-- www.gruselroman-forum.de -- Das Forum zu John Sinclair, Gespenster-Krimi, Vampira, Hörspielen und vielem mehr !
Willkommen !
Falls Sie auf der Suche nach einem Forum rund um klassische und aktuelle Romanhefte sind, sollten Sie sich hier registrieren. Hier finden Sie ebenfalls Rubriken für Hörspiele und weitere Foren. Die Nutzung des Forums ist kostenlos.
Das erste Heftviertel handelt vom verurteilten Hydriten Pro'dos, dessen Geist vor tausenden von Jahren als Strafe in einen Menschen gezwungen wurde.
Erst danach geht es mit Miki weiter, der sich ebenfalls in einem neuen Körper zurechtfinden muss. Während es in seinem letzten Roman ziemlich philosophisch zuging, beschäftigen ihn hier eher seine körperlichen Veränderungen. Nicht böse gemeint, aber von Oliver Müller erwarte ich gar keinen solchen Tiefgang wie bei Michael Edelbrock.
Und tatsächlich, Miki kehrt zur Oase zurück und findet direkt im Heftromanzufall seinen Androidenkörper im Schutt. Er muss nicht richtig danach suchen, er stolpert regelrecht darüber. Wie hoch stehen die Chancen? Typischer Heftromankram halt. Jedenfalls hat Miki einen Nervenzusammenbruch und anschließend dreht er völlig durch und greift sein Umfeld an. Komisch, am Ende des letzten Bandes hatte Miki sich doch mit seiner neuen Existenz und den neuen Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten, angefreundet? Das hat mir gerade gefallen, weil es den Kreis perfekt geschlossen hatte. Jetzt ist er offenbar wieder labil und Eidon nimmt eine Geistverschmelzung vor, um sein Bewusstsein zu leiten. Wie früher im Zyklus mit Haaley und Aruula. Neu ist das nicht.
Ebenso wenig die Hydritengruppe, die gegen Eidon ist und einen neuen Anschlag auf ihn plant, um etwas Würze in die Handlung zu bringen. Und Pro'dos lebt auch noch, weil sein Geist von Mensch zu Mensch gewandert ist. Er hat Eidon nicht vergessen und will auch nach Jahrtausenden noch ein Hühnchen mit ihm rupfen. Zufällig wird er auf einen der Terroristen aufmerksam und verfolgt ihn, bis es zu einer Auseinandersetzung kommt. Der Terrorist hat eine Bombe dabei und stolpert doof, so dass sie hochgeht und Pro'dos tödlich verletzt. In letzter Sekunde rettet er sein Bewusstsein in den Terroristen. Toll, jetzt kann er eine Terrorzelle unterwandern und seine Rache an Eidon noch besser umsetzen. Was der Heftromanzufall alles möglich macht.
So stellen sie Eidon eine geschickte Falle. Die Terroristen haben einen Klonkörper von Eidon erschaffen und kopieren dessen Bewusstsein mit der Hilfe von Pro'dos in den Doppelgänger. Der muss jetzt nur noch reifen, dann kann man Eidon ersetzen. Eidon selbst merkt wegen einem Halluzinogen von all dem nichts.
Dann steht Mikis Training an, um ihn auf eine Geistverschmelzung vorzubereiten. Eidon hat dafür eine idyllische Insel ausgewählt. Und…es gibt einen Zeitsprung von vier Tagen, damit man direkt mit der Geistverschmelzung loslegen kann. Schade, ich hätte lieber die Vorbereitungen ausführlich gelesen, statt diesen Terroristenplot. Die Geistverschmelzung klang wie das Hauptthema des Hefts, beginnt doch nur auf den letzten 10 Seiten und dauert nur anderthalb Seiten. Äußerst bedauerlich!
Zum Finale gerät Eidon dann nochmal in die Fänge der Terroristen, wo Pro'dos sich offenbart und seinen Bösewichtmonolog hält. Wie es sich für einen Heftromanfiesling gehört, will er Eidon nicht direkt töten, sondern langsam und qualvoll, um seine Rache auszukosten. Was Miki natürlich genug Zeit gibt, Eidon aufzuspüren und ihn zu retten. Weil Pro'dos seinen Plan ausgeplaudert hat, weiß Eidon von dem Klon und kann dessen Versteck mit einer Spezialeinheit stürmen, um ihn zu erledigen.
Ich habe mich schon darauf eingestellt, dass Oliver Müller keinen so tiefsinnigen und feinfühligen Miki-Therapie-Roman schreiben wird, wie Kollege Michael Edelbrock. Trotzdem war ich ganz positiv gestimmt und habe mich auf diese Geistverschmelzung gefreut. Dem Cover und Teasertext nach, könnte man jedenfalls denken, dass der Roman sich darauf fokussiert. Leider ist es nur eine Hintergrundhandlung und die eigentliche Geistverschmelzung zwischen Eidon und Miki dauert nur eine anderthalb Seite. Was für eine Mogelpackung. Vordergründig dreht sich alles um eine Terrorgruppe und einen alten Feind Eidons, der auf Rache sinnt. Alles sehr klischeehaft und mit Heftromanmitteln geschrieben.
Trotz meiner Enttäuschung konnte man das Heft ganz GUT lesen. (6 von 10 Kometen) und 3 Sterne im Maddraxikon. Dieser starke Zyklus bietet so viele toll geschriebene Abenteuerromane oder Hefte mit einer interessanten Story-Prämisse. Zum Ende hin scheint es leider wieder Richtung Pulp und Groschenheft zu gehen. In der Haupthandlung plant eine Armee aus Roboter, Dinosauriern und Luftschiffen den Sturm auf eine Stadt, wo Vampire die Marionettenzieher sind. Und bei den Nebenschauplätzen geht es gerade ziemlich „heftromanig“ zur Sache. Gut, man könnte auch positiv hervorheben, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Dann sind natürlich auch die Bewertungen in ihrem vollen Spektrum vorhanden.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller