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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 129: Der Vampir vom roten Mond
Ein Blatt löste sich vom Baum und schwebte genau bei dem Cro Magnon herunter. Er hob es erstaunt auf und sah Buchstaben ins Muster integriert. Reena stand auf dem Blatt.
Da geschah es. Die Äste und Zweige des Mangobaumes veränderten sich, und das Laub wurde schwarz und verwelkte. Auch der Stamm lief schwarz an, und tiefe Risse entstanden. Es knackte und prasselte, und ein unheilvolles, höhnisches Kichern war über das Rauschen des Windes zu hören.
Die beiden Knaben auf dem Baum schrien vor Angst und wollten schnell herunterklettern. Da begannen die Äste und Zweige sich schlangengleich zu bewegen ...
Der Vampir vom roten Mond
Earl Warren (= Walter Appel)
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
08.08.2023
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 27 »Der Grabräuber«.
Während Dorian, Coco und Olivaro auf dem Janusplaneten unterwegs sind, suchen Unga und Chapman in Nepal nach Neera. Wieso gerade Nepal? Weil es in Katmandu eine Padma-Gruppe gibt. Vielleicht weiß von allen Padma-Kulten ja ausgerechnet der mehr, es muss nur der Heftromanzufall helfen.
Auf den Weg dorthin trifft Unga schonmal zufällig einen anderen Padma-Anhänger, der dasselbe Ziel hat. Sie stehen gerade bei einem Mangobaum, als sich ein besonderes Blatt löst. Ungas scharfem Blick entging nicht, dass es an der einen Seite ein merkwürdiges buntes Muster aufwies. Das Blatt schwebte genau bei dem Cro Magnon herunter. Er hob es erstaunt auf und sah Buchstaben ins Muster integriert. Reena stand auf dem Blatt. Der Cro Magnon erstarrte. Das war ein Zeichen. Aber von wem? Der Roman fängt schonmal so an, dass ich eher skeptisch bin als gespannt.
Der Baum wird plötzlich lebendig und seine Äste greifen die Umstehenden an. Auch seinen neuen Begleiter erwischt es. Die Umstehenden denken, Unga wäre ein böser Hexer und er muss mit Chapman fliehen. Dabei wird er auf eine junge Frau aufmerksam. Es war ein Mädchen oder eine junge Frau, die trotz der Kälte nur einen leichten Sari trug, das indische Wickelgewand, und keine Kopfbedeckung. Das Muster des Saris erkannte Unga wieder. Es war das gleiche wie auf dem Blatt vom Mangobaum, das ihm buchstäblich in die Hände gefallen war. Stolpert Unga jetzt von einer Zufallsbegegnung in die nächste? Das Mädchen Rana behauptet, ihn zu Reena bringen zu können. Natürlich glaubt Unga dem hübschen jungen Ding sofort.
Rana bringt sie dann aber nicht zu Reena, sondern zu Versagerdämon Luguri, der ihnen weiterhelfen kann. Vorher müssen sie nur einen Zaubertrank trinken. Wieso lässt Unga sich auf sowas ein? Das könnte auch Gift sein. Gerade wenn ihr Erzfeind Luguri dahintersteckt. Nur weil ihnen das eine schöne Frau sagt? Oder ist er so verzweifelt, Reena zu finden, dass er dafür auch sein Leben riskieren würden. Und Don Chapman…nun der ist eh nur Beifahrer auf dieser Reise und macht alles mit.
Luguri hat Reena in seiner Gewalt und spielt auf seiner Blutnäpfchen-Blutorgel, um der Frau erst das Blut abzusaugen und dann gewaltsam in ihr rechtes Bein zu pumpen, das schnell anschwillt. Aha. Können wir jetzt endlich zum Punkt kommen? “Du kannst Reena zurückhaben, gesund und unversehrt.“ „Unversehrt?“, echote der Cro Magnon. „Nach dem, was du gerade mit ihr gemacht hast?“ „Das hat keine Folgen. Du bekommst sie, wenn du dich mit mir verbündest.“ Der Klassiker. Er will Unga mit einem Pakt erpressen und vorher nochmal richtig gegen sich aufbringen, indem er Reena foltert. Das geht garantiert genau so wenig nach hinten los, wie Luguris bisherige Pläne.
Unga soll Luguri den Weg zum Stützpunkt des Padmasambhawa zeigen. Aber den kennt er doch selbst nicht. Einer der Plotpunkte dieses Zyklus ist, dass sie den Weg suchen. Offenbar weiß Unga mehr und hat seinen Freunden alles verheimlicht. Auch jetzt bleibt er mysteriös. “Du weißt, wo der Stützpunkt des Padmasambhawa Bodhisattwa ist?“ Der Cro Magnon nickte. „Aus der Zeit im achten Jahrhundert, als du schon einmal in Indien warst?“, fragte der Zwergmann weiter. „Vielleicht“, sagte Unga, der sich nicht in die Karten sehen lassen wollte. Dorian und Co suchen gerade auf dem lebensfeindlichen Janusplanet einen Weg zum Padmasambhawa und Unga kennt ihn die ganze Zeit? Was ist das wieder für ein Unsinn?
Unga, Chapman, Reena und Luguris Boten Rana und Galahad machen sich auf dem Weg zum Versteck des Padmasambhawa. Sie machen in einer Unterkunft Zwischenstopp, wo sich auch Vampire aufhalten. Da die Gruppe unter Luguris Schutz steht, sollte ihnen aber keine Gefahr drohen. Trotzdem werden sie gewarnt. “Hüte dich vor Galahad!“, sagte Bhang. „Er ist der Oberpriester einer Sekte, die die blutsaugenden Fledermäuse anbetet. Und die Nächte des Blutmonds stehen bevor.“ Könnte Unga egal sein, aber wenn Unschuldige in Gefahr sind, kommt sein Heldenmut durch. Andererseits hat Unga sein Glück schon auf eine Probe gestellt, als er sich eine Nacht zuvor an Rana gerächt und sie getötet hat. Den Tod einer einzelnen Dienerin verschmerzt Luguri, aber wenn sie den großen Blutmondsabbat vereiteln, wird er sicher angepisst sein. Also hält er sich zurück. Nach einem klassischen Sabbat der Schwarzen Familie (so eine Szene gab es lange nicht mehr) fliegen die Vampire die Gruppe zum Versteck des Padmasambhawa. Das geht schneller als durchs Gebirge. Reena macht sich berechtigte Sorgen. “Können wir denn nichts tun, um den Blutflug der Vampire zu beenden?“, fragte sie. „Was soll aus dem großen Padma werden, wenn diese grauenvolle Schar den Weg zu ihm findet?“ Aber Unga hat ja einen tollen Plan, den er seinen Freunden und dem Leser verheimlicht.
Es gibt nochmal einen Zwischenstopp bei irgendwelchen Klischeehippies, wo die Helden sich stärken. Die sind gegen die Blutsauger geschützt. “Ist es wahr, dass Haschisch rauchen und Drogengenuss die Hippies vor den Vampiren schützen?“, fragte Reena. Unga hob die Schultern. „Ich habe keinen Grund, das zu bezweifeln.“ Also denkt daran: Bubatz gegen Blutsauger, oder so. Einer der Drogenjunkies ist vom Anführer der Janusköpfe besessen. Chakravartin ist andere als erfreut über Ungas Bündnis mit Luguri und redet ein ernstes Wörtchen mit ihm.“Luguri ist gefährlich“, sagte der Chakra wie im Selbstgespräch. „Galahad, sein Beauftragter, und seine Vampirhorden sind für meinen Geschmack viel zu nahe an der Padmafestung. Du wirst sie von hier wegführen, Unga! Nach Karakorum – oder jedenfalls weit nach Westen.“ Mit seiner Magie beeinflusst er Unga. Aber auch Luguri taucht nochmal als Mönch verkleidet auf und legt einen Bann um ihn, damit er seinen Pakt nicht bricht. Diese Einmischung beider Parteien ist ein glücklicher Zufall für Unga. “Die Magie des Chakravartin und die Luguris hoben sich gegenseitig auf. Ich bin nun von keinem mehr beeinflusst und ein freier Mensch.“ Dann kann er seinen eigentlichen Plan weiter verfolgen.
Den führt er kurz vor ihrem Ziel aus. Er ist nicht besonders überraschend oder komplex. Unga greift Galahad an und tötet ihn. Sein Todesschrei im Ultraschallbereich betäubt sein Gefolge, so dass sie nicht eingreifen können. Das bekommen auch die herumspionierenden Diener der Janusköpfe mit und nutzen die Chance, die Vampire zu töten. Während beide Fraktionen abgelenkt sind, beschwört Unga den Padmasambhawa. Eine Gestalt mit einer gelben Padma-Mönchskutte erschien, von innen heraus strahlend und wie verklärt. Es war Phillip, der Hermaphrodit, jenes seltsame Wesen, das zwischen den Dimensionen lebte. Das lebendige Orakel, das schon lange zu Dorian Hunters Gefährten gehörte. Also ist Phillip der Padmasambhawa? Das macht keinen Sinn. Nein, er ist nur ein Bote. Wo auch immer der verschwundene Jeff Parker abgeblieben ist, es muss beim Padmasambhawa sein. Dorthin hat er in einem der letzten Bände auch Phillip und Tirso geholt. Phillip bringt die Helden dorthin in Sicherheit. Und wieder die unbeantwortete Frage. “Wie vertraut bist du mit dem großen Padma, Unga? Kennst du ihn vielleicht aus früherer Zeit, als du schon einmal in Indien und vielleicht auch im Himalaja warst?“ Unga lächelte nur und antwortete nicht. Es wird sich also auf das große Finale vorbereitet, die letzte große Schlacht. Doch der große Serienheld fehlt. Ohne den Dämonenkiller und den Ys-Spiegel würde bald die letzte Stunde der Padmas und ihres Oberhauptes schlagen – und aller, die sich im Festungskloster befanden. Tja, vielleicht hättest du sie dann direkt hierher bringen sollen, wenn du weißt wo der Padmasambhawa steckt, statt sie in der Januswelt ihren eigenen Weg suchen zu lassen und es ihnen zu verschweigen. Das ist ein riesiger Punkt, der für mich keinen Sinn macht. Es gibt ein großes Problem. Unga kennt die Lösung, verschweigt es seinen Freunden aber. Und lässt sie lieber um ihr Leben kämpfen. Obwohl die Zeit drängt und es um viel geht. Und jetzt macht er sich Gedanken, dass Dorian es nicht schaffen könnte? Aber es muss ja Spannung und Mysterien um jeden Preis geben, auch wenn es überhaupt nicht gut geschrieben ist.
Nach dem seltsamen Einstieg habe ich nicht mehr erwartet, dass mich der Roman begeistern kann. Kann er auch nicht. Aber er unterhält solide und wichtiger…ich habe endlich mal wieder dieses gute alte DK Gefühl verspürt. Altmodischer Grusel und sogar ein Schwarzer Sabbath. Wie lange hatten wir dieses frühere Aushängeschild des DK nicht mehr? Alles was nicht direkt mit dem Januskopf-Zyklus zu tun hat, ist erfrischend unerfrischend. Das Ende war mir dann schon wieder zu drüber mit Phillip. Und mein Hauptkritikpunkt, dass es im Zyklus ein großes Hindernis gibt und alle rätseln, Unga aber die ganze Zeit die Lösung kannte und seinen Freunden nur verschwiegen hat. Wieso auch immer. Aber der Heftromanzufall richtet es schon. Erinnert mich an General Holdo aus der neuen Star Wars Trilogie. Ich habe einen Plan, erzähle ihn aber niemanden, weswegen die Sache fast schief geht, aber durch Plot Magic klappt dann natürlich doch alles genau so, wie geplant.
Mein größter Kritikpunkt an Earl Warren ist in diesem Zyklus echt seine Stärke. Angestaubter Klischeegrusel. Seit meinem Wiedereinstieg sind ausgerechnet seine Bände meine kleinen Highlights. Das gibt wieder ein GUT und dieses Mal bin ich sogar dazu geneigt (ganz knappe 7 von 10 Freaks) zu vergeben.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller