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Handlung: John und Suko sollen im Auftag von Sir James herausfinden ob an dem Gerücht, dass ein nach Leichen stinkender Killer in Hackney unterwegs ist, etwas dran ist. Im Stadtteil Hackney verschwand eine unbekannte Anzahl an Obdachlosen. Als Täter soll ein Serienkiller verantwortlich sein, der bereits vor 80 Jahren aktiv war und sich Aufräumer von Hackney nannte. Einen Zeitungsartikel dazu schrieb ausgerechnet Bill Conolly. John bittet die Streetworkerin Melody Swan darum, ihn bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Trotz heftigen Widerspruchs von ihrer Freundin Emma, schließt sich auch Marisa Douglas John und Melody an. Melody gelang es Hannah Brixton, die John bereits kannte, zu einer Aussage zu bewegen. Hannah wusste von drei verschwundenen Obdachlosen zu berichten und sah auch einen Angreifer, der groß war und nach Leichen stank. Nach dem Gespräch schauen sich John, Melody und Marisa die Suppenküche an. In dieser erhalten die Obdachlosen warme Mahlzeiten. John fällt ein Obdachloser an einem Tisch auf, der ihm verdächtig erscheint. Kurz darauf ergreift der Verdächtigte die Flucht, verfolgt von John und Melody während Marisa zurückbleibt. Als ihm der Verfolgte aus der Klemme hilft, erkennt John zu seiner Überraschung Bill Conolly, der eine Undercover Recherche betreibt. Während John seinem Freund eine Standpauke hält, meldet Melody dass Marisa nicht mehr zu erreichen ist. An dem Ort wo sie zurückblieb fehlt von ihr jede Spur. Ein weiteres Opfer des Aufräumers? War Marisa ihm zu nahe gekommen? __________________
Meinung: Zum neuen Roman von Ian Rolf Hill gab es auf der Leser-Seite einen interessanten und informativen Situationsbericht zur Geschichte und zur Entwicklung des Londoner Stadtteils Hackney. Sehr gut gemacht weil Hackney ja nicht zu den bekanntesten Londoner Stadtteilen gehörte. Mir war Hackney vor diesem Roman nicht bekannt. Das sehr gute Titelbild wirkte sehr bedrohlich und gab schon einmal einen Vorgeschmack auf die kommende Handlung des Romans. Die gruselige Wirkung passte gut zu Halloween. An diesem Tag begann ich den Roman zu lesen.
Ein Lacher zum Beginn des Romans, war das Huhn, welches Suko vor einer Gruppe jugendlicher Möchtegern-Satanisten rettete, die es opfern wollten. Sukos Sorge um das Huhn war schon schräg. Es sorgte auf jeden Fall für ungläubige Blicke bei John, der das Huhn auf seinem Bürostuhl fand und auch bei Sir James, als Suko mit dem Huhn auf dem Arm in seinem Büro erschien. Letztlich fand das Huhn eine neue Bleibe als Therapiehuhn in Marisas Praxis.
In einer parallelen Handlung erzählte Ian Rolf Hill, am Beispiel des Obdachlosen Russo, vom grausigen Wirken eines fanatischen Arztes, der seine Opfer lebendig zerstückelte und sogar ihren Schädel öffnete, um irgend eine Art Maschine, die zu kontrollieren war, daraus zu schaffen. Wurde hier der neue Aufräumer erschaffen?
Neben Melody Swan und Marisa Douglas gab es auch einen weiteren Auftritt der Obdachlosen Hannah „Pee“ Brixton mit ihrer Ratte Ozzy. Wie das Schicksal einer weiblichen Obdachlosen aussah, wurde eindringlich geschildert. Es konnte den Leser ganz schön nachdenklich und betroffen machen. Im Gegensatz dazu stand in anderen Szenen unerwarteter Humor zur Auflockerung. Ein Beispiel dafür war das Gespräch zwischen John, Bill und dem Besitzer des Schäferhundes vor der Arztpraxis. Ein weiteres Beispiel war die Frage ob der Aufräumer ein Influencer oder Lifestyle-Coach wäre, der zeigte wie Socken platzsparend verstaut werden können.
Mit der Benennung von Schuldigen und Hintergründen, hielt sich Ian Rolf Hill, in bester Krimi-Manier, wohltuend zurück, was definitiv der Spannung zu gute kam, die über den ganzen Roman hinweg niemals nachließ.
Das Finale dieses Romans wurde nicht nur sehr spannend, sondern auch brutal und schockierend. Es geschah erheblich mehr als vorher erwartet. Dass das super leckere Gulasch, dass die Obdachlosen in der Suppenküche erhielten, aus den amputierten Gliedmaßen der Verschwundenen bestand, damit hatte ich noch gerechnet. Überraschend und schockierend war aber, dass Marisa Douglas tatsächlich einen Arm und ein Bein verlor, ohne das in letzter Sekunde jemand eingriff. Marisa dürfte wohl zukünftig entsprechende Prothesen erhalten. Jedenfalls bezahlte sie ihren unnötigen Leichtsinn sehr teuer. Es war hart aber auch realistisch. Es war ja schließlich immer noch eine Gruselserie und keine Soap-Serie und nicht immer gab es ein Happy-End.
In der Wut über Marisas Schicksal, vergaß Suko die Regeln der heilenden Handschuhe und tötete, den von Lord Chaos geschaffenen Cyborg , durch die zusätzlichen Kräfte des magischen Artefaktes, tatsächlich. Daraufhin lösten sich die Handschuhe in Asche auf. Ein Artefakt, das lange in den Tresoren des Yard weggeschlossen war, aber in den letzten Jahren bei Verletzungen immer wieder gewinnbringend eingesetzt wurde, existierte nun nicht mehr.
Von Lord Chaos, einem weiteren Visionär, der versuchte den nicht sehr talentierten aber dafür wahnsinnigen Dr. Brack anzulernen, wird noch zu hören sein. Ian Rolf Hill vergaß seine Charaktere garantiert nicht. Johns Einsatz der Ninja-Krone war schlau gedacht gewesen, letztendlich aber nicht effektiv genug. Am Beispiel des unglücklichen Ernest wurde in aller Deutlichkeit demonstriert was mit Unbefugten geschah, die sie aufsetzten.
Unter dem Eindruck des schockierenden Endes dieses Romans musste ich mich erst einmal sammeln bevor ich mir die Bewertung überlegen konnte. Für mich war der Roman sauber geschrieben und hatte alles was einen sehr guten Roman ausmacht. Daher entschied ich mich auch für die Note 1 = Sehr gut und dementsprechend für 5 von 5 Kreuzen. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Top ab.
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Ich war beim Lesen auch erschüttert, echt sehr brutal und es las sich wie vor der Haustür, als wenn man selbst Opfer zu so etwas werden könnte. __________________
Irgendwie war es auch drüber für mich, klar, dadurch natürlich schon extremer Grusel, aber irgendwie nicht das, was ich mir von etwas Schmökern so erwarte.
Die Brutalität aber nicht nur im Handeln der Protagonisten, nein, der immer wieder als besonnen beschriebene Suko hat, meiner Meinung nach, in den letzten Bänden (also schon lange, lange Zeit) doch eine erheblich kürzere Zündschnur und ist eigentlich mittlerweile fast vergleichbar mit allen anderen Menschen. Tja, und damit trifft es dann die Handschuhe, irgendwie schon eine interessante Waffe, die auch wieder mehr zum Vorschein kam, aber nun aufgeräumt wurde.
Bills Handeln kam mir auch sehr suspekt vor, wenn man bedenkt, welche Routine sie nun eigentlich im Ermitteln und im Umgang mit der Gegenseite haben müssten, da sind so manche Entscheidungen doch schon fragwürdig, Mensch sein hin oder her.
Für mich kann es hier nur ein Schlecht mit 2 Sternen geben, ich hatte echt Mühe, den band durchzulesen.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
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