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Nachdem recht langatmig in 1243 auf die Vorgeschichte der Blutgräfin eingegangen wurde kommt hier Laertes Sicht auf das Geschehen damals. So weit nicht schlecht von der Idee – aber auch recht langatmig und am Ende irgendwie wie abgeschnitten, als ob der Autor nach Text für weitere 20 Seiten gehabt hätte - aber dummerweise gibt die Analogversion nun mal maximal 64 Textseiten vor.
Warum er die Pfählung überstand, und warum er nur tagelang in abgestandenen Blut schwamm, bevor ihn Sarkana fand, rätselhaft. Das ruft irgendwie nach einer Fortsetzung …
Was der Erbvolker dazu sagen würde ist vielleicht nicht uninteressant - aber in der Realität sind Kontakte auf die andere Seite der Nacht eher unwahrscheinlich …
Handlung: Mit Hilfe seiner besonderen Magie gelingt es Dalius Laertes den Flucht versuch der Blutgräfin noch rechtzeitig zu stoppen. Mit Zamorras Hilfe bändigt er die aufgewühlte Vampirin, versetzt sie in einen magischen Schlaf und rettet Nicole. Damit Zamorra mehr über sein besonderes Verhältnis zu Lisa Esced erfahren kann, geht Dalius mit dem Professor einen neue Gedankenverschmelzung ein. __________________
Meinung: Zweiter Teil des spannenden Romans um die legendäre Blutgräfin von Ian Rolf Hill. Zunächst fiel mir auf, dass das Cover, im Vergleich zu PZ Band 1243, leider nicht einheitlich gestaltet wurde. Gab es beim ersten Teil noch einen gelben Button auf dem Cover, der den ersten Teil des Romans um die Blutgräfin noch besonders markierte, fehlte dieser nun auf dem Cover des zweiten Teils. Ich meine dazu, man sollte es schon einheitlich gestalten. Entweder sollte so ein Button auf allen Teilen des jeweiligen Mehrteilers zu sehen sein, oder aber auf gar keinem.
Die Leser-Seite „Merlins Stern“ bot einen sehr interessanten Werkstattbericht von Ian Rolf Hill. Dieser zeigte dass ich mit dem Autor Ian Rolf Hill einige Vorlieben gemeinsam habe. Auch ich mochte die Romane und Figuren, des leider viel zu früh verstorbenen Autors Volker Krämer, immer ganz besonders. Ich hatte alle Romane über Dalius Laertes gelesen. Weil seit dem letzten Roman mit ihm, vor seinem Auftritt im Vierteiler um Dschinghis Khan, viele Jahre vergangen waren, fand ich es sehr schön, dass hier noch einmal die wichtigsten Stationen im ereignisreichen Leben des Uskugen nachzulesen waren. Es trug auf jeden Fall dazu bei, meine eigenen Erinnerungen wieder aufzufrischen.
Der Einstieg in den zweiten Teil des Romans wurde mir, trotz der einmonatigen Pause, von Ian Rolf Hill recht leicht gemacht. Es war nicht nötig vor dem Lesen noch einmal meine eigene Rezi des ersten Teils nachzulesen. Es gab zwar keine kompakte Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, dafür baute der Autor aber in die ersten Kapitel immer wieder bestimmte Textstellen ein, die noch einmal die wichtigsten Ereignisse des ersten Teils erwähnten.
Im zweiten Teil stand Dalius Laertes im Mittelpunkt. Die Ereignisse begannen im Jahr 1610, etwa 100 Jahre nachdem Laertes, im Körper seines Sohnes Sajol, die Erde erreichte und von Sarkana zum Vampir gemacht wurde. Nachdem die Gerüchte über verschwundene und ermordete junge Frauen und Mädchen, im Umkreis der Elisabeth Báthory, immer stärker wurden, wurde auch Sarkana aufmerksam, der Laertes den Auftrag erteilte herauszufinden ob die Báthory tatsächlich eine Vampirhexe war. Hier hatte Ian Rolf Hill sehr geschickt eine Lücke in der bekannten Chronik des Uskugen ausgenutzt. Sehr zum Ärger von Sarkana verfiel Dalius umgehend der Blutgräfin, Was wohl auch seiner damaligen Existenz als Vampir geschuldet war. Er verfiel in einen Blutrausch aus dem er erst drei Monate später von Sarkana unsanft geweckt wurde. Es wurde aber nicht ganz klar, ob Laertes tatsächlich über drei Monate lang, an einem Stück, in dieser Blutwanne gelegen hatte. Zu diesem Zeitpunkt liebte Elisabeth Báthory zwar das Blut, war aber selber noch keine Vampirin gewesen, sondern eher eine von den Vampirhexen Helena und Dorothea gesteuerte Marionette. Zu dieser Erkenntnis war auch Laertes gekommen, der sich in sie verliebt hatte und sie aus diesem Grund vor ihren Häschern schützen wollte. Dabei geriet er selbst an den Rand der Vernichtung. Am Ende wurde dann klar, wer Elisabeth zur Vampirin gemacht hatte. Es schien in beiderseitigem Einvernehmen geschehen zu sein. Obwohl auch hier die Geister von Helena und Dorothea nicht ganz unbeteiligt waren.
Im zweiten Handlungsstrang, aus der Gegenwart, hatten sich Lucia Nowak und Elayna verzweifelt gegen die Vampirhexen gewehrt, bis es so schien als ob sie endgültig, in der ungleichen Auseinandersetzung, unterliegen würden. Elayna wurde dann doch noch erwartungsgemäß eine neue Bewohnerin des Châteaus und weiteres Mitglied der Zauberschule. Zamorra und Nicole hatten dagegen, im kompletten Zweiteiler, nichts weiter zu tun, als Zeugen der Erlebnisse von Elisabeth und Dalius aus der Vergangenheit zu werden.
Leider verteilten sich auch in diesem Roman kleinere und größere Textfehler. Der markanteste und auffälligste befand sich auf der Seite 54 in der linken Spalte. Hier ergab der Satz, aus dem Dialog zwischen Laertes und Thurzó, keinen Sinn. „Habt ihr mein Wort, dass Elisabeth kein Leid geschieht?“ Richtig hätte es an dieser Stelle heißen müssen: „Habe ich Euer Wort, dass.......?“ Ansonsten war es aber Ian Rolf Hill gut gelungen, die Atmosphäre aus dem Jahr 1610, auch durch eine geänderte Sprach- und Ausdrucksweise, in den Roman glaubhaft zu integrieren.
Ein weiterer Schwachpunkt im Roman war unzweifelhaft das Ende gewesen. Es kam derart überstürzt, dass ich den Eindruck gewonnen hatte, dass Ian Rolf Hill eigentlich ein paar Seiten mehr benötigt hätte um allem gerecht zu werden. Helena und Dorothea wurden als dämonische Avatare bezeichnet, die aber auch eigenständig außerhalb des Körpers der Blutgräfin agieren konnten. Ihre Vernichtung wirkte überstürzt und war nicht so ganz einfach zu verstehen gewesen. Die genaue Wirkung blieb unklar, aber irgendwie konnten die Blitze des Amuletts, die in Lisas Körper drangen und diesen auflösten, wohl gleichzeitig auch ferngesteuert die Vampirhexen vernichten.
Ich denke mal dass es nicht der letzte Roman über die Blutgräfin gewesen war und hoffe gleichzeitig, dass die offenen Fragen an anderer Stelle noch einmal aufgegriffen und zufriedenstellend beantwortet werden.
Für diesen Roman möchte ich insgesamt die Note 2 =Gut und damit 4 von 5 Amuletten vergeben. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich ebenfalls mit Gut abgestimmt.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
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Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.