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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 161: In der Vergangenheit verschollen
»Holla, siehst du die Metze? Was für ein Rasseweib!«
Ich hatte nicht gehört, wie sich zwei Reiter näherten. Ich staunte, denn sie trugen die Kleidung von Söldnern aus dem Dreißigjährigen Krieg.
»Wer seid ihr?«, fragte ich.
»Wir sind Landsknechte des Kaisers und kämpfen für das Heilige Römische Reich.«
»Welches Jahr schreiben wir?«
»Anno Domini 1629, im Spätsommer …«
Ziccis Rettungsversuch bringt Coco in unerwartete Gefahr. Unverhofft findet sie sich in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wieder, von ihrer Familie durch einen Abgrund von fast vier Jahrhunderten getrennt.
In der Vergangenheit verschollen
Earl Warren (= Walter Appel)
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
26.10.2024
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 35 »In der Vergangenheit verschollen«.
Dorian hat nochmal Glück gehabt. Zicci hat ihn nur zwei Wochen in die Zukunft transportiert, in ein Hotel auf der Erde. Unga ist in Island gelandet. Nur Coco, die ist verschollen. Die Hexe hat es in die Vergangenheit verschlagen. Dabei sind ihre Kleider verloren gegangen und sie ist nackt, damit irgendwelche Söldner sich direkt an ihrem geilen Körper erfreuen können. Leider sind auch ihre Hexenkräfte weg und sie kann sich nicht aus dieser Situation heraushypnotisieren. Natürlich wollen die Kerle sie vergewaltigen, aber streiten sich um sie, bis ihr Vorgesetzter eingreift. Coco ist offenbar zufällig genau dort gelandet, wann und wo Dorians früheres Leben als Matthias Troger spielt. Mal sehen, ob die beiden aufeinandertreffen.
Auch in der Gegenwart passiert einiges. Frühwarnsystem Phillip dreht im Castillo mal wieder durch und wird nach London geschickt, damit die Bewohner ihre Ruhe haben. Sehr schlau. Das wird sie später garantiert nicht in den Arsch beißen. Besonders jetzt, wo die Gegenseite die örtlichen Bauern gegen das Castillo aufhetzt. Und Unga fühlt sich sterbenskrank, weil er gegen Rebeccas Zauber ankämpft, den sie centro terrae auf ihn geschleudert hat.
In der zweiten Hefthälfte kommt es zur Belagerung des Castillos. Das hatten wir doch schonmal. Da hatte Versagerdämon Luguri seine Truppen nach nur einer Nacht abgezogen, weil sie das Castillo nicht voll einnehmen konnten. Hoffentlich ist er diesmal ausdauernder.
In der Vergangenheit steht Coco nun unter dem „Schutz“ des Profoss des Söldnertrupps und freundet sich mit zwei anderen Frauen an, die in der „Begleitung“ des Profoss sind. Ein wenig Lesbenerotik darf da nicht fehlen. Später will der Profoss Coco betrunken vergewaltigen, doch sie schlägt ihn nieder. Als er sie am nächsten Morgen für ihren Widerstand bestrafen will, sind ihre Hexenkräfte zum Glück im Heftromantiming wieder da und sie hypnotisiert ihn.
Und auch Dorian erinnert sich genau jetzt wieder an eine Szene aus seinem Leben als Matthias Troger. Inzwischen ist er zur Armee gegangen. Er trifft einen seltsamen Reiter, der seine Reinkarnationen kennt. Sonst passiert hier nichts erwähnenswertes. In der Gegenwart erwischt Dorian einen Spion von Rebecca und lässt ihn laufen. Ihm ist es ganz Recht, wenn die Vampirin hier auftaucht. Vielleicht kann er sie irgendwie überzeugen, Unga freizugeben. Die dämliche Vampirin taucht tatsächlich alleine, schutzlos und unvorbereitet auf. Dorians Überzeugungsarbeit besteht dann einfach darin, sie mit dem Kommandostab zu bedrohen. Wenn sie nicht gepfählt werden will, muss sie Unga freigeben.
Im Castillo herrscht das Chaos. Dämonen springen aus Fresken hervor und Geister aus Gemälden. Vor dem Castillo lauern die aufgebrachten Bauern. Abi Flindt hat ganz beschissene Laune, weil von den mächtigen Serienhelden jede Spur fehlt und die Nebencharaktere mit der Scheiße alleine zurechtkommen müssen.
Hier passiert einiges. Oder eher es gibt so einige Schauplätze, bei manchen von ihnen passiert aber nichts wichtiges. In der Gegenwart das Castillo und Island. In der Vergangenheit Coco und Matthias Troger. Ich mag es eher, wenn sich auf eine einzige packende Handlung konzentriert wird. Dazu vielleicht noch eine Vergangenheitsepisode oder der Plot aus Sicht der Gegenspieler.
Die beiden Vergangenheitsgeschichten sind solide geschrieben. Wie man es von Earl Warren kennt, greift er nur ziemlich in die Klischeekiste und holt das übliche überall durchgekaute Lexikonwissen hervor. Kein Vergleich zu Neal Davenport, bei dem die historischen Episoden sich frischer lasen und dessen Einfälle abseits von 08/15 waren. Gut, da ich so ein Verehrer von Davenport bin, hat es Earl Warren schwer bei mir.
Die Geschehnisse um die Belagerung des Castillos und Ungas Leiden fand ich ebenfalls „in Ordnung“. Das Castillo war für mich noch interessanter. Auf Island wird mir die Situation zu einfach gelöst, weil Rebecca sich zu planlos überrumpeln lässt. Dabei war sie bei ihrer Einführung so vielversprechend. Sie entwickelt sich immer mehr zum langweiligen Standardgegner. Naja, immerhin ist aktuell Ruhe mit dem nervigen „Bloody is beautiful“.
(6 von 10 Freaks) und es reicht nur für ein zufriedenstellendes Mittel. Hoffentlich punktet der Folgeroman im Castillo und setzt die vielversprechende Plotgrundlage gut um.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller