Handlung: Die Millionärin Isabella Janvier und ihre Anwältin erscheinen auf Château Montagne. Isabella fühlt sich verfolgt und bittet um Hilfe. Sie hat eine kleine Karibik-Insel gekauft, die zu Martinique gehört. Dort wollte sie sich eine Villa bauen lassen. Doch zwei der Arbeiter kamen bei den Bauarbeiten ums Leben. Ihre Gehirne wurden ausgebrannt, nachdem sie ein Kinderskelett ausgruben, dass einen seltsamen blauen Kristall in Händen hielt. Außerdem warnte ein Priester Isabella vor den Geistern getöteter Teufelsdiener, die keine Ruhe fänden. Entgegen der Absichten der Millionärin, die zumindest versucht mit Zamorra zu flirten, begleitet Nicole sie zu ihrem Sommersitz nach Montbrison, um sie zu beschützen. Gleichzeitig reist Zamorra nach Martinique um vor Ort mehr über die sogenannten Teufelsdiener und die Herkunft des mutmaßlichen Dhyarra-Kristalls heraus zu finden.

Meinung: Der zweite Zamorra-Roman von Rafael Marques begann spannend und geheimnisvoll. Bei der Erzählung der einleitenden Vorgeschichte wechselte Rafael geschickt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Bei der parallelen Erzählweise gab er nie zu viel gleichzeitig preis, was die Ereignisse und Hintergründe im jeweiligen Zeitstrang betraf. So konnte der Leser immer ein wenig über die Hintergründe mit spekulieren.

Zur Auflockerung zwischendurch begann Rafael dann das erste Kapitel, dass im Château spielte, mit der Schilderung von Zamorras vergeblichem Versuch, seinen Unsichtbarkeitstrick dazu zu nutzen, vorzeitig ein Stück von Madame Claires frisch gebackenen Kuchen zu stibitzen. Dumm nur das Nicole ihn durchschaute.

Ebenso unterhaltsam waren Isabellas vergebliche Annäherungsversuche an Zamorra, über die Nicole mit Argusaugen wachte und sie augenblicklich zu unterbinden wusste.

Auf Seite 19 kam es dann aber wohl zu einer Namensverwechslung, als der Leibwächter Manuel bemerkte, dass Ruben und Jean schon im Haus wären. Der dritte Leibwächter hieß aber Stephane und nicht Ruben. Also meinte Manuel wohl Stephane. Ruben war Isabellas Ex-Mann, von dessen Anwesenheit Manuel zu diesem Zeitpunkt noch nichts wissen konnte. Es passte auch nicht zu Isabellas späterer Reaktion.

Erst in der Romanmitte wurde mir klar, dass Rafael mit der Handlung doch unmittelbar an seinen ersten Zamorra-Roman anknüpfte. Mit Augustus Lorham trat der rätselhafte Mann erstmals persönlich auf, der als Mörder seiner Familie galt, ein hohes Para-Potential besaß und seinem Sohn Niles einen passenden Dhyarra überließ. Nun hoffte ich das Rafael die Zusammenhänge endlich genauer erklären würde, was in seinem vorherigen Roman bekanntlich nicht geschah. Zunächst schien die Handlung plötzlich, auf Seite 38, vorbei zu sein, als Lorham mit dem rätselhaften Dhyarra-Schild floh, zu dem ebenfalls der Hintergrund unklar war und der ihm mutmaßlich von Isabella gestohlen wurde. Nicole konnte den tragischen Tod von Isabella und ihrem Ex-Mann nicht verhindern. Tragisch aber willkommen realistisch wenn nicht jeder Einsatz der Dämonenjäger erfolgreich beendet wurde. Dafür schon einmal ein Lob nebenbei.

Bis dahin war Nicole die aktive Hauptperson gewesen. Nun wechselte die Perspektive zu Zamorra und dessen Einsatz auf Martinique. Dort gelang es Zamorra nur den Teil der Geheimnisse des Augustus Lorham aufzuklären, der sich auf die Karibik-Insel bezog, die vor 150 Jahren ihm gehörte. Aufgrund der extremen Langlebigkeit und der Menge an Dhyarras, die ihm gehörten, schien er wohl wirklich aus den Tiefen des Weltalls gekommen zu sein, mit einem durch eine Wolke getarnten Raumschiff. Zur Unterstützung konnte er zudem einen Dämon unter seine Kontrolle bringen. Damit waren aber längst nicht alle Geheimnisse dieser interessanten und spannenden Figur aufgeklärt. Besonders die Ereignisse die Schottland betrafen waren immer noch unklar. Also konnte ich mich, genauso wie alle anderen Leser und Leserinnen, nur in Geduld fassen, ob es mir nun gefiel oder nicht und auf eine genauere Aufklärung weiter warten. Augustus Lorham wird bestimmt irgendwann zurückkehren, dafür hatte diese Person genügend Potential. Dann hoffentlich mit einer genaueren Aufklärung über seine Herkunft und die ungeklärten Hintergründe.

Für Zamorra gab es noch ein böses Erwachen, was den ersehnten Kuchen betraf. Dieser wurde in seiner Abwesenheit von Butler William an die anderen Schlossbewohner verteilt. Der Meister des Schmachtenden ging leider leer aus. Wie gewonnen so zerronnen.

Für diesen Roman, der mich jederzeit gut unterhielt gab ich Rafael auch die Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Amuletten. Rafael hatte sich, meiner Meinung nach, nun auch in diese Serie gut hinein gearbeitet. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Sehr gut ab.

__________________
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.