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Bevor die Marsianer am Hort des Wissens eintreffen, gibt es erstmal haufenweise Rückblenden. Schließlich ist das Thema ein paar Jahre liegengeblieben und muss jetzt wieder aufgearbeitet werden. Mit Namen und Details, die ich schon längst wieder vergessen habe. Hier werden erstmal Familiengeschichten weitererzählt und neue Intrigen gesponnen. __________________
Da gibt es tatsächlich eine waschechte Marshandlung. Irgendwelche mythischen Drachen tauchen plötzlich wieder auf und man will einen lebendig fangen, um ihn zu untersuchen. Das zieht sich leider ab der zweiten Hefthälfte ziemlich für mich. Es ist nicht schlecht geschrieben, aber auf der Erde gibt es gerade dringendere Probleme als das nächste Mysterium auf dem Mars. Es wäre doch mal wieder an der Zeit, für ein MX Spin Off. Es gelingt, aus den legendären Drachen einen „Urglimmer“ zu extrahieren.
Hydree Wang'kul hat auch auf dem Mars den Todesschrei des Wandlers vernommen, als sich der Weltentausch vollzogen hat. Finde ich immer noch seltsam, dass der Todesschrei des Wandlers in der Parallelwelt auch nach Jahrzehnten nicht verklungen ist. Dass er noch erklang, als der riesige Weltenriss sich gebildet hat. Jedenfalls schickt er Chandra über den Zeitstrahl auf die Erde, um mehr herauszufinden. Matt und Aruula stoßen im Hort des Wissens zu ihr. Doch irgendetwas stimmt mit ihr nicht. Schließlich stellt sich heraus, dass sie nur eine Essenzprojektion der echten Chandra ist. Damit Wang'kul auf dem Mars direkt in Echtzeit alle Informationen erhält, die Chandra auf der Erde erzählt bekommt. Wie das möglich ist? Hydree-Magie-Technik. Fertig! Leider ist der Prozess so kräfteraubend, dass die echte Chandra auf dem Mars stirbt. Was nicht das Ende sein muss. Wang'kul konserviert ihren Körper und mit Hydree-Magie-Technik gibt es vielleicht noch ein Wunder. Wenn auch nicht in diesem Band.
Matt und Aruula haben schon genug Zeit in Schottland vergeudet. Für sie geht es weiter nach Afrika, um die Daa’muren-Splitter abzuladen.
Mhh, da wäre für mich mehr drin gewesen. Auf dem Mars werden die letzten Jahre mal schnell in Rückblenden aufgeholt und dann die üblichen Intrigen weitergesponnen. Daran gibt es nichts auszusetzen, toll geschrieben. Man muss dieses Thema natürlich mögen. Was bei mir nicht der Fall ist, das Mars „House of Cards“ hat mich am wenigsten interessiert. Zu den plötzlich auftauchenden Drachen erfährt man kaum etwas. Wo kommen sie her, was ist ihr Ziel und was kann dieser Urglimmer besonderes? Keine Antworten. Man könnte vermuten, dass Wang'kul auch dahintersteckt, aber das ist nicht sicher. Auf der Erde erhält Wang'kul dank Chandra jetzt die Neuigkeiten zur Dunklen Stadt aus der Parallelwelt. Und was fängt er damit an? Auch hier endet der Roman im Cliffhanger. Schade.
Da kommt garantiert noch was. Aber für die Verbindung zum Hauptzyklus trägt der Roman wenig bei. Die eigenständige Fortsetzung der Mars-Handlungen ist dafür umso besser gelungen.
Ich hätte hier gerne sehr gute 8 Punkte gegeben, doch dafür hätte der Roman noch beinhalten müssen, was Wang'kul mit den Informationen anfängt, die ihm so wichtig sind, dass er Chandra dafür opfert. Er hockt weit entfernt auf dem Mars und kann spontan nicht helfend gegen die Dunklen eingreifen. Eine direkte Bedrohung für den Mars besteht ja auch nicht. Noch nicht. So sind es GUTe (7 von 10 Kometen). Wer sich weniger von den Wolkenstädten und dem Plot um die Dunklen fesseln lässt, aber dafür totaler Mars-Fan ist, wird hier aber einen Top-Roman erhalten.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax