Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Talis am 15.11.2021 11:06.
Dorian und Coco wollen die Leute im Hexenhaus in Sicherheit bringen, bevor die Vergangenheit wieder aktiv wird. In diesem Augenblick geschieht natürlich genau das. Ursula steckt noch immer in der Vergangenheit fest und Dorian will sie befreien. Man hätte den Cliffhanger besser setzen können, denn im Urprungsroman befindet sich dieser mitten in einem Absatz und mitten in der Action. So gestaltet sich der Einstieg schwierig, nachdem ich eine Woche auf die Fortsetzung gewartet habe und nicht mehr im Lesefluss bin. Dorian schleicht nämlich gerade herum, um Ursula zu retten, was ihm auch gelingt. Coco passt indes auf Sabrina, Split und Ulf auf. Dank ihres Zeitzaubers kommen sie problemlos an den Folterknechten vorbei nach draußen. “Ich begreife diese verrückte Welt nicht mehr ... aber mir scheint, das wird doch noch ein Happy End.“ __________________
Das wäre doch ein guter Cliffhanger gewesen und zusätzlich ein natürliches Absatzende des Taschenbuches. Natürlich ist es mitnichten ausgestanden. Man fährt ins Dorf, wo Leute magisch beeinflusst sind. Dann treffen sie zufällig auf jemanden, der sie auf die Spur des Bürgermeisters bringt. Außerdem steht Ursula ebenfalls unter einem Bann. Es gibt genug Spuren, denen man folgen kann. Als erstes heften sich Dorian und Coco der Frau an die Fersen und folgen ihr zur Gruft des Hexenjägers und Dämon Erasmus von Keittel. Der dort nicht mehr liegt und vermutlich im Dorf wieder sein Unwesen treibt. Die altertümlichen Folterknechte sind bei ihrer Rückkehr ins Dorf auch pünktlich wieder aktiv geworden und schnappen sich Bewohner. “Das wird noch eine lange, unruhige Nacht werden, Coco. Wir können ein Blutbad nur verhindern, wenn wir entweder den Dämon zur Strecke bringen oder den Fluch aufheben.“ Was Dorian als Michele da Mosto damals leider nicht gelungen ist.
Und damit zurück nach 1564. Bis jetzt war Michele da Mosto auf freiem Fuß, doch inzwischen hat er sich zu sehr mit dem Hexenjäger angelegt und soll abgeholt werden. Die Schergen sind zum Glück zu dämlich sein Haus zu umstellen und er flieht durch den Hintereingang. Danach begibt er sich durch einen Fluss ungesehen in die Höhle des Löwen. Er will endlich wissen, was im Hexenhaus vor sich geht. Michele erreicht Sidonies Zelle und will sie befreien. Doch die hat andere Pläne und will sich nicht helfen lassen. Scheinbar hat sie einen echten Hexenfluch über Erasmus von Keittel und seine Leute verhängt. Michele soll schnellstens abhauen, sonst trifft ihn der Zauber ebenfalls. Doch er stellt sich dem Dämon und kann ihn mit Feuer und ein wenig Heftroman-Doof-Stolpern vernichten. Zumindest ist er davon überzeugt. Sidonie ist zwar plötzlich spurlos verschwunden, aber egal. Mit Keittels Tod waren auch jene, die den Fluch über ihn gesprochen hatten, aus diesem Leben geschieden – allen voran Sidonie. Damit war für mich der Fall abgeschlossen.
Wie sich in der Gegenwart zeigt, ist er das offenbar nicht. Erasmus von Keittel ist wieder da und Sidonie auch. Die Dörfler und die Helden stecken mitten im Konflikt dieser beiden Parteien fest. Coco und Dorian stolpern schließlich über Sidonie und reden auf sie ein, doch sie geht weiterhin ohne Rücksicht auf Verluste vor. “Ich will nur meine Rache, alles andere ist mir egal, mein kleiner Michele. Um die Unschuldigen kümmere dich nur du.“ Am Ende wird aufgedeckt, dass der Dämon die Gestalt des Bürgermeisters angenommen hat, um die Bewohner gegen die Hexen zu mobilisieren. Der obligatorische Fackelmob wendet sich nun gegen Erasmus von Keittel. Der flieht ins Hexenhaus, wo Sidonie sich ebenfalls befindet. Es kommt zum finalen Kampf, bei dem die Hexe ihren Widersacher vernichten kann. Da die Leute das Hexenhaus anzünden, erwischt es auch Sidonie. Oder die Verfluchten sind endlich erlöst und gehen in himmlische Gefilde ein. Egal, Ernst Vlcek muss einfach schnell zum Ende kommen. "Es ist vorbei“, sagte der Dämonenkiller.
Naja, gut. Das war also dieses extra lange DK-Taschenbuch. Man bekommt den gewohnten Ernst Vlcek. Für mich nichts aufsehenerregendes. Solide altmodische Gruselgeschichte. Mit zwei Vergangenheitsabsätzen, die wie meistens ganz nett sind. Die Handlung wird mit Heftromanzufällen und seichten Logiklöchern gestrickt. Aber das nostalgische Schauergefühl ist für Fans wieder erstklassig.
Von mir gibt es solide (5 von 10 Freaks). Hätte ich wirklich nicht gebraucht, ist aber auch kein Roman zum Haareraufen, den man am liesten weglegen würde.
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Das Heft habe ich noch nicht gelesen - beim Hunter hänge ich gnadenlos hinterher. Eine Lanze möchte ich aber für die ursprünglichen Titelbilder brechen. Klar, die neuen sind um ein vielfaches ansprechender und wahrscheinlich auch verkaufsfördernder. Die Urfassungen haben aber einen herrlich morbiden Trashfaktor. Vor vielen Jahren hätte ich mich allein schon wegen der Fratze vor Angst in die Hose gemacht.