öfter Zombies mit "leichten Gefühlen" in Geschichten eingebaut - und das war für mich auch immer OK. Aber hier war das definitiv zu doll und für mich nicht plausibel.
Dass der Opa-Zombie da unten im Keller gehaust hat und nur Nachts mal hochgekommen ist... Nene, passt nicht in meine Schauermärchen-Sinclair-Welt.
Dabei empfand ich die "Missbrauchs-Winks" als nicht störend (wie so einige hier). Es passte halt nur nicht zum Zombie-Opa, aber die Vorgeschichte & Co., durchaus OK.
Die Charaktere wurden gut ausgebaut und es gab einige Überraschungen.
Auch, dass es eine Jane Collins - Geschichte war, fühlte sich ok an. Ebenso die Dramatik zum Schluss mit dem niederschmetternden Ende, bei dem der Fall ja nicht sooooo zufriedenstellend gelöst worden ist...
Insgesamt fehlte es mir aber an unheimlichen Elementen und es kam keine Gruselstimmung auf.
Grundsätzlich halt alles irgendwie ok, aber durch die Gefühlsschiene des Zombies gab es ordentlich Abzüge.
Das Cover war voll gut. Ich mag diesen comichaften Touch und es passte zum Zombie-Opa.
Die Kurzgeschichte im Mittelteil "Zur Hölle mit Weihnachten" (auch von Ian Rolf Hill) ist auch in ein Hörbuch (von Dietmar Wunder) gesprochen worden: https://www.gruselromanforum.de/thread.php?sid=&postid=141112#post141112
Komisches Ding, ich habe dem Ganzen aber trotzdem ein knappes Gut verpasst. Warum? __________________
Der Anfang war gut zu lesen, spannend gemacht und hat mich neugierig bleiben lassen. Jane wurde involviert und stieß auf Ungereimtheiten, aber zu wenige, um John voll mit rein zu ziehen, das fand ich gelungen aufgebaut.
Genauso die Sache mit Suko, der den Girls Day durchführen und sich sogar eine Uniform anziehen darf, warum? Naja, Miss Dick hatte mal wieder ihren Auftritt.
Je mehr es sich aufklärte, desto ekliger wurde die Vergangenheitsgeschichte und der ganze Hintergund des Ganzen. Aber, das Thema gibt es und findet immer noch statt, Mißbrauch in der Familie, häusliche Gewalt, an sich schon satanisch genug, hier dann noch über Zombies verschärft, ist in dem Ganzen auch noch ein Apell versteckt. Nämlich an die ganzen Weggucker, die solch dramatischen Fälle nicht melden, sich nicht einmischen und helfen... Gerade in einer Zeit, wo sich aber doch ständig und über alles beschwert wird...
Das alles zusammen gemixt hat einen interessanten Band der Woche gebracht, einzeln gesehen eher mittel, aber mit der transportierten Botschaft ein knappes Gut wert.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!
Ab der ersten Seite war der Roman super spannend geschrieben (und eine Wohltat nach den 2 vorhergehenden JD-Romanen). Jane‘s Detektivarbeit hat mir am besten gefallen. John hätte es gar nicht gebraucht. Zum Ende etwas zu übertrieben, daher gibt es einen Punkt Abzug. __________________
Bewertung: sehr gut
Cover: Unpassend, aber geht trotzdem noch.
Ich lese John Sinclair + MADDRAX (Ziel für 2025 = bis Band 470 kommen)
Handlung: An diesem Morgen wartete eine besondere Überraschung, zum Girls Day, auf den guten John in seinem Büro. Nachdem er sich von dem Schrecken am Morgen, in Gestalt eines kleinen Mädchens auf seinem Stuhl, erholt hatte, nimmt er einen Anruf von Jane Collins entgegen. Jane informierte ihn, über ihren neuen ungewöhnlichen Auftrag, den sie von einer gewissen Jeanette Croydon erhalten hatte. Jeanettes Tochter Samantha behauptete, dass sich ihr verstorbener Großvater nachts in ihr Bett legen würde, um sich zu wärmen. Um mehr zu erfahren, hatte sich Jane entschlossen, Jeanette nach Walcote zu begleiten. Auf eine Bitte von Jane hin, überprüft John die Familie Croydon im Polizeicomputer. Nachdem er dort nicht fündig wurde, sucht er Jeanettes Mutter Helen auf, die seit mehreren Jahren in London lebt. Von ihr erfährt John das grauenhafte Familiengeheimnis der Croydons. Daraufhin ahnt John, dass Jane mittlerweile in großer Gefahr schwebt. Ohne weitere Zeit zu verlieren, fährt er mit Helen Croydon auf dem schnellsten Weg nach Walcote, um zu retten was noch zu retten ist. __________________
Meinung: Schon der Auftakt zu diesem Roman von Ian Rolf Hill, hatte mir viel Spaß bereitet. Auf der Fahrt zum Yard gab es einen gut aufgelegten John und einen ungewohnt mürrischen Suko. Danach wartete auf John eine Überraschung, zum Girls Day, im Büro, samt Fettnäpfchen gegenüber Christina Dick. Es gab ein Wiedersehen mit Christina Green, mit der Suko, vor etwas mehr als zwei Jahren, eine Runde im Streifenwagen gedreht hatte, nachdem ihre Mutter fast das Opfer eines Ghouls geworden war. (Band 2104: Der Leichenfresser von nebenan) Nachwuchswerbung für den Polizeidienst auf besondere Art. Sehr schön dass auch solche Kleinigkeiten nicht in Vergessenheit gerieten.
Gut gefallen hatte mir, der rätselhafte Aufbau rund um die Ermittlungen von Jane Collins. Genauso wie die Detektivin tappte auch der Leser zunächst im Dunkeln. Erst nach und nach wurden, in bester Krimimanier, weitere Puzzleteile rund um die Ereignisse in Walcote enthüllt. Dabei kam Jeanette Croydon eine besonders verwirrende Rolle zu. Ich zweifelte aber von Anfang an daran, dass die von ihr ins Spiel gebrachte Zwillingsschwester Antonia überhaupt existierte. Ich glaubte, dass Jeanette beide verschiedenen Persönlichkeiten in sich vereinte, wie einst Dr.Jekyll und Mr.Hyde. Eine falsche Spur, die Ian Rolf Hill auf Seite 28/29 legte, schien meine Theorie zu widerlegen. Aber es schien nur so.
Nach und nach wurde auch klar, dass tatsächlich das heikle Thema Kindesmissbrauch eine große Rolle spielte. Jeanette war das erste Opfer ihres Vaters gewesen, der sie sogar schwängerte, um sich dann auch noch an seiner Enkelin Samantha zu vergreifen. Sehr schlimme Abgründe, die über die Familie Croydon enthüllt wurden. Die bösen Ereignisse aus der Vergangenheit machten aus Jeanette einen weiblichen Norman Bates. Folgen eines grausamen Schicksals, für dass sie selbst nichts konnte. Daher war es alles andere, als ein gewöhnlicher Zombie-Roman. Er war sehr intensiv und böse. So böse, dass ich beim Lesen selbst wütend auf den Unhold wurde und mit Samantha litt und bangte. Kurz gab es noch einmal den erlösenden Hoffnungsschimmer, dass es Jane noch gelingen könnte, Samantha rechtzeitig zu retten. Umso größer war der Schock gewesen, als die grausame Wahrheit enthüllt wurde.
In diesem Roman gab es am Ende nur Verlierer, keine Gewinner und auch kein Happy-End. Zum Glück war es hier nur ein Roman gewesen. Aber leider ist das Thema Kindesmissbrauch immer noch brandaktuell in unserer Zeit. Die Dunkelziffer ist unglaublich hoch. Der Wunsch nach Ausrottung dieser Verbrechen, wird leider immer nur ein Wunsch bleiben. So blieben am Ende die wahren Worte des Autors, denn es wird überall leider immer noch zu viel weggeschaut. Hier ist Verbesserung und Sensibilisierung dringend nötig. Gut das ich die Weihnachtsgeschichte auf der Leserseite vorher gelesen habe. Nach dem Haupt-Roman war es mir bestimmt nicht mehr weihnachtlich zu Mute. Insgesamt gebe ich für diesen Roman, den man kaum besser hätte erzählen können, die Note 1= Sehr gut und damit 5 von 5 Kreuzen. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit Top abgestimmt.
Auf der Leserseite gab es, zum Ausgleich, die sicherlich nicht ganz ernst gemeinte Weihnachtsgeschichte „Zur Hölle mit Weihnachten“ von Ian Rolf Hill. Obwohl Dietmar Wunder, das Hörbuch dazu, bestens eingelesen hatte, hat mir die Geschichte, nach dem selbst lesen, erstaunlicher Weise besser gefallen. Warum das so war kann ich auch nicht erklären. Vielleicht ist der Grund dafür, der, dass ich Hörbücher generell nicht besonders gerne mag.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Diese Story fällt bei mir unter "anders". Also nicht blöd oder schlecht oder irgendwie sowas, sondern eben gänzlich anders. Anderer Horror ... mit Gruselkomponente aus dem JS- Universum. __________________
Weil hier wieder ein Thema vorherrschte, das es leider auch real viel zu oft gibt.
Und sowas verpasst mir dann eben zusätzlich immer nen fetten Kloß im Hals.
Aber mal von vorne ….
Suko war etwas unpässlich und nachher stellte sich auch heraus, warum.
Ich fand es gut, nochmal "alte" Charaktere/Situationen mit reinzunehmen, Tina und Felix Green sind mir jedenfalls noch gut im Gedächtnis geblieben. Und Suko hatte ja bereits Erfahrung mit dem Kinder kutschieren
Und außerdem muss man ja ab und zu der Dick begegnen, um sie auch weiterhin ins Herz zu schließen … ich meine, immerhin hat sie die Macht, Suko in eine Uniform zu zwingen! Fast hätte ich sie mit dieser Macht schon zu den Schwarzen Dienern gezählt, aber sie scheint das, bisher zumindest, auch ganz ohne dämonischen Einfluss hinzukriegen …
Okay, jetzt aber mal zur Story, die fast ein ganzes Jane-Ding war.
Auch wenn es wieder ein sensibles Thema war, der Roman hat mich total gefesselt. Vielleicht auch gerade deswegen.
Außerdem hatte ich ständig das Gefühl, dabei zu sein, mittendrin, das alles hautnah mitzuerleben.
Auch das Kopfkino ist sofort angesprungen, was natürlich bestens dazu passte.
Dabei zu sein, das alles zu sehen … es hatte eine echt heftige Wirkung.
Zu meiner Schande muss ich nämlich gestehen, dass ich unmittelbar mit den letzten Sätzen des Romans Rotz und Wasser geheult hab … sogar noch bevor ich wirklich realisiert hatte, was mit Samantha passiert war. Das war dann ja doch alles ziemlich flott gegangen, als Jane sich nach oben geschleppt und versucht hatte, die Kleine zu retten.
Dann kam Wut auf und zwar auf Helen, weil sie einfach abgehauen ist, obwohl sie wusste, was da in ihrem Haus passiert. Sogar später, nach ihrem Weggang, hatte sie nichts unternommen, als sie doch in Sicherheit war.
Dann auf das ganze Dorf, wie John am Schluss wohl auch. Alle wussten es und niemand hat was gesagt oder getan. Sie hätten sich doch zusammenrotten können und/oder Polizei, Jugendamt, irgendjemanden alarmieren können, um Graham Croydon Einhalt zu gebieten … aber nichts war. Sie haben es alle wissentlich weiterlaufen lassen …
Vielleicht wollte wenigstens Thomas Ferguson was unternehmen und musste deshalb sterben?!
Und Graham war definitiv ein Monster! Wegen dem, was er seinen Töchtern und seiner Frau angetan hatte, wegen seiner Brutalität, wegen des Mordes an seiner Tochter Antonia, wegen seiner Tochter Jeanette, die dem Wahnsinn anheim fiel durch seine Taten … und weil er selbst nach seinem Tod noch, als Zombie, seinen Gelüsten frönen wollte … mit seiner Enkelin … bzw. seiner eigenen dritten Tochter!
Da braucht man wahrlich keinen Dämon, um ein Horror-Szenario zu erschaffen …
Allerdings hab ich mich zuerst noch gefragt, warum er das als Zombie überhaupt tut. Gefühle und so??
Aber es hat ja auch vorher schon Romane mit der Art von Zombies gegeben, die so oder ähnlich, mit Sprache und nem Hauch von Gefühl (pos./neg.) drauf waren … es gibt eben verschiedene. Und hier wars für mich logisch, weil Graham Croydon zu Lebzeiten ja schon so ekelhaft war, wie sollte er da als Zombie anders sein? Er tut das, was er schon immer gemacht hat … leider …
Auch den Mord am pensionierten Dorfarzt Jeff Taylor fand ich echt hart. Das lag wahrscheinlich u.a. daran, dass er keine farblose (Neben-)Figur war, sondern Hintergrund und Persönlichkeit hatte, obwohl sich so gesehen seine Anwesenheit "nur" auf Kurzauftritte beschränkte.
Und dann so ein ekliges und qualvolles Ende … wieder mal durch Graham Croydon.
Ich habs ja nicht ganz so mit Jane, aber hier fand ich sie sehr authentisch und sympathisch, auch gerade im Umgang mit der kleinen Samantha. Dass ihr dieser Fall da an die Nieren gegangen ist und ihr wohl nachhängt, kann ich durchaus verstehen. Sie wird ihn wohl so schnell auch nicht vergessen … wenn überhaupt.
Kurz bevor Jane ihre Ahnung hatte, was da mit Jeanette und Antonia vor sich geht, hatte ich auch eine. Die wurde aber wieder verworfen, als sich die beiden Schwestern unterhielten und Antonia Jeanette drohte. Ich hab irgendwie zu dem Zeitpunkt nicht auf dem Schirm gehabt, dass da quasi auch ein Selbstgespräch stattgefunden haben könnte … wenn zwei Seelen in der jungen Frau schlummerten.
Das kam dann erst im Nachhinein und machte das ganze Elend dieser Story nochmal so richtig deutlich … was der jahrelange Missbrauch, die feige Flucht und unterlassene Hilfeleistung durch Mutter Helen, der Tod ihrer Schwester Antonia und die Geburt ihrer Tochter Samantha mit Jeanette angestellt haben.
Jedenfalls macht das Ende deutlich, dass weder John, noch Jane wegen ihre Berufe und Erlebnisse über lange Jahre hinweg auch nur annähernd abgestumpft sind. Das Schicksal der weiblichen Croydons hat sie ziemlich mitgenommen, genau wie auch das Verhalten derer, die über alles Bescheid wussten … und nichts taten ….
Dieser Roman samt schwierigem und sensiblem Thema hat mir, so gemein, ungerecht, böse, fies, traurig, mitreißend und mit ordentlich Nachwirkung das Ende auch gewesen sein mag, sehr gut gefallen und ich hab ihn in einem Rutsch gelesen … ich konnte da nicht einfach irgendwo aufhören …
Das Cover ist jetzt vom Stil her gar nicht mein Fall, aber vom Motiv kann man es schon bestens mit dem Inhalt in Verbindung bringen
Die Briefe aus der Gruft beinhalten diesmal keine Briefe, sondern eine Weihnachtsgeschichte von Ian Rolf Hill.
Ich muss ja zugeben, dass ich diese parodisch angehauchten Sachen total mag. Vor allem kann man so auch alte, aber leider vernichtete Bekannte reinbringen und hat durch den "Eierpunschvollrauschtraum" auch alle Möglichkeiten. Mir hats jedenfalls total Spaß gemacht, das zu lesen … und vor allem auch zu hören!!
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Wow was für ein Roman. __________________
Dachte ich am Anfang noch das wäre ein normaler Zombie oder Nachzehrer Roman, wird es zum
Ende hin immer psychologischer und heftiger. Das Ende war sehjr düster.
Ich vergebe ein Top allerdings muss ich so krasse Themen auch nicht jede Woche haben.
Aktive Serien:
John Sinclair
Das Haus Zamis
Professor Zamorra