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Mal wieder der Ripper aber in einer neuen Geschichte. Auch wenn es merkwürdig war wie er sich seine Opfer aussuchte. __________________
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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
In London geht ein Grauen um, das seit gut achtzig Jahren beendet schien: Jack the Ripper is back! __________________
Wieder werden Frauen auf bestialische Weise ermordet, genau so, wie es dieser grausame Frauenmörder 1888/89 durchführte, ehe er spurlos und unerkannt für immer verschwand. Für immer? Mitnichten! Erneut treibt er sein Unwesen. Diesmal aber dringt er in verschlossene Wohnungen ein, ohne die geringsten Einbruchsspuren zu hinterlassen. Wie ein Geist ...
Chiefinspektor Higgins wendet sich an die PSA, als er erkennt, dass hier wiederum Larry Brents Einsatz gefragt ist. Wie staunt er jedoch, als X-RAY-3 kurze Zeit später vor ihm steht. Denn die beiden Hauptcomputer haben bereits Alarm gegeben und X-RAY-1 alias David Gallun hat seinen Top-Agenten losgeschickt.
Und schließlich steht X-RAY-3 alias Larry Brent dem Schlitzer aus dem Jenseits auf einem vergessenen Friedhof gegenüber – und nicht einmal seine Smith & Wesson Laser kann etwas gegen Jack the Rippers Phantom-Erscheinung ausrichten! Ist damit auch das Ende Larry Brents besiegelt?
Meinung: Ein fulminant geschriebener Gruselroman aus den klassischen Tagen der PSA, wo der Autor noch als Vorgabe hatte, dass die Fälle irgendwie rational erklärbar sein sollen/müssen. Aber an diese Vorgabe mochte sich Jürgen Grasmück alias Dan Shocker nicht mehr so recht halten. Es wird hier zwar zum Ende hin noch versucht, eine halbwegs logische Erklärung zu finden, aber auch dieses Ende befriedigt nicht wirklich. Es zeichnet sich ab, dass der Autor sich bereits mehr und mehr den Jenseitswelten zuwendet. Und das wurde wohl auch nötig, denn die pseudowissenschaftlichen Erklärungen wurden immer unglaubwürdiger.
Somit gelang es dem Autor in diesem Roman, eine unheimliche Stimmung aufzubauen, die beinahe ausweglos erscheint. Denn wie will man ein Phantom eines Mörders aufhalten, der schon lange tot ist und deshalb nicht einmal von Laserstrahlen getötet werden kann? Gar nicht! Aber logischerweise muss es etwas geben, denn sonst würde dieses Phantom vielleicht alle Frauen der Welt inzwischen gekillt haben – und die Menschheit müsste aussterben! Für die Natur vielleicht gar keine schlechte Lösung ...
Aber an einem solchen Prozedere ist Larry Brent natürlich nicht interessiert, hat er doch noch eine Verabredung mit einer tollen Sekretärin in London vor sich! Was mir zudem nicht so gut gefällt, ist, dass er leichtfertig das Leben eines jungen Sergeants opfert, um sich in Begleitung von Higgins mit einem ehemaligen Chiefinspektor namens Breach die Zeit um die Ohren zu schlagen, weil dieser Stunden benötigt, um mit einer Erklärung für seine These aufzuwarten, dass der Geist Jack the Rippers am Werken (besser gesagt: am Morden) ist. X-RAY-3 musste wissen, dass genau dies passieren konnte! Doch gäbe es dieses Opfer des Polizisten nicht, hätte eben Larry Brent hingemeuchelt werden müssen ...
Fazit: Spannend aufbereiteter Gruselroman um das Phänomen des Jack the Ripper. Dan Shocker geht eben ein wenig anders an diese Sache heran, was sich aber nicht schlecht lesen lässt. Ein wenig mehr vom »Roten Jack« hätte dem Ganzen sicher gutgetan, aber man kann eben nicht alles haben. Von mir gibt es eine echte Leseempfehlung für diesen Roman (trotz vieler Rechtschreibfehler und einiger Logikfehler des Autors).
Ich vergebe 4 von 5 Smith & Wesson Laser.
Das Titelbild entspricht so ziemlich einer Romanszene auf dem alten, vergessenen Friedhof. Nur ist das Mädchen, das wohl Myriam Toynbee sein soll, im Roman mit einem weißen Nerzmantel bekleidet (weil es kalt ist), aber der hätte wohl weniger sexy gewirkt. Zudem ist es im Roman äußerst nebelig, was ebenfalls nicht sehr gut auf dem Titelbild zum Tragen gekommen wäre. Die gruselige Stimmung ist dafür hervorragend von Lonati festgehalten worden und ich kann ihm nur dazu beglückwünschen, diese Darstellung gewählt zu haben!
Mir persönlich gefällt die weitaus düsterere Stimmung beim SGK-Titelbild besser als hier die aufgehellte, aber das geschah wohl eher auf Verlangen des Zauberkreis-Verlages ...
Ich vergebe 5 von 5 Smith & Wesson Laser.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Und vor allem darf man bei Larry Brent nie den zeitlichen/historischen Rahmen vergessen. Denn jahrelang war Jürgen Grasmück der einzige deutsche Autor von Gruselromanen, und zahlreiche phantastische Themen sind erstmalig hier und von ihm geschaffen und in lesbare Form gebracht worden. Dies gilt natürlich nicht für eine geschichtlich (halbwegs) erwiesene Figur wie Jack the Ripper oder fiktive Schauergestalten wie Vampir und Werwolf, aber viele andere Schöpfungen, Themen und Einfälle und deren Ausarbeitung. Als der erste VHR erschien, war am gleichen Tag der 46. Gruselroman mit Larry Brent erschienen, Gespenster-Krimi Band 1 wurde fast zeitgleich mit dem 57. LB-Roman veröffentlicht. __________________
Was man bei Jürgen Grasmück sehr oft findet und was ihn auch auszeichnet, sind eben seine eigenen Interpretationen und Variationen der "üblichen" Themen; deshalb kann man nie ganz sicher sein, wie eine Geschichte sich letztendlich entwickeln wird, ehe man die letzte Seite erreicht hat.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Genau, Olivaro! __________________
Gerade Jürgen Grasmücks/Dan Shockers zum Teil anderes Herangehen an gängige Horrorfiguren und überhaupt seine vielen Eigenkreationen haben für mich den besonderen Reiz ausgemacht, um von seinen Romanen begeistert zu sein. Sei es nun beim Silber-Grusel-Krimi, bei Macabros oder bei Larry Brent. Sie alle strotzen nur so vor Ideen.
Sicher, auch Jürgen hatte schwächere Romane, aber das kann man ihm nicht wirklich ankreiden, denn es ist hundertprozentig nicht möglich, dass sich ein Autor stets nur steigern kann mit dem Plot seiner Werke. Zwangsläufig sind da einfach weniger gute Romane dabei. Wobei es auch hierbei auf die Persönlichkeit sowie dem persönlichen Geschmack des Lesers ankommt, denn ein Roman, der mir weniger gefällt, gefällt anderen Lesern womöglich wieder besonders gut und umgekehrt ebenso.
Doch selbst mit seinen schwächeren Romanen hebt er sich oftmals noch von vielen anderen Autoren ab. Eben weil er meines Erachtens viel mehr seiner eigenen Linie treu blieb als viele andere Lohnschreiber, die oftmals das zu schreiben hatten, was ihnen die Verlage vorgaben. Das war wohl eher nicht Jürgens Ding ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Der tollen Einleitung/Inhaltsangabe von Shadow ist von meiner Seite nichts mehr hinzufügen . Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von dark side am 17.08.2023 18:08.
Kommen wir dann sogleich zum Fazit:
Die neue, erweiterte Variante von Jack the Ripper konnte bei mir auch so richtig punkten ....tolle Idee von Dan Shocker. Einzig der Einbau von X-RAY-7 erschließt sich mir bei diesem Roman nicht so ganz, hätte man sich sparen können.
Bewertung:
Der Roman bekommt von mir gute 4 von 5 Smith & Wessons-Laser.
Cover:
TOP, einfach eine erstklassige Arbeit von Lo. Das Teil würde auch gut in meine Sammlung passen .