Die Welt in welcher der Roman spielt ist recht interessant, ist einfach mal eine Abwechslung zur guten alten Erde. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Alpha am 06.10.2024 17:53.
Ein kleiner Kritikpunkt ist mir aber am Anfang des Romans aufgefallen, als das erste Opfer von Nicole und Zamorra verfolgt wurde und dann in der Seitenstraße plötzlich verschwunden war.
Hier wäre normal die obligatorische Zeitschau fällig gewesen um das Verschwinden nachzuvollziehen.
Und dann noch etwas am Ende bzgl. der Altersbestimmung des Gesteins, was m.M. nach so nicht funktionieren kann, da Stein sich ja nicht wirklich ändert durch den Bau an sich. Der Stein wäre jetzt genau so alt egal ob er noch im Quellort (Gebirge?) oder halt im Gebäude ist.
Die Radiokarbonmethode (https://de.wikipedia.org/wiki/Radiokarbonmethode) funktioniert bei kohlenstoffhaltigen Elementen, also primär alles was mal gelebt hat und es über den Stoffwechsel aufgenommen hat.
Handlung: Zamorra und Nicole sind nach Falais de Kristel gereist, um herauszufinden warum sich, in letzter Zeit, in dem kleinen algerischen Küstenort die Vermissten-Fälle häuften. Am Abend werden sie Zeugen wie eine Frau, in der Kleidung einer Köchin, plötzlich verschwindet, ohne dass sie eine Chance hatten dieses zu verhindern. In der folgenden Nacht können die Dämonenjäger das mutmaßliche Verschwinden einer weiteren Person verhindern. Plötzlich steht überraschend A.S. Lister aus der Transferdimension mit vier Begleitern vor ihnen. Für eine Begrüßung ist keine Zeit, denn sie werden im gleichen Moment von Revolver-Männern angegriffen, die Listers Begleiter erschießen und Zamorra , Nicole und Lister durch ein Portal in die Transferdimension bringen. Dort werden sie bereits vom dämonischen Governor erwartet. Um die Transferdimension vor dem Untergang zu retten sollen Zamorra, Nicole und Lister, im Auftrag des Governors, in das Gebiet der Nekroindianer eindringen, um deren Häuptling Cato ein starkes magisches Artefakt, den knöchernen Tomahawk, abzunehmen und dem Governor zu bringen. Kann diese Himmelfahrtmission, an der schon einige scheiterten, wirklich gelingen? __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 05.12.2024 11:47.
Meinung: Der neue Roman von Stefan Hensch wies einen spannenden Titel und ein markantes Titelbild auf. Weil es sich wieder um einen Grusel-Western handelte, steigerte dieses meine Vorfreude enorm. Ich hatte dazu den Begriff Nekroindianer gegoogelt und fand heraus, dass es sich um mehrere Stämme handelte, die zum Volk der Cherokee gehörten. In diesem Roman handelte es sich bei ihnen allerdings überwiegend um Untote. Der Wunsch nach einer Fortsetzung des sehr guten Zweiteilers um den Mann aus dem Westen (Band 1279/1280) hatte sich also erfüllt. A.S. Lister, das Anagramm zu Lassiter, kehrte also wieder für ein neues Abenteuer zurück.
Stefan Hensch verstand es ausgezeichnet die entsprechende Western-Atmosphäre mit Gruseltouch zu erzeugen und an die Leser und Leserinnen weiter zu geben. Die Handlung erinnerte ein wenig an große Western-Klassiker wie zum Beispiel „Der schwarze Falke“. Zamorra und Nicole zu Pferd unterwegs und nicht mit dem Auto war irgendwie immer noch etwas besonderes. An der Seite von Lister und vier Soldaten begann für sie ein Ritt ins Ungewisse, voller Gefahren und ohne Recht, Gesetz und Moral. Besonders krass war dabei der Widerspruch zwischen Mitgefühl, Trauer und eiskaltem Mord aus Eigennutz. Zunächst wurden die von Nekroindianern massakrierten Opfer betrauert, die sie in einem Planwagen fanden. Kurz darauf ließ Captain Ross eine unschuldige Siedlerfamilie ermorden, nur weil die Möglichkeit bestand, dass diese sie an die Indianer verraten könnten, wenn sie in deren Hände fallen würden. Genauso erschoss Ross kurzerhand einen Verletzten im geheimen Tunnel zum Nekrodorf, statt seiner Bitte nach Hilfe nachzukommen und ihn auf dem Rückweg mitzunehmen. Das Tischtuch zwischen Nicole, Zamorra und Ross war danach endgültig zerschnitten. Zamorra musste ohnehin damit leben, dass er ständig nur Hexenmeister genannt wurde.
Dem Roman fehlte nichts was einen guten Western ausmachte. Alle gängigen Klischees wurden erfüllt. Der Höhepunkt war definitiv der packende Zweikampf zwischen Zamorra und dem Nekro - Häuptling Cato um den knöchernen Tomahawk. Am Ende trat ein neuer Häuptling an die Spitze der Nekroindianer. Zamorra erhielt, nach seiner Rückkehr, im Château den Befund, dass die Pyramide, die er unter dem Tunnel sah, älter als die Cheopspyramide war. Das waren am Ende alles interessante Fakten, die mir Hoffnung auf eine weitere Fortsetzung machten. Die Geschichte von A.S. Lister und der Transferdimension bot noch genügend Potential und dürfte noch nicht zu Ende erzählt sein.
Über meine finale Bewertung dieses Romans musste ich ein wenig nachdenken. Aufgrund der über den ganzen Roman verteilten Textfehler, die immer wieder einmal auftauchten, entschied ich mich gegen die Höchstwertung. Dafür vergab ich aber eine verdiente Note 2 = Gut an Stefan Hensch. Dieses entsprach dann 4 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Sehr Gut ab.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Die Textfehler muss man ja immer dem Lektorat und damit dem Verlag zurechnen, egal ob die am Ende nun der Autor oder der Leser gemacht hat. Daher lasse ich die persönlich außen vor denn sind wir mal ehrlich: Die einzigen, die die Rezensionen am Ende hier interessieren, sind die Autoren (neben den anderen Lesern)