Die Gauner Downs und Brennan haben von irgendwo eine armlange rote Teufelsameise her, die sie bei ihren Aktionen unterstützt. Charlie versteht sie und gehorcht brav aufs Wort. Emily Fonda und ihre Freundin Stella Frey sind Künstlerinnen, die ihre Malerei zum Beruf gemacht haben. Emily ist zudem die Tochter des reichen und einflussreichen Wyatt Fonda. Und deshalb vermutlich das neuste Ziel der Ameisen-Truppe. Albert Kevin und Frank Terry sind zwei Ex-Geheimdienstagenten, die momentan für Wyatt Fonda arbeiten und auf seine Tochter aufpassen. Nachdem man zu allen diesen Figuren die Lebensgeschichte erfahren hat, kann endlich die Action beginnen. Charlie hat tolle Fähigkeiten, er kann seine Größe verändern und hat einen Hypnoseblick. Dagegen haben die Frauen und ihre Beschützer keine Chance. Emily Fonda wird entführt, die anderen drei getötet. Woanders wäre das eine knackige Eröffnungszene gewesen, bei TB ist damit schon das erste Viertel des Romans vorüber.

Wegen dem grausigen Blutbad im Penthouse ruft der aufgelöste Wyatt Fonda natürlich Tucker Peckinpah an. Das war klar. Alle reichen Leute der Oberschicht sind bei TB mit dem Kerl befreundet und vertrauen ihm ihre Sorgen an. Er wird wohl auch überall rumerzählt haben, dass er der Gönner eines Monsterjägers ist, keine Ahnung. So dauert es nicht lange, bis Tony und Vicky sich um den Fall kümmern. Die Gegenseite bekommt irgendwie sofort Wind davon und schickt ihnen eine Warnung, die wie immer ignoriert wird.

Wyatt Fonda hält es für möglich, dass sein Rivale Gordon Brubaker hinter der Entführung steckt. Tony und Vicky befragen ihn, können ihm aber nichts nachweisen. Als sie auf ihrem Rückweg von drei armlangen Ameisen erwartet werden, deckt der Autor für den Leser die Wahrheit auf. Gordon Brubaker paktiert mit Atax! Die Riesenameisen sind hartnäckige Gegner. Tony wird verletzt und landet im Krankenhaus. Vicky nehmen die Ameisen mit. Tony muss seine Freundin natürlich unbedingt retten und tut sich mit dem Polizeicaptain Jack Davenport zusammen. Wie nett von Atax übrigens, dass er den Erzfeind der Hölle mit einem Schrecken davonkommen lässt und nur Vicky entführt, weil das eben dem Klischee entspricht.

Die Gegenseite will, dass Tony zurück nach London verschwindet und sich aus der Angelegenheit heraushält. Dann bekommt er Vicky wohlbehalten zurück. Zum Schein geht der Dämonenhasser darauf ein. Er setzt sich in die Wartehalle des Flughafens, steigt dann aber nicht in die Maschine. Bekommt garantiert niemand mit.

Der Spitzel der Gegenseite denkt tatsächlich, dass Tony abgeflogen ist. Der Dämonenhasser kann ihn daraufhin abfangen und ausfragen, um die Adressen der Gangster herauszubekommen. Walter Downs ist sein erstes Ziel und dieses mal lässt Tony direkt die Fäuste sprechen. Die Killerameise haben sie von einem Mr. Ashlock. Das sagt Tony nichts und da Atax seine Gestalt ändern kann, bringt ihn auch die Beschreibung nicht weiter. Hoffentlich weiß Vic Brennan mehr. Der hetzt aber nur Charlie auf Tony und verzieht sich, um seinen Boss Gordon Brubaker zu warnen. Zum Glück haben die noch Vicky als Druckmittel. Das wird schon. Außerdem stellt er jetzt endlich seine Forderungen an Wyatt Fonda, im Austausch für das Leben seiner Tochter.

Da sind die beiden Frauen also Gefangene der Gegenseite. Um Tony eine deutliche Nachricht zu schicken, soll Vic Brennan die gefesselte Vicky töten. Die hat in dieser Situation eigentlich keine Chance. Statt einer schnellen Kugel in den Kopf, soll sie erwürgt werden. Aber man kann es sich denken, in letzter Sekunde kommt Tony dazu. Der konnte Charlie erledigen und hat dann die Gangster heimlich zu ihrem Versteck verfolgt, so einfach ist das. Statt Vicky zu retten, wird er aber von weiteren Ameisen bedrängt. Es ist Atax, der plötzlich aus dem Nichts erscheint und eingreift. Das ist jetzt das zweite mal in diesem Roman, dass er Vickys Tod verhindert. Wie nett. Einen guten Grund hat er dafür nicht, Vicky soll halt weiter als Köder dienen oder so. Was sie nicht wissen, Tony ist schon hier und braucht gar keinen Köder. Als der Dämonenhasser sich zweigt, verwandelt Mr. Ashlock sich in eine dämonische Ameisenkönigin. Eine weitere Gestalt von Atax, oder war Ashlock nie Atax? Es ist doch Atax, der sich ja nach Herzenslaune in alles Mögliche verwandeln kann und den Verwandlungsdämon Rufus damit belanglos machte. Tony zückt den mächtigen Dämonendiskus und Atax flieht. Die Ganoven Brubaker und Brennan werden verhaftet, Emily Fonda befreit. Da ist ja nochmal alles gut gegangen.


Gut, ich habe den Roman an zwei Tagen gelesen, statt am Stück. Das verfälscht den Eindruck vielleicht. Die erste Hälfte fand ich zu lahm, die zweite Hälfte war mir zu hektisch. Klar, wenn Morland sich erst mit etlichen Figurenhintergründen und "was bisher geschah" Zeit lässt, muss er den Rest mit haufenweise Heftromankniffen zusammenraffen. Die Ameisen sind eine nette Idee, besonders das "Haustier" Charlie. Das süße Kerlchen hätte man ruhig mehr in den Fokus stellen können. Statt Atax habe ich zuerst an Krull und genveränderte Riesenmutantenameisen gedacht. Hätte auch besser zum Kriminaleinschlag des Abenteuers gepasst. Stattdessen ist es Atax. Im Grunde genommen ist es aber egal, so austauschbar und eindimensional, wie die großen Bösewichte bei TB bisher sind. Und blöd, aber das sind sie ja bei den anderen Gruselreihen aus dieser Zeit auch. Wieso Vicky töten und dem Erzfeind einen herben Schlag verpassen, wenn man sich auch irgendwelche halbgaren Gründe herbeifantasieren kann, wieso man sie besser leben lassen sollte.

Mit einer strafferen Handlung und mehr "Charlie-Szenen" hätte die Geschichte mich sicher sehr gut unterhalten. So ist es wieder ein mittelmäßiger Ballard unter vielen.
(5 von 10 Ringen)

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