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Handlung: Im Château macht Kyra Nicole auf Butler Thomas aufmerksam, der unter Entzugserscheinungen leidet, seit LUZIFER seinen Körper wieder verließ. Nicole versucht zu helfen und seinen Schmerz zu lindern. Nicole gelingt es Thomas erst einmal zu stabilisieren. Als sie Zamorra davon erzählt ruft Monica Peters an. Sie lädt die Dämonenjäger zu einem Besuch ein. Sie sollen einem neuen Experiment in der TI - Filliale in Alaska beiwohnen und gleichzeitig ein rätselhaftes magisches Wesen in Augenschein nehmen. Der sogenannte Sternenelefant wurde von Robert Tendyke in der Serengeti gefunden, als dieser einen Werlöwen jagte.
Meinung: Der erste Teil des neuen Romans von Thilo Schwichtenberg begann ungewöhnlich, mit vielen technischen Erklärungen zur Produktion des neuen MagPulse3 beim TI-Ableger in Alaska. Ich gab nur zu gern zu, dass ich den Technikkram nicht verstand, obwohl die Passagen von Thilo anschaulich erzählt wurden. Thilos gewohnt lockere Erzählweise spiegelte sich zunächst nur ein wenig in den Unstimmigkeiten der Familie Southworth wieder, weil besonders die ältere Tochter mit dem Umzug von Texas nach Fairbanks, in Alaska, nicht zufrieden war, den der Vater seiner Familie aus beruflichen Gründen auferlegte.
Im zweiten Handlungsstrang hatte sich, der in der Hölle vermisste LUZIFER, nun in Mexiko-Stadt eingenistet, wo er den Körper eines Taxifahrers übernahm. LUZIFER war also auf Reisen gegangen, um Menschen zu finden, die ihn freiwillig anbeteten, was erst einmal misslang.
Der dritte Handlungsstrang spielte in Afrika. In der Serengeti mutierte ein Professor, nach einem Löwenbiss, zum Werlöwen, was seine drei Geologiestudenten schon bald zu spüren bekamen. Thilo brachte damit ein seltene Abart der Werwesen ins Spiel. Außer den klassischen Werwölfen waren mir bereits Wertiger bekannt gewesen. Der Werlöwe war eine neue Premiere. Dazu zeichnete Timo Wuerz einmal mehr ein Klasse-Cover. Auf diesem war bereits, am unteren rechten Bildrand, ein Mann zu erkennen, der Robert Tendyke sein müsste.
Tatsächlich hatte Weltenbummler Thilo den lange nicht berücksichtigten Weltenbummler Robert Tendyke endlich wieder in die Handlung eingebaut. Dieser war auf der Jagd nach den Löwenmenschen und traf dabei auf ein wundersames Wesen, dass er Sternenelefant nannte. Es handelte sich um eine Elefantenkuh die tagsüber normal, in der Nacht aber wundersam aussah. Sie fand keinen Anschluss an normale Elefantenherden und hatte ihren Partner durch den Angriff des Werlöwen verloren. Sie rettete Robert das Leben, der ebenfalls durch den Werlöwen tödlich verletzt wurde und folgte ihm dann auf Schritt und Tritt. Robert kontaktierte seine Firma um das rätselhafte Tier abholen und dorthin bringen zu lassen.
Der vierte Handlungsstrang spielte im Château und erzählte von den Leiden des Butler Thomas, die die Folgen davon waren, dass LUZIFER seinen Körper eine Zeitlang übernahm. Jeder Handlungsstrang hatte wirklich gute Ansätze zu bieten. Durch die zahlreichen Perspektivwechsel an höchst unterschiedlichen Handlungsorten wurde mir aber lange Zeit nicht klar, auf welches Ziel Thilo eigentlich hinsteuern wollte. Die vier Handlungsbögen wirkten, wie vier unterschiedliche Kurzgeschichten, die nichts miteinander zu tun hatten. Dazu kam dass in keinem dieser Handlungsstränge wirklich viel geschah. Auch die, in der Werbung angepriesene Spannung, hielt sich sehr in Grenzen.
Mir gefiel der LUZIFER – Teil am besten, weil dieser wenigstens noch mit schwarzem Humor punkten konnte. Am wenigsten gefiel mir die Handlung um die TI – Filliale in Alaska. Die Tatsache das die Vornamen des Personals aus bekannten früheren Fernsehserien übernommen wurden, fiel mir zwar auf, war für mich aber belanglos. Der ganze MagPulse3 interessierte mich eigentlich überhaupt nicht. Erfreulich war aber das Mitwirken von Robert Tendyke nach längerer Pause.
Yupik war für mich ein neuer Begriff für die einheimische Bevölkerung von Alaska, den ich bislang noch nicht kannte. Wieder einmal etwas dazu gelernt.
Am Ende täuschte Butler Thomas, Zamorra und Nicole über seine wahren Reisemotive. Statt wie angeben zum Entspannen nach England, führte seine Reise direkt zu LUZIFER nach Mexico-Stadt und damit direkt in dessen Arme? Die Fortsetzung wird diese Frage beantworten.
Insgesamt war es für mich dann auch ein durchschnittlicher Roman gewesen, der der Werbung nicht gerecht wurde. Lobenswert gewesen war der Versuch nach längerer Zeit wieder Science Fiction - Elemente in die Serie zu bringen allemal. Sie war in letzter Zeit doch etwas zu einseitig geworden, weil nur noch Gruselthemen vorkamen. Nur das gewählte Thema gefiel mir noch nicht. Bevor ich mich dem zweiten Teil widme, möchte ich diesen Roman mit der Note 3 = Befriedigend und damit mit 3 von 5 Amuletten bewerten. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit gut abgestimmt.
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Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Davon abgesehen dass mir der Roman sehr gut gefallen hat, hat doch der Weltenbummler am Anfang einen ganz kleinen Zipfel darüber gelüftet was er macht wenn nicht am Schreiben von Zamorra Romanen ist – DER Testingenieur – beim Besprechen der Arbeiten, das Team motivieren – alles etwas was nicht jeder kann. Und dann in der knappen Freizeit Spitzenmäßige Romane schreiben. Der Mann verdient doch endlich mal auch einen Preis der nicht bloß in irgendeinem Forum ausgesprochen wird.
in die Zeit zurück, so wie (PZ-1014) einst Teri zu Merlin, wünsche ich dem Weltenbummler um mal die Zeit zurück zu drehen. Mal drei Tage lang einen neuen Roman schreiben – und dann zurück – und es sind nur ein paar Minuten vergangen, Zeit um einen Thomas bei seinen Abenteuern zu begleiten … Wobei, noch verrückter wäre ja mal die Zeit zu blitzdingsbumsen, um eine Zeit noch einmal, zum ersten Mal, zu erleben …