Puppen in Grusel- und Horrorgeschichten finde ich sowieso immer sehr gelungen.
Hier waren sie quasi „nur“ ein Zeichen, aber dabei auch den Ermittlungen zuträglich.
Ebendiese kamen sehr gut rüber und waren auch schön beschrieben. Ebenso, wie die Fälle der Mansons und Whites dann zusammengeführt und wie quasi John involviert wurde. Auch wenn früher oder später wohl im Büro, vom Labor oder der Abteilung für Entführung und Gewaltverbrechen, die Zusammenhänge herausgekommen wären, so ging es so doch wesentlich schneller. Worauf Mr. Whitlock es ja auch angelegt hatte. Die Vorbereitung war gut, die Kids alle auf den steinernen Liegen, die Figuren in Stellung, die Schatten bereit zur Nahrungsaufnahme, da sollten die Ehrengäste für die erste Reihe ja nicht fehlen. Also her mit ihnen!
Dazu meldet sich auch noch Bill, der ebenfalls eine Puppe erhalten hat. Zuerst hab ich da ja noch gedacht, was das nu soll, denn Johnny ist ja bei weitem kein Teenager mehr. Allerdings war der Grund, warum der Conolly-Spross ebenfalls entführt wurde, sehr plausibel. Nicht nur, dass Bill damals bei der Schule des Grauens ebenfalls anwesend war und Direktor Henry Whitlock in die gequirlte Lilith-Lebensenergie-Suppe spuckte, nööööööö … vielmehr ist Johnny ja auch noch des Obergeisterjägers Patenkind, was dem Whitlock-Bro Brian äußerst passend in die Hände spielte. Johnny gegen Henry. Ende der Geschichte.
So weit, so gut, Sheila war natürlich passenderweise mal wieder nicht zu Hause und Bill konnte mit John und Suko auf Tour, um Johnny zu retten. Die Laboruntersuchungen, wie auch die Sichtung des Materials von der conollyschen Überwachungskamera liefen nämlich schön ineinander zusammen, ohne großartig konstruiert zu wirken und ergaben nur eine logische Schlussfolgerung: wieder mal die vor sich hin rottende Privatschule mit dem Gewölbe des Grauens in Sutton!
Man könnte glatt den Eindruck kriegen, dass sich John, Bill und Suko glatt wie blutige Anfänger in die Falle locken ließen. Ein paar Dinge sprechen für mich allerdings dagegen.
Erstens gings um Johnny, was vornehmlich bei Bill verständlicherweise für eine nicht gerade 100%ige Aufmerksamkeit sorgte und bei John, bzw. Suko könnte das ebenfalls ein bisschen mitgespielt haben, wobei die beiden da nochn bisschen mehr durch ihren Beruf die Contenance wahren können. Denke ich zumindest. Aber auf jeden Fall wussten sie nicht, was auf sie zukommt.
Zweitens waren sie sich alle drei darüber bewusst, dass es sich hierbei um eine Falle handeln musste, da der Geheimgang hinter ihrem Eintreten wieder verschlossen wurde. Nur wussten sie auch da noch nicht, wer oder was sie dort unten in eine Falle gelockt hatte. Und gegen Schatten zu kämpfen, die man nicht sieht, lässt einen schon mal mehr einkassieren, als austeilen. Und Whitlock hatte ja genug Zeit, seinen Plan bis ins kleine Detail auszuklügeln und in die Tat umzusetzen. So gehe ich auch felsenfest davon aus, dass er genau mitgekriegt hat, WANN die drei dort unten eintrafen. Ergo wurde der Ein- und Ausgang verschlossen, sowie sofort die Schatten losgeschickt, die unsere drei Jungs mal eben bis zur Besinnungslosigkeit vermöbelten, um sie in Allerseelenruhe in Ketten legen zu können. Schließlich gehörte es ja auch zu Whitlocks Plan, John beim Sterben seines Patenkindes zusehen zu lassen.
Das alles hätte auch funktioniert, wenn nicht der gute Randy Dawson, der ja schon mal involviert war, keine Lust hatte, sich aufs Abstellgleich schieben zu lassen und sich zudem wunderte, warum keiner der Inspektoren mehr zu erreichen war.
Gut fand ich hier, dass er nicht Hals über Kopf und ohne Bescheid zu sagen loshetzt. Er informiert sich bei Glenda, die dann natürlich auch in Sorge ist, wo doch gleich drei gestandene Geisterjäger nicht mehr erreichbar waren, nachdem sie es auch bei Bill versucht hatte. Folglich musste schon was Gravierendes passiert sein und Einsatz war gefragt.
Dass die zwei dann zusammen losgezogen sind, fand ich ne gelungene Sache. Vielleicht machen die ja öfter mal was zusammen … auch ohne KdF’s dabei
Jedenfalls war’s mal wieder gut, dass es Berichte gibt und die auch so ausführlich wie möglich geschrieben wurden (deshalb lässt John das wohl lieber Suko machen^^). Sonst wären die beiden wohl doch zu spät gekommen. So wussten sie aber direkt von der Kapelle, dem Geheimgang und dem unterirdischen Gewölbe.
Trotzdem mussten sie den Mechanismus für den geheimen Zugang erst noch suchen, was ich gerade hier schon glaubwürdig fand. Die Örtlichkeiten und beteiligten Figuren wurden im Bericht sicher erwähnt, aber bestimmt nicht auch noch, wo sich nun genau der Mechanismus für die Luke zum Geheimgang befand und wie der aussieht. Schön!
Schließlich gibt’s auch unten im Gewölbe noch ordentlich Action. Nicht nur, dass John, Bill und Suko vermöbelt und in Ketten gelegt wurden, auch Sam, Linda und Johnny werden malträtiert.
Dann Auftritt Randy, der Whitlock ablenken soll … und den Schock seines Lebens kriegt, als der seine wahre Gestalt präsentiert und auf den armen Polizisten losgeht.
Glenda kann sich derweil die Waffen des Dreigestirns schnappen und John das Kreuz in die Hand drücken, sie allerdings noch nicht von den Ketten befreien. Während Randy, der in Panik zurück in den Gang rennt, vom Whitlock-Monster verfolgt und angegriffen wird, aktiviert John das Kreuz und kann damit die drei Kids erstmal retten. Glenda schafft das schließlich bei Randy, da Whitlock durch die Verfolgung wohl außerhalb der Reichweite des Kreuzes gelangt ist und vernichtet ihn mit der Dämonenpeitsche.
So schlimm dürfte das für den guten Brian jetzt auch nicht sein, immerhin kann er nu seinen geliebten Bro Henry wiedersehen … wenn auch in der Hölle .. oder beim Spuk .. oder wo die Kroko-Schnuten sonst so landen^^
An dieser Story kann man auch mal wieder wunderbar sehen, dass nicht immer alle involvierten Figuren das Zeitliche segnen müssen. Es reichte hier völlig, dass unser Dreigestirn ordentlich eins auf die Mütze bekam und zur Abwechslung zur Handlungsunfähigkeit verdammt wurde. Wie quälend müssen die Minuten gewesen sein, in denen sie da hingen und Johnny, Sam und Linda beim Ausgesaugt-Werden und Sterben zusehen mussten?
Randy Dawson bekam ebenfalls einiges ab und hat eben den Schock seines Lebens kassiert.
Aber vielleicht kümmert sich Glenda ja auch bisschen um sein seelisches Wohl und sagt ihm, dass sie sowas schon öfter mitgemacht hat, immer noch lebt und auch ihrem Beruf nachgehen kann Dann kommt er bestimmt bald wieder auf die Beine. Fänd ich jedenfalls gut, wenn er mal wieder auftaucht. Und wenns für ihn keinen Platz geben sollte: die Schule ist immer noch da … und das Gewölbe … der Geheimgang … Vielleicht hat Miguel de Sorrente, Mönch i. a. D., ja auch noch mehr Madonnen-Figuren an liebenswerte KdF’s mit der Gesinnung der Whitlocks vertickt? Wer weiß â€¦ )
Ach ja, ich bin wohl offensichtlich zu blöd für die sogenannten „Heftromanzufälle“ oder ich hab schon zu viele real mitgekriegt oder erlebt, die eben tatsächlich passiert sind und mir daher im Roman nicht allzu zufällig vorkamen
Ich fands nämlich eher logisch, dass sich die Mansons und die Whites dann auch trafen. Vor allem, weil sie sich ja nicht zufällig trafen, sondern durch die ermittelnden Polizisten, die sich um ihre Fälle kümmerten. Jetzt mal ehrlich: wie dilettantisch wären diese Polizisten, wenn sie da keinen möglichen Zusammenhang erkannt hätten??
Und wieso waren beide Paare mehr oder weniger „gleichzeitig“ dort?
Die Schatten waren immerhin die Boten und die dürften wohl gleich flott unterwegs sein. Zumal sie ja auch im gleichen Ort Postboten spielen mussten. Ich würd daher mal ganz krass frech behaupten, dass beide Familien die Haare ihrer Kinder ziemlich zeitnah zugespielt bekamen.
Wie ich darauf komme? Weil White ebenfalls fast zu selben Zeit in Soho bei John auftauchte, wie Manson. Was wohl auch gut war!
Aber deswegen waren beide Begebenheiten für mich kein Zufall, sondern berechnende Absicht. Erstens vom Autor und zweitens durch den Autor von Whitlock
Schließlich wollte der ja John noch haben und leiden sehen, bevor er den Geisterjäger über die Klinge springen lässt, weswegen Derek Manson ihn ja nicht sofort killen sollte …
Kreaturen der Finsternis sind schon ne coole Gattung an Gegnern oder Bösewichten. Nicht so einfach plattzumachen, schwer zu erkennen und absolut fies in ihrer Gesinnung. Sie planen von langer Hand und wenns dann zur Sache geht, sind sie auch nicht zimperlich. Richtig cool!
Sam Manson wurde zwischendurch und auch zum Ende hin zu Jacob. Aber so hieß doch Papa White, wenn ich mich nicht irre?! Allerdings wusste man ja trotzdem, dass Sam gemeint war, als die Rede von Johnny, Linda und „Jacob“ Sam war
Dann hat sich ja auch noch das Leuchten der Figuren verändert. War es zunächst noch bläulich, hat es nun zu blaurot, fast violett gewechselt. Ich bin mal gespannt, was da noch weiter passiert.
Die Figur aus der Hexenfolterkammer dürfte ja auch noch in der Asservatenkammer rumstehen, wie jetzt diese drei neuen.
Da Sheila dauernd unterwegs ist und die männlichen Conollys sich jetzt vornehmlich mit Recherche um diese „toten“ Statuen beschäftigen wollen, ist bei denen wohl die nächsten 15-20 Romane wieder Sendpause. Zumal Johns Off ja auch noch unheilschwanger drauf hindeutet, dass ihm in der nächsten Zeit einiges bevorsteht. Ich tippe mal auf den Lilith-Vierteiler.
Daher hab ich diese Story, bei der wenigstens Bill mal wieder etwas aktiver dabei war, auch echt genossen! Muss man ja auch mal erwähnen, da das inzwischen schon zu ner Rarität geworden ist.
Ach ja, noch was: nicht nur die Entführungen an sich oder der Haupt-Act im Gewölbe fand ich gut ge- und beschrieben, auch lag ein Teil des Fokus für mich bei den Eltern Derek und Layla Manson. Mit ihnen konnte man miterleben, wie es sich anfühlt, wenn das eigene Kind vermisst wird , man selbst nichts tun kann, außer erfolglos Wege abzufahren und Freunde abzutelefonieren, sowie von der Polizei abgewiesen zu werden, bis eine gewisse Frist abgelaufen ist. Erst dann bekommt man Hilfe. Die dann für die von Angst und Sorge geplagten Eltern immer noch mehr als dürftig ausfällt.
Wenn es allerdings plötzlich einen Hinweis in Form eines Namens und einer Adresse gibt, können verständlicherweise schon mal die Sicherungen durchbrennen. Dass dann, wie der Zufall es will (wusst ichs doch, dass es noch etwas zu bedeuten hat, wenn John die zweite Puppe „vergisst“ ), auch ein vermeintlich eindeutiger Beweis für die Schuld des zugespielten Namensträgers ins Sichtfeld rutscht, können diese durchgebrannten Sicherungen auch schon mal undurchsichtigen Rauch produzieren und mehr als unüberlegte Handlungen auslösen.
Aber Derek Mansons Angriff auf John ist ja nochmal gut ausgegangen, dank Jacob White und Suko.
So lichten sich dann auch die gut verstreuten und hinterlistig zusammengebrachten Ereignisse und ergaben mit den verschickten Haaren und Puppen einen zusammenhängenden Sinn.
Nur den Titel des Romans finde ich etwas irreführend, weil die Puppen nicht so sehr in Erscheinung treten, wie er es verspricht und ihre wahre Bestimmung auch nicht zum Tragen kam.
Mich deucht, dass hier möglicherweise ein anderer Titel passender gewesen wäre, den Whitlock sogar selbst raushaut „Mein ist die Rache“.
Allerdings gab es den Titel schon mal, wenn auch mit komplett anderem Handlungsverlauf
Aber das wäre mir auch egal, weil Rache nun mal des Öfteren vorkommt, dazu öfter ein plausibles Motiv ist, aber eben von den verschiedensten Gegnern total unterschiedlich ausgeführt werden kann
Die Story hat mich jedenfalls sehr gut + unterhalten, es gab Bezüge zu vergangenen Fällen und das Ende lässt auf weitere Fälle mit netten, Lebensenergie aussaugenden Statuen und dazugehörigen Bösewichten hoffen. Außerdem gabs schöne und nachvollziehbare Polizeiarbeit und einen Gegner, dem man seine Intention schon abgenommen hat. Dazu ist auch Inspektor Randy Dawson echt sympathisch und hat als Nebenfigur zusammen mit Glenda maßgeblich zur Rettung unserer temporär indisponierten Helden beigetragen. Supi, gefiel mir!
Das Cover find ich allerdings ziemlich cool! Quasi ein Standbild der Szene, als John das zweite Päckchen öffnet … Echt fies, wenn einen so ein echtes Gesicht mit noch echteren Haaren aus einem neutral gehaltenen Karton anstarrt!
In den Briefen aus der Gruft kann man über eine Frage, bzw. eine Meinung zum Thema „ist Kritik an Gewalt in Horrorfilmen/Heftromanen gerechtfertigt“ von Michael Sonntag sinnieren.
Der Vergleich geht interessanterweise zum Theater und zur Oper. Auch wenn ich mir so eine Frage noch nicht so wirklich gestellt habe, weil … najaaaa … wenn ich mir nen Horrorfim/-roman reinziehe, rechne ich ja u.a. auch mit Gewaltszenen.
Aber ich hab mal länger drüber sinniert, bin von Höcksken auf Stöcksken (<-- gibts übrigens auch als Buch, passend zum Thema: „Hartes und Zartes in Geschichten und Gedichten“) und schließlich zu dem Schluss gekommen, dass schon seit Ewigkeiten Gewalt im „Entertainment“ vorkommt, egal welcher Natur, und das dann tatsächlich auch für jeden zugänglich und nicht immer von Anfang an erkennbar existiert hat und vor allem, gebilligt wurde. Da wäre es interessant, ob es vor z.B. 200 oder 500 oder 1000 Jahren bei Theateraufführungen schon NC-17, R-Rating, PG-13, FSK oder andere Altersfreigaben und Warnungen gab. Da hat man doch mit Mann und Maus, Kind und Kegel in Amphitheatern gesessen sich angeguckt, was da gespielt wurde. Ohne dass es großartig ne Vorschau gab oder gar ne Warnung, dass jemand - wie gewalttätig auch immer - das Zeitliche segnet.
Man nehme die Kämpfe in den Arenen bei den Römern … Löwen gegen Menschen … Daumen hoch, Daumen runter … Oder auch Hexenverbrennungen, Hinrichtungen auf dem Markplatz generell … wurde da was umzäunt? Und ich meine jetzt nicht, um Eintritt zu nehmen … Und das war alles echt! Kein Roman, kein Film, kein Theaterstück … live Entertainment mit Gewalt für jede Altersklasse … und das nicht zu knapp. Wer’s nicht sehen wollte, ging nicht hin. Aber dann war man oft auch unten durch.
Zum Glück ist sowas jetzt nicht mehr auf sämtlichen Markplätzen oder Arenen an der Tagesordnung und als frei zugänglicher Event anzusehen, sondern das gibt’s größtenteils nur noch in Filmen, bei Theaterstücken, zum Lesen, etc.
Vielleicht liegts an den Beschreibungen, die heute möglicherweise detaillierter verfasst (oder auch dargestellt) werden. Während es früher nur hieß und dann auch kurz und „schmerzlos“ geschah: Kopp ab! … kann man heute Haut aufplatzen und Sehnen reißen sehen, Knochen knacken und splittern hören, der Kopf fällt in Zeitlupe zu Boden … und aus dem verbliebenen Rumpf mit dem offenen Hals spritzt das Blut noch kurz in Fontainen … ebenso bei guter Vorstellungskraft beim Lesen zu „sehen“!
Dann Hänsel und Gretel, die haben die Hexe in den brennenden Ofen geschubst!
Das wars dann aber auch.
Heute würde man ihre grauenvollen Schreie hören … und sehen, wir der Hexe Kleidung und Haare wegschmoren, das Fleisch in Flammen aufgeht, die Augen auf Grund der Hitze zerplatzen … und ihre Schreie erst verstummen, wenn das Gesicht allmählich dahinschmilzt oder direkt zerfließt, bis nur noch das blanke Gebein übrig ist, das von den Flammen geschwärzt auch nachher noch in der schwelenden Glut gut zu erkennen ist …
Oder die Steinigung des heiligen Stephanus, der von der ihn umringenden Crowd mit Steinen bis zum Tod beworfen wurde. Jau, war halt so. Heute könnte man sicher jeden einzelnen Knochen brechen hören, der von einem Stein getroffen wird und die gebrochenen Extremitäten anschließend grotesk vom Körper abstehen … oder Knochen spitz aus dem Fleisch herausragen … seine schmerzerfüllten und von Todesangst zeugenden Schreie, die die Menschenmenge noch anstachelte, mit jedem weiteren Stein weniger wurden, bis sie gänzlich erstarben und man sehen konnte, wie der Boden sich von seinem Blut getränkt immer mehr rötlich verfärbte … und dann der letzte Stein, der dem bereits am Boden liegenden und schwer verletzen Stephanus den Schädel zertrümmert und sein Gesicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt …
Ich könnte mir halt vorstellen, dass es daran liegen KÖNNTE … je besser ein Autor eine Horror- und Gewaltszene beschreibt, umso fürchterlichere Dinge spielen sich im Kopf und vorm geistigen Auge eines Lesers ab. Gepaart mit ner ordentlichen Portion Empathie und guter Vorstellungskraft, kann das natürlich auch doppelt und dreifach böse, fies, ekelhaft, wie auch immer erscheinen … und zu Kritik führen, warum das so drastisch geschildert werden musste.
Es gibt viele Wege zum Horror … eben auch oder vornehmlich über Gewalt.
Fies wird’s, wenn es nicht aus einem Titel oder einer Vorschau hervorgeht oder wenigstens zu erahnen ist, denn er suggeriert ja ne bestimmte Erwartung.
Früher konnte es mir in Horrorfilmen nicht blutig und eklig genug zugehen, heute kann ich mir nen Eimer daneben stellen.
Beispiel „SAW“ … als der Typ sich den Fuß absäbelt, um sich zu retten … was fand ich das eklig!
Aber der Titel hat ja schon sowas befürchten lassen … also, selbst Schuld ... und ich würde das dann auch nicht kritisieren. Das hätte ich getan, wenn der Titel z.B. „Ausgetrixt“ oder „Gefangen“ oder „Ein Spiel“ oder "Butterblümchen mal anders" gelautet hätte und ich nicht damit rechnen konnte, das Protagonisten sich dazu veranlasst sehen könnten, sich selbst Schmerzen zuzufügen und sich zu verstümmeln ….
Gefühlt könnte auch das Kinderbuch „Der Struwwelpeter“ ein Horrorbuch oder ein John Sinclair-Roman sein … sogar bebildert
Bei Romeo und Julia wird sich auch nach Strich und Faden geprügelt, vergiftet und erstochen.
Das fällt dann unter Kulturgut … in Wort oder Bild …
Subjektiv gerechtfertigt ist Kritik an Gewalt in Horrorfilmen/-literatur auf persönlicher Ebene bestimmt, wenn man sich von einem Titel, einer Vorschau oder Beschreibung nicht genügend gewarnt fühlt …
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"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"