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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 132: Im Vorhof der Hölle
»Ist die Situation tatsächlich so trist?«, fragte Unga. »Immerhin ist weder den Dämonen noch den Janusköpfen ein entscheidender Schlag gegen euch gelungen.«
»Es ist zu befürchten, dass sie sich verbünden«, meinte Jeff Parker. »Der Chakravartin glaubt, dass wir ihm den einzigen Zugang in seine Welt versperren, und Luguri muss damit rechnen, dass die Padmas einmal die Existenz der Schwarzen Familie gefährden könnten. Wir können unseren Untergang nicht mehr aufhalten, nur hinauszögern.«
»Können wir denn nicht helfen?«, fragte Reena.
Parker schüttelte den Kopf. »Jetzt kann nur noch Dorian mit dem Ys-Spiegel helfen ...«
Der Januskopf-Zyklus nähert sich dem Höhepunkt! Die Dämonen und die Janusköpfe sammeln in Tibet ihre Scharen für den entscheidenden Schlag gegen die Feste des Padmasambhawa Bodhisattwa. Kann das Ende der Padmas noch verhindert werden?
Im Vorhof der Hölle
Ernst Vlcek
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
16.09.2023
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 28 »Im Vorhof der Hölle«.
Luguris Dämonen haben sich nach einigen Gefechten mit den Chakras zusammengeschlossen, um endlich die Festung der Padmas zu stürmen. Sie konnten den Padma David Vance in ihre Gewalt bringen, den Luguri gerade ausquetscht. Mit Eisschalen-Blutnäpfchen-Zahlenmagie, wo er ihm erst das Blut abzapft und dann schmerzhaft in seinen Körper zurückpumpt, oder so. Aber David Vance bleibt hartnäckig.
Luguri will die Padmas vernichten, wegen Weltherrschaft und so. Aber der Chakravartin? Als Januskopf ist er eher an Malkuth als an der Erde interessiert. Es hat mit dieser tollen Wechselwirkung-Psychoerschaffungs-Sache zu tun. “Die Padmas nämlich erzeugen auf unserer Welt eine besondere Art von Psychos, die viel gefährlicher sind als die anderer Menschen. Es handelt sich um die sogenannten Ratten-Psychos, die kaum umzubringen sind, andererseits aber gegen uns Janusköpfe schreckliche Waffen entwickelt haben. Deshalb stellen die Padmas auch für uns eine Bedrohung dar.“ Aha. Ich hoffe wirklich, für den nächsten Zyklus schalten die Autoren einen Gang runter und geben sich mit einfachem Monstergrusel zufrieden. Ohne Über-Ichs, Psychoerschaffung auf lebenden Planeten oder Blutnäpfchen-Zahlenmagie.
Die Helden warten immer noch auf Verstärkung durch Dorian. Soll ich schon wieder darauf herumreiten, dass Unga sich die Scheiße mit seiner Verschwiegenheit selbst eingebrockt hat und jetzt nicht herumjammern muss? Außerdem gewährt ihnen der Padmasambhawa keine Audienz, weil auch er mysteriöse Pläne verfolgt und jetzt nicht die richtige Zeit dafür ist. Also erkunden die Helden die Festung und stoßen überraschend auf eines der Malkuth-Organe, ein Riesengehirn. Was macht das den hier? Egal, es ist nur ein Plotmittel, um Dorian, Coco und den Rattenpsycho Trigemus direkt ins Kloster zu transportieren, um Zeit zu sparen. “Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich über euer Erscheinen freue! Ihr seid gerade im letzten Moment gekommen.“ Wozu war die Suche nach dem Padmasambhawa nochmal so ein großes Ding, wenn Unga es selbst weiß und Dorian automatisch von der Großen Mutter hierher gebracht wird? Eine unnötige Aufregung, wie so vieles in diesem Zyklus. “Nur noch der Einsatz des Ys-Spiegels kann den Triumph des Bösen über das Gute verhindern. Der Ys-Spiegel ist unsere letzte Rettung, Dorian.“ Tja, leider hat Dorian den an die Große Mutter abgegeben. Also werden alle sterben, wenn nicht ganz unerwartet ein ganz großes Wunder geschieht.
Dann brechen die Dämonen und Chakras durch. Der Padmasambhawa, will immer noch nicht mit ihnen sprechen. Obwohl die Kacke am Dampfen ist, müssen sie geduldig sein. Zeit für eine kleine Geschichtsstunde. Wie hat Unga damals den Padmasambhawa kennengelernt?
Ein Vergangenheitskapitel, ausgerechnet jetzt? Hoffentlich wird das nicht zu lang, ich würde lieber wissen, wie es mit der Belagerung der Padmafeste weitergeht. Unga wurde von Hermon nach Indien beordert und wird überrumpelt, weil irgendwelche Leute ihn für den wiedergeborenen König Indrabhuti halten. Der spielt der Spielchen überfordert einige Zeit mit, bricht dann aber auf, um Hermon zu suchen und ihn zur Rede zu stellen, wieso er ihn in diese Lage gebracht hat. Im aktuellen Zyklus sind alle verschwiegen und haben einen geheimen Plan, da bildet Hermon keine Ausnahme. Als Unga damals von Udyana aufbrach, um seinen Herrn zu suchen und zur Rede zu stellen, ahnte er noch nicht, welch beschwerliche und lange Reise vor ihm lag. Er reist also quer durch Indien und erlebt einige Abenteuer, die ich an der Stelle überspringe.
In der Festung erhalten die Helden Hilfe von Olivaro, der auf dem Janusplaneten neue Kräfte getankt hat. “Ich bin aus freien Stücken hier. Ich habe den Entschluss gefasst, euch bei der Bekämpfung meiner Artgenossen zu helfen. Ich kehre erst nach Malkuth zurück, wenn es keinen Januskopf mehr auf der Erde gibt, der die Menschheit bedrohen könnte.“ Auch er ist der Meinung, dass sie dringend mit dem Padmasambhawa sprechen müssen. Diesmal fragen die Helden nicht um Erlaubnis, sondern schlagen sich einfach zu ihm durch. Was der Plan des Padmasambhawa war. “Padmasambhawa wollte, dass wir ihn aus eigener Kraft finden.“ Und noch eine Enthüllung gibt es. Trigemus reagiert auf den Anführer der Padmas. Er ist (ok Dorian kann es nur wegen der Namensähnlichkeit vermuten aber jetzt ist es halt ein Fakt) der Psycho von Hermes Trismegistos. Wenn er auch den Padmasambhawa reagiert, kann das nur eines heißen. “Trigemus ist der Psycho des Hermes Trismegistos. Und da er seine geistige Verwandtschaft mit dir eingestand, Padmasambhawa, musst du dieser sein." Da mich weder der Hermes-Plot noch der Padma-Plot großartig interessieren, ist das jetzt für mich keine total geile Stelle, die mich begeistert.
Es wird wieder philosophisch. Nicht Luguri und die Dämonen oder Chakravartin und seine Chakras sind Padmasambhawas größte Feinde. Sondern er selbst. Durch seine Aktionen und die Wechselwirkungen auf der Januswelt. Padmasambhawa lässt das sacken und will die vertrauten Seelenessenzen seiner Toten zurate ziehen. Aber erstmal vereinen sich die Essenzen zu einem Ganzen und erzählen den Helden die Geschichte des Padmasambhawa. Oder besser gesagt, sie erzählen die Geschichte von Unga weiter.
Der findet schließlich auch heraus, dass Hermes Trismegistos und Padmasambhawa identisch sind. Und sein Meister Hermon. Alles eine Person. “Es wäre klüger gewesen, wenn du König von Udyana geworden wärest, Unga. Ich weiß, dass du ein weiser Herrscher gewesen wärest.“ „Warum hast du das von mir verlangt, Hermon?“ „Ich wollte dir die Freiheit geben. Du hast mir gute Dienste geleistet, Unga.“ Dann wäre es vielleicht vernünftiger gewesen, ihn vorher darüber zu informieren oder ihn zu fragen, ob er das überhaupt will, statt ihn einfach ins kalte Wasser zu werfen. Aber „Geheimniskrämerei“ ist ja eines der Hauptthemen dieses Zyklus, um Probleme und Konflikte zu generieren. Unga bleibt bei Hermon, der in Indien gerade seine Padma-Sekte aufbaut. Um den Menschen den Umgang mit Mentalkräften und geistige Stärke zu lehren.
Eines Tages weckt Hermon Unga. Sie müssen das Land sofort verlassen. Unga begriff immer noch nicht, warum Hermon das Land, in dem er seine größten Triumphe feierte, so überstürzt verlassen wollte. Doch er gehorchte widerspruchslos. Wäre ja auch untypisch, wenn es mal direkt Antworten auf irgendwas geben würde. Hermon verschweigt Unga, dass er seine Identität als Hermes Trismegistos ablegen will, um sich ganz auf Padmasambhawa konzentrieren zu können. Er behauptet, sich zur Ruhe betten zu wollen und Unga soll sein Wächter sein. Und während Unga auf der Teufelsinsel den mumifizierten Doppelgänger des Hermes Trismegistos bewachte und im Tempel von Island ein Stellvertreter Hermons in Hermes Trismegistos' Namen die Mächte der Finsternis bekämpfte, machte sich Hermon als Padmasambhawa in der Adlerfestung im Himalaya daran, ein Menschengeschlecht zu züchten, das – unabhängig von aller Magie – mit der Kraft des Geistes die unglaublichsten Wunder vollbringen konnte. Der Plan ging Jahrtausende lang auf. Doch in der Zeit wurden durch die Padmas immer mehr Psychos auf der Januswelt erschaffen und das magische Gleichgewicht ging verloren. Jetzt ist der Chakravartin-Januskopf hier und die Dämonen haben ihn auch aufgespürt. Ist alles verloren? Nein, sie stellen sich den Feinden.
Die Janusköpfe erreichen das Zentrum der Festung als erstes, Luguri will seine Dämonen schonen. Padmasambhawa macht kurzen Prozess mit ihnen. Der Bumerang erreichte den ersten Januskopf und trennte ihm den Kopf vom Rumpf. Als hätte es kein Hindernis gegeben, das seinen Flug bremste, rotierte er weiter, köpfte den nächsten Januskopf und wurde statt langsamer noch schneller, sodass man ihm kaum mehr folgen konnte. Bei dem sollte John Sinclair mal ins Training gehen. Das ging jetzt fix und ist ein wenig aufregendes Finale. Kommt da echt nichts mehr? Die überlebenden Janusköpfe fliehen und Luguri ist zu feige, sich in die Festung zu trauen? Was mich bei dem Versagerdämon nicht wundern würde.
Padmasambhawa will über das Januswelt-Gehirn nach Malkuth reisen. “Ich will versuchen, das wiedergutzumachen, was ich mit den Psychos auf Malkuth angerichtet habe. Auf dieser Welt gibt es für mich nichts mehr zu tun.“ Olivaro bleibt dafür auf der Erde. Die Gruppe versetzt sich über ein praktisches Teleportfeld ins Castillo und nachdem Padmasambhawa die Verbindung nach Malkuth gekappt hat, überlässt man die Festung der Gegenseite. Um Trigemus kümmert sich niemand. Der ist Plot-Abfall den Luguri bei sich aufnimmt.
Eigentlich wollte ich an der Stelle mit etwas Positiven beginnen. Aber die Finalauflösung der Belagerung muss ich erstmal verarbeiten. Da wird die letzte Festung der Padmas belagert. Wo ihr Anführer sich befindet. Und alle Protagonisten dieses Zyklus. Wie wird man diese Situation lösen? Wird jemand wichtiges sterben? Schließlich ist der DK eine düstere Serie mit Konsequenzen, in der keine Hauptfigur sicher ist. Naja, das war mal. Inzwischen haben die auch alle Plotschutz. Gelöst wird die Lage zum Finale, indem der Padmasambhawa erkennt, dass die Idee mit seiner Sekte doch keine so gute Idee war und man sich wegteleportiert. Die Dämonen und Janusköpfe können die Festung ruhig haben. Geheime Aufzeichnungen oder andere wichtige Dinge werden hier wohl nicht gelagert?
Ansonsten schließt das Zyklusfinale aber einige Dinge gut ab und füllt auch einige Plotlöcher vorheriger Zyklen. Diese Erklärungen sind Geschmackssache, aber sie passen auf jeden Fall. Hoffentlich ist der Weg zum Janusplanet jetzt wirklich verschlossen und wir bekommen es mit Malkuth nicht so schnell wieder zu tun. Schlimm genug, dass noch ein paar Janusköpfe auf der Erde feststecken.
Bevor ich einige Worte zum Zyklus verliere, möchte ich erstmal das Abschlussabenteuer bewerten. Das ist im Großen und Ganzen ordentlich. Bis auf das Finale. Ich mag es nicht, wenn der Autor die Figuren in eine beinahe aussichtlose Lage schreibt und ein ganz großes Ding daraus macht, nur um das dann so billig zu lösen. Es ist enorm spannend, wie die Helden verzweifelt die Festung verteidigen und nach Lösungen suchen. Dass sie sich dann einfach wegteleportieren ist extrem unbefriedigend für mich. Genau so unbefriedigend wie die Entscheidung des Padmasambhawa, die Padma-Sekte im Stich zu lassen, weil es eine dumme Idee war. Da wird den ganzen Zyklus etwas aufgebaut und als total wichtig dargestellt, nur um es zum Finale fallen zu lassen, als wäre es ein Spielzeug, auf das man keinen Bock mehr hat.
In diesem packenden Finalband noch eine Vergangenheitsepisode von Unga einzubauen ist auch so eine Sache. Aber immerhin sind die Absätze kurz und es geht schnell wieder zurück zur Action in der Festung.
Der Band bildet für mich einen glimpflichen Abschluss des schlechtesten DK Zyklus bis jetzt. Dafür hat mich der Ausgang der Belagerung aber arg enttäuscht. Was dem Heft eine bessere Wertung verbaut und es bei einem MITTEL (6 von 10 Freaks) bleibt.
Der Zyklus an sich hinterlässt bei mir einen klaren Eindruck. Mit dem ich vielleicht alleine dastehe, wenn ich lese, wie sich über die Indien-Bände ausgelassen wird. Gerade die hätte ich aber gerne im Fokus gesehen und diesen ganzen übertriebenen Januswelt-Quatsch weggelassen. Ein Kampf der Padmas gegen die Chakras. Luguri macht sich in Indien breit und gerät zwangsläufig mit Padmasambhawa (oder wer er wirklich ist) aneinander. Oder besser, ein unbekannter Dämon, der in Indien seine Macht ausbaut und nach diesem Zyklus den Versagerdämon Luguri herausfordert. Das ist klassischer DK-Grusel, wie ich ihn gern hätte.
Ein Planet mit lebenden Organen, von denen durch Magie auch eines auf der Erde geboren wird. Menschen die auf diesem Planeten durch ihre Gedanken und Träume Psycho-Kreaturen entstehen lassen. Wechselwirkungen, wo Menschen auf der Erde die seltsamsten Aufgaben erledigen müssen, damit Dorian das auf der Januswelt nutzen kann. Das ist kein düsterer DK-Grusel, wie ich ihn gern lese. Sondern eine Mischung aus Trash und abgedrehter Fantasy.
Indien war nun nicht besonders, aber solide. Etwas schlechter oder auf einem Level mit dem Samurai-Zyklus. Die Januswelt hingegen ist bei mir durchgefallen. Keine Ahnung, warum dem DK damals die Leser abgesprungen sind und der Verlag einige unglückliche Anpassungen durchsetzte. Aber ich wäre damals vielleicht auch bis zum nächsten Zyklus ausgestiegen.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller