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Zitat:
Original von Wynn
Und genau das hält die Zahlen stabil: besser Dreck lesen als gutes Handwerk, weil es eben Dark ist.
Fulminant zusammengefasst
und radikal auf den Punkt gebracht.
MaÅŸallah.
Diese vermeintliche Stabilität ist mir allerdings ein Rätsel. Ich bin mir sicher, dass es da bei Bastei neben Frau Künkel auch noch andere schlaue Leute gibt, die sehen, dass man die Sinclair-Zahlen ohne Probleme verdoppeln könnte. Es kann daher nur an Rellergerd liegen. Der Geistermeister zieht seine Anspruchslosogkeit durch ohne Rücksicht auf Mensch und Material.
Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?
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Zitat:
Original von Isaak S.
Zitat:
Original von Wynn
Und genau das hält die Zahlen stabil: besser Dreck lesen als gutes Handwerk, weil es eben Dark ist.
Fulminant zusammengefasst
und radikal auf den Punkt gebracht.
MaÅŸallah.
Diese vermeintliche Stabilität ist mir allerdings ein Rätsel. Ich bin mir sicher, dass es da bei Bastei neben Frau Künkel auch noch andere schlaue Leute gibt, die sehen, dass man die Sinclair-Zahlen ohne Probleme verdoppeln könnte. Es kann daher nur an Rellergerd liegen. Der Geistermeister zieht seine Anspruchslosogkeit durch ohne Rücksicht auf Mensch und Material.
Vielleicht stellt der Großteil der Leserschaft einfach nicht so hohe Ansprüche wie manch einer hier? Wäre zumindest auch eine Erklärung... oder ein Teil einer Erklärung!
__________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Isaak S. am 02.04.2021 14:08.
Zitat:
Original von iceman76
Zitat:
Original von Isaak S.
Der Geistermeister zieht seine Anspruchslosogkeit durch ohne Rücksicht auf Mensch und Material.
Vielleicht stellt der Großteil der Leserschaft einfach nicht so hohe Ansprüche wie manch einer hier? Wäre zumindest auch eine Erklärung... oder ein Teil einer Erklärung!
Vollkommen richtig. Im Thread zu Band 2227 finden sich sehr gute wie ich finde Erklärungen dazu. Ob es um einen wie auch immer gearteten "Großteil" geht, möchte ich aber bezweifeln. Es ist die Unvereinbarkeit der verschiedenen Sinclair-Entwürfe, die heute irrigerweise als "eine" Serie verkauft werden. Für die einen sind die Neu-Autoren Perlen vor die Säue, für die anderen sind die Sachen von JD schlechte Bergdoktor-Romanhefte.
Es geht ja aber auch gar nicht darum, was die Leserinnen und Leser wollen, sondern darum, was die Autoren wollen. Und das, was IRH oder RM wollen, hat Nullkommanix mit dem zu tun, was JD will. Wenn der Geistermeister überhaupt noch irgendwas will.
Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?
Es wird ja immer so getan, als hätte man als Heftroman-Leser keine Ansprüche zu stellen und grottenschlechte Schreibe als zum Medium gehörig zu akzeptieren. Das aber ist grundfalsch. Es gibt nur schlechte oder gute Literatur (und vieles dazwischen). Und das gilt von John Sinclair bis zu James Joyce. Das ist so ein deutsches Ding, dass selbst die Fans der Hefte denken, sie wollen sich ja nur "gut Unterhalten" fühlen, wie man oft lesen kann. Bullshit, weil: Gute Unterhaltung ist in der ganzen Literatur alles, daher die gesonderte Erwähnung ein Gemeinplatz. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Wynn am 02.04.2021 12:53.
Außerdem gibt es zig Beispiele, wie gut ein Heftroman sein kann.
Naja... es ist ja auch immer Ansichtssache... was für den einen grottenschlecht ist, reicht dem anderen aus um es mit gut zu bewerten! __________________
Ich habe hier auch schon viele Romane für "sehr gut" befunden wo der Großteil eher in Richtung "schlecht" bewertet hat. Und umgekehrt natürlich ebenfalls! Und das bezieht sich natürlich nicht nur auf John Sinclair!
Zum Beispiel finden ja auch viele das Buch "Shinning" von Stephen King grandios...
... ich selbst fand die schreibweise nicht sonderlich gut! Wobei mir "Christine" oder "Es" als Buch sehr gut gefallen haben!
@Ice: Was ist denn schlecht daran, einen gewissen Anspruch zu stellen? Wer völlig anspruchslos will, soll halt im Telefonbuch, im "Goldenen "Blatt" oder Erzeugnissen des Springer-Verlags blättern, wenn ihm das was gibt. __________________
Das, was heuer noch als Serie "JS" vertrieben wird, ist eine bunte Ansammlung verschiedener Visionen einzelner Autoren zu dem, was sie jeweils unter dem Schlagwort "JS" verstehen. Die Bandbreite geht dabei vom einen Extrem aus - von der Vision eines immer weiter alternden Mannes, der seine besten schreibenden Tage längst hinter sich hat, von dem es mir scheint, dass Motivation und Konzentration in keinem ausreichenden Maße mehr vorhanden ist und der aus alter Verbundenheit noch ein wenig seine Vision vor sich hin kleckern darf.
Das andere Extrem ist ein Kreis von Co-Autoren, die ihre jeweiligen Visionen davon, was JS sein soll, jeweils zu Papier bringen (mal mehr, mal weniger gut), wobei das Pendel mal in die eine, mal in die andere Richtung gezogen wird. Einheitliche Konsistenz? Kaum bis nicht vorhanden, da es sich beim Produkt im Kern aber schon längst um eine völlig andere Serie handelt, ist das auch gar nicht schlimm. Auf diesem Experimentierfeld lässt es sich nach Seelenruhe toben - vom Wendigo bis hin zu Dino-Eiern, da ist für alles und jeden augenscheinlich Platz. Wer sich damit identifizieren kann, gut dafür - solange wird der Verlag auch weiterhin fleißig seine Asche scheffeln. Ob das aber dem "Großteil" der Fans so gehen wird - aus meiner bescheidenen Sicht würde es ein klares Bild zeichnen, aber keines, das mir gefallen würde.
@Isaak: Geht es nicht eher darum, was der Verlag will? Die Autoren schreiben im Auftrag, letztlich entscheiden nicht sie, ob und welche Geschichten veröffentlicht werden. Und dass Dark heute in Bezug auf die Serie überhaupt noch etwas will - hm, außer seinen kleinen Nostalgie-Klecksereien bezweifle ich stark, dass er zur Serie noch viel mehr will.
@Tulimyrsky: Sicher gibts auch die, keine Frage. Aber da sind wir wieder schnell beim Thema Nostalgie: Man stellt sich Hefte zur reinen Vervollständigung ins Regal, ohne sie aber noch ernsthaft lesen zu wollen. Also mehr Gewohnheitsrecht als Spaß? Hm, seltsame Vorgehensweise irgendwie...
@Wynn: Richtig, den Eindruck kann man gewinnen. Aber es ist doch die Frage, ob du bzw. der Leser per se bereit dazu ist, sich das aufdoktrinieren zu lassen. Das muss jeder individuell wissen. Man sollte mit gewissem Anspruch sagen können, was einem gefällt oder auch nicht gefällt - beides gehört dazu, wenn es um die Unterhaltung geht.
Talent is a flame. Genius is a fire...
Das man keinen Anspruch stellen muss/soll habe ich nirgendwo geschrieben! __________________
Ich habe lediglich geschrieben das die Ansprüche des einzelnen verschieden sind! Das man keinen hohen Anspruch stellt heißt ja noch lange nicht das man keine Ansprüche stellt!
Ja, du hast schon recht, Ice, aber unabhängig von der Story selber, ist doch eine schlechte Schreibe durchaus leicht zu identifizieren und Lustlosigkeit schnell ausgemacht.
Man kann ja Jason gar keinen Vorwurf machen. Ein Pferd hüpft nur so hoch wie es muss.
Und was die neuen Autoren betrifft: alles ausgemachte Handwerker. Aber sie haben keine Vision in Bezug auf JS, keine Erkennbare zumindest.
Dass sie aber - wenn man sie loslässt - eine hätten, hat seinerzeit Dark Land gezeigt, das ja auch nur vom Verlag kaputt gemacht wurde und nicht von den Autoren oder den Möglichkeiten der Storyline.
@Marvin:
Völlig richtig. Ich schaue nur alle Jubeljahre mal rein, was bei JS passiert, aber mir ist das ganze Setting nichts Wert. Ich bin ja auch nicht das Zielpublikum. Früher wäre ich es aber gewesen. Die Serie hat ein riesiges Potenzial und verschwindet nur im Chaos.
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Zitat:
Original von iceman76
Das man keinen Anspruch stellen muss/soll habe ich nirgendwo geschrieben!
Ich habe lediglich geschrieben das die Ansprüche des einzelnen verschieden sind! Das man keinen hohen Anspruch stellt heißt ja noch lange nicht das man keine Ansprüche stellt!
Hm, bei mir ist nicht die Rede davon, dass du von "keinem Anspruch" geschrieben hättest. Du hast die These/Frage gestellt, dass einige hier evtl. höhere Ansprüche stellen könnten als "der Großteil" der Leser.
Meine Frage zielte eher in die Richtung, was an Anspruch generell verkehrt sein soll? Klar muss das jeder für sich wissen, mit deiner These hatte das aber eher weniger zu tun.
Talent is a flame. Genius is a fire...
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Zitat:
Original von WynnDie Serie hat ein riesiges Potenzial und verschwindet nur im Chaos.
Reden wir jetzt von dem, was früher mal JS von Jason Dark war? Oder von der neuen Serie, die heute noch als Konglomerat mehrerer Autoren mit verschiedensten Visionen unter dem Namen vertrieben wird?
Talent is a flame. Genius is a fire...
Moinsen, ich verfolge die angeregte Diskussion mit großem Interesse. Viele Meinungen, die sich hier auftun spiegeln sich mit meinem Empfinden und Eindrücken wieder. Das Einzige was mich an dieser Diskussion eigentlich stört, ist der momentane Platz der hiesigen Diskussion. Hier sollte im eigentlichen Sinn ja über das Werk vom kleinen Magier diskutiert werden. Ich würde es daher besser finden, dieses emsige Treiben in einem anderen (entsprechenden Thread) Bereich fortzuführen. Ist aber auch nur meine bescheidene Sichtweise der Dinge .
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von dark side am 02.04.2021 18:05.
Uff.... __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von SweetJane am 03.04.2021 20:42.
(Ja, so langsam kann man die Diskussion wirklich in einen eigenen Thread verschieben, das 'Uff' hatte ich schon auf den Roman bezogen ). Dass die Serie an sich schon lange Probleme hat, ist kein Geheimnis. Aber ich möchte hier wirklich mal über Myxins Roman reden:
Bisher ist es mir nicht gelungen mich für eine Bewertung zu entscheiden...
Es ist schon ein bisschen Sand (oder in dem Fall Asche) im Getriebe. Hm. Ich versuche mal das etwas zu sortieren...
Die Thematik finde ich Klasse, Hexen, Hexenverfolgung - klassisches Thema, ist abgenickt .
Die Rückblenden in die Vergangenheit waren wirklich gut. Ein bisschen mehr Infos zu Amodis' Plan hätte ich mir auch gewünscht (warum ausgerechnet diese Jessica? Wenn man mit der Asche soviel effektiver Hexen 'rekrutieren' kann, wieso passiert das nicht öfters auf diese Weise? Haben diese Hexen besondere Eigenschaften?). Auf der anderen Seite ist es aber auch klar, dass man keinen Bösewicht-Masterplan in die Hand gedrückt bekommt. Es ist ja wahrlich nicht das erste Mal, dass Sachen im Dunkeln bleiben.
Unklar ist allerdings auch was jetzt aus Linda Escot wird (Und ich meine nicht im juristischen Sinne, da wird sich Sir Powell ja was einfallen lassen). John hat ja am Ende in einem einzigen Gedanken erwähnt, er wolle sich 'erkundigen' ... Hm.... "Hier bitte, sie werden aus dem Krankenhaus entlassen - Diagnose: Hexe?" Oder wie soll ich mir das vorstellen? Das war mir dann doch ein bisschen zu kurz gekommen.
Womit ich Probleme hab, ist einmal die Länge der Zeiträume am Anfang.
John wird informiert, dass es einen Notruf gab und die Umstände evt. in seine Abteilung fallen. Er fährt ca. 20 Minuten zum Tatort (und es wird auch einige Minuten gedauert haben den Fall als 'besonders' einzuordnen und ihn zu informieren) und der Krankenwagen & Notarzt sind immer noch vor Ort? Das hat mich irgendwie stutzig gemacht. Ich habe ehrlicherweise keine Ahnung wie lange das Versorgen bei Brandverletzungen dauert - aber da man am Ort des Geschehens keine blutenden Wunden etc. versorgen musste, kam mir die Verweildauer dann doch gefühlt 'lange' vor ...
Naja, war vllt auch nur mein Eindruck - wenn das sonst niemanden gestört hat .
Aber es geht gleich so weiter.
John befragt die Zeugin, und weil die emotional so mitgenommen ist, dauert das ganze auch etwas länger. Dann rennt er los und findet auch die Täterin, die zwar planlos, aber in genau die eine Richtung -rennend- geflohen ist? Die hat jetzt mind. eine halbe Stunde Vorsprung und John holt sie am Ausgang ein? ... Ich bin verwirrt.
Mir ist klar, dass man dieser Umgebung -also dem Tatort/ dem Park- einfach mal Raum geben wollte, aber für mich war der Handlung hier einfach etwas zu lang. Die Seiten hätte man am Ende noch gebrauchen können, IMHO.
Zum Zweiten sind da für mich ein paar Ungereimtheiten im Museum. Das ist jetzt nichts, was mich bei der Abfolge der Ereignisse gestört hätte, aber irgendwie hatten die einen etwas seltsamen Beigeschmack.
Die Direktorin macht an manchen Stellen keinen Sinn für mich. Sie ist mächtig / wissend genug um Wikkas Sachen aufzustöbern und sie zu benutzen - kennt sie aber kaum (und weiß dann auch in dem Zusammenhang logischerweise nicht, wer Jane ist). Da hätte ich, glaube ich, echt gerne noch ein paar Brotkrumen gedropped bekommen, was ihren Hintergrund angeht. Zumal sie sich jetzt um Asmodis' Plan von damals kümmert. Da kommt dann nix von Seiten der Hölle und sie ist selbst absolut im Unklaren? Hm... ich weiß nicht so ganz wie ich das finden soll.
Dass sie einfach so Jane und John ausschalten kann, ist aber schon eine Leistung - ok, sie hatte auch klaren Heimvorteil. Da ist mir das echt positiv aufgefallen - selbst so 'alte Hasen' können einfach mal vom Bösewicht-of-the-week überrumpelt werden.
Genauso schnell, wie sie die beiden ausschalten kann, gibt sie dann aber auch den Löffel ab.
Eben weil der 'Kampf' zwischen ihr, Jane und John so kurz ist, wirkt es beim 2. schon wieder etwas seltsam. Klar, muss sich Suko beeilen, der Laden brennt ja ab. Aber einmal Peitsche, und gut is? Ich bin ja auch kein Fan von sehr ausgedehnten Action-Szene, aber da war ich ebenso überrascht wie Suko. Klatsch - Aus. Klappe zu, Hexe tot. Die konnte das echt nicht einschätzen ... wie gesagt, was für eine Rolle nimmt sie auf der bösen Seite eigentlich ein? Ich kann die Frau einfach nicht einordnen.
Zu guter Letzt ... naja ... John merkt im Nachhinein ja doch noch, dass seine Statuen-Aktion Schwachsinn war... zu spät die Einsicht, aber das Glück ist bekanntlich mit den Dummen.
Jetzt kommen wir zu den richtig positiven Seiten. Wie erwähnt fand ich die Rückblenden wirklich gelungen. Schön aufgearbeitet mit Detailwissen. Da taucht man wirklich in die damalige Zeit ab, die Stimmung nimmt einen mit, das war echt schön zu lesen.
Sehr nice Nostalgie- Momente. Die vergessene Bleistiftlampe (wobei man sich die Frage stellt, wieso die auf Displaybeleuchtung umstellen - keine Taschenlampen App für die Hauptkamera? ). Auch die Rescherche in Lady Sarah's Archiv (wobei die ja echt Bob-Andrews-Lichtgeschwindigkeit drauf hatten ).
Was ich aber richtig gefeiert hab, war die Szene an Janes Haustür ... holy moly ... gerade mal eine Handbewegung und 3 gesprochene Sätze ... die Jane/ John Dynamik 'in a nutshell'. Das war einfach nur perfekt und hat mich vom Gefühl her an alte Romane erinnert... musste da dezent kichern .
Um am Ende mal auf Jane als Charakter einzugehen. Interessant fand ich ihre Erkenntnis, dass es ihr irgendwie 'gut tat' Mrs. Lester ihre Hexengeschichte zu erzählen. Da macht sie endlich Fortschritte - oder um es mal wie ihre bessere Hälfte auszudrücken "anfängt ihre Kramschublade auszusortieren". Hat mir gefallen.
Und wenn wir schon bei dem Thema sind, der... hm... 'Ainsworthische Humor' scheint ja langsam auf sie abzufärben... "Abflug!" "Aber ohne Hexenbesen!" Girl .... ernsthaft???
Ich hab mich entschieden und werde ein 'gut' vergeben. Für mich kommt der Band nicht ganz an Schule des Grauens ran, der Anfang ist etwas problematisch, das Ende ist mir zu kompakt, aber es gibt auch wirklich tolle Passagen. Letzten Endes ein gutes Nachts-im-Museum-Sinclair-Style Entertainment.
Edit: Mal ein paar Vertipper rausgenommen
John: "Gelsenkirchen"
Glenda: "Was ist das für eine Stadt?"
John: "Ich habe [...] mir sagen lassen, dass es dort die hübschesten Mädchen geben soll.
Denn dort erschuf der Liebe Gott die Mädchen aus dem Kohlenpott."
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Horror-Harry am 04.04.2021 13:00.
Zitat:
Original von SweetJane
Edit: Mal ein paar Vertipper rausgenommen
Sehr lobenswert und absolut vorbildlich. Vielen Dank.
Ich wünschte, das würden noch mehr User so handhaben. Schließlich bleiben die Beiträge jahrelang hier im Forum erhalten. Aber bei einigen Leuten habe ich leider den Eindruck, dass sie denken, das wären nur so ein paar schnell abgeschickte Whatsapp-Nachrichten, die sowieso gleich wieder nach dem Lesen gelöscht werden.
Es wäre wohl nicht zu viel verlangt, noch mal kurz über den eigenen Text zu schauen. Man kann Fehler sicherlich nicht ganz ausschließen, aber wenigstens ihre Anzahl minimieren. Das würde dieses Forum auch etwas seriöser machen.
Das ganze OT bei den Beiträgen macht es auch nicht besser
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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Einst rettete Wikka die böse Hexe Jessica Wallingham vor dem Scheiterhaufen. Das zumindest war der Deal, aber Asmodis schummelt ein wenig und kümmert sich lediglich um die Seele der Hexe, nachdem sie verbrannt ist. __________________
In der Gegenwart träumt Linda Escot von diesen Ereignissen und erwacht in einem Londoner Park, ohne zu wissen, wie sie hierher gekommen ist. Mhh, ist sie eine Reinkarnation von Jessica und muss jetzt bald ihre Schuld bei der Hölle einlösen? Es scheint so, denn als sie einen kleinen Flashback bei einer Gruppe Jugendlicher hat, grillt sie einen davon mit Blitzen aus ihren Händen. Über die obligatorische Zeugin wird John Sinclair eingeschaltet. Das geht mir in dem Fall zu schnell. Nur weil irgendwelche - vielleicht betrunkenen - Teenager am Telefon eine verrückte Geschichte um eine blitzeschleudernde Frau erzählen, ruft man den Geisterjäger hinzu. Die Rettungskräfte hätten wenigstens vor Ort überprüfen können, dass der Mann wirklich durch einen Blitzeinschlag kritisch verletzt wurde und dann John benachrichtigen. Sonst käme er ja nie zur Ruhe.
John befragt im Park die Zeugin und erhält vage Hinweise, um die sich die normalen Behörden sicher besser kümmern können. Ich brauchte mir nichts vorzumachen, ich stand mit leeren Händen da. Also das übliche Abwarten, bis die Gegenseite wieder aktiv wird. Er hätte wenigstens einen kurzen Kreuztest an dem Verletzten machen können, nur aus Routine.
Nun ist Linda Escot kein Klischeebösewicht, der von allein schlimme Dinge tut. Die muss Oliver Müller schon provozieren und ihr wortwörtlich in den Weg legen. Wie eine Baustelle, wo sie mit einem Bauarbeiter aneinander gerät und ihre Kräfte wieder aktiv werden. John läuft einfach auf gut Glück die Gegend ab, obwohl die normale Fahndung mit Überwachungskameras und Polizeiwagen sicher erfolgsversprechender ist. Durch den Heftromanzufall ist er aber gerade in der Nähe von der Baustelle, als Linda ein zweites Mal austickt. Um sie aufzuhalten, schießt er auf sie. Ich hätte nicht erwartet, dass man ihr so früh im Heft habhaft wird. Und nach seinem Verhalten zu urteilen weiß oder ahnt John, dass Linda nicht böse ist. Ok, sein Kreuz reagiert nur minimal statt richtig heiß zu werden. Aber es könnte genau so gut sein, dass er es hier mit einer bewusst mordenden Höllenhexe zu tun hat.
Bei der Befragung im Krankenhaus fragt Linda nach ihrer Handtasche, weil sie telefonieren möchte. John bringt sie ihr und dabei ragt auffällig ein Flyer heraus. Von einem Foltermuseum. Toller Zufall, um John zur nächsten Station der Handlung zu bringen. Oder auch nicht, denn erstmal geht es zu Jane. Das alte Horror-Archiv von Lady Sarah ist für mich ehrlich gesagt obsolet geworden und als Recherchequelle wenig sinnig. Zumal Jane doch schon seit gefühlt 10 Jahren dabei ist, das alles mal zu digitalisieren, damit die Stichwortsuche einfacher wird. Sollte sie damit nicht langsam fertig sein? Natürlich hat man direkt das passende Buch zur Hand und findet den Name Jessica Wallingham, den Linda bei der Befragung kurz erwähnt hatte. Oliver Müller macht es sich sehr einfach. Aber diese Suche im Horror-Archiv hat wenigstens Sinclair-Flair, dagegen kann ich jetzt nichts sagen.
Nun aber zum Museum. Das schließt in einer Stunde. Eigentlich kein Problem, mit seinem Ausweis könnte John mit Jane sicher auch länger herumschnüffeln. Aber das passt wohl irgendwie nicht in den Plan des Autors. Sie treffen noch auf die Direktorin des Museums Nancy Lester, die bei dem Name Jessica Wallingham aufhorcht. Deren Asche befindet sich hier in einer Vitrine. Interessant.
Zufällig muss John sich dann entfernen, weil Suko anruft, der in der Zwischenzeit auf Linda Escot aufpasst. Das passt der Direktorin ganz gut, um Jane zu überrumpeln und ihr etwas von der Hexenasche ins Gesicht zu blasen. Hoffentlich hat die Aktion auch irgendeinen guten Sinn und Effekt, denn die Helden wissen jetzt natürlich, dass sie auf der Gegenseite steht. Offenbar sollte Jane von der Hexenasche besessen werden. Aber ihre Hexenkräfte haben das abgewehrt, Pech für die gute Nancy. Also ist Linda doch keine Wiedergeburt der bösen Hexe, sondern wurde nur um Museum durch die Asche infiziert. Klingt gut. Das heißt also, wenn man Nancy nicht auf die Schliche gekommen wäre, würden jetzt duzende Jessica Wallingham-Bewusstseine in London herumlaufen, oder was? Nancy haut ab und stellt im Museum den Strom ab. Kein Problem, eine Bleistiftlampe gehört zu Johns „Grundausrüstung“. Doch “Ich habe sie im Büro aus der Tasche genommen, weil ich die Batterie wechseln wollte. Dann kam der Anruf, und ich bin sofort los. Sie liegt auf meinem Schreibtisch.“ „Na toll. Ausgerechnet heute.“ Tja. Nancy Lester überrascht sie und knüppelt sie nieder. Sollte sie ihm den Rest geben? Nein, dazu war später immer noch genug Zeit. Wie immer sorgt man so dafür, dass der Serienheld überlebt.
Das sieht schlecht für John und Jane aus. Deshalb kann sich Linda ganz praktisch auf einmal an ihren Museumsbesuch erinnern. Suko weiß nun, dass die Direktorin böses im Sinne hat und fährt dorthin, um seine Freunde zu unterstützen. Zum Glück gibt es im Museum kein gutes Sicherheitssystem, denn er kann einfach durch ein zertrümmertes Fenster einsteigen. In Hörweite von Johns Rufen, da hat er auch gleich eine Richtung.
John ist an eine Streckbank gefesselt, Jane an einen Scheiterhaufen. Und den zündet Nancy an, als sie erfährt, dass Jane eine Verräterin ist. Zum Glück befreit Suko den Geisterjäger und sie können wie gewohnt knapp eingreifen. Wirkliche Hexenkräfte scheint die Museumsdirektorin nicht zu besitzen, denn statt sich zu stellen, rennt sie wieder davon. Suko eilt hinterher und John rettet Jane. Nancy Lester wird dann problemlos mit der Dämonenpeitsche erledigt. Die größere Herausforderung ist es da, das Gebäude bei dem ganzen Rauch schnell zu verlassen.
Einige Seiten sind jetzt noch übrig. Deshalb entdeckt John zufällig die Statue einer Schwarzen Madonna. Wie passte das jetzt zusammen? Gehörte es überhaupt zusammen? Und warum beschäftigen ihn solche Gedanken, wenn jetzt jede Sekunde zählt, damit er sich keine Rauchvergiftung einfängt oder hier verbrennt? Eigentlich ist der Fall abgeschlossen und jetzt sowas. John nimmt die Statue mit und schafft es natürlich in allerletzter Sekunde nach draußen, bevor er ohnmächtig zusammenbricht. Diese Statue reagiert nicht auf das Kreuz oder die Dämonenpeitsche. Das ist alles sehr seltsam. “Ich werde herausfinden, was es mit den Statuen auf sich hat, Suko. Das verspreche ich dir.“
Ja, in 2 Jahren dann wieder. Wenn der nächste Roman von Oliver Müller bei JS erscheint. Ehrlich gesagt habe ich mit einer Verbindung zu seiner Schule des Grauens nicht mehr gerechnet. Und ich finde sie nicht unbedingt gut. Sowas auf den letzten paar Seiten noch einzubauen. Nein, dann hätte der Autor es lieber direkt mit der Romanhandlung verknüpfen sollen. Das hätte definitiv Bonuspunkte gegeben, denn ich warte jetzt schon anderthalb Jahre darauf, dass es mit den „Seelensplittern der Lilith“ (oder worum auch immer es sich handelt) weiter geht. Und dann wird das so knapp abgehandelt. Ich hoffe wirklich, dass Oliver Müller das überhaupt noch thematisieren darf. In der Zwischenzeit hat sich ja Kollege Hilleberg die dunkle Urmutter geschnappt.
Und ist mit Linda Escot? Die kann sich an die Ereignisse erinnern, schön. Aber ich habe nicht gelesen, dass sie von der dunklen Magie befreit wurde. So ein Epilog wäre mir viel wichtiger gewesen als die Schwarze Madonna. Wehe im nächsten Heft geht es damit weiter, weil John zu doof war, Linda jetzt direkt zu „exorzieren“. Wie immer gilt dabei, auch wenn das Kreuz nicht wirkt, das Sinclairteam hat genug passende Verbündete. Dieses Mal wäre die Anlaufstelle dann nicht Myxin, sondern eher die Weiße Macht.
Am Ende des Romans gibt es die größten Kritikpunkte. Bis dahin hat Oliver Müller ein Oldschool-Sinclairgrusel-Abenteuer geschrieben. Mit den bekannten Heftromandingen, vor allem perfekt passende Zufälle. Aber dieser Sinclair-Flair. Wunderbar. Bis zum Finale habe ich mir schon so gedacht, jetzt wo Rafael Marques für mich etwas schwächelt, könnte Oliver Müller ihn vielleicht sogar überholen. Falls er denn seinen Lilith-Plot genau so gut fortsetzt.
Tja, dann kam der kleine Dämpfer. Er hätte die Madonna weglassen sollen. Das hätte man auch im nächsten Heft als Verbindung zu dieser Geschichte bringen können. Dass bei einer späteren ausführlichen Durchsuchung des Museums die Statue entdeckt wird. Es wäre ein guter Einstieg. Und dafür hier im Epilog lieber Linda Escot exorzieren.
Trotzdem. Wie gewohnt insgesamt eine unterhaltsame Geschichte mit nachvollziehbarer Story und schönem Grusel. Ob nun PZ oder JS. Oliver Müller kann es einfach. Man muss nicht super modern und actiongeladen schreiben, so geht es doch auch. Und dann ohne zu schlimme Klischees oder Logiklöcher, die bei den meisten Oldschool-Autorenkollegen dazu gehören.
Was überlege ich überhaupt? Es gibt wie üblich die (7,5 von 10 Kreuzen) und ein SEHR GUT.
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
@Harry
Um da aber konsequent zu sein, sollte man auch die albernen Smileys lassen, sonst wäre die geforderte "Seriosität" ein Messen mit zweierlei Maß.
@Woodstock
Wenn OT nicht erwünscht ist, entsteht so gut wie gar keine Diskussion mehr. Interessant an der Sache ist, dass mein Vorschlag, sich zu überlegen, was man am Forum verbessern könnte, auf breite Ablehnung stieß, hier aber ein etwas beamtenmäßiges Vorgehen zumindest angemahnt wird. Das passt nicht ganz zusammen.