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Da bin ich mal gespannt. Chandras Leben in der Polareule ist einen weiteren Roman wert. __________________
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Handlung: Trotz der heiklen aktuellen politischen Lage bittet Karina Grischin um Unterstützung durch John und Suko, nachdem sie bei einem Einsatz in einer Moskauer Bar, unter Führung des FSKN, drei Unheilsbringer verhaften konnte. John und Suko reisen zwar unter diplomatischem Schutz, aber grundsätzlich auf eigene Gefahr, was sie bereits auf dem Moskauer Flughafen deutlich zu spüren bekommen, bevor Karina eingreift. Mittlerweile hatte Karina herausgefunden, dass der eigentliche Kopf der Organisation, Karel Gussew, durch eine Intrige des eigenen Bruders, in der Polareule einsitzt. Dem berüchtigten sibirischen Hochsicherheitsgefängnis in das auch Chandra gebracht wurde. Weil Karina ihren eingeschleusten Verbindungsmann nicht mehr erreichen kann, der auch ein Auge auf Chandra werfen sollte, ist die Agentin höchst beunruhigt. Also führt der gemeinsame Weg Karina und die Geisterjäger zur Polareule. Ein wahres Himmelfahrtskommando mit ungewissem Ausgang, aber auch ein Fortschritt im Kampf gegen die Unheilsbringer? __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 06.01.2023 16:40.
Meinung: Schon auf den ersten Seiten dieses Romans beschrieb Ian Rolf Hill die Zustände innerhalb der Russischen Förderration und im Hochsicherheitsgefängnis Polareule sehr genau und intensiv. Dabei wurde auch der Wahnsinn des „gewählten“ Präsidenten nicht vergessen, der unter dem Deckmantel der Propaganda und falscher Vorwürfe, widersinnige Angriffskriege gegen unabhängige Nachbarstaaten führte oder seine Kritiker entfernen lies. Stichwort Navalny, entweder per Vergiftung oder eben durch politische Inhaftierungen. Dies alles fügte Ian Rolf Hill realistisch in den Roman ein, was schon ein beklemmendes Gefühl beim Leser erzeugte. Mit dem nun auch in der Serie erwähnten Krieg gegen die Ukraine wurde die gute alte Tradition, dass John Sinclair Romane stets auch ein Stück Zeitgeschichte waren fortgesetzt. Neben der Fiktion für mich sehr wichtig für einen realen Hintergrund. Das passende tolle Cover zum Roman kam einmal mehr von Timo Wuerz.
Nahezu unfreiwillig komisch wirkte der Gefängniskommandant Volkov der Härte und Brutalität ungehemmt auslebte und Chandra nur zu gerne vergewaltigt hätte. Weil ihm aber dazu die nötige Standfestigkeit fehlte wirkte er nicht nur auf Chandra, mit seiner heruntergelassenen Hose, sehr lächerlich.
Kein Wunder dass Chandra lachen musste auch wenn Volkov sie ersatzweise brutal verprügelte.
Karinas Spitzel Stephan Miroslav fiel einem Missverständnis zum Opfer. Chandra stufte Stephan irrtümlich als von Pandora geschickten Unheilsbringer ein und brach ihm das Genick, damit er sich verwandeln konnte.
Ein fataler Irrtum für den Karel Gussew, im Auftrag Pandoras, die Saat legte. Zur Belohnung seiner Taten gab Pandora vor mit Gussew schlafen zu wollen, doch stattdessen verwandelte sie ihn in einen Ghoul. Diese Intrigen wurden von Ian Rolf Hill sehr gut inszeniert. Wie hieß es doch immer so schön? Traue niemanden und erst recht keiner Unheilsbringerin.
An dieser Stelle wollte ich einmal insgesamt für Ian Rolf Hill eine Lanze brechen. Meiner Meinung nach wurde ihm in einigen Kommentaren zur Serie zu Unrecht vorgeworfen, dass er die Seriengeschichte umschreiben würde. Für mich schrieb er nichts um, sondern entwickelte vorhandene Tatsachen geschickt weiter. Dazu ein paar Beispiele: Frank N. Stone der mysteriöse Wissenschaftler im Hintergrund wurde als Dr. Satanos enttarnt und gleichzeitig als Mitglied der Visionäre. Die Visionäre wurden von Jason Dark persönlich in die Serie integriert und der Tod von Dr. Satanos, am Ende von Band 3, wurde nie offiziell bestätigt. Was lag da näher als eine spätere Rache. Chandras besondere Haut musste einen Ursprung haben. Also war es nur logisch, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit mit Xorron besaß, der ebenfalls durch eine besondere Haut geschützt wurde. Von Xorron zu Pandora, die in Band 250 erstmals als dessen Schutzpatronin auftrat. Auch Pandora war eine zu interessante Figur um es bei dem einmaligen Auftritt zu lassen. Sie hatte mehr verdient, warum also keinen Konflikt mit Lilith? Lilith wiederum hatte als Urdämonin auch Babylon erlebt. Warum sollte sie nicht auf Hesekiels Vorhaben aufmerksam werden, der das mächtige Kreuz schuf. Um nicht ganz chancenlos zu sein, verankerte sie in Form der lange nicht entschlüsselten Zeichen, eine Zugriffsmöglichkeit im Kreuz, durch das sie dieses zu gegebener Zeit manipulieren konnte, was wiederum Jason Dark zuerst beschrieb. Ich kann Florian (Ian Rolf Hill) nur Mut zusprechen und ihm raten seinen Weg weiter zu gehen. Es war stets ein spannender und auch überraschender Weg. Zudem war Florian zuletzt der Autor, der am meisten auf aktuelle Romane von Jason Dark hinwies.
Bevor es zum spannenden Finale in der Polareule kam, gab es in einem persönlichen Gespräch tatsächlich eine kleine Annäherung zwischen John und Karina, auch wenn diese wohl kaum nachhaltig und momentan gewiss nicht dauerhaft war. Pandora hatte ganze Arbeit geleistet indem sie die Polareule mit dem Todesnebel angriff. Sie konnte ihn sogar derart upgraden, dass es ihr gelang, die vom Todesnebel hinterlassenen Skelette, wieder zu beleben und in den Kampf gegen die Geisterjäger zu schicken. Mitten im ernsten Kampf präsentierte sich der verwirrte Ghoul Gagarin sehr witzig. Er verbot John sein Kreuz zu aktivieren, als er Volkov bedrohte. Den Anfang der Aktivierungsformel zitierte er als „Terra Pestem Tomato.“
Dazu interessierte mich noch was nun mit der Polareule geschah? Wurde sie aufgegeben oder mit neuem Wachpersonal und neuen Insassen weitergeführt? Ich ging mal von letzterem aus.
Für einen kleinen Moment schien das Kapitel Chandra beendet zu sein. Gefressen von einem Ghoul wäre es sehr stilgerecht gewesen. Sogar ihre DNA wurde an den Knochenresten bestätigt. John erfuhr noch nicht, dass alles eine von Lilith inszenierte Täuschung war. Sie rettete Chandra, die gemeinsam mit Karina weiterhin der Großen Mutter dienen sollte. Eine nicht unbedingt von mir erwartete Wendung, die aber für weitere Spannung und Konflikte sorgen wird.
Insgesamt bewertete ich auch diesen Roman mit der Note 1 = sehr gut und damit mit 5 von 5 Kreuzen. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich daher mit Top abgestimmt.
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Den habe ich nun auch mal kurz sacken lassen, IRH geht ja immer tiefer ins Eingemachte und bereitet an allen Ecken und Kanten die große Fehde Liliths und Pandoras vor. __________________
Mit wechselnden Verbündeten und immer wieder spannenden Wendungen. Chandra hat man ja gut eingeschenkt und zumindest hier deutlich gezeigt, dass kugelfest keine Gesamtlösung ist, auch hier kann man ganz schön eingeschenkt bekommen und ist plötzlich sogar hilflos einem Ghoul gegenüber... Und auch einfachen Menschen im Gefängnis.
Und dann die große Überraschung, als man dachte, man könne Karina wieder etwas mehr Vertrauen schenken... Denkste!!!
Etwas wohlwollend aber auch gut entwickelt das Ganze vergebe ich hier ein ganz knappes Top mit auch dem entsprechend knappen 5 Sternen.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!
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Da habe ich an diesem Punkt schon alles aufgearbeitet und nur die scheinbaren Einzelabenteuer des Autors ausgelassen und es reicht trotzdem nicht. Chandra und die Gussew-Sippe haben irgendwie durch ein anderes Heft miteinander zu tun. Das natürlich ohne Nennung bleibt, weil es zu unwichtig ist und die Liste zu lang werden würde, wenn Florian Hilleberg bei jeder Querverbindung eine Fußnote einfügt. Oberst Leonid Jaschin, das Reptil. Sagt das irgemdwem was?
Nun geht es also mit Chandra weiter. Bis zum Epilog gibt es hier nichts wirklich Krasses. Es ist für Florian Hilleberg eine normale Handlung. Chandra muss im Gefängnis einiges erleiden, diese Beschreibungen sind heftig, haben aber einfach keinen Mehrwert für die Handlung. Habe ich überlesen und bin daher recht schnell durch das Heft gekommen.
Als die Helden im Gefängnis ankommen gibt es im letzten Drittel eine langgezogene Actionszene in mehreren Etappen, die immer schlimmer werden. Es ist mal wieder die Hölle auf Erden, was die Gegenseite auf John und Suko loslässt. Auch nichts Neues.
Dann der Kracher im Epilog auf den letzten Seiten. Andererseits….es ist bei Florian Hilleberg normal, dass „garantiert“ tote Figuren doch noch leben. Und Seitenwechsel zwischen den verschiedenen Dämonen-Teams finden alle paar Hefte statt. Das macht es für mich relativ beliebig.
GUTe
(6 von 10 Kreuzen). Hat mich einerseits nicht gepackt, andererseits war ich mit dem Heft schnell durch und es gab keine zu ekelhaften Szenen.
Zitat:
Original von Sinclair
Dabei wurde auch der Wahnsinn des „gewählten“ Präsidenten nicht vergessen, der unter dem Deckmantel der Propaganda und falscher Vorwürfe, widersinnige Angriffskriege gegen unabhängige Nachbarstaaten führte oder seine Kritiker entfernen lies. Stichwort Navalny, entweder per Vergiftung oder eben durch politische Inhaftierungen.
Mag ich persönlich auch nicht so. Beschreibungen zu realpolitischen Situationen gab es auch bei Dark. Da aber eher neutral und wenn wertend, dann sehr knapp, weil John einen kurzen Gedanke dazu hatte. Florian Hilleberg muss aber irgendwie immer seine eigene deutliche Meinung unterbringen und den belehrenden Mittelfinger heben. Diese Meinung teile ich oft und sie ist nicht falsch, aber trotzdem stört mich diese mangelnde Distanz.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller