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Zitat:
Original von Das Hü
Ein klassisches Motiv als Cover, bedrohlich-dämonische Augen am Himmel, sehr schön.
Aber wieso ist der Titel so an den unteren Rand gequetscht? Sieht irgendwie seltsam aus.
Das soll symbolisieren, dass selbst der Schriftzug Angst vor dieser Fratze hat.
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"Niedergestarrt"
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, und da es nach Ritualmorden aussieht wird John Sinclair dazu gezogen, da die örtlichen Ermittler keinen Fortschritt machen. John entdeckt tatsächlich eine magische Komponente, doch irgendwie passt das alles nicht zusammen. Wer oder Was ist hier verantwortlich?
Wieder ein sehr guter Roman von RM, wo man als Leser genauso im unklaren bleibt wie die Ermittler. Am Ende kommen dann zwei Sachen für meinen Geschmack nicht ganz homogen zusammen, aber immerhin zeigt der Autor wieder mal Kreativtät um uns nicht nur eine 08/15 Gruselgeschichte zur servieren. Und am Ende bleibt noch die Möglichkeit einer Fortsetzung offen, da bin ich mal gespannt ob noch was kommt. Wäre für mich aber auch okay wenn es offen bleibt.
Irgendwie mag ich Romane, die in abgelegenen Dörfern um Kirchen herum spielen. Und das Ding war wirklich spannend, bis man begriffen hat, wohin die Reise geht. Etwas verwirrend fand ich die Astralkörper dann aber doch, vor allem weil die Zwillinge den jeweils anderen projizierten, aber das hat natürlich die Pointe am Schluss ermöglicht. Das Geheimnis der Pikten ist leider etwas im Hintergrund geblieben, vor allem die alte Gottheit. Ich könnte mir aber vorstellen, dass da noch mal was kommen könnte. Fand ich auf alle Fälle gut.
Geschichten in abgelegenen Gegenden, auf Friedhöfen, usw. gefallen mir vom Setting ganz gut. Auch hier bin ich vom Setting nicht enttäuscht worden. Der Schreibstil ist gut, hat mir sehr gefallen. Allerdings bin ich in die Story nicht ganz reingekommen.
Trotzdem war ich gut unterhalten. Insgesamt ein 'gut' von mir.
Ein etwas anderer Roman von Rafael, bei dem ich mir, zugegebenermaßen, etwas schwer tat 'reinzukommen'. Fast so, als wäre es gar kein richtiger Marques __________________
Der Schluss und die Auflösung hat mir jedoch gut gefallen, so ist auch meine Wertung ausgefallen.
Bleibt abzuwarten, ob Rafael das Thema noch mal aufgreift.
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Handlung: Um Fiona Garrett in seinem Büro zu entkommen, folgt John nur zu gerne einer Anfrage aus Lerwick. Der Hauptort der Shetland – Inseln wird von einer Mordserie an jungen Frauen, die exakt 18 Jahre alt waren, erschüttert. Die Leichen wurden an prädestinierten Stellen mit religiösem Bezug abgelegt. Außerdem hatten alle Opfer einen Stein in der Hand, bei dem es sich um ein Relikt aus der piktischen Kultur handelte. John nimmt auf der Insel an der Untersuchung des fünften Opfers teil. Als er den Stein mit seinem Kreuz berührt, zerfällt dieser zu Staub. Fast gleichzeitig will Inspektor McKeen John erschießen. Doch Chiefinspektor Kinney reagiert schneller und erschießt seinen Kollegen. Auch in dessen Manteltasche findet John einen Pikten-Stein. Während John noch über das Motiv des erschossenen Kollegen nachdenkt, bemerkt er eine junge Frau, die das Geschehen aus der Entfernung beobachtet. Als John sich bemerkbar macht und ihr Zeichen gibt, ergreift die Frau die Flucht. John und Kinney suchen die Witwe McKeens auf. Einerseits um ihr Trost zu spenden, andererseits in der Hoffnung mehr über ihren Mann zu erfahren. John sieht plötzlich auf der Wiese am Grundstück die junge Frau wieder, die erneut umgehend flüchtet. Dafür findet John auf der Wiese einen weiteren Pikten-Stein, der eine seltsame Verbindung mit seinem Kreuz eingeht. John aktiviert sein Kreuz in der Nacht, dass ihm daraufhin, in einer magischen Projektion, ein altes verlassenes Haus an einer Klippe zeigt. Schon am nächsten Morgen stehen John und Kinney erschüttert vor dem sechsten Opfer. John beschreibt dem Chiefinspektor das Haus mit dem eisenzeitlichen Steinturm aus der Projektion. Kinney ist sicher, dass es sich dabei um Gulberwick House handelt. Finden sie dort endlich eine Spur, die sie zum Täter führt? __________________
Meinung: Als Schauplatz für diesen Roman suchte sich Rafael Marques die Shetland – Inseln aus. Ein tolles Titelbild dazu erstellte erneut Mario Heyer mit KI – Software, auch wenn es eine katholische Kirche mit diesem Aussehen in Lerwick nicht gibt.
Dass John in diesem Roman auf den Shetland – Inseln ermittelte, erinnerte mich sofort an eine meiner Lieblingsserien. Gemeint war „Mord auf Shetland“. Der Hauptdarsteller Douglas Henshall, der den DI Jimmy Perez spielt, erinnerte mich immer ein wenig an John, der nun ebenfalls persönlich in Lerwick ermittelte. Genau an dem Ort auf Shetland wo auch Jimmy Perez lebte. Nur die katholische Kirche Saint Columban war rein fiktiv gewesen. Es gibt zwar in Lerwick die einzige katholische Kirche der Shetland – Inseln. Diese heißt aber St. Margaret and the Sacred Heart. Diese Kirche entsprach aber vom Aussehen her nicht der Kirche, die auf dem Titelbild abgebildet wurde. Ein wenig dichterische Freiheit schadet aber bekanntlich auch nicht.
Rafael schrieb den Roman sehr spannend und rätselhaft. Lange schien es keine Hinweise auf den Serienmörder und sein Motiv zu geben. Lediglich der Bruder des Pfarrers verhielt sich sehr seltsam. Reichte das aber aus um in ihm einen brutalen Serienmörder zu sehen? In diesem Zusammenhang stellte sich dann auch noch die Frage nach dem Motiv. Welche Rolle spielte dabei das rätselhafte Titel gebende Gespenst, dass sich dem Pfarrer sogar in der Kirche zeigte? Mir gefiel es sehr, wie Rafael nahezu auf jeder Seite zum Mitraten einlud.
Die Auflösung war nicht ganz einfach gewesen. An manchen Stellen las ich sogar den Text noch einmal kurz nach, um den Durchblick zu behalten. Eine detailliertere Erklärung gab es aber noch im Gespräch, zwischen John und Christopher Fraser am Ende des Romans, an Frasers Bett im Krankenhaus. Für mich war es erstaunlich, dass er nach der schweren Verletzung und der OP überhaupt schon wieder in der Lage war, ein derart langes Gespräch zu führen. So war es im Ganzen ein etwas anderer Roman von Rafael geworden, der sich von den Standardromanen abwechslungsreich abhob, mit einem etwas anderen Finale als gewöhnlich. Allerdings ließ auch die Spannung in der zweiten Romanhälfte spürbar nach. Nach dem letzten Kapitel blieb die Frage über, wie sich wohl Christophers Schatten mit Ryans Gesicht entwickeln würde? War der Fall womöglich noch nicht ausgestanden? Auf jeden Fall war eine Fortsetzung möglich geworden.
Außerdem fiel mir positiv auf, dass dieser Roman sauberer geschrieben wurde und weniger unter Textfehlern litt, wie der vorherige Band 2411. Insgesamt bewertete ich auch diesen Roman von Rafael mit der Note 2 = Gut und dementsprechend mit 4 von 5 Kreuzen. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Sehr Gut ab.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.