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Die Frauen waren wohlhabend, lebten in einer guten Gegend und hatten alles, von dem andere nur träumten. Das Leben hatte seinen Preis. Ihre Männer waren oft unterwegs und bei den grünen Witwen entstand ein großer Frust. Lover hatten deshalb ein leichtes Spiel. Die Damen holten sich, was sie brauchten. Nur rechneten sie nicht mit einem besonderen Moralisten. Mr. Postman erschien. Er kam in der Nacht. Ein Skelett in der Uniform eines Briefträgers. Er wollte strafen. Die Frauen, ihre Lover - einfach alle.
Und so wurde Mr. Postman zum blutigen Alptraum der Schönen und Reichen. Aber leider auch für mich...
Erscheinungsdatum: 24.11.1998
Cover: Richard Newton
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*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat!
Fazit
Ein Roman mit Licht aber leider auch einiges an Schatten. Grundsätzlich finde ich die Idee eines mordenden Skellets in Postuniform originell und gut und so hat mir das Lesen des Romans auch überwiegend viel Spaß gemacht. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als das Motiv für die Morde ans Licht kommt. Das fand ich dann allerdings sehr schwach. Anstand und Moral als Begründung dafür anzuführen, dass man Menschen niedermetzelt, ist dann doch irgendwie nicht wirklich gut. Ich hätte mir hier etwas in der Art gewünscht, dass der Postmann zu Lebzeiten bei einer seiner „Kundinnen“ eingekehrt ist und den früher nach Hause kommenden Ehemann nicht überlebt hat, oder irgendwas in der Art...
Interessant auch der Zwillingsbruder des Postmannes, der für mich persönlich sehr überraschend auftauchte. Das hat Jason wirklich gut eingebaut. Leider tritt der Zwilling dann aber recht dämlich auf. Als er versucht, John zu töten, lässt er sich sehr leicht übertölpeln, niederschlagen und das war es dann auch schon von ihm.
Trotzdem ein Roman, den man ruhig mal lesen kann, ich vergebe ein knappes „gut“.
Cover
Trifft meinen Geschmack, wobei im Auge des Skellets keine Kinder sondern die „Fremdgeher“ abgebildet ein sollten. Trotzdem gut.
Der Killer aus dem Jenseits ... Jason Dark legt seine John Sinclair ja gerne als übersinnliche Kriminalfälle an, und hier läuft es ganz genau so nach Schema. Der Killer ist dementsprechend natürlich schwer zu fassen, für normale Ermittler jedenfalls. Für John kein Problem. Wer ist noch mit von der Partie? Glenda bekommt dieses Mal sehr viel zu tun und darf sich am Ende mit den Silberkugeln mal so richtig austoben. Der Postman weiß zu unterhalten, mehr als ein mittel ist aber nicht drin.
Ah...danke Schneedrache. Das Taschenbuch hätte ich kürzlich auch gelesen und mir einen kleinen Text abgespeichert. Schon wieder vergessen.
Die untreue Ehefrau Lilian Evans wartet auf ihren Loverboy. Stattdessen hört sie den Briefkasten klappern. Am späten Abend? Wie ungewöhnlich. Tatsächlich ist ein Brief für sie gekommen. Ah, ihre Zeit der Freuden ist um, jetzt wird es ihr jemand heimzahlen. Da schiebt sich auch schon eine gruselige Knochenhand durch den Briefschlitz.
Charlie Parker ist auf dem Weg zu Lilian für ein heißes Nümmerchen. Er läuft - oder lief, das ist wohl ein kleiner Rückblick - dem wartenden Gerippe in der altmdodischen Postuniform genau in die Arme. Mr. Postman zerfetzt dem Gigolo das Gesicht und die Kehle.
Lilian Evans ist froh, als die Gruselhand wieder verschwindet. Dafür taucht Charlie nicht mehr wie verabredet auf. Als sie die Haustür öffnet, um nach ihm zu suchen, schnappt das Postgerippe zu.
Wie es der Heftromanzufall so will spaziert Glenda gerade zum Feierabend zu einer Freundin, als sie einen anderen Fußgänger in der Dunkelheit vor sich bemerkt. Es ist Mr. Postman, der gerade seinen Drohbrief einwirft und dann Lilian Evans überwältigt. Das alles bekommt die neugierige Glenda mit und muss nun natürlich eingreifen. Obwohl sie im Licht des Wohnungsflures erkennt, dass sie es mit einem Untoten zu tun hat.
Was wird der Untote mit dem gefährlichen Messer nun mit der Zeugin machen, die ihn so dreist anspricht? Das ist wieder so eine JS-Situation die nicht gut ausgehen dürfte, aber beim darkschen Wohlfühlgrusel irgendetwas dummes passiert, damit Glenda jetzt nicht draufgeht. Mr. Postman wartet jedenfalls brav ab, was Glenda macht. Sie schnappt sich eine Champagnerflasche und schmettert sie dem Kerl über den Knochenschädel. Und auch den Kühlkübel der Flasche, solange er doof dasteht und weiterhin nicht reagiert. Dann tritt sie noch nach ihm und er fällt doof um. Am Boden bleibt er brav liegen, damit Glenda die verstörte Lilian aus dem Haus zerren kann.
Ok, das erste Drittel des Taschenbuches ist ein schöner Dark-Schauer und es gibt sogar schon einen Toten. Aber dieser Gegner der Woche ist ja mal wieder total lächerlich, damit die Helden es auch ja nicht zu schwer mit ihm haben.
Mr. Postman setzt auch nicht nach, sondern ist erstmal unwichtig. Glenda alarmiert die Polizei, als sie die Leiche von Charlie Parker entdeckt. Und natürlich John. Glenda und Lilian warten im Haus. Das Gerippe ist wohl nach seinem Stolperer abgehauen. Glenda lässt auch direkt Beweise verschwinden, weil das ja ein Fall für die Spezialabteilung ist und nicht für die normalen Behörden. Ist klar!
Das Briefträgergerippe ist auf der Flucht. Da hört er in der Nähe ein Frauenlachen und wird neugierig. Zwei Liebende vergnügen sich. Natürlich kennt Mr. Postman die Frau und weiß, dass sie da nicht mit ihrem Ehemann rummacht. John sucht indes die Nachbarschaft ab. Seine "innere Stimme" sagt ihm, dass der Killer noch hier ist. Und wie immer behält sein JS-Bauchgefühl Recht. Mr. Postman lässt sich tatsächlich schon vom Schreckensschrei seines Opfers verjagen. John hetzt ihm nach und feuert aus der Entfernung einige Silberkugeln auf ihn ab, verfehlt jedoch. Der Knochenmann entkommt, aber John konnte zwei Menschen retten.
Wer könnte der untote Killer in der Briefträgeruniform sein? Ein Briefträger vielleicht? Der hier sein Zustellgebiet hat? Da gibt es einen ganz lieben Cassius Manson, den alle mögen und gerne mit ihm plaudern. John findet ihn in seiner Wohnung aber nicht, denn er wohnt da nicht mehr. Weil er laut Nachbarn tot ist, seit über einem Jahr. Scheinen die Frauen nicht mitbekommen zu haben, obwohl sie doch so gerne mit ihm quatschen. Aber wer trägt dann die Post in der Nachbarschaft aus? Unwichtige Details! Erstmal ab auf den Friedhof, zum Grab des Briefträgers. Sieht alles normal aus, keine aufgewühlte Erde oder so. Es stellt sich heraus, dass der tote Briefträger zwar Manson heißt, aber nicht Cassius Manson. Das ist sein Bruder, der den Job übernommen hat. Langsam macht alles einen Sinn. Wenn es einen netten lebenden Briefträgerbruder und einen mordenden untoten Briefträgerbruder gibt, sind einige Logiklücken geschlossen. Das freut mich beim Altmeister. Zufällig taucht Cassius Manson auf und besucht das Grab seines Bruders. Er will gern über seinen verstorbenen Bruder reden und lädt John in seine Wohnung ein. Auf dem Klingelschild steht dann Nosnam statt Manson. Keine Ahnung was das soll, aber es ist nur ein Detail.
Cassius Manson zeigt John dann den tollen Computer in seiner Bude, vor den sich der Geisterjäger unbedingt mal setzen soll. Er öffnet eine Tabelle und dann zeigt sich darin irgendwie das Gesicht seines toten Bruders. Jason Dark und moderne Technik als Gruselelemtent, das muss nicht sein. Cassius Manson heißt dann plötzlich Gordy Manson und Cassius war sein toter Zwillingsbruder. Dessen Job Gordy Manson (oder Nosnam, was auch immer) übernommen hat. Ist weder den Klienten noch seinem Chef aufgefallen. Die Nachbarn wussten aber schon, dass der ursprünglichge Manson-Bruder verstorben ist. Ah, jetzt verstrickt sich der Altmeister wieder in Kram, weil er sich nicht an Details erinnern kann, die er vor 10 Seiten erwähnt hat. Wichtig ist, dass Cassius natürlich nicht tot ist, sondern der Hölle sei Dank die untreuen Weiber und ihre Lover tötet, von denen in seinem Job erfahren hat. Es ist das Gesicht im Bildschirm, das plötzlich zur Skelettfratze wird. Ein Gerippe in Postbotenuniform ist schon makaber, aber ein im Cyberspace verstecktes Gerippe in Postbotenuniform...wenigstens gehen dem Altmeister nicht die Ideen aus. Gordy Manson, wie er jetzt heißt, zückt plötzlich einen Revolver. Damit sein Bruder weiter morden kann, muss der Geisterjäger ausgeschaltet werden. Aber John überrumpelt seinen Gegner und schlägt ihn nieder. Vorher erfährt er noch, dass Mr. Postman gerade auf Mordtour ist.
Währenddessen passt Glenda weiter auf Lilian Evans auf, was ganz gut ist, denn das Gerippe ist mit ihr noch nicht fertig. Leider hat John nicht daran gedacht, Glenda eine Waffe dazulassen. So kommt sie nicht gegen ihren untoten Gegner an. Mr. Postman kann sich zum Glück nicht entscheiden, welche Frau er zuerst killen soll und rennt zwischen beiden hin und her. John hat wie immer das richtige Bauchgefühl und hastet zurück zum Haus von Lilian Evans, wo er in letzter Sekunde eintrifft, um die Maiden in Nöten zu retten. Er reißt Mr. Postman um und wie er da hilflos wie ein Käfer am Boden liegt, ist sogar noch Zeit, Glenda die Beretta zu reichen, weil sie ihn unbedingt selbst vernichten will. Sie bringt sich in Ruhe in Zielposition und drückt ab. Der Gegner der Woche hat offenbar schon aufgegeben und wartet nur darauf, dass es endlich jemand zu Ende bringt. Vielleicht war Mr. Postman nur eine tragische Gestalt und der Leser wusste es die ganze Zeit nicht?
Ich war bei dem Cover schon skeptisch und tatsächlich wird es ziemlich trashig umgesetzt. Ein Gerippe in Briefträgeruniform. Das versteckt sich sogar hinter einem Computerbildschirm, bevor es auf Mordtour geht. Bei Jahrzehnten an Monstern der Woche muss sich der Altmeister halt ab und an etwas neues ausdenken. Für mich war das nichts, dann lieber der xte Standardghoul. Dafür hat Mr. Postman aber ordentlich was drauf...bis die Helden eintreffen. Da ist er dann plötzlich total unfähig. Muss ja, schließlich ist Glenda unbewaffnet und muss trotzdem überleben. Das ist total unglaubwürdig und bei manchen Szenen schon lachhaft.
Andere Dinge passen dafür sehr gut. Die Sache mit dem Bruder, der jetzt der neue Briefträger ist und den Killer bei der "Informationsbeschaffung" unterstützt. Die Motivation von Mr. Postman ist interessant. Er killt nicht aus Boshaftigkeit wahllos für den Teufel, sondern will fremdgeherische Frauen bestrafen. Nur warum? Wieso gerade die, wieso hat er so einen Hass oder Gerechtigkeitssinn in diese Richtung? Tja, ist halt so.
Der Roman hat leider eine enorme Menge an verschenktem Potential, aber das ist ja nichts neues. Man hätte den Gegner unbedingt tiefgründiger und bedrohlicher schreiben sollen, auch wenn es nur das Monster der Woche ist.
So ist es ein normaler Dark. Kein öder Roman oder ein total unlogischer. (6 von 10 Kreuzen) und für einen Fall der Woche ein knappes GUT. Hat sich schnell weglesen lassen und war insgesamt ganz "nett".
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller