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Ich hatte erstmal eine längere Sinclairpause weil es einige Romane gab die mich nicht interessiert hatten und ich daher ein Buch angefangen hatte. Diesen hatte ich mir aber geholt um ihn im Anschluss zu lesen das ich die Horror-Reiter sehr mag.
Und in dem Fall wurde ich nicht enttäuscht, hier haben wir es nur mit einem zu tun, aber er ist klasse beschrieben. Bedrohlich, kein Gequatsche und hinauszögern, einfach kalt und effizient, wie eine Naturgewalt. Da stellt er selbst seine Herrin in den Schatten und nach den ersten 45 Seiten tendierte ich zu "Sehr gut".
Aber dann kam das Finale, und ich hätte mich schon wundern müssen. Ein IRH Roman und noch gar keine versuchte Vergewaltigung? Kein perverser männlicher Character der alle Frauen angeiert? Keine Sorge, den heben wir uns für das Finale auf. Wir haben eine Erzdämonin samt Horror-Reiter aber das Finale ist Marisas Vater der Emma vergewaltigen will. Und da wird nix ausgelassen. Er ist natürlich als Pfarrer Kinderschänder, Inzucht mit dabei und der Meinung "Die Lesben muss man nur richtig durchvögeln dann sind sie wieder richtig gedreht". Ich habe echt mit den Augen gerollt und dann erstmal 10 Seiten Emma-Begrapschen überflogen in der Hoffnung da kommt noch was interessantes. Aber leider nicht, der Höhepunkt ist dann als die verstümmelte Marisa über einen Türabtreter robbt und sich dabei die Bluse vom Leib reißt (???) damit ihr eigener Vater ihre Titten begaffen kann.
Das dann die Zeitabläufe nicht mehr passen (Nachdem der Horror Reiter "vernichtet" wird soll der Vater Emma nicht mehr quälen sondern sofort töten. Danach durchsuchen John und Suko noch ein Haus, gehen wieder zurück, reden mit den Nachbarn, müssen bis zur Kirche aber in der Kirche selbst vergehen dabei nur wenige Sekunden) ist dann eigentlich nur noch Nebensache.
Ich mag diese Szenen überhaupt nicht und weiß nicht warum der Autor sie scheinbar zwingend immer einbauen muss. Meistens kann ich das ignorieren und überspringen wenn es am Anfang oder irgendwo eine unwichtige Nebenszene ist. Aber hier bildet es das Finale und damit bleibt mir leider nichts anderes ürbig als trotz gutem Anfang mit "schlecht" abzustimmen.
Handlung: Die Obdachlose Hanna „Pee“ Brixton ruft in Not die Polizei an, die den Notruf an John und Suko weiterleitet. Emmas Auto, indem sich auch Melody Swan und Hanna befanden, wurde beim Therapiezentrum von einen Horror-Reiter mit dem Buchstaben „E“ auf dem Brustpanzer angegriffen. Der Angreifer entführte Emma und tötete Melody. Noch bevor John und Suko am Tatort das weitere Vorgehen besprechen können, taucht Eurynome persönlich auf. Die Erzdämonin vernichtet das Therapiezentrum. Dabei wird die vorwitzige Konstablerin Fiona Garrett schwer verletzt. Daraufhin versucht John Marisa per Handy, in der Klinik, zu erreichen. Er bekommt keine Verbindung. Ist, nach Emma, auch Marisa bereits in die Gewalt der rachsüchtigen Erzdämonin geraten? __________________
Meinung: Auch wenn es mit Hilfe von KI erstellt wurde, begleitete ein beeindruckendes Titelbild diesen Roman von Ian Rolf Hill. Die Zeichnung auf dem Brustpanzer des abgebildeten Reiters, sah auf den ersten Blick wie ein „B“ aus. Beim genaueren Hinsehen erkannte man aber einen schmalen Spalt, auf der rechten Seite. So war es dann wohl doch, ein etwas verschnörkeltes „E“ , dass dann auch zum Roman passte.
Damit zum Roman, mit dem Ian Rolf Hill den Leidensweg der Marisa Douglas fortsetzte. Eurynome hatte mit Marisa noch eine alte Rechnung zu begleichen. Das Motiv dazu wurde im Taschenbuch „Brandmal“ von Ian Rolf Hill geschildert. Marisa vernichtete damals den Schädel eines Dämons, mit dessen Hilfe Eurynome beschworen wurde. Der Rachefeldzug begann spektakulär mit dem entsprechenden Horror-Reiter, der Emma entführte und Melody Swann tötete. Für die Streetworkerin wurde es also schon einmal der letzte Auftritt in der Serie.
Konstablerin Fiona Garrett hatte ebenfalls einen weiteren Auftritt. Sie wirkte wieder unfreiwillig komisch und aufgedreht, in ihrem stetigen Bemühen alles Übersinnliche rational erklären zu wollen. Sie war also immer noch nicht überzeugt worden.
Es sah zunächst nach einer eindeutigen simplen Rache-Geschichte aus. Doch Ian Rolf Hill überraschte mit neuen Rätseln und Aspekten, die er in die stets spannende Handlung einfügte. Emma wurde einem über griffigen Pfarrer vor die Tür gelegt. Dieser nutze die Gunst der Stunde nur zu gern, sich näher mit Emma beschäftigen zu können. Allerdings nicht im Sinn der üblichen Seelsorge. Es war das Wirken eines kranken und zutiefst gestörten Charakters, der aus dem Wort Nächstenliebe einen Anachronismus machte. Daher war es schwer die richtigen Worte zu finden.
Damit hatte Ian Rolf Hill, das Thema sexueller Missbrauch unter dem Deckmantel der Kirche ebenfalls aufgegriffen und in einem Roman verwertet. Sicherlich kein schönes Thema aber zumindest ein realistisches und aktuelles noch dazu. Ich denke mal, dass in diesen Fällen die Dunkelziffer immer noch sehr hoch war und tatsächlich viele pädophile Priester in kleine Dörfer versetzt wurden, anstatt sie einer Therapie oder dem Strafvollzug zu übergeben. Im Roman war es schon krass wie Adam Frye in seinem Wahn glaubte Zwiesprache mit dem Allmächtigen zu halten. Dabei war es nur Eurynome, die ihn aufhetzte und ihm die verderblichen Worte zuflüsterte.
Eurynome und ihr Diener zerstörten Marisas Prothesen. Aber anstatt Marisa danach zu töten, ließ Eurynome ihre amputierten Gliedmaßen wieder nachwachsen. Dieses schien mit der geplanten Rache nicht vereinbar zu sein. Irgendwie wurde ich aber das Gefühl nicht los, dass Marisa für dieses unerwartete Geschenk noch einen hohen Preis zahlen würde. Diese Befürchtung sollte sich schon bald bestätigen. Eurynomes „Geschenk“ erwies sich als eine teuflische Täuschung. Da mussten am Ende doch neue Prothesen her.
Die größte Überraschung aber, die ich so nie erwartet hätte, war die Enthüllung darüber wer der missratene Pfarrer Adam Frye wirklich war und was ihn mit Marisa verband. Diese Überraschung war Ian Rolf Hill wirklich ausgezeichnet gelungen.
Nach der Zerstörung des Therapiezentrums erhielt Marisa nun eine Anstellung als Psychologin bei Scotland Yard. Dieses überraschende Angebot von Sir James war der Beginn eines guten und versöhnlichem vorläufigen Endes des Leidensweges von Marisa Douglas. Dieser Schluss war nicht unbedingt an jeder Stelle des packenden Romans zu erwarten gewesen. Die Vernichtung von Eurynomes Reiter dürfte nur vorübergehend und nicht dauerhaft sein. Es stand ja schon im Text, dass der jeweilige Reiter immer wieder zurückkehren würde, solange der jeweilige Erzdämon existierte. Für Eurynome war es eine Niederlage, mehr aber auch nicht.
Die Gesamtbewertung am Schluss fiel mir dieses Mal sehr leicht. Ich gab hier sehr gerne die Note 1 = Sehr gut und damit 5 von 5 Kreuzen an Ian Rolf Hill. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich also mit Top ab.
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Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Im Prinzip kann ich mich wieder den Worten meines Vorredners anschließen, da ist von der Bewertung und vom Ablauf her alles drin, was auch ich so beim Lesen empfunden habe. __________________
Das ich im Endeffekt nur auf ein Gut mit 4 Sternen komme liegt an meiner Abneigung dem Thema Marisa gegenüber, gerade noch bei der Vorstellung, ein Bein und einen Arm verloren zu haben, was für ein krasser Einfluss auf das Leben. Das sie jetzt aber wieder ihre vernünftigen Prothesen und dazu noch eine Anstellung bei Scotland Yard erhalten hat wertet das ganze ein bisschen auf für mich.
Mal wieder ein Horrorreiter-Band mit der dazugehörigen Erzdämonin, das war so ein bisschen zurück in die Vergangenheit und hat viel Spaß gemacht, weiter so, IRH.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
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