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Tja...irgendwie keine eigene Story, finde ich, ist halt mehr ein ausführlicher Epilog zum kleinen Noah. Daher leider nur ein Mittel.
Und es wird für mich immer deutlicher, dass die Überfüllung des Schlosses mit zu vielen Personen oft dazu führt, dass sie sich irgendwie alle gegenseitig im Weg stehen. Jede Figur muss jedesmal unbedingt stattfinden. So bleibt nicht genug Raum für eine Story und auch nicht für eine überzeugende Entwicklung der Personen, es wird immer DIE EINE spezielle Eigenschaft bei jemandem betont, dann muss schnell die nächste Figur ran.
Zitat:
Original von Das Hü
Und es wird für mich immer deutlicher, dass die Überfüllung des Schlosses mit zu vielen Personen oft dazu führt, dass sie sich irgendwie alle gegenseitig im Weg stehen. Jede Figur muss jedesmal unbedingt stattfinden. So bleibt nicht genug Raum für eine Story und auch nicht für eine überzeugende Entwicklung der Personen, es wird immer DIE EINE spezielle Eigenschaft bei jemandem betont, dann muss schnell die nächste Figur ran.
Mir kam das Schloss auch etwas überfüllt vor, aber das liegt auch daran, dass ich die Serie nicht so gut kenne. Ich hatte so das Gefühl, das Schloss mit dem Prof soll so eine Art Freak-Schule nach dem Vorbild von Professor Xavier sein.
Dasselbe Problem mit dem Personen spiegelt sich aber auch mit den Autoren. Gab es denn so wenige Autoren, dass mit IRH auf Wunsch von Uwe Voehl jemand in den Kreis der Autoren berufen wurde, der sich mit der Serie nach eigenen Worten auseinander gelebt und gar kein wirkliches Interesse an der Serie mehr hatte?
Handlung: Auch nach dem Einsatz von Dalius Laertes wird der traumatisierte Noah Moréll immer noch von Albträumen geplagt. Lucia will mit Zamorra über Noahs Probleme reden. Doch bevor das Gespräch in Gang kommt, erhält der Professor einen dringlichen Anruf von Pierre Robin. Der Chefinspektor aus Lyon bittet darum, dass Zamorra und Nicole sich umgehend einen aktuellen Tatort ansehen. Vor Ort zeigt er ihnen einen Toten, der wohl zunächst versteinert war und dann in zahlreiche Teile zersprang. Als Robin erwähnt, dass der Tote Direktor an Noahs letzter Schule war, schlagen bei Zamorra und Nicole sämtliche Alarmglocken an. Kann es sein, dass das von Noahs Schwester Charlotte beherrschte Unterbewusstsein des Jungen, dass Dalius Laertes schlafen legte, wieder erwachte und erneut die Medusa aus dem Film „Kampf der Titanen“ produzierte um vermeintliche Gegner anzugreifen? Während Nicole und Robin Noahs ehemalige Klassenlehrerin warnen wollen, die schon einmal angegriffen wurde, ruft Zamorra Dalius Laertes an, mit dem er, trotz aller Nebenwirkungen, zurück ins Château teleportiert. Im Château hat sich Noah tatsächlich versteckt. Dalius und Zamorra finden ihn schlafend in den unterirdischen Gewölben. Um mehr zu erfahren entscheidet sich Laertes für ein gewagtes Experiment. Zusammen mit Zamorra dringt er in Noahs Bewusstsein ein, obwohl das gefährliche Unterbewusstsein möglicherweise aktiv ist. Es wurde dann auch tatsächlich ein Unternehmen mit gefährlichen Folgen. __________________
Meinung: Als Besonderheit zum Roman gab es auf der Innenseite des Heftumschlags ein Poster von Zamorras Schloss. So etwas wäre meiner Meinung nach auf der Heftmittelseite besser aufgehoben gewesen, denn wer trennt schon das Heft vom Umschlag?
In Merlins Stern berichtete dieses Mal Ian Rolf Hill darüber, wie er die Zamorra-Serie kennen und schätzen gelernt hatte. Dieses war mit Sicherheit keine Liebe auf den ersten Blick gewesen. Es waren einige Anläufe nötig, bevor es dann zu einer stürmischen Affäre aber keineswegs zu einer dauerhaften Liebesbeziehung kam. Ein toller und ehrlicher Bericht, der mir gut gefiel, weil er anders als viele andere Berichte dieser Art gewesen war. Mir fiel dazu aber auf, dass die Themen die Ian Rolf Hill damals Schwierigkeiten bereiteten, wie zum Beispiel Fantasy uns Science Fiction, seit einiger Zeit nicht mehr in der Serie berücksichtigt wurden. Dadurch ging leider ein entscheidender Unterschied verloren, der die Serie über viele Jahre prägte, von normalen Gruselserien unterschied und zum Erfolg beitrug. Heutzutage wird auf dem Cover leider nur noch auf die älteste Horror-Serie der Welt verwiesen, was aber der ehemaligen Themenvielfalt nicht mehr gerecht wird.
Damit dann zum neuen Medusen-Roman von Ian Rolf Hill. Schon das erste Kapitel war sehr viel versprechend. Erzeugten doch die Beschreibungen, zusammen mit dem Titel, jenen wohligen Grusel, der ohne Gewalt und Brutalitäten auskam. Sehr schnell stellte es sich heraus, dass Ian Rolf Hill mit diesem Roman die Ereignisse aus Band 1232 fortsetzte. Erneut wurde die Medusa aus dem Film „Kampf der Titanen“ per besonderer Gedankenkraft aktiviert. Die Hommage an den Filmklassiker wurde als noch um ein weiteres Kapitel erweitert.
Der Text wurde sehr lebendig und realistisch geschrieben und war jederzeit kurzweilig und unterhaltsam. Auch die Handlungen um die Zauberschüler überzeugten besonders, weil die teilweise unfreiwillig oder auch beabsichtigt auftretende Situationskomik, trotz einem ernsten Hintergrund, stets überzeugte und nicht künstlich oder aufgesetzt wirkte. Dieses galt auch für das Zusammenspiel zwischen Pierre Robin und seinem Polizeiarzt. Höhepunkt war sicherlich der unglückliche Moment in dem Dalius Laertes ahnungslos materialisierte und umgehend von Lucias Tritt, dort getroffen wurde, wo es einen Mann besonders schmerzte, obwohl dieser Tritt ihm gar nicht gegolten hatte. Armer Kerl
Spätestens in der zweiten Romanhälfte war der Spaß dann aber vorbei. Es wurde ernst und sehr schnell klar, dass der besondere Trick, den Dalius Laertes bei seinem eigenen Sohn erfolgreich angewendet hatte, bei Noah Moréll nicht funktionierte, weil dessen Unterbewusstsein einfach zu komplex war. Es wurde alles versucht, was menschenmöglich war, aber nun sollte die Aussichtslosigkeit seines traurigen Schicksals tragisch enden. Einmal mehr waren es Lucias besondere Kräfte, die zum einen Leben retteten aber zum anderen Noah auch endgültig bezwangen. Der Einsatz von Lisa Esced allein, die als Rückendeckung von Dalius fungierte, hätte nicht ausgereicht. Genauso wie Sam McTaggart ging auch Lisa lädiert aus der Auseinandersetzung heraus.
Die Zauberschule hatte also einen ersten einschneidenden Verlust erlitten. Hatte wirklich einer der Schüler Noahs Statue endgültig zertrümmert? Wird nun auch gegenseitiges Misstrauen künftig die Atmosphäre im Château belasten? Die Zukunft wird es zeigen. Der traurige Rückschlag erhöhte aber auf alle Fälle die Realität. Dass galt aber nicht für die Wunderheilung von Elayna. Dass ausgerechnet Elayna als Einzige, ihre zwischenzeitliche Versteinerung, überlebte war für mich nicht stimmig gewesen. Die dazu abgegebene Erklärung konnte mich nicht überzeugen. Elaynas überraschender Tod war zwar ein Schock, er war aber bedeutend realistischer gewesen, als ihre wundersame Heilung, die es für die anderen Opfer nicht gab.
Darum habe ich in meiner Gesamtbewertung für diese mich nicht überzeugende Kehrtwendung auch einen Punkt abgezogen. Ansonsten war der Roman gut gewesen und deshalb gab ich auch die dazu passende Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich ebenfalls mit Gut abgestimmt.
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