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Die Schweizer Alpen bei Genf. Hier lebt der junge Adrienne Viroux allein mit seinem Hund auf einem kleinen, abgelegenen Hof. Ein hartes, aber auch idyllisches und friedvolles Leben. Dann findet er eines Morgens in seinem Stall eine junge Frau, bewusstlos und unbekleidet. Er kümmert sich um die Unbekannte – und beide verlieben sich ineinander!
Doch was als Romanze beginnt, droht in nacktes Grauen umzuschlagen! Denn Adrienne ahnt nicht, dass sich seine Geliebte einmal im Monat – bei Vollmond – in eine blutgierige Bestie verwandelt!
Geschrieben von Marlene Klein
Erscheinungsdatum: 09.03.2024
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*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat!
Nach den Vorfällen im Dezember 2022 (in JS 2317) lebt die Werwölfin Paula Biggs in Genf. Eigentlich hätte sie die Ruhe vor den Geisterjägern, aber sie hatte ihnen ja extra eine Videobotschaft gesendet, dass John sie mal schön suchen soll. Ob das gut geht?
Sie wacht nach ihrer letzten Verwandlung im Stall des süßen Bauern Adrienne Viroux auf, der sich um das scheinbar hilflose und verwirrte Mädchen kümmert. Er nimmt sie sogar bei sich auf, als er erfährt, dass sie im Auto schläft und momentan keine feste Bleibe hat. Obwohl sie seinen Fragen ausweicht wird er überhaupt nicht misstrauisch. Dass sie und ihr loyales Wolfsrudel Schuld an seinen gerissenen Schafen sind, ahnt er nicht. Hauptsache sie haben geilen Sex. So geil, dass es ihn auch nicht stört, dass seine neue Bettgefährtin nackt im Wald herumläuft und meint, mit Wölfen sprechen zu können. “Sie bleiben in der Nähe, aber lassen deine Schafe in Ruhe.“ „Weil du ihnen das gesagt hast?“ Adrienne war fassungslos. „Wilden Wölfen?“
John ist aktuell ebenfalls in Genf. Der Sohn eines britischen Diplomaten wurde getötet. In den Bergen. Bei Vollmond. Von Klauen. Das muss ja ein Werwolf gewesen sein! Logisch, dass Sir James da seinen besten Mann sofort in die Schweiz schickt. John macht an der Leiche nicht einmal den Kreuztest, ein erster Blick reicht ihm direkt. “Das war eindeutig ein Werwolf, Monsieur Besson!“
Und tatsächlich ist Paula Biggs die Killerin. Sie bekommt zufällig mit, dass der Geisterjäger schon an der Sache dran ist. Zufällig aber nicht unauffällig, denn John erkennt sie und telefoniert gerade zufällig mit Sir James, der ein Supergedächtnis hat und ihm auf die Sprünge helfen kann. “Wenn es um Werwölfe geht, fällt mir da eine Dame ein, zu der diese kurze Beschreibung passt und mit der wir einen Heidenärger hatten, weil uns ihr Vater seinerzeit gehörig an der Nase herumgeführt hat!“ „Paula Biggs!“ „So ist es. Dann wissen Sie, was sie zu tun haben, John. Waidmannsheil!“
John will die Frau direkt stoppen, aber sie entzieht sich ihm. Zurück bei Adrienne Viroux packt sie schnell ihre Koffer. Adrienne Viroux war nicht überrascht, dass Paula genauso plötzlich und ohne jede Erklärung verschwand, wie sie aufgetaucht war. Er hatte immer gewusst, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmte. Trotzdem war er unglaublich enttäuscht. Und traurig.
Zufällig hat sie morgen einen Termin in der Klinik eines Professor Huber, der auch zwielichtige Geschäfte macht. Sie taucht da einfach auf und weil es dringend ist, wird ihr Termin vorgezogen und sie wenige Stunden später operiert, um ein neues Gesicht zu bekommen. Gar kein Problem, da muss auch nichts vorbereitet werden oder der ganze Terminkalender des Doktors umgemodelt werden. Das ist ja ein Service wie beim Bergdoktor, wo die Nöte der Patienten noch vor jeglicher Logik stehen. Und wenn der Termin morgen ist, was wäre gewesen, wenn John eine Woche später aufgekreuzt wäre? Das neue Gesicht hätte sie ihrem Adrienne ja schlecht erklären können. Hätte sie den Termin dann abgesagt und die Chance verpasst?
Egal, sie bekommt jetzt neue Gesichtszüge verpasst. Es würde ihr möglich sein unterzutauchen, und wenn sie bei ihren vollmondnächtlichen Ausflügen diskret genug zu Werke ging, würde John Sinclair sie niemals wiederfinden, und sie wäre endlich frei! Ein neues Leben wartete auf sie. Vielleicht hätte sie ihm dann im letzten Band kein provozierendes Video schicken sollen, dass die Jagd begonnen hat und er sie suchen soll?
Das erste Drittel des Romans habe ich gelesen und schon keine Lust mehr. Zu viel passt nicht, zu viele Logiklücken und konstruierte Zufälle. Außerdem passen Paulas Motivationen hier nicht zu ihrer Darstellung und ihrem Handeln im letzten Heft. Das ist halt der softe Schreibstil von Marlene Klein.
Hans Huber ist aber ein ganz schlimmer Finger. Er informiert seine Freunde Gerald Morel und „den schönen Ali“ über die junge Frau. Weil er bei der OP bemerkt hat, dass sie ungewöhnliche Selbstheilungsfähigkeiten hat. Seinen Freunden sagt der Name Paula Biggs etwas, denn ihr Vater ist ihnen bekannt und seine widerlegte Behauptung, ein Werwolf zu sein. Ist Paula auch eine Werwölfin? Was sollen sie jetzt mit ihr machen? Hans Huber hält sie erstmal bei sich im Keller gefangen. Zeugen gibt es keine, weil er die Gesichts OP ganz alleine durchgeführt hat. Ist klar. Vermutlich noch blind, mit einer auf den Rücken gebundenen Hand. Das ist so ermüdend und ich habe Lust, das Heft abzubrechen. Hatte ich schon lange nicht mehr. Letztens der enttäuschende Marc Freund (der mich aber immer noch besser unterhalten konnte) und jetzt das hier.
John hat keine Spur zu Laura Biggs. Er muss nach jedem Strohhalm greifen und ermittelt das Motorrad-Model, auf dem sie abgehauen ist. Er telefoniert sämtliche Motorradvermietungen in der südlichen Schweiz ab, ohne Erfolg. Niemand hat eines an eine Frau dieser Beschreibung vermietet. Also durchsuchte ich als Nächstes die eingetragenen Besitzer einer solchen Maschine in der Region von Genf. Ein Name fiel mir dabei besonders ins Auge. Das heißt, weniger der Name an sich, sondern eher die Anschrift: Adrienne Viroux. Seine Adresse hatte keinen Straßennamen, er wohnte außerhalb von Genf mitten in den Schweizer Bergen. Da schlägt das JS-Bauchgefühl sofort zu.
Die drei fiesen Freunde stellen Paula Biggs im Keller der Klinik zur Rede. “Paula Biggs hat meine Klinik nie betreten. Du existierst hier schlichtweg nicht. Ich werde dir sagen, was wir tun. Wir werden dich vernichten, bevor du weitere Menschen töten oder gar infizieren kannst. Wir können hier keine Werwölfe dulden!“ Wenn der Arzt in kriminelle Machenschaften verwickelt ist, wieso kümmert ihn das dann? Ob er eine Werwölfin oder einen herkömmlichen Massenmörder operiert und dann ohne Gewissensbisse laufen lässt, macht für mich keinen Unterschied. Auch hier fehlt mir eine Logik, eine Motivation. Paula Biggs ruft telepathisch ihr Wolfsrudel zu Hilfe, die sich auch direkt aufs Klinikgelände teleportieren, jedenfalls sind sie irgendwie sofort da und springen durch ein Kellerfenster, um ihre Anführerin zu retten. Sie verfolgen die bösen Männer durch die Klinik. Gerald Morel wird erwischt, Hans Huber und der schöne Ali kommen nochmal mit einem Schrecken davon.
John ist gerade bei Adrienne Viroux eingetroffen, als er von den wilden Wölfen in der Schönheitsklinik erfährt und kehrt macht. Er befragt den Klinikleiter. Ich war jedoch gespannt, wie Hans Huber reagierte, wenn ich ihm ein Foto von Paula präsentierte. Und falls er sie operiert hatte, konnte er mir hoffentlich sagen, wie sie jetzt aussah ... Selbst wenn ausgerechnet der Klinikleiter mit der Sache zu tun hatte und Paula seine Patientin war. Wie will John wissen, dass es eine Gesichts-OP war und sie nicht aus einem anderen Grund hier war? Das ist auch nicht mit einem Bauchgefühl zu erklären, weil hier Autorenwissen und Figurenwissen nicht klar genug getrennt.
Adrienne Viroux weiß, dass Paula irgendein Geheimnis hat. Sie verhielt sich extrem auffällig. Deshalb recherchiert er im Internet. Paula – Mord – England Das waren die Suchbegriffe, die Adrienne in die Google-Suchleiste eingegeben hatte. Und natürlich spuckt es ihm gleich als erstes den Werwolfs Fall von Harold Biggs aus, der eine Tochter namens Paula hat. Der Artikel wurde von einem gewissen Bill Conolly geschrieben. Adrienne ruft bei dessen Verlag an, weil er angeblich eine interessante Story hat. Er kommt natürlich direkt Bills private Nummer, ist klar.
Paula ist auf dem Weg zum Stripclub des schönen Ali, der ihr beim Untertauchen helfen soll. Unbehelligt suchte sich Paula ihren Weg zu Alis Nachtclub. An ihrer Seite: Wölfin Luna. Auch das schien hier niemanden zu beeindrucken. Wahrscheinlich hielten die wenigen Passanten die Wölfin für einen großen Hund. Als er seinen Dienst getan hat, entsorgt sie den Zeuge, indem sie ihn von der Wölfin zerfetzen lässt.
Glenda lässt Paulas Vater überwachen. Harold Biggs steht mit einem Mafioso namens Alfredo Gigurio in Kontakt. Der ist niemand geringeres als der schöne Ali. Und er stellt gefälschte Pässe her. “Ich an deiner Stelle wüsste, wo ich Paula als nächstes vermuten würde, John.“ „Ich muss mit Gigurio sprechen!“ „Genau!“ Was er dann im perfekten Timing tut, als Laura Biggs gerade bei ihm ist und ihn umgelegt hat. Sie wittert zum Glück die Gefahr, wortwörtlich, und flieht. Aber John ist ihr auf den Fersen. Paula schnappt sich ein Motorrad und rast damit davon. Anscheinend hatte sie Sinclair abgehängt, doch sicher war sie nicht. Vom Gas gehen konnte sie nicht – noch nicht –, für eine Entwarnung war es viel zu früh. Sie wollte zu Adrienne, wo das Rudel wartete. Der erkennt sie dann trotz der Gesichts-OP sofort. “Paula?“, fragte Adrienne ungläubig. Den Rest der Welt konnte sie mit einem neuen Gesicht und einer neuen Frisur täuschen. Adrienne Viroux nicht. Inzwischen weiß er, dass sie eine Werwölfin ist, aber das stört ihn nicht. Weil er sich nach den paar Tagen unsterblich in sie verliebt hat, wie sollte es anders sein. “Du kannst aufhören zu töten. Andere Werwölfe haben das auch geschafft. Und Sinclair hat Ihnen geholfen!“ „Woher willst du das wissen?“ „Von mir!“, ertönte eine Männerstimme von weiter hinten im Raum. Das ist Bill Conolly. Der ist sofort in die Schweiz aufgebrochen, nach dem Telefonat mit Adrienne. Adrienne hat schonmal losgelegt und innerhalb von wenigen Stunden einen Verschlag gebaut, in dem Paula die Vollmondnächte verbringen kann. Wie romantisch, oder? Für Paula war der Kerl leider nur eine Wohngelegenheit und ein wenig Spaß, also sticht sie ihn wütend ab. Bill bedroht sie daraufhin mit seiner Beretta. “Miss Biggs, ich werde Sie jetzt in dem Verschlag einschließen, wie von Monsieur Viroux vorgesehen. Dann fahre ich ihn ins Krankenhaus. Hoffen wir, dass er es schafft.“
Auf der Fahrt ins Krankenhaus ruft er John an. Wegen einem schlimmen Sturm ist die Verbindung aber bescheiden und der Geisterjäger versteht nur Wortfetzen. Er lässt das Handysignal orten. Dann baut Bill wegen dem Unwetter einen Unfall, der arme Adrienne wird aus dem Wagen geschleudert. Weil jetzt außerdem gerade Vollmond ist, kann sich Paula verwandeln und aus dem verriegelten Verschlag ausbrechen. Die Werwölfin nimmt die Verfolgung auf und erreicht die Unfallstelle. Bill hat in seinem angeschlagenen Zustand keine Chance gegen sie.Bill starrte in die braunen Raubtieraugen, in denen sich nichts Menschliches mehr befand. Er hatte schon mit seinem Leben abgeschlossen, als ein Schrei durch den Wald drang: „Bill!“ Natürlich kommt John in letzter Sekunde hinzu. Er erschießt die Werwölfin und als sie sich im Tode zurück verwandelt, stellt er schockiert fest, dass es nicht Paula ist, sondern Adrienne. “Er hat mir erzählt, dass er sie eines Morgens bei Sonnenaufgang nackt in seinem Stall gefunden hat“, erklärte Bill. „Er war als Bergbauer immer sehr früh auf, und eine seiner ersten Aufgaben war, die Kuh zu melken. Da lag sie dann, ihr Zustand eine Mischung aus Schlaf und Bewusstlosigkeit.“ „Anscheinend war die Sonne noch nicht ganz aufgegangen“, sagte ich sinnierend. „Und zu diesem Zeitpunkt, am Übergang zwischen Vollmondnacht und Tag, muss sie ihn gebissen haben, als er sie aufhob und aus dem Stall trug.“
Und Paula? Die ist wie gesagt aus dem Verschlag ausgebrochen, hat aber nicht Bills Verfolgung aufgenommen, sondern ist in den Wald zu ihrem Wolfsrudel geflüchtet. In einem Epilog drei Wochen später, erfährt der Leser, dass ihr die Flucht aus Europa gelungen ist.
Ich hatte beim Lesen des Romans mehrere Eindrücke. Das erinnerte mich an eine Fan Fiction. An einen Kelter Billiggrusel. Und mit seinen Logiklöchern und billigen Zufällen an einen Tony Ballard der 80er Jahre, nur ohne den besonderen Morland-Charme. Und es waren halt die 80er, wo die Heftromane nicht ohne Grund auch als Groschenheftchen bezeichnet wurden. Ganz ähnlich könnte man auch sagen, das las sich wie ein Jason Dark, nur ohne den besonderen JS Charme.
So leid es mir auch tut, aber ich kann mit Marlena Klein echt nichts anfangen. Einzig ihren Asmodis-Roman fand ich ganz in Ordnung. Immer noch qualitativ ziemlich simpel, aber er fühlte sich wenigstens wie ein lockerer JS der Woche an.
Nun habe ich den letzten Marc Freund mit einem SCHLECHT bewertet. Der konnte mich zwar nicht fesseln und so einige Punkte haben mich echt gestört, aber ich habe das Heft in einem Rutsch durchgelesen. Hier habe ich immer wieder Pausen gebraucht und hatte mal wieder das Bedürfnis, das Heft komplett abzubrechen. Da muss es leider eine Abstufung geben also ein SCHLECHT mit (3 von 10 Kreuzen). Ein Sehr Schlecht bekomme ich nichts übers Herz. Wäre das ein Gespenster-Krimi der 70er gewesen, hätte ich ihn mittelmäßig gefunden. Aber für einen JS reicht es echt nicht.
Andererseits habe ich auch die 2317 am schlechtesten bewertet und sämtliche anderen Leser im Forum fanden ihn besser. Von daher stehe ich wohl allein mit meiner Meinung da und die Autorin kommt allgemein ganz gut an.