-- www.gruselroman-forum.de -- Das Forum zu John Sinclair, Gespenster-Krimi, Vampira, Hörspielen und vielem mehr !
Willkommen !
Falls Sie auf der Suche nach einem Forum rund um klassische und aktuelle Romanhefte sind, sollten Sie sich hier registrieren. Hier finden Sie ebenfalls Rubriken für Hörspiele und weitere Foren. Die Nutzung des Forums ist kostenlos.
Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 121: Der Unersättliche
Der Curandeiro schrie in höchster Verzückung: »Kether!«
Aber Marcia schien es, als bringe er die Buchstaben durcheinander, als würde er rufen: »Kether! Ethere! Thereh! Hereht! Erehte! Rethek!«
Was für ein eigenartiger Rhythmus ...
Da blitzten über ihr die Messer auf! Sie fuhren herab und schnitten in Sekundenschnelle exakt sechsunddreißig Buchstaben in ihre Haut. Sie waren quadratisch angeordnet und ergaben waagerecht wie senkrecht Anagramme desselben Wortes: Kether.
Der Oga des neuen Gottes betrachtete ergriffen sein Werk.
Es war gelungen!
Um Olivaro zu retten, durchschreitet Dorian ein weiteres Mal das Tor in die Januswelt, denn nur Olivaro kann ihm die Zusammenhänge vollständig erklären. Dorian glaubt zu wissen, was ihn auf der anderen Seite erwartet – und erkennt seinen Irrtum zu spät!
Der Unersättliche
Ernst Vlcek
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
18.04.2023
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 26 »Das zweite Gesicht«.
Es ist jetzt schon eine Weile her, dass ich den Roman gelesen habe. Danach war irgendwie die Luft raus, sogar für eine Rezi. Ich glaube, das Januswelt-Kapitel ist auch nichts für mich. Naja, zum Glück mache ich beim Lesen des ebooks immer Markierungen der wichtigen Stellen.
Nachdem es erst furchtbar aufwändig und kompliziert war, ein Tor auf den Planeten zu öffnen, ging es im letzten Band dann plötzlich doch ganz schnell und unkompliziert. Sie sind dann im gleichen Heft wieder auf die Erde gelangt, so einfach ist das. Ich habe mir gedacht, das war es erstmal. Aber nein, direkt hier im Folgeband geht es wieder dorthin. Weil es in New York ebenfalls ein offenes Portal zur Januswelt gibt. Es wird immer unglaubwürdiger. Wie belanglos das inzwischen geworden ist.
Dorian und Coco wollen weiterhin Olivaro befreien. Der Janusplanet Malkuth zeigt sich als eine Art lebender Organismus. Überall wuchert es schleimig und seltsame Geschöpfe leben dort. Die Helden sind nur wie Bakterien auf einem riesigen Planetenwesen. Schließlich erreichen sie eine riesige Schutzhülle, die eines der Organe des Planeten umschließt. Und dieses Organ stirbt langsam. Deshalb haben die Janusköpfe die Menschen gefangen genommen, sie werden dem Organ irgendwie geopfert. Wie schön, dass die Helden direkt über dieses zentrale Plotgebilde gestolpert sind. Sie wollen nur Olivaro finden, jetzt können sie die in den letzten Bänden entführten Menschen befreien. Die Janus-Wächter wollen das verhindern, aber wozu hat Dorian seinen übermächtigen Ys-Spiegel? So kann er die Kerle auch gleich bedrohen und ausfragen.
Dieses sterbende Organgebiet heißt Kether. “Kether ist nicht die einzige Insel mit magischer Ordnung. Es gibt insgesamt neun solcher Oasen, wie Sie es bezeichnen. Zusammen mit Chochmah und Binah bildet Kether die Beriah-Dreiheit. Wann ist der DK nur in dieses esoterische Geschwurbel mit magischer Zahlenlehre abgerutscht? Seit Luguri und seinen Blutnäpfchen und Milchfässchen geht das so.
Da die Gefangenen befreit wurden, bedeutet das das Ende für das Kether-Organ. Wenigstens haben die Janusköpfe noch Olivaro in ihrer Gewalt. Vielleicht können sie einen Deal aushandeln, um Kether zu retten? Oder sie geben Olivaro einfach heraus. “Und was Olivaro betrifft, ist er in diesem Zustand nutzlos für uns. Er hat einen unheilbaren Schock erlitten.“ Den die Janusköpfe erst verursacht haben und sie haben ihn trotzdem mit nach Malkuth genommen. Jetzt nach Wochen fällt ihnen ein, dass er so wertlos für sie ist?
Schön und gut, aber wie kommen sie jetzt wieder auf die Erde? Kether stößt sein sterbendes Organ einfach ab. Und irgendwie mit ihm genau die drei Figuren, die wichtig sind. “Zum Glück hat er die Erde als Mülldeponie gewählt“ Von all den Planeten im Universum…oder vielleicht hätte es sie einfach mitten ins All ausgespien. Echtes Heftromanglück halt.
Die Janusköpfe haben das Kether-Organ verloren. Ihr Plan, es mit den gefangenen Menschen zu retten, ist gescheitert. Aber sie haben einen Plan B in der Hinterhand und da kommt die zweite „verrückte“ Handlung des Bandes ins Spiel. Und zwar haben sie einen Voodoo-Priester manipuliert, durch abgedrehte Rituale irgendwelche Frauen mit neuen Kether-Organen zu schwängern. Natürlich gibt es dort die übliche Portion Sexismus und Gewalt. Und statt Zahlenmagie nutzt der Priester Wortmagie oder eher Buchstabenmagie. Ein neues Kether wird geboren und greift als alienhaftes Riesenschleimwesen direkt irgendwelche Menschen an. Ist das noch dunkler Grusel oder schon bunter Trash? Zum Glück hat der Priester nun gemerkt, dass er nur benutzt und manipuliert wurde. Als er im Heftromanzufall auf die Helden stößt, hilft er ihnen gern, die Sache einzudämmen.
Dann stellt sich noch irgendwie heraus, dass alles anders ist. Ach, ich komme auch nicht mehr mit. Das Kether-Organ war gar nicht krank, sondern nur schwanger. Und das abgestoßene Organ ist gar nicht tot, sondern das Neugeborene „Kether Junior“. “Vermutlich ist er dazu bestimmt, auf der Erde eine ähnliche Weltordnung durchzusetzen wie auf Malkuth“, meinte Dorian. Toll, also will es sich irgendwo auf der Erde einpflanzen und zu einem Riesenorgan heranwachsen. “Wenn die irdischen Bedingungen günstig sind und es genügend Nahrung bekommt, dann könnte es die Größe des südamerikanischen Kontinents erreichen“ Das klingt übel…und leider gar nicht mehr nach meinem bodenständigen DK, den ich so mochte.
Wie kommt man dem Neugeborenen Organ also bei? Gezielte Bombardierung? Flammenwerfer? Magie? Nein, viel zu abgedreht. Es gibt doch eine viel praktischere Lösung, auf die jeder von uns als erstes kommen würde. “Die irdische Fauna hat eine Spezies hervorgebracht, die es in Bezug auf Gefräßigkeit mit jedem Monstrum aufnimmt“, erklärte Keller umständlich. „Piranhas", sagte Dorian ungeduldig, „ich weiß. Aber woher sollen wir diese Raubfische nehmen?“ Kein Problem. “Sie stammen nicht aus dieser Gegend«, erwiderte Keller. „Aber einer der hier Ansässigen hat um sein Anwesen einen Süßwasserteich angelegt, in dem rote Piranhas ausgesetzt sind. Es müssten Tausende sein. Für sie wäre Kether junior bestimmt kein zu schwerer Brocken ...“ Was für ein glücklicher Zufall, dann kann man zum Finale ja doch noch der Trashsahnetorte die Trashkirsche aufsetzen. Mit seiner Buchstabenmagie lockt der Voodoo-Priester Kether-Junior dorthin und gezielt ins Raubfischbecken, wo das süße Babyorgan zerfetzt wird.
Damit ist dieser Fall gelöst…aber es gibt noch Neuigkeiten. Olivaro hat sich auf magische Weise nach dem Transport zur Erde von seinem Schock erholt und ist wieder der Alte. Naja nicht ganz. Er ist sogar geläutert. Olivaro überlegte eine Weile, bevor er sagte: „Ich glaube, wir könnten jetzt Freunde werden.“
Das muss man sich mal vorstellen. Ein schwangeres Riesenorgan auf einem fremden Planeten stößt sein neugeborenes Babyorgan auf die Erde ab, wo es irgendwie gleichzeitig von durch Buchstabenmagie-Voodooritualen geschwängerten Frauen geboren wird. Dort wächst der fiese Schleimbatzen immer weiter an und könnte bald so groß werden wie Südamerika. Aber man lockt es rechtzeitig in ein Piranhabecken, wo es von den Raubfischen zersäbelt wird. Welche Drogen haben die Autoren genommen? Und das ist kein abgedrehtes Einzelabenteuer. Der lebende Janusplanet mit seinen Organen ist das zentrale Thema dieses Zyklus.
Dazu kommen so praktische passend gemachte Details. Es ist unglaublich schwer, auf den Janusplaneten zu kommen (und wieder zurück auf die Erde). Aber sowohl im letzten Band als auch in diesem Heft gelingt der Übergang mit anschließender Rückkehr. Oder Olivaro, den die Janusköpfe so einfach freigeben, weil er unter Schock steht und für sie wertlos ist. Kaum ist er zurück auf der Erde geht es ihm aber wieder gut.
Der DK hat mal mit seinem düsteren bodenständigen Setting geworben, das hier ist schlichtweg abgedrehter Alien-Trash.
Wirklich SCHLECHT (3 von 10 Freaks)
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Vlcek wollte zu diesem Zeitpunkt um jeden Preis buchstäblich das (DK-)Universum erweitern. All das wollte der Leser gar nicht haben, und bis das beim Expokraten angekommen ist, hat es natürlich gedauert. Es stimmt schon, mit Grusel hatte das oftmals nichts zu tun; zumal sich die Serie seit Band 100 immer mehr vom "Geist" der alten Romane entfernt hatte.
__________________ Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.