-- www.gruselroman-forum.de -- Das Forum zu John Sinclair, Gespenster-Krimi, Vampira, Hörspielen und vielem mehr !
Willkommen !
Falls Sie auf der Suche nach einem Forum rund um klassische und aktuelle Romanhefte sind, sollten Sie sich hier registrieren. Hier finden Sie ebenfalls Rubriken für Hörspiele und weitere Foren. Die Nutzung des Forums ist kostenlos.
Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 153: Cocos Opfergang
»Du hast mich genügend verletzt«, schleuderte Coco Rebecca entgegen. »Ich habe gefühlt, wie Martin gelitten hat, und all die Pein habe ich bloß dir zu verdanken!«
»Ich will deinem Sohn nicht schaden – obwohl ich es könnte. Die Entwicklung der Dinge muss dir doch klar und deutlich zeigen: Ich will, dass Martin lebt.«
»So selbstlos kenne ich dich nicht«, gab Coco voll Spott zurück.
Rebecca lehnte sich zurück. »Ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben. Ich will dich, Coco, für mich gewinnen ...«
Olivaro hat sein zweites Gesicht geopfert, um Dorian von der magischen Pest zu heilen. Zudem wurde der Bann Baphomets über Martin Zamis gebrochen. Aber da ist immer noch die Vampirin Rebecca, die nach der Macht greift und dabei auch nicht davor zurückscheut, Coco für sich einzuspannen!
Cocos Opfergang
Roy Palmer (= Holger Friedrichs)
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
06.07.2024
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 32 »Cocos Opfergang«.
Ein Blick zurück, so sollte das Dämonenkiller-Heft Nr. 149 aussehen...
Leider durfte Kurt Luif diesen Roman nicht schreiben. Bedingt durch Ernst Vlceks Skiunfall muß Kurt Luif alias Neal Davenport dieses Exposé an Holger Friedrichs alias Roy Palmer abtreten und sollte dafür die DK-Nummer 150 schreiben, für die eigentlich Vlcek vorgesehen war.
Gerne hat diesen Roman von Kurt Luif gelesen, aber leider war das Beginn des neuen Zyklus „Dreißigjähriger Krieg“ wichtiger, und beide Romane (149 + 150) konnte er nicht schreiben, da er schon als Autor für Band 152 eingeplant war….
1985 durfte Kurt Luif die DK-Romane 133 + 134 für die DK-Zweitausgabe schreiben, und hier schilderte er auf seine Art wie Rebecca das Erbe von Skarabäus Toth antrat und Coco Zamis nach Jahren wieder traf. Diese Rebecca-Ausgabe gefiel mir besser, als die der Erstausgabe.
Das vorgesehene Titelbild für Dämonenkiller-Roman Nr. 149 wurde als Vampir-Taschenbuch Nr. 60 und später als Titelbild für den John Sinclair-Roman Nr. 621 verwendet…
Den Skiunfall bzw. seine Folgen hat Ernst in einer sehr gruseligen Story verarbeitet: In "Wenn grüne Witwen Trauer tragen" sitzt der Erzähler mit seinem Gipsbein auf seiner Terrasse und erlebt in der Folge Schauriges. Erschienen in DK-Taschenbuch 33 "Schwarzes Blut".
Coco und Rebecca trinken zusammen Tee. Als hätte es nur einen kleinen Streit unter Freundinnen gegeben, sprechen sie sich aus. Als würde John Sinclair sich mit Solo Morasso bei Luigis verabreden, damit sie ihren Streit begraben. Ok, die beiden waren in ihrer Jugend mal Freundinnen, sind inzwischen aber zu Erzfeinden geworden. Rebecca wollte Martin manipulieren und gegen seine Eltern aufbringen. Anschließend wollte sie Martin zusammen mit Baphomet töten. Und weil das nicht geklappt hat, will sie Frieden. Dass Coco sich auf dieses Kaffeekränzchen einlässt ist schlimm genug, hoffentlich lässt sie sich nicht auch noch belabern.
Coco soll Rebecca helfen, Herrscherin der Finsternis zu werden und die Vampirclans emporzuheben. Dann kann sie die Dämonenkiller beschützen und sie haben ihre Ruhe. Ja, sicher. Der Vampirclan der Geauscu hält gerade die alte Zamis-Villa besetzt. Dort will Rebecca ein Treffen einberufen und ihre Position ausbauen. Natürlich gibt es eine Opposition aus anderen Dämonenfamilien, die das zu verhindern versucht.
Dorian und Martin befinden sich im Castillo, damit er nach dem Tod Baphomets etwas Ruhe hat. Er benimmt sich aber immer noch seltsam. “Ich vermute nämlich stark, dass Rebecca Baphomets Wissen und damit wahrscheinlich auch sein Ich in sich aufgenommen hat. Vielleicht hat sie damit Macht über Martin bekommen.“ Mhh, für die Dämonen war das in den letzten Bänden eine ganz große Enthüllung, weil vor ihr offenbar noch kein Vampir einen Dämon ausgesaugt hat. Unga trifft mit seiner Vermutung aber direkt ins Schwarze, als wäre das Allgemeinwissen. Plötzlich spürt Martin irgendwie, dass seine Mutter in Gefahr ist. Phillip soll ihn beruhigen und auf ihn aufpassen. Ausgerechnet das unberechenbare Orakel. Natürlich sind die beiden dann plötzlich spurlos verschwunden, oh Wunder. Offenbar hat Martin die Kräfte seiner Mutter geerbt und ist sogar noch stärker als sie, denn er kann mit dem schnellen Zeitablauf mental in die Zukunft springen. So hat er mitbekommen, dass seine Mutter in Gefahr ist.
Das ist alles so erzwungen, dass ich nach dem ersten Viertel schon keine richtige Lust mehr habe. Rebeccas Plan der Machtübernahme hält mich noch am Lesen. Das gestaltet sich aber ziemlich uninspitiert. Unter dem Motto „Bloody is beautiful“, weil Anglizismen immer gut ankommen, beißen die Vampire die Dämonen. Dann müssten sie ja auch deren Gedanken und Kräfte aufnehmen. Oder war Baphomet eine Ausnahme? Ich komme da nicht mehr mit.
Luguri erfährt durch seine Spione schnell davon und ist alles andere als begeistert. Der teufliche Archivar Zakum soll herumschnüffeln und Rebeccas Schwachstelle ermitteln.
In Wien kommt es dann zum brenzligen Streit zwischen Rebecca und Coco, weswegen Martin im Castillo so durchgedreht ist. Die beiden Frauen kriegen sich wieder ein und Martin kehrt mit Phillip ins Castillo zurück. Kurz darauf dreht aber Phillip durch, weil irgendwas ist. “Soll ich Phillip eine runterhauen?“, fragte der Cro-Magnon. „Tu's bloß nicht. Dadurch wird es noch schlimmer.“ „Ja, dann stehe ich auch wie der Ochs vorm Berge.“ Tja, wenn es nicht hilft, dem Bub ordentlich eine zu ballern, sind richtige Männer mit ihrem Latein am Ende. Was soll man denn sonst tun? Verständnis haben und beruhigend auf ihn einreden? Weiberkram! Phillip hat eine Vision, beruhigt sich aber schnell wieder. Denken die Helden. Als sie nach ihm sehen wollen, fehlt von ihm jede Spur. Und Martin ist auch weg. Schon wieder? Ach komm!
„Bloody is beautiful“ verbreitet sich indes auch unter den Vampiren anderer Städte, die aufmüpfig werden. Und Rebecca hat die Idee, Coco zur Blutsaugerin zu machen, um ihre rückgewonnene Freundschaft zu besiegeln. Vorher hat sie aber noch eine Aufgabe für Coco. “Ich soll Dämonen killen?“ „Killen ist wohl nicht der richtige Ausdruck, das käme eher für deinen Partner Dorian Hunter in Betracht!“ Rebecca verzog den Mund. „Lieber sagen wir, du sollst ein paar Rebellen zu unserer Sache bekehren.“ Wie viele Männer beim DK sind auch die Rebellen geil auf den 90-60-90 Typ Frau und schalten dabei schwanzgesteuert den Kopf aus. Coco wird sie mit ihren Reizen sicher überzeugen können, ihre Prinzipien zu verraten und ihren Hass auf die Vampire zu vergessen. Den Autoren ist damals sicher nicht aufgefallen, was sie für ein Bild von ihrem eigenen Geschlecht zeichnen. Aber der typische Groschenheftleser wollte es damals sicher so, um nebenbei auf warme Gedanken zu kommen, oder?
Coco folgt im Heftromanzufall aufgeschnappter dämonischer Ausstrahlung in einen Ratskeller, wo die Opposition sich trifft. Und tatsächlich, alle Typen stehen auf sie. Sogar der Wirt. “Sieh mal, was für eine Figur sie hat, Bruder.“ „Ein schönes Stück Weiberfleisch.“ „Da fehlt nichts.“ „Ich könnte sie auf der Stelle vernaschen.“ „Die nehmen wir uns vor“, sagte nun auch Jan, der Wirt. Franz wollte Coco in den Ausschnitt der weißen Bluse greifen, aber sie hob abwehrend die Hände. „Nicht hier. Ich willige ja ein, aber können wir uns nicht einen etwas – intimeren Platz aussuchen?“ Notgeil wie die sind, lassen die sich einfach in eine Falle locken und auszuschalten. Leider stehen Rebeccas Vampirliebhaber ebenso auf Coco und machen sie an sie ran. Dazu muss es natürlich auch eine Szene geben.
Martin und Phillip latschen währenddessen durch die Botanik. Mal sehen wie weit sie kommen. Von Spanien nach Wien ist es zu Fuß eine ziemliche Strecke. Aber dann umarmt Phillip Martin und sie beginnen zu schweben, bis sie irgendwo landen. Dieser Roman zehrt echt an meinen Nerven. Wieso kann Phillip das jetzt plötzlich?
Coco weicht ihrer Verwandlung zum Vampir immer weiter aus und Rebecca ist genervt. Dass sie aus Notwehr einen ihrer notgeilen Vampirliebhaber getötet hat, verschlechtert ihre Laune weiter. Sie fühlt sich verarscht und hetzt einen Untoten auf Coco. “An dir will ich mir die Zähne nicht ausbeißen, im wahrsten Sinne des Wortes. Nun, Coco, du verabscheust Vampire, darum habe ich einen anderen Partner für dich ausgewählt.“ Dank ihres schnellen Zeitablaufs kann sie ihn auf Abstand halten und in den Keller des Anwesens fliehen. Die Magie zehrt an ihren Kräften, bis es ganz schlecht für sie aussieht. Doch plötzlich hat sie wieder Kontakt zu Martin, der ihr seine Kräfte leiht. „Mami, ich klammere mich an dich! Ich tröste dich! Ich will dir helfen!“ „Wir sind vereint, Martin! Gemeinsam sind wir stark!“ Coco fühlte, wie beide eins wurden, und verfiel sofort in den schnelleren Zeitablauf. Dann lässt er sogar mit seiner Geisteskraft ein Messer in ihrer Hand wachsen. Und zum Ende des Romans tauchen Martin und Phillip persönlich auf. Sie sind also den ganzen Weg nach Wien geflogen, was man sich hätte schon denken können.
Mit vereinten Kräften können sie Rebecca stellen. Wieder wird Philip mal fix eine neue Fähigkeit zugeschustert. “Du musst mir helfen. Du kannst es. Du hast die nötigen Fähigkeiten, diesen Vampiren etwas zu suggerieren. Sie müssen wissen, dass ihre Herrin Rebecca nicht mehr das ist, was sie einmal war. Dass sie sie betrügen und belügen wird. Dass sie nur darauf wartet, alle Macht an sich zu reißen. Dann wird sie sie von sich stoßen und wegwerfen wie ein Bündel Lumpen.“ Die Vampire stellen sich gegen Rebecca. Gegen die Rebecca mit dem Wissen Baphomets in sich. Also muss sie dieses Wissen abstoßen, damit sie nicht von ihrem Gefolge zerfetzt wird. Sie akzeptierten sie nicht mehr in der Rolle, die sie innehatte. Baphomet! Er musste fort aus ihr, sie musste seiner Macht für einige Augenblicke entfliehen. „Skarabäus Toth, verlasse mich“, drängte sie in ihrem Geist, „geh fort von mir, sonst bin ich verloren!“ Äh, was? Junge, in diesem Roman reihen sich die seltsamen Szenen nur so aneinander. Hauptsache „Bloody is beautiful“ gilt wieder.
Ich mache den Rest kurz, weil ich keinen Bock mehr habe. Coco, Martin und Phillip sind inzwischen geflohen und erreichen schließlich das Castillo.
Ich bin ehrlich, ich habe seit den letzten Bänden beim DK eh schon keine große Motivation und Vorfreude auf die Geschichten mehr. Gerade mit dem Hintergrundwissen, dass die eigentliche Reihe schon beendet ist. Und das merkt man deutlich. Daher habe ich sicher etwas empfindlich auf diesen Roman reagiert, der einige richtig miese Einfälle und Stellen hat.
Da passt gar nichts. Phillip und Martin konnte mich ebenso wenig überzeugen wie Coco und Rebecca. Es liest sich auch alles so konstruiert und unglaubwürdig für eine bestimmte Plotentwicklung hingezaubert. Figuren haben plötzlich Kräfte, die sie nie zuvor hatten. Andere Figuren handeln total unsinnig. Dazu Szenen, die mich daran erinnert haben, wieso ich das Zamis Spin Off nie so wirklich gemocht habe. Diese schwanzgesteuerten DK-Trottel, damit der Groschenheftleser sich ein paar schlüpfrige Gedanken machen kann.
Wie gesagt, ich habe sicher überempfindlich auf diese Geschichte reagiert. Sie hat mir in meiner Laune sozusagen durchgehend den Rest gegeben. Ein negativer Kracher nach dem anderen. Da würde ich gerne ein Sehr Schlecht vergeben, aber das wäre nicht fair. Der Januszyklus hatte eindeutig schlimmere Hefte, nur war meine Resilienz da noch vorhanden. SCHLECHTe (3 von 10 Freaks).
__________________ Aktuelle Gruselfavoriten:
1. Isaac Kane
2. Dämonenkiller (Baphomet Zyklus)
3. John Sinclair
4. Die Musgrave-Romane im Gespenster-Krimi