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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Handlung: Zamorra und Nicole haben die Erforschung der Katakomben unter ihrem Château immer noch nicht wirklich vorantreiben können. Nun bekommen sie es mit einer Reihe an rätselhaften Ereignissen zu tun, die alle irgend etwas mit den scheinbar unendlichen Stollen und Gewölben zu tun haben. __________________
Meinung: Zum kleinen Jubiläum gaben sich gleich 5 Autoren gleichzeitig die Ehre, die ihre Informationen zu den Geheimnissen der Katakomben unter dem Château Montagne, für diesen Roman preisgaben. Bei den Autoren handelte es sich um Adrian Doyle, Stefan Hensch, Christian Schwarz, Michael Schauer und Thilo Schwichtenberg. Jeder der genannten Autoren steuerte einen eigenen kurzen Roman zum Oberthema bei.
Den Anfang machte Adrian Doyle. Er erzählte vom Jungen Mathis, der zur Zeit Leonardos gefangen wurde, sich am Bau der Stollen beteiligen musste, dem Tod geweiht war und wie durch ein Wunder in der Gegenwart landete, wo er auf den überraschten Butler William traf und nach der Sichtung durch Zamorra und Nicole wieder verschwand. Eine gute kleine Geschichte in der , die bekannte Anomalie, in einem Nebenstollen, eine wichtige Rolle spielte. Den Grund dafür konnte der Professor nicht ergründen.
In der zweiten Geschichte, von Stefan Hensch, wurde ein bekannter Horror-Autor in die unterirdischen Gewölbe gelockt, wo ihn bereits ein Würfeldämon erwartete, der ihm eine besondere Form der Angst zeigte, indem er ihn mit seinem schlimmsten Albtraum konfrontierte. Die Erlebnisse trugen dazu bei, dass der Autor das Metier wechselte und fortan Krimis oder Fantasy-Romane schreiben wollte. Diese kleine Geschichte würde ich mit befriedigend bewerten.
Danach war Christian Schwarz an der Reihe. Sein Thema war das Dunkle Herz, welches unerwartet durch einen im Alkoholrausch erzählten Witz besiegt wurde. Diese Geschichte bestand zum Großteil aus Stammtisch-Kalauern und Zusammenfassungen vorheriger Ereignisse. Auch die Auflösung war ein wenig holprig, passend zum Witz von Malteser-Joe. Diese Geschichte würde ich mit ausreichend bewerten.
Es folgte die vierte Erzählung von Michael Schauer. In dieser erzählte ein sterbender Arbeiter einem Freund, was er mit zwei Gefährten auf der Baustelle des Château Montagne, zu Zeiten des berüchtigten Leonardo deMontagne, erlebte. Verhängnisvoll sollte ihre Entscheidung sein, tief in einen unbekannten Stollen einzudringen, um einem nach Hilfe rufenden Mädchen beizustehen, dass von ihrem angeblich zum Vampir mutierten Großvater gefangen gehalten wurde. Als die Erkenntnis kam dass alles ganz anders war, als es schien, war es für zwei der drei Männer bereits zu spät. Dieses vampirische Mädchen könnte auch heute noch, verschüttet in einem unbekannten Stollen, existieren.Mal abwarten, ob es noch einmal ein Thema werden wird. Es war eine gut zu lesende böse Kurzgeschichte von Michael, die ich auch mit gut bewerten würde.
Die fünfte und letzte Kurzgeschichte schrieb Thilo Schwichtenberg. Darin ging es um Joaquin Lafitte und seinen Freund André, die eine Klettertour in den Felswänden hinter dem Château unternahmen, sich vor einem Unwetter in einen Felsspalt retteten und feststellten dass sie sich in einem weit verzweigten Höhlen- und Stollen-Labyrinth befanden, dass bis unter das Château führte. Sie folgten den Gängen als Mutprobe, die beinahe verhängnisvoll wurde. Thilo präsentierte ein unbekanntes Wesen, das zweifellos im Besitz eines Amuletts war, unerkannt in einem unerforschten Teil der Stollen hauste und noch aus Leonardos Zeit übrig geblieben war. Auch diese Kurzgeschichte würde ich mit gut bewerten.
Insgesamt war der Band also ähnlich angelegt wie Band 1175, indem es um die Gaststätte „Zum Teufel“ ging. Was dieses Mal, meiner Meinung nach, schlechter gemacht wurde, war die fehlende Rahmengeschichte. Ohne diese, war es dieses Mal nur eine ziemlich wahllose Kurzgeschichten-Sammlung geworden, die zwar alle irgend etwas mit den Katakomben zu tun hatten, aber zu unterschiedlichen Jahreszeiten spielten und nicht wirklich miteinander harmonierten. Die einzelnen Geschichten gaben aber zumindest neben einigen bekannten auch zumindest ein paar neue Eindrücke aus der unterirdischen Welt unter dem Château wieder. Richtige Auflösungen waren aber leider Fehlanzeige. Hier zu wären weitere Romane zweifellos begrüßenswert, die an die kurzen Handlungen anknüpfen und weitere Aufschlüsse bringen könnten.
Ergänzt wurde dieser Band durch ein eindrucksvolles Cover und begleitende Zeichnungen von Jörg Kleuden und Alexander Fichtner. Dazu gehörte auch ein informativer Lageplan, in der Heftmitte, über die wichtigsten bekannten Stollen und Wege durch die Unterwelt des Châteaus Montagne.
In der Gesamtbewertung kam ich eigentlich auf die Anzahl von drei Amuletten, was dem Durchschnitt der einzelnen Kurzgeschichten entsprach. Aufgrund der fehlenden Rahmenhandlung zog ich aber ein Amulett ab. So wurde es am Ende die Note 4 = Ausreichend mit 2 von 5 Amuletten. Nach der üblichen Wertung im Forum habe ich mit Mittel abgestimmt.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Die Geschichten 1, 4 und 5 könnten wirklich eine Fortsetzung gebrauchen. Nr.4 schreit förmlich danach. __________________
Ich fand das Heft gut. Und es war auch sehr interessant die zum Teil sehr unterschiedlichen Schreibstile der Autoren zu vergleichen.
Gruß Sokrates
Der Tod hat etwas erschreckend Endgültiges, während das Leben doch immer Möglichkeiten bietet.