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Ich denke mal dass sich Jason an seine Erfolgsromane von Dr. Tod und Mr. Todd erinnerte und daraus diese Version schuf. Ich gehe davon aus, dass aus PR-Gründen, die Namensähnlichkeit vollkommen beabsichtigt war. __________________
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Nanu, noch keine einzige Review? __________________
Ich bin jetzt endlich dazu gekommen, das Heft zu lesen. Hat lange genug gedauert...ich mache dann mal den Anfang.
Ein Roman, der extrem auf dem JS-Bauchgefühl aufbaut, damit die Figuren die richtigen Wege einschlagen. Ein Seitenwechsel innerhalb des Sinclairteams ist nichts neues und wurde auch schonmal logischer herbeigeführt. Dr. Todd kann das alles unmöglich geplant haben. Nicht nur dass Glenda Halsschmerzen bekommt und genau zum richtigen Tag zu ihrer Ärztin geht, sondern auch wie John ermittelt und im perfekten Timing in die Falle läuft.
Die anderen umgedrehten Killer sind eine nette Ergänzung, aber auch hier gibt es viele Ungereimtheiten. Ich hatte bis zum Ende auf eine Erklärung gewartet, wie jemand mit Messern eine Riesenradgondel zur Explosion bringen kann. Klar kann ich mir jetzt selber was ausdenken. Gina hatte einen verborgenen Sprengsatz, die Tabletten machen ihre Opfer auch zu magischen Bomben. Wie so oft hätte der Altmeister diese Lücken ohne viel Aufwand schließen können. Wenn er sich denn um solche Details kümmern würde. Vielleicht hat er es auch während des Schreibens wieder vergessen, wer weiß.
Trotz allem wäre für mich noch ein Gut drin gewesen, weil der Roman in den Grundzügen eine interessante Idee bietet und der rote Faden konsequent verfolgt wird. Dazu hätte das Finale aber was anderes als die öde Kreuzformel sein müssen. So (knappe 6 von 10) und ein MITTEL.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Handlung: Wie vereinbart wartet John bei Luigi auf Glenda, die nach einem Besuch bei ihrer Hausärztin dort mit John Essen wollte. In der Wartezeit erhält John einen Anruf von Tanner, der ihn über einen Anschlag auf das London Eye informiert. Als Glenda erscheint, benimmt sie sich seltsam. Sie musste mit einem Vertretungsarzt Vorlieb nehmen, lehnt es ab zu Essen und verschwindet wieder. Der verblüffte John erhält danach einen Anruf von Bill Conolly und bittet John zu ihm zu kommen. Johnny hatte die mutmaßliche Täterin, die sich als Tod bezeichnete in der U-Bahn getroffen und sie bis zum Riesenrad begleitet, ohne zu ahnen was sie wirklich plante. Auf dem Rückweg von den Conollys ruft Tanner John erneut an. Dieses Mal wurde in einem Supermarkt ein Doppelmord verübt. Durch das beherzt Eingreifen eines Zeugen konnte der Täter verhaften werden. John entschied sich dafür am Verhör teilzunehmen. Trigger, der Todesschütze, sagte aus, dass er im Auftrag des Teufels handelte. Urplötzlich bricht er tot zusammen. Kurz vor dem Zusammenbruch hatte er nach Dr. Todd gerufen. Zurück im Büro erfährt John von Suko, dass Glenda noch kurz im Büro war, sich seltsam und aggressiv verhielt und dann wieder ging. Als Suko erwähnt, dass der Vertretungsarzt, der Glenda behandelte, Dr. Todd hieß, schrillen bei John alle Alarmglocken. Was hat Dr. Todd mit den mörderischen Ereignissen zu tun? __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 03.03.2024 13:11.
Meinung: Das auffälligste an diesem Roman von Jason Dark war zweifellos der markante Titel. Dieser erinnerte deutlich an Dr. Tod. Sicherlich einer der besten und attraktivsten Gegner, die Jason für John schuf. Dr. Tod übte immer schon eine besondere Faszination auf mich aus. Daher konnte dieser Titel eigentlich kein Zufall sein. Diente er nur als Marketingaktion um die Verkaufszahlen zu erhöhen oder erhoffte sich Jason damit an alte Erfolge anknüpfen zu können? Auch der Name Todd war nicht neu. So hieß ein gerissener chinesischer Killer mit Melone auf dem Kopf, der John in Band 516 „Monster-Kirmes“ und 517 „Mr. Todds Killerspiele“ das Leben schwer machte. Jedenfalls war ich auf Dr. Todd gespannt. Vielleicht konnte der Roman meine Fragen beantworten? Das gute Titelbild lieferte wieder Timo Wuerz.
Dr. Terence Todd war schon mal keine Kopie von Dr. Tod und auch nicht von Mr. Todd. Er praktizierte als Arzt und verteilte Tabletten an seine Patienten, die ihm der Teufel gab. Die Tabletten veränderten den Charakter des Menschen, der sie einnahm und machte ihn zum Diener des Teufels. Meiner Meinung nach ein raffinierter Ansatz, der für viel Chaos und Gefahr sorgen konnte. Dr. Todd hatte sich als Urlaubsvertretung beworben, seine Kollegin aber getötet um ihre Praxis ganz zu übernehmen. Die anfängliche Begegnung mit dem Teufel war etwas seltsam, sie erinnerte mich erst einmal mehr an den Spuk. Der Roman begann aber angenehm spannend, kurzweilig und wurde von Jason auch vom Schreibstil her gut geschrieben.
Der Roman erschien in der Vorweihnachtszeit und spielte unpassend im Juni. Das passte natürlich wiederholt nicht zusammen. Es war aber leider keine wirkliche Besonderheit mehr. Weit schwerer wogen aber einmal mehr Jasons Patzer im Text. Auf Seite 24 ruft Dr. Todd Glenda im Yard an und wollte sie vor dem Gebäude abholen. Das geschah aber nicht. Auf Seite 26 war Glenda allein nach Hause gefahren und wurde erneut von Dr. Todd angerufen. Dumm war nur, dass durch den folgenden Dialog klar wurde, dass das erste Gespräch nie statt fand. Wenig überraschend endete auch das zweite Gespräch damit, dass Todd Glenda abholen wollte.
Auch das John meinte den Namen Dr. Todd nicht nur bei Trigger gehört zu haben, stimmte mit der vorherigen Handlung nicht überein. Glenda erzählte John nur, dass sie bei einem Vertretungsarzt war, nannte aber seinen Namen nicht. Ob sie Suko gegenüber diesen dann wirklich erwähnte, ging aus dem abgedruckten Text nicht hervor. Jason hatte sich also leider einmal mehr selbst in die Pfanne gehauen. Hier hätte das Lektorat aber noch etwas retten können. Wenn es das Telefongespräch im Yard nicht gegeben hätte, wäre an dieser Stelle alles in Ordnung gewesen.
Unklar blieb auch die Frage wie Gina, nur mit Messern bewaffnet, eine Gondel zur Explosion bringen konnte? Hatte sie noch einen verborgenen Sprengsatz mitgeführt, den Johnny nicht sah? Oder war es ein Fall von spontaner Selbstentzündung? In der Wirkung spektakulär mit dem Inhalt des Romans aber nicht erklärbar.
Das letzte Drittel des Romans konzentrierte sich ganz darauf, wie Dr. Todd Glenda beeinflusste und darauf vorbereitete John zu töten. Nach den Gesetzen der Serie war klar, dass dieser Plan nicht gelingen würde. Jason schrieb es aber so spannend wie es möglich war. Einen weiteren Fehler im Text gab es noch, als Glenda John sagte, dass sie ihn mit einer Silberkugel töten würde. Dass war aber definitiv nicht möglich, weil Glenda die Pistole von Dr. Todd vorab erhielt. Diese war aber garantiert nicht mit geweihten Silberkugeln geladen, sondern mit normaler Munition. Dass John, die durch die Tabletten aus der Produktion des Teufels veränderte Glenda, mit dem aktivierten Kreuz angriff, mutete bei spontaner Erstbetrachtung als falsch an. Nach einer nochmals genaueren Überprüfung erwies es sich durch die neue Reaktion der weißmagischen Kräfte doch noch als richtig. Glendas Seele und ihre Blutbahnen wurden von innen heraus gereinigt.
Die Grundidee des Romans mit den Tabletten des Teufels und dass John durch einen Killer aus dem Freundeskreis getötet werden sollte, war gut erdacht worden. Ein derartiges Vorgehen konnte effektiver sein als ein blutrünstiger Dämon. Dass Glenda genau an dem Tag mit Halsschmerzen zu ihrer Ärztin gehen wollte, an dem Dr. Todd die Vertretung übernahm, war einer der großen Romanheftzufälle. Dr. Todd schien aber durchaus eine längere Wartezeit eingeplant zu haben. Sonst hätte er die Ärztin ja nicht töten müssen. Deren Leiche wurde auch nicht mehr gefunden. Ein Leichenfund hätte aber Johns Ermittlungsansätze logischer machen können, als sie es im Roman tatsächlich waren.
Bei der Gesamtbewertung schwankte ich lange zwischen zwei Noten hin und her. Ich entschied mich letztendlich für die Note 4 = Ausreichend und damit für 2 von 5 Kreuzen. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Mittel ab.
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Bei mir ist es auch ein Mittel geworden, zwischenzeitlich wollte ich fast auch mal an ein Gut denken, aber die schon genannten Auffälligkeiten waren dann doch zu viel (DU/SIE Wechsel bei Glenda und Dr. Todd, John kann sich den Namen des Arztes nicht merken, obwohl die Vorlage ja nun ständig Erinnerungen wecken muss, das Gondel Attentat geht einfach unter, das Timing mit der Falle in der Praxis,...) __________________
Ansonsten war der aber mal wieder auffällig gut zu lesen und ist nicht in Kreisdialogen erstickt, somit Mittel mit 3 Strenen.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!